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Sonntag, 10. Juli 2011

 


Was ist des Deutschen Vaterland?


1. Was ist des Deutschen Vaterland?
Ist's Preußenland? Ist's Schwabenland?
Ist's wo am Rhein die Rebe blüht?
Ist's wo am Belt die Möwe zieht?
|: O nein, o nein, o nein, o nein!
Sein Vaterland muß größer sein! :|

2. Was ist des Deutschen Vaterland?
Ist's Bayerland? ist's Steierland?
Ist's, wo des Marsen Rind sich streckt?
Ist's, wo der Märker Eisen reckt?
|: O nein, o nein, o nein, o nein!
Sein Vaterland muß größer sein! :|

3. Was ist des Deutschen Vaterland?
Ist's Pommerland? Westfalenland?
Ist's, wo der Sand der Dünen weht?
Ist's, wo die Donau brausend geht?
|: O nein, o nein, o nein, o nein!
Sein Vaterland muß größer sein! :|

4. Was ist des Deutschen Vaterland?
So nenne mir das große Land!
Ist's Land der Schweizer? ist's Tirol?
Das Land und Volk gefiel mir wohl.
|: O nein, o nein, o nein, o nein!
Sein Vaterland muß größer sein! :|

5. Was ist des Deutschen Vaterland?
So nenne mir das große Land!
Gewiß, es ist das Österreich,
An Ehren und an Siegen reich?
|: O nein, o nein, o nein, o nein!
Sein Vaterland muß größer sein! :|

6. Was ist des Deutschen Vaterland?
So nenne endlich mir das Land!
So weit die deutsche Zunge klingt
Und Gott im Himmel Lieder singt:
|: Das soll es sein! Das soll es sein!
Das wackrer Deutscher, nenne dein! :|
 
7. Das ganze Deutschland soll es sein!
O Gott vom Himmel, sieh darein
Und gib uns rechten deutschen Mut,
Daß wir es lieben treu und gut!
|: Das soll es sein! das soll es sein!
Das ganze Deutschland soll es sein! :|

Text: Ernst Moritz Arndt 1813 (1769–1860)  
 
Musik: Gustav Reichardt 1825 (1797-1884)
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Sonntag, 10. Juli 2011

 

Jus est suum cuique tribuendi* 

 

Abensberg  - Diesen schönen Spruch hat der Abensberger Bürgermeister Dr. Uwe Brandl (CSU-Dulli) als Lebensmotto erwählt . Am Sonntag, 10. Juli, wird in Abensberg der Bürgermeister gewählt. Der amtierende Bürgermeister Brandl kandidiert zum vierten Mal, diesmal gegen drei Dulli-Gegenkandidaten von SPD, Freien Wählern und FDP.

Am Tag vor der Wahl sind auf den 6. Juli 2011 datiert Briefe aufgetaucht, die angeblich in Brandls Namen auf dem Postweg an Wähler in Abensberg verschickt wurden. Die Schreiben tragen seinen Briefkopf mitsamt Foto und wirken auf den ersten Blick wie normale Wahlkampfwerbung. Brandl werden darin bedeutende Zukunftspläne zugeschrieben: Abensberg solle als großer Wallfahrtsort ausgebaut werden. In einer 'Halle der Ahnen' sollen die Büsten großer Visionäre wie Franz-Josef Strauß
, Papst Benedikt XVI , Uli Hoeneß oder Josef Stanglmeier aufgestellt werden. Anstatt einer Unterschrift steht unter dem Brief: B.randl R.egiert A.bensberg N.ur D.rei L.egislaturperioden.

Brandl sagte hierzu, dieser Brief sei gefälscht, er habe keine Ahnung, wer hinter dem Schreiben stecke, der Wahlkampf sei aber insgesamt sehr unappetitlich gewesen, er sei entsetzt über so viel kriminelle Energie. Es handle sich um einen dreisten Versuch, Menschen gegen ihn aufzuhetzen, ohne ihm die Möglichkeit zu geben, noch vor der Wahl entsprechend darauf zu reagieren. Er werde nun die Polizei einschalten. 
 

   

* Das Motto: 'Iustitia est constans et perpetua voluntas ius suum cuique tribuendi' wird dem römischen Juristen Domitius Ulpianus zugeschrieben und bedeutet: 'Gerechtigkeit ist der unwandelbare und dauernde Wille, jedem sein Recht zu geben'. Brandl hat sicherlich die Brisanz seines verkürzten Lebensmottos 'Jedem das Seine' bei dessen Wahl mit einkalkuliert .

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Sonntag, 10. Juli 2011

 

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Sonntag, 10. Juli 2011

 

Köthener Sprachtag
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Köthen - Am 24. und 25. Juni veranstaltete die 'Neue Fruchtbringende Gesellschaft' den 5. Köthener Sprachtag . Auf reichlich Zustimmung traf die Schreibwerkstatt "Deutsche Schrift". Hier nutzten viele Mädchen und Jungen die Gelegenheit, verschiedene alte Schriftarten, darunter Sütterlin (um 1914) , Kurrent (um 1900) oder Deutsche Schreibschrift (1950) einmal selbst auszuprobieren.  

Wer nicht gerade beim Schreiben sein Talent erprobte, der konnte in der Sprechwerkstatt mit dem Sprecherzieher Lienhard Hinz sein Können demonstrieren oder beim Quiz der 'Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft' mit seinem Wissen punkten. Dabei ließen sich viele beim Vollenden von deutschen Sprichwörtern nichts vormachen. Der Sprachrettungsklub Bautzen/Oberlausitz machte mit Infomaterial auf das Anliegen des Vereins aufmerksam, die deutsche Sprache nicht im Übermaß mit unnötigen Anglizismen zu überfrachten.  

Am Samstag stellte die 'Neue Fruchtbringende Gesellschaft' die ersten Stationen des Projektes 'Straße der Deutschen Sprache' vor. Diese Ferienstraße soll Sprachpflege und Tourismus miteinander verbinden und steckt bereits mitten in der Umsetzung, wie Initiator Thomas Paulwitz in seinem Einführungsvortrag deutlich machte. Die nächsten Schritte sind die Findung eines Leitspruches sowie die Etablierung eines Logos. Für letzteres soll ein Wettbewerb ausgeschrieben werden. Die 'Straße der Deutschen Sprache' soll durch mehrere Bundesländer – namentlich Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen – führen. Sie soll den teilnehmenden Orten ermöglichen, ihre sprachtouristischen Schätze besser zur Geltung zu bringen und berge bessere Vermarktungsmöglichkeiten für die einzelnen Städte.  

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Sonntag, 10 Juli 2011

 

Schlacht bei Kissingen   

fand am 10. Juli 1866 statt.
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Die Preußen besiegen während des 'Deutschen Krieges' Teile der deutschen Bundesarmee , hier vertreten durch bayerische Truppen. Bayern kämpfte an der Seite Österreichs. 244 Tote, 1.289 Verwundete und 623 Vermisste wurden gezählt. 

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Anmerkungen 

 

In der Schlacht bei Kissingen erzwang die preußische Main-Armee am 10. Juli 1866 den Uebergang über die fränkische Saale, welcher hier hartnäckig von einem Theil der bairischen Armee, unter Führung des Generallieutenants von Zoller , vertheidigt wurde. Die Baiern hatten ihre Artillerie hinter der Saale aufgestellt und namentlich die über diesen Fluß führende Brücke befestigt, und es entspann sich über die Saale hinüber von beiden Theile mehrere Stunden lang eine heftige Kanonade, deren Spuren später noch fast an allen Häusern dieser Gegend nur zu deutlich sichtbar waren. 

Die Preußen umgingen endlich die Stellung der Baiern, indem sich ein Corps derselben unterhalb der Stadt Kissingen bei der Lindesmühle den Uebergang über die Saale verschaffte und die Baiern von hinten angriff, so daß dieselben, zumal sie die Besetzung einiger wichtiger Anhöhen unterlassen hatten, die Vertheidigung der steinerne Brücke aufgebe mußten. Nach einem hartnäckigen Straßen- und Barricadenkampf, in welchem fast jedes Haus einzeln erstürmt werden mußte und von Seiten der Baiern ebenso viel Hartnäckigkeit und Tapferkeit wie von Seiten der Preußen Geschick und Gewandtheit entwickelt wurde, mußten die Baiern endlich den Besitz der Stadt aufgeben.
Am Tage nach der Schlacht bei Kissingen zogen 20.000 Mann Preußen von abends bis früh 2 Uhr, 11. und 12. Juli, durch Kissingen, ein Teil übernachtete dort. Lebensmittel und Getränke mussten in großen Mengen unmittelbar an diese gereicht werden

Die Preußen drängten durch Kissingen über den Kissinger Kapellenfriedhof Richtung Winkels. In Winkels formierten sich die Generäle von Feder, von Schuhmacher, Ludwig von der Tann-Rathsamhausen
und Oskar von Zoller zur Abwehr des preußischen Angriffs. Der Kirchhof in Kissingen bildete den letzten festen Punkt der Stadt, welchen die Baiern noch mehrere Stunden lang mit der größten Energie zu vertheidigen suchten. Dieser Kirchhof liegt auf dem Wege nach Nüdlingen hin auf einer kleinen Anhöhe und war mit hohen, sehr starken Mauern von Sandsteinquadern umgeben, deren Verteidigungsfähigkeit durch einen theilweise herumlaufenden Graben noch verstärkt waren. Am Eingang zum Kirchhof nach der Stadt hin befand sich das starke steinerne Wohnhaus des Todtengräbers und eine ebenfalls starke steinerne Capelle. Der Kirchhof bildete also eine förmliche kleine Festung. Hier hatte sich eine Compagnie des neunten bairischen Infanterieregiments, unter Führung des Hauptmanns Thoma, etwa vierhundert Mann stark, verschanzt, während auf den hinter dem Kirchhof belegenen Höhen sich der Rest der bairischen Arme mit der bairischen Artillerie aufgestellt hatte. Die Preußen erlitten bei dem Sturm auf diesen Kirchhof ungeheure Verluste, und erst nachdem ein Stück der Kirchhofsmauer eingerissen und die preußische Artillerie den Kirchhof mit Kartätschen und Granaten vollständig zu bestreichen im Stande war, gelang es, die Baiern aus solchem zu vertreiben und die bairische Armee nach Nüdlingen hin zurück zu drängen. Der bairische Hauptmann Thoma welcher mit großer Tapferkeit die Verteidigung geleitet hatte, fiel noch zuletzt, als er die Reste seiner muthigen Schaar bereits vom Kirchhof mittels einer Seitenthür zurückgezogen hatte und nochmals Halt machen ließ, um den Rückzug der anderen Theile der bairischen Armee zu decken.

 

Ein Stein auf freiem Felde in der Nähe des Kirchhofs bezeichnete später den Fleck, wo der Held gefallen war. Seinem Feldwebel wurde beim Hinaustreten aus dem Kirchhof der Kopf abgerissen. Der bairische General en chef von Zoller fiel nicht weit davon auf einer hinter dem Kirchhof beim Dorf Winkels belegenen Anhöhe durch einen Granatenschuß. Ein schlankes steinernes Kreuz führte folgende Umschrift, welche zum Theil durch einen verblaßten Kranz von Eichenblättern verdeckt wurde: „Hier starb den Heldentod am l0. Juli l866 der Generallieutenant Ossian von Zoller.“

Nicht weit davon fiel bei der siebenten Station des Passionsweges, welcher zu dem in jener Gegend belegenen Calvarien-Berge führt, der bairische Major Graf Ysenburg
vom siebenten Jäger-Bataillon, als er seine Leute auf dem Streifzuge in einem Hohlwege sammeln wollte. Ein mit Epheu bewachsener Stein bezeichnete die Stätte feines Todes. Er war mit dem Hauptmann Thoma auf dem Kirchhof selbst zusammen in ein und dasselbe Grab gebettet worden, seine Leiche wurde aber später ausgegraben und nach München gebracht.

Die Preußen mußten an jenem Tage, um den Eingang zum Kirchhof zu erzwingen, namentlich gegen das Wohnhaus des Todtengräbers ihre Angriffe richten, ebenso wurde die Capelle des Friedhofes selbst stark beschossen. Dieses Wohnhaus ist von Tausenden von Kugeln getroffen und wäre wahrscheinlich vollständig zerstört worden, wäre es nicht durch einen großen Baum von seltener Stärke zum Theil gedeckt worden, welcher das Haus mit seinen breiten und dicken Zweigen beschattete und später noch viele Kugelspuren zeigte. Preußische Füsiliere hatten unter dem stärksten Kugelregen mit ihren Aexten in die Kirchhofsmauer eine Bresche gebrochen, vermittels derer sie endlich in den Kirchhof eindrangen. Der Todtengräber hatte sich bei der Rettung seiner Familie und seiner besten Habseligkeiten auf dem Kirchhof verspätet und wurde, als er sich endlich selbst hinwegbegeben wollte, so sehr mit Granaten und Kartätschen beschossen, daß er sich nur noch in die Capelle auf dem Kirchhof flüchten konnte. Hier wurden bald alle Thüren und Fenster von den Kugeln zerbrochen und das Innere mit Kugeln bedeckt, so daß der geängstigte Mann auf allen Vieren von einem Pfeiler der Kirche zum andern kriechen mußte, um sich zu schützen. Beim endlichen Eindringen der Preußen gerieth er noch in Gefahr, zuletzt niedergehauen zu werden. An zweihundert Leichen bedeckten nach dem Gefecht den Kirchhof und dessen Umgegend, darunter verhältnißmäßig wenige Baiern, da die Preußen beim Angriffe gegen die von den Kirchhofsmauern geschützten Baiern viel mehr Leute verloren hatten als diese.

Die Mehrzahl dieser zahlreichen Leichen ist in drei große Gräber vertheilt worden. Eins derselben lag auf freiem Felde, außerhalb des Kirchhofes, hart gegenüber der Seitenthür, durch welche sich die Reste der bairischen Besatzung gerettet hatten. Es enthält zweiundsechszig Leichen, darunter sechs Baiern mit zwei Officieren. Hier wurde das Denkmal zum Andenken an die Schlacht bei Kissingen errichtet. Dasselbe besteht aus einer kolossalen, in Marmor vom Bildhauer Arnold in Kissingen gearbeiteten Statue der Germania, die einen Palmzweig zur Erde senkt, dennoch aber durch den festen hoffnungsvollen Ausdruck ihres Antlitzes die Zuversicht ausdrücken soll, daß durch das vergossene Bruderblut Deutschlands Einigkeit und Größe werde begründet werden. Der Griff des Schwertes ist mit der Koppel fest umschlungen, zum Zeichen daß das Schwert in dieser Weise nicht wieder gezogen werden soll. Ebenso wie hier bairische und preußische Krieger friedlich neben einander im Grabe ruhen, ebenso hatten sich unter Leitung der Kissinger Behörden bairische und preußische Bestrebungen vereinigt, um die Kosten für dieses schöne Denkmal zu beschaffen.

Das zweite der gemeinschaftlichen Gräber befand sich auf dem Kirchhofe selbst an der Mauer linker Hand, dicht bei der Capelle. Es führte die Inschrift: „Unser theurer Sohn August Becker, Musketier des 15. preußischen Infanterie-Regiments, 1. Bataillon, 4. Compagnie, ruht hier, mit ihm 35 Cameraden, welche am 10. Juli l866 hier gefallen sind.“

Das dritte gemeinschaftliche Grab, ziemlich in der Mitte des Kirchhofs hergerichtet, wurde durch einen einfachen Stein mit der Inschrift. „Provisorisches Grabmal der am 10. Juli l866 Gefallenen“ bezeichnet. Hier ruhten an siebenzig Mann, darunter der Ober-Lieutenant Hoppe vom fünfzehnten bairischen Infanterie-Regiment und der Lieutenant Anton Weichselberger vom eilften bairischen Infanterie-Regiment, für welche noch zwei besondere schöne Denkmale von Sandstein errichtet wurden. Außerdem gab es noch folgende Einzel-Gräber und Denkmale: Ein Sarkophag von blauem Marmor, welcher, mit Helm und Schwert geschmückt, zum Andenken des Major Rohdewald errichtet wurde. Er fiel an der Spitze des Lippe’schen Füsilier-Bataillons, welches hier verbündet mit den Preußen kämpfte. Eine schlanke vierkantige Bänke von Sandstein bezeichnete das gleichzeitige Grab von vier preußischen Kriegern: 1) Seconde-Lieutenant Brzozowski aus Potsdam, 2) Seconde-Lieutenant Rex aus Erfurt, 3) Feldwebel Schmidt aus Aschersleben, 4) Füsilier W. Schümann III., alle Vier vom sechsten westphälischen Infanterie-Regiment Nr. 55. Andere Denksteine hatten nachstehende Inschriften. Uthmann, Lieutenant im zweiten Posen’schen Infanterie-Regiment Nr. 19; Georg Metze, Lieutenant August v. Zwehl, Hauptmann; Dewald aus Coblenz, einjähriger Freiwilliger desselben Regiments; Freiherr Reizenstein-Hartungs, Hauptmann im bairischen zwölften Infanterie-Regiment König Otto; Eduard Warnberg, Hauptmann vom eilften bairischen Infanterie-Regiment.

Außer dem bereits eben erwähnten Grafen Ysenburg wurden später noch andere Leichen, welche auf diesem Kirchhofe bestattet waren ausgegraben und nach den betreffenden Heimathsorten gebracht: Freiherr von Griesenbeck, Hauptmann im ersten bairischen Infanterieregiment; Hauptmann Xalm von der vierten Compagnie des neunzehnten preußischen Infanterieregiments; Fähndrich Moyer von der zweiten Compagnie des fünfzehnten Infanterieregiments. Des Letzteren Stelle im Grabe hat einer seiner Gegner, Johann Cast, Soldat vom neunten bairischen Infanterieregiment, der nach der Schlacht an seinen Wunden starb, eingenommen.

Auch zwei Zivilisten, welche, ohne zum Soldatenstande zu gehören, Opfer der Schlacht bei Kissingen geworden sind, wurden auf dem Kirchhofe begraben. Die Inschriften der einfachen hölzernen Kreuze, welche ihre Gräber bezeichneten, lauteten: „Der Apotheker Dejohez aus Westphalen wurde am 10. Juli l866 in der Apotheke zu Kissingen während der Schlacht durch eine eingedrungene Granate getödtet.“ „Der Hausknecht Michael Hergenröther, welcher im Hotel de Russie in Kissingen diente, wurde am 10. Juli 1866 von den Preußen erschossen, als er fliehenden bairischen Soldaten den Weg zeigen wollte.“

Das Andenken aller in der Schlacht bei Kissingen gefallenen Officiere, sowohl der bairischen als der preußischen, wurde durch geschmackvolle Denkmäler, mindestens durch Sandsteinplatten mit vergoldeten Buchstaben, gefeiert. Nur nicht das Andenken des Hauptmann Lüders der siebenten Compagnie fünfundfünfzigsten preußischen Infanterieregiments. Nähere Recherchen ergaben, daß dem Hauptmann Lüders in der Schlacht bei Kissingen der Fuß zerschossen wurde. Er lag mehrere Wochen dort im Lazareth; sein Fuß wurde zwei Mal vergeblich amputirt, und er starb am 9. August 1866. Mildthätige preußische Badegäste, die sich vereinzelt nach der Schlacht eingefunden hatten, schossen später die geringen Kosten zusammen, welche entstanden waren, um einen Grabhügel in prunkloser Gestalt herzustellen. Ein Einwohner von Kissingen, der Zeuge der letzten Stunden des Verstorbenen war, berichtete, derselbe habe den Besuch seiner Braut erwartet, es sei aber Niemand gekommen, das frische Grab zu schmücken.




Bericht eines russischen Kurgastes: 

 

Die diesjährige Saison war auch in Kissingen nicht reich an Gästen; dennoch hatten sich hier gegen dreihundert ausländische Familien, vornehmlich Engländer und Russen, eingefunden. Still flossen die Tage der Curzeit dahin und die meiste Abwechselung brachten noch die Thaten der Preußen. Alle waren überzeugt, daß der Krieg das stille Asyl der Kranken verschonen werde. Anfang Juni begannen die Durchzüge bairischer Truppen, welche, auf der Straße von Schweinfurt nach Fulda und Meiningen, bis zum 27. Juni (alles nach altem Kalenderstyl) fortdauerten. Auch der König von Baiern kam nach Kissingen zur Heerschau. Man sagte uns, daß diese Truppen nach Sachsen gingen, um sich dort mit den österreichischen zu vereinigen.

Am 23. Juni wurden wir durch die Bekanntmachung des Kissinger Bademagistrats, daß die Preußen Fulda (etwa zehn Stunden Fahrt von Kissingen) besetzt hätten, in einige Unruhe versetzt. Den ganzen Tag über sprengten Baiern durch die Stadt mit der Nachricht, daß die Preußen auf Kissingen losmarschirten. Wir gedachten die Stadt zu verlassen, aber es gab fast keine Pferde, so daß es nur sehr Wenigen gelang fortzukommen; gegen Abend machte übrigens der Magistrat durch Maueranschlag bekannt, daß das Gerücht von einem Herannahen der Preußen sich als grundlos herausgestellt habe, daß die Preußen nicht einmal in Fulda sich gezeigt hätten und daß der ganze Alarm nur in Folge eines unbedeutenden Scharmützels zwischen Baiern und Preußen an der Grenze entstanden sei. Alle fühlten sich beruhigt.

Am 26. Juni kamen bairische Ulanen und Artillerie nach Kissingen; bei ihnen befand sich u. A. Prinz Ludwig von Baiern, der sich bis zum Morgen des 27.in Kissingen aufhielt und sodann fortreiste, ohne daß man wußte, wohin. Hierauf verschwanden auch Ulanen und Artillerie. In der Stadt blieben nur anderthalbtausend Mann Fußtruppen und zwei Kanonen. Niemand wußte, wie viel bairische Truppen sich in der Umgegend befanden: es war dieses ein Kriegsgeheimniß. Still und ruhig ging der Morgen des 27. Juni vorüber; Niemand hatte eine Vorstellung davon, was sich für den andern Tag vorbereitete. Um vier Uhr Nachmittags saß die ganze Gesellschaft im Curgarten am Brunnen, in Erwartung der Musik, welche um sechs Uhr zu beginnen pflegte, oder musicirte im Cursaal, spielte Karten oder trank Kaffee. Plötzlich erscheinen bairische Soldaten und stellen sich in kleinen Abtheilungen an verschiedenen Stellen des Gartens auf. Anfangs dachten wir, es seien Truppen, die, auf dem Durchmarsch begriffen, in Kissingen Halt gemacht hätten und nun, wie Aehnliches fast alle Tage geschah, den Abend im Garten zubringen wollten; aber alsbald erfuhren wir, daß die preußischen Truppen sich Kissingen näherten und daß nach einigen Stunden in der Stadt selbst eine Schlacht geliefert werden sollte. Man denke sich den allgemeinen Schreck und die Verwirrung bei dieser unerwarteten Nachricht! Alle eilten ihren Wohnungen zu, um einzupacken, abzureisen, aber, o weh! es waren weder Pferde noch Wagen zu bekommen; es gab keine. Diejenigen Curgäste, deren Wohnungen sich jenseits des Flusses, der die Stadt in zwei Theile theilt, befanden, hatten nicht einmal die Möglichkeit, nach Hause zurückzukehren, weil die Baiern die über den Fluß führenden kleinen Brücken abgebrochen und Barricaden gebaut hatten. Die Hauptbrücke hatte man befestigt, es standen Kanonen darauf; Niemand durfte hinüber. Man mußte in der Stadt bleiben, sich mit dem, was man anhatte und mit sich trug, begnügen und alle andern Effecten ihrem Schicksal überlassen. Noch immer tröstete der Bademagistrat die Curgäste, es werde keine Schlacht geben, es würden nur einige Vorsichtsmaßregeln für den Fall getroffen, daß irgend ein kleiner Trupp Preußen etwa plötzlich in die Stadt käme. Diejenigen, welche ihre Wohnungen erreichen durften, wurden gebeten, nur ganz ruhig dazubleiben, die andern, die obdachlos geworden waren, ersuchte man, sich ein Unterkommen in den Gasthöfen zu suchen.

Die Nacht verging ruhig. Ein, zwei Schüsse hörte man in den Bergen fallen – das war Alles. Um sieben Uhr Morgens am 28. Juni wußten die Baiern noch nicht, wo die Preußen waren und in welcher Entfernung oder Nähe. Um acht Uhr gedachte der Anführer der bairischen Truppen eine Abtheilung Soldaten zur Recognoscirung auszusenden (dies sagte mir der Badecommissar um acht ein Viertel Uhr selbst), aber nach Verlauf von fünf Minuten schon erschallten die ersten Schüsse. Von halb neun Uhr an begann das Schießen stärker zu werden; häufiger und häufiger erschallten Kanonensalven, der Donner der Geschütze krachte, die Kugeln pfiffen; es begann Granaten und Kartätschen zu hageln, mit einem Wort, es begann ein heißer Kampf. Ich unterlasse es, die Einzelnheiten des Gefechts zu erzählen, weil ich mit dem Kriegswesen durchaus nicht vertraut bin und auch, aufrichtig gesagt, bei dem Sausen der Kugeln keineswegs Lust verspürte, dem Verlaufe der Sache zu folgen; ich bemerke nur, daß der Kampf zuerst jenseits des Flusses stattfand, sodann auf der Brücke und endlich in der Stadt selbst und besonders im Curgarten. Auf dem Berge hinter der Stadt waren von den Baiern drei Batterien errichtet worden (wir wußten davon nichts) und achtzehn Geschütze schleuderten ihre Kugeln, Granaten und Kartätschen über die ganze Stadt hinweg nach der Seite hin, von welcher die Preußen kamen, so daß in dem jenseit des Flusses gelegenen Theile der Stadt alle Häuser mit bairischen Mörsergeschossen wie besäet, einige stark beschädigt, ja halb zerstört wurden. In der Stadt selbst nahmen die Baiern viele Häuser ein, darunter mehrere, in denen sich Wohnungen von Curgästen befanden. Von hier aus ward aus den Fenstern geschossen. Der Kampf dauerte bis halb zwei Uhr. Da begann das Feuern in der Stadt aufzuhören. Die Baiern, total geschlagen, verließen die Stadt und die Preußen zogen als Sieger ein. Das Handgemenge dauerte übrigens auch noch hinter der Stadt, in den Bergen und auf der Straße nach Schweinfurt bis in die Nacht hinein fort.

Nicht etwa eine Abtheilung preußischer Truppen kam nach Kissingen, sondern ein preußisches Heer von fünfzigtausend Mann, und eine Stunde vor Ankunft dieses Heeres wußten die Baiern noch nichts davon!

Um zwei Uhr entschlossen wir uns, unsere Schlupfwinkel zu verlassen, und wagten uns auf die Straße hinaus. O Gott, welch’ furchtbaren Anblick die Stadt darbot! Die Häuser von oben bis unten mit Kartätschen besäet, durchlöchert von Kugeln und Granaten, die hier und da selbst steinerne Wände gesprengt hatten. Auf den Straßen und im Garten eine Menge Todter und Verwundeter, Lachen von Blut, umhergeworfene Waffen, Patronen, Munition. Der Cursaal im Garten und die Galerien verwandelten sich in ein Lazareth und füllten sich im Verlauf weniger Minuten mit einigen hundert Verwundeten; unaufhörlich trug man sie von allen Seiten auf den Händen und auf Tragbahren herbei. Ein trübes, trauriges Bild!

Stattlich schritten die preußischen Truppen mit wehenden Fahnen, unter klingendem Spiel und Trommelwirbel durch die Stadt. Die Begleitung zur Musik lieferten die Geschützsalven und der Kanonendonner in den Bergen. Im Garten waren die Bivouaks der preußischen Kürassiere und Husaren. Dorthin brachte man auch die gefangenen Baiern, von denen ich eine Stunde nach der Schlacht bis vierhundert zählte; aber auch später noch den ganzen Tag hindurch und sogar noch am folgenden Tage wurden truppweise Gefangene eingebracht, deren man sich in der Umgegend der Stadt und auf den Straßen bemächtigt hatte. Bisher habe ich keine genauen Angaben über die Zahl der Todten und Verwundeten sammeln können. Soviel ich herausbrachte, liegen jetzt im Cursaale und in fünfzehn Privathäusern, welche in Lazarethe umgewandelt wurden, über fünfhundert Mann verwundeter Preußen und Baiern. Ueber dreihundert Todte wurden auf dem Kissinger Friedhofe bestattet, darunter ein Major aus Lippe-Detmold und zwei preußische Officiere. Man sagt, es seien im Ganzen beiderseits zweitausend Todte und Verwundete.

Niemand von den Russen oder Ausländern ist, Gott Lob, getödtet oder auch nur verwundet worden. Von den Bewohnern des Ortes ist der Provisor einer hiesigen Apotheke zum Opfer gefallen, wie man sagt, ein Preuße. Während des Gefechts war er im Laboratorium und bereitete eine Arzenei. Eine baierische Granate schlug in die Wand des Hauses ein, durch diese hindurch und ein Splitter traf den Unglücklichen gerade in die Brust.

Den ganzen Rest des 28., sodann am 29. und 30. Juni zogen fortwährend preußische Truppen über Kissingen nach Schweinfurt und nach Gmünden. Heute, am 1. Juli, ist die Stadt ruhig, nur giebt es keinen Telegraphen, keine Post, keine Pferde. Auch macht sich ein bedeutender Mangel an Lebensmitteln bemerklich; es giebt kein Brod, keinen Wein, kein Bier, keinen Kaffee, keinen Tabak; Alles hat das Heer aufgezehrt.

Zur Ehre der preußischen Truppen muß man bekennen, daß Niemand unter den fremden Curgästen irgendwie gekränkt wurde. Es ist keinerlei Unordnung oder Gewaltthat vorgekommen. Die Privathäuser blieben unangetastet; nur Küchen und Keller wurden völlig ausgeleert. Eine Ausnahme machte das „Hotel de Bavière“, welches gänzlich zerstört wurde; alles Glas, alle Spiegel zerbrochen, alle Vorräthe vernichtet, das Hausgeräth demolirt, Wäsche und Kleider verschleppt und verdorben. Als Ursache dieser Verwüstung, welche am Morgen nach der Schlacht angerichtet wurde, giebt man den Umstand an, daß, während preußische Soldaten in dem Hause einquartiert waren, von Seiten des Wirths und seiner Bedienung (Baiern) drei Schüsse gegen die Preußen abgefeuert worden sein sollen.

Ich gehe jetzt dazu über, zu erzählen, wie Gott an diesem schrecklichen Morgen uns beschützte und was sich mit einigen der russischen Curgäste begeben hat. Ich will von mir anfangen. Mit meiner Familie war ich in der Zahl derjenigen, welche nicht in ihre Wohnung gelangt waren, ihre Habe dem Schicksal überlassen und in einem Gasthofe ein Unterkommen suchen mußten. Ich wählte das Hotel zum Curhause gegenüber dem Curgarten, in der Hoffnung, daß die auf demselben wehenden weißen und mit rothen Kreuzen versehenen Flaggen die Unantastbarkeit des Hauses verbürgen würden. Die Fenster meiner Stube waren der Richtung, wo die Schlacht stattfand, entgegengesetzt; so hielt ich uns für geborgen. In demselben Hause befand sich die Familie eines russischen Gutsbesitzers, die kranke Frau eines russischen Consuls, ein Kosaken-Stabsofficier mit seiner Frau, einige Beamte aus Petersburg und fünf oder sechs englische Familien. Anfangs saßen wir bei geschlossenen Läden in unsern Stuben, als aber die Kugeln in die Laden einzuschlagen begannen, da gingen wir in die Corridore inmitten des Hauses. Die Frauen und Kinder hielten sich in der Nähe der Hauptmauern. Die Männer gingen in den Corridoren umher und stiegen von Zeit zu Zeit auf den Boden, um aus den Bodenfensterchen hinauszuschauen. Man muß dem Muthe und der Geistesgegenwart aller Damen in der Gesellschaft Gerechtigkeit widerfahren lassen: keiner wurde schlimm, keine ward ohnmächtig. Selbst die Kranke, welche aus ihrer Stube in einem Bette herausgebracht worden, weil eine Kugel neben ihr auf den Boden gefallen war, hielt sich so tapfer, wie ihre Krankheit es zuließ. Die Kinder weinten nicht, sondern saßen still und zupften Charpie. Und doch war Grund zur Aengstlichkeit vorhanden: oft klirrten in den Stuben die Scheiben, von Kugeln zertrümmert; noch öfter hörte man das Pfeifen und Sausen der Granaten und Kanonenkugeln, die über das Haus hinwegflogen. Vor unsern Augen flog eine Kugel in ein Fenster des Corridors, in welchem wir uns befanden, zu uns herein; eine andere Kugel pfiff, nachdem sie ein Fenster zertrümmert hatte, so dicht an einer Dame vorüber, daß diese eine leichte Contusion in der Hand verspürte. Uebrigens traf keine Kanonenladung unser Haus. Ich wage es nicht, zu entscheiden, ob dieses den an dem Hause angebrachten Flaggen oder einfach dem Zufalle zuzuschreiben ist. Wir verließen unsern Zufluchtsort nicht bis zum Ende des Gefechts. Die ersten Preußen sahen wir bereits als Sieger in der Küche des Gasthofs, wie sie eifrig der Vertilgung unseres Mittagessens oblagen.

Nicht so sicher war die Lage, in der sich andere unserer Landsleute befanden. Hier folgen ihre eigenen Berichte von ihren Erlebnissen an diesem Morgen.

Der Generalmajor Preradowitsch war mit seiner Gemahlin in dem jenseit des Flusses gelegenen Theile der Stadt geblieben und zwar in dem Hotel Couronne de Rose, das hart an der Straße steht, auf welcher die Preußen daherzogen. Unglücklicherweise stand dieser Gasthof gerade gegenüber den auf den Bergen errichteten baierischen Batterien, so daß er dem Feuer der letztern in höchstem Grade ausgesetzt war. Einhundert dreiundsiebenzig Kanonenschüsse schlugen in das Haus ein, welches mit Kanonenkugeln, Granaten und Kartätschen förmlich besäet war. Der General hielt sich mit seiner Gemahlin in einem nach der andern Seite des Hauses gelegenen Zimmer auf, welches durch eine Capitalmauer geschützt war. Die vorderen Stuben erscheinen ganz bunt von Kugeln und Kartätschen. Einige Granaten schlugen durch die Wände des Hauses und platzten in den Corridoren. Granatensplitter fielen in die Stube, wo sich der Generalmajor befand, zum Glück, ohne ihn oder seine Gemahlin zu verletzen. Sogleich beim Beginn des Kampfes nahmen die Preußen seine Wohnung ein und schossen vom Balcon oder aus den Fenstern.

Ein Gutsbesitzer aus dem Wladimirschen, Herr Protassjew, wohnte mit Frau und Tochter im „Hotel Sanner“, dem letzten Hause an der Straße nach Schweinfurt. Als das Treffen begann, nahm Herr Protassjew gerade ein Bad; eine Kugel flog, als er aus der Wanne stieg, nahe an ihm vorüber, nachdem sie das Fenster zertrümmert hatte. Die Fenster der Wohnung waren nach der Straße gerichtet, auf welcher der Kampf wogte. Herr Protassjew nahm seine Zuflucht zur Nachbarswohnung. Nachdem die Preußen ihre Gegner von der Brücke verdrängt hatten, nahmen sie die Wohnung des Herrn Protassjew ein und schossen aus den Fenstern des Schlafzimmers. Seine Wohnung ist an vielen Stellen beschädigt; in dem Schlafzimmer ward ein Baier getödtet; dicht am Bett ist eine große Blutlache.

Der Sänger unserer russischen Opernbühne, Herr Komissarshewskij, der mit seiner Frau und seinem kleinen Kinde vor wenigen Tagen erst nach Kissingen gekommen war, wohnte inmitten der Stadt, am Markt, im „Hotel Wittelsbach“. Der Gastwirth hatte seine Gäste in dem Kellergeschoß seines Hauses geborgen, wo sie vor Kugeln und Kartätschen sicher waren. Als die Preußen sich der Stadt bemächtigt hatten, hörte man plötzlich laute Schläge an die verschlossene Thür und den Befehl zu öffnen. Der erschrockene Wirth hatte sich versteckt. Die Schläge wurden mit der Drohung wiederholt, daß, wenn man nicht öffnete, die Thür erbrochen und alle in dem Raume verborgenen Personen getödtet werden würden. Herr Komissarshewskij entschloß sich, selbst die Thür zu öffnen. Sobald dies geschehen war, stürzten die Preußen herein und warfen sich mit Scheltworten auf Herrn Komissarshewskij. Einer der Soldaten schlug ihn mit dem Flintenkolben auf die Schulter. Herr Komissarshewskij sagte, er sei ein Ausländer, Russe; wo der Gastwirth sei, wisse man nicht. Die Preußen glaubten ihm nicht; er zeigte seinen Paß vor, den sie zerrissen und fortwarfen. Die Soldaten schleppten Herrn Komissarshewskij mit gefälltem Bajonnet in die Wohnungen des Hauses. Oben befahl man ihm, die Thüren der Wohnungen zu öffnen. „Ich habe keine Schlüssel,“ sagte Herr Komissarshewskij; „ich habe schon erklärt, daß ich nicht der Wirth bin, brecht die Thür ein.“ Mit diesen Worten stieß er selbst mit dem Fuße die Thür ein. Die Preußen traten ein und untersuchten alle Wohnungen des Hauses. Sodann stiegen sie bis zu den Dachkammern hinauf. An der Thür des Bodenraumes richteten sie ihre Flinten gegen Herrn Komissarshewskij und sagten ihm: „Finden wir auch nur einen einzigen Baiern, so tödten wir ihn und Dich.“ Zum Glück für Herrn Komissarshewskij war Niemand im Bodenraume, die Preußen beruhigten sich und sagten zu der Gemahlin des Sängers, daß sie demselben kein Leid hätten zufügen wollen, daß sie aber überzeugt gewesen seien, in diesem Hause seien Baiern verborgen. Man vergegenwärtige sich die Lage der Dame, während man ihren Gemahl im Hause umherführte!

Ich habe einige Fälle angeführt, um zu zeigen, daß die baierischen Behörden auch nicht im Entferntesten auf unsere Sicherheit bedacht waren, und wenn Niemand von uns getödtet oder verwundet wurde, so verdanken wir dies lediglich dem Zufall und der Vorsehung.

Gegenwärtig kommen alle die erschreckten, verwirrten Ausländer allmählich zu sich. Einige haben Mittel und Wege gefunden, die Stadt zu verlassen. Andere – darunter auch ich – nahmen die unterbrochene Wassercur wieder auf. Fast alle Damen haben sich in barmherzige Schwestern verwandelt und sind vom Morgen bis zum Abend mit der Pflege der Verwundeten beschäftigt, indem sie den Wundärzten hülfreich an die Hand gehen, Verbände anlegen und diejenigen speisen und tränken, die solcher Hülfe bedürfen. Aus den Häusern wird Wäsche, Bettzeug, Essen und Trinken gebracht.

Ich bin, wie erwähnt, durchaus nicht vertraut mit dem Militärwesen und maße mir nicht an, zu beurtheilen, in welchem Grade die Baiern nöthig hatten, gerade Kissingen zum Schlachtfelde zu wählen; aber im Namen der Nächstenliebe wage ich es, die Frage zu stellen: haben die bairischen Behörden uns gegenüber recht gehandelt, indem sie unser Leben, das Leben unserer Frauen und Kinder einer solchen Gefahr aussetzten? Hatten die Baiern einmal den Entschluß gefaßt, Kissingen zum Kampfplatze zu bestimmen, warum haben sie uns nicht davon in Kenntniß gesetzt und uns aufgefordert, abzureisen oder in der Umgegend in sichern Orten eine Zuflucht zu suchen? Warum täuschte man uns bis zum letzten Augenblick mit der Angabe, es sei keine Gefahr; wir sollten unbesorgt sein? Als die Baiern auf den Bergen heimlich drei Batterien mit achtzehn Geschützen auffuhren, deren Mündungen gegen die Häuser gerichtet waren, konnten sie da wohl glauben, daß ihre Kugeln, Granaten und Kartätschen nur Preußen treffen würden?

Führen die Baiern mit den Preußen Krieg, so müssen nur diese und jene unter den Schrecknissen des Krieges leiden; macht man aber friedliche Ausländer, die in eine nicht im Kriegszustand befindliche Stadt, sondern an einen Curort kamen, zu unfreiwilligen Theilhabern an diesen Schrecknissen des Krieges, so ist dieses eine directe Verletzung der internationalen Beziehungen. War die Stadt in Gefahr, so hätte man sogleich es verkünden, die Cursaison schließen, die Kranken zur Abreise auffordern sollen, statt so ohne alle Umstände zu verfahren. Oder haben vielleicht die Baiern auf die Anwesenheit von Ausländern in der Stadt als aus ein Mittel zum Erfolg gerechnet, in der Hoffnung, daß die Preußen eine von Ausländern angefüllte Stadt nicht zu beschießen wagen würden?

In der That muß man sich bei der ungeheuren Artillerie, über welche die Preußen verfügten, darüber wundern, daß sie die Stadt nicht zerstörten, daß sie dieselbe ganz unversehrt ließen. Es fand sich keine einzige preußische Kugel, keine einzige preußische Kartätsche in der Stadt!

Die Baiern werden vielleicht ihre Handlungsweise mit der Plötzlichkeit des Ueberfalles zu rechtfertigen suchen. Es ist nicht wahr: ein plötzlicher Ueberfall kann von einer kleinen fliegenden Colonne gemacht werden; von der Annäherung eines Heeres von fünfzigtausend Mann nicht vorher unterrichtet zu sein, ist unverzeihlich und undenkbar. Oder führen die Baiern mit verbundenen Augen Krieg? Wozu aber die Batterien? Wozu achtzehntausend Mann Truppen? Also sie wußten davon und rüsteten sich.
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Samstag, 9. Juli 2011

 

Schwaan verkommt
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Schwaan - Peter Schallmann vom Ordnungsamt der Stadt Schwaan rügt, dass es in seiner Gemeinde immer wieder einige gibt, die sich nicht darum kümmern, Unkraut teilweise bis zu einem halben Meter hoch wachsen zu lassen. Das will er sich nicht mehr länger bieten lassen: "Wir werden jetzt Bußgeldbescheide verschicken". Die meisten Probleme bereiten Schallmann leer stehende Häuser, z. B. das Eckhaus Loxstedter Straße/Große Bergstraße. Die ehemalige HO-Gaststätte zerfällt weiter. Das Gras wächst auf dem Bürgersteig. Hinter der Warnowbrücke wächst ebenfalls das Gras vor einem neuen Zaun bereits über einen halben Meter hoch. Auch die Erfolge mit den vor einem Jahr aufgestellten Hundetoiletten seien noch kein voller Erfolg.

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Samstag, 9. Juli 2011

 

Teufelsaustreibung in Braunau am Inn
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Braunau am Inn - Die Gemeinde Braunau war in den letzten Wochen damit beschäftigt, ihr Stadtarchiv nach Unterlagen über eine Ehrenbürgerschaft des Führers Adolf Hitler zu durchforsten, nachdem ein Dulli-Nationalrat vermutet hatte, der Führer könne eventuell auch 66 Jahre nach seinem Tod noch Ehrenbürger seines Geburtsortes sein. Bürgermeister Mag. Johannes Waidbacher erklärte am Donnerstagabend, es gäbe keine archivarischen Belege für eine Verleihung des Ehrenbürgerrechts der Stadtgemeinde Braunau am Inn. Vorsorglich aberkenne und widerrufe er aber dennoch diese Nicht-Verleihung des Ehrenbürgerrechts der Stadt an Adolf Hitler.  

Durch einen gemeinsamen Dringlichkeitsantrag aller fünf Dulli-Fraktionen in der Sitzung des Gemeinderats am 7. Juli wurde diese Aberkennung einstimmig unterstützt . Gleichzeitig distanzierte der Gemeinderat sich klar und ausdrücklich von allen Verwaltungsakten, die von der Stadtgemeinde Braunau am Inn in der NS-Zeit gesetzt wurden. Insbesondere wurde das an Adolf Hitler am 30.03.1938 verliehene Heimatrecht der Stadt Braunau am Inn aberkannt und widerrufen, obwohl es sowieso schon mit dem Tod des Berechtigten vor 66 Jahren eo ipso erloschen war. Bürgermeister Waidbacher stellt dazu fest, er sei stolz auf seine Mandatare.         

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Samstag, 9 Juli 2011

 

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Samstag, 9 Juli 2011

 

Schlacht bei Sempach   

fand am 9. Juli 1386 statt.
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Die Schweizer Eidgenossen besiegen Herzog Leopold III von Habsburg .

 

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Die Schlacht von Sempach


Sie zogen aus, ein stolzes Heer, die Bauern zu zertreten:
Ein Schallen ging vor ihnen her mit Hörnern und Trompeten:
Wohl hundertsiebzig Fehdebrief' sind auf uns eingeflossen:
Ein Schrecken durch die Lande lief: »Weh euch, ihr Eidgenossen.«

Die Ritterschaft von Österreich, Friaul, Tirol und Schwaben,
Viel mächt'ge Grafen, stolz und reich, viel übermüt'ge Knaben, –
Sie rühmten sich, ihr Banner hie auf jeden Berg zu pflanzen:
Ein Meer von Helmen brachten sie und einen Wald von Lanzen.

Uns bot nur Einer Hilfe dar, als alle Freund' uns irrten:
Der Gott, der David gnädig war, der alte Gott der Hirten:
Der blies mit seinem Hauch uns an, der hat's uns eingegeben:
»Viel lieber fallen Mann für Mann, als in der Knechtschaft leben.«

Bei Sempach in dem Seegefild stand hell im Strahl der Sonne
Mit Pfauenhelm und Adlerschild der Ritter Stolz und Wonne:
Das war von Östreich Leopold: – der Haß selbst muß ihn preisen: –
Sein Helm, sein Herz, sein Harnisch Gold, sein Langschwert kärntisch Eisen.

Er warf empor sein breit Panier und stolz rief er vor allen:
»Mit dieser Fahne will ich hier heut' siegen oder fallen.«
Der Ritter Horn ruft laut vor Lust, wie sich die Lanzen färben:
Und jeder Stoß in Bauernbrust und jeder Stoß zum Sterben.

Wir wichen nicht, doch Leib an Leib sank wie geschnittne Garben:
Sie dachten noch an Kind und Weib und seufzten, wie sie starben.
Da war's Herr Arnold Winkelried: – Gott lohnt ihm jetzt im Himmel: –
Der sterbend auseinander schied der Speere dicht Gewimmel.

Und in die Lücke, wo er fiel, sprang kühn vorauf uns allen
Herr Ammann Sigetrost von Biel, – den preist das Land mit  Schallen:
Der schlug mit seinem Zimmerbeil den Truchseß Waldburg nieder
Und hinter ihm drang unser Keil zermalmend in die Glieder.

Jetzt half kein Harnisch mehr den Herrn, kein Helm blieb ungebrochen,
Schwer schlug die Axt, der Morgenstern durch Eisen und durch Knochen,
Dem flinksten Ritter frommt da nicht sein Fechten und Turnieren:
Das war ein Mordkampf eng und dicht, kein lustig Buhurdieren.

Bis er sein langes Schwert gezückt, stak ihm im Leib das Messer,
Nah war ihm unser Haß gerückt: – je näher, desto besser.
Und mancher sank, noch unverletzt, konnt' nimmer sich erraffen,
Bis elend ihn erstickt zuletzt der Stolz der eignen Waffen.

Da Markgraf rechts! Da Wildgraf links! Da Rauhgraf in der Mitten!
So mordend immer weiter ging's: – wir hatten Bauernsitten.
Jetzt freut euch, Mädchen von Luzern, von Schwyz und Unterwalden:
Da liegen schmucke reiche Herrn tot auf den blut'gen Halden.

Heut' hat der Tod hier ausgestellt die hellste Augenweide:
Gelb Gold und Seide deckt das Feld der armen Schweizerheide:
Wir bringen's euch in Händen nicht, nein, scheffelvoll nach Hause:
Hei Helmbusch bunt, hei Spange licht, hei Kette, Kron' und Krause!

Und mancher floh, vor Schrecken bleich, der lustig zog zur Fehde:
Doch Leopold von Österreich stand treu zu seiner Rede:
»Mit meinem Banner fall' ich hier!« so rief er unerschrocken:
Aus offnem Helm floß ihm die Zier der langen Fürstenlocken.

Es fällt sein Roß, sein Goldschild bricht, die Panzerringe klaffen,
Er aber läßt vom Stolze nicht und nicht von seinen Waffen:
Sein Schwert traf tödlich Zug um Zug, sein Trotz war nicht zu bannen,
Bis krachend er zusammenschlug gleich einer Edeltannen.

Und über ihn fiel sein Panier: – da war der Tag zu Ende
Und Gott im Himmel dankten wir und hoben fromm die Hände:
Denn er nur bot uns Hilfe dar, als alle Freund' uns irrten,
Der Gott, der David gnädig war, der alte Gott der Hirten!


                                                                Felix Dahn

Lasst hören aus alter Zeit

1. Lasst hören aus alter Zeit von kühner Ahnen Helden-
streit, von Speerwucht und wildem Schwertkampf, von
Schlachtstaub und heissem Blutdampf. Wir singen heut'
ein heilig Lied, es gilt dem Helden Winkelried.

2. Bei Sempach, der kleinen Stadt, manch' Ritter wohl
gespottet hat. Der Heetross zerstört das Kornfeld, doch
warnend ruft ein Kriegsheld: "In kurzem bringt euch
blutigrot ein Eidgenoss das Morgenrot!"

3. Man ziehet ins Schlachtgewühl zum heissen Kampf,
der Tag war schwül. Im Stahlkleid gar grausig furchtbar
stand Oesterreichs geübte Kriegsschar; doch kühlt der Tod
bald ihren Mut; in unserem Land wallt Schweizerblut.

4. Sie stürzen mit freier Brust, im Herzen Mut und
Siegeslust, zum Kampfplatz, wo man in Schlachtwut dumpf
brüllend sich wälzt im Herzblut; es trotzt das Heer, die Not
wird gross, und mancher stirbt vom Speeresstoss.

5. "Erhaltet mir Weib und Kind, die eurer Hut emp-
fohlen sind!" ruft Struthan, umfasst mit Mannskraft,
drückt nieder der langen Speer' Schaft, gräbt's in die
weite Heldenbrust, mit Gott der Freiheit sich bewusst.

6. Uns über die leiche tritt das Heldenvolk im Sturmes-
schritt. Der Schertschlag erblitzet furchtbar, im Helm-
glanz erbleicht die Mordschar und es erdröhnt von Berg zu
Tal, der freien Nachwelt Siegeshall.

                                               
Johann Heinrich Bosshardt (1811-1877)

 
  

Arnold Winkelried soll am 9. Juli 1386 bei der Schlacht von Sempach ein Bündel Lanzen und Speere der habsburgischen Ritter gepackt und, sich selbst aufspießend, den Eidgenossen eine Lücke geöffnet haben. Sein heldenhaftes Opfer soll der Schlüssel zum Sieg der Eidgenossen gegen die Habsburger (Österreicher) gewesen sein. Der Legende nach soll er vorher noch die Worte „Sorget für mein Weib und Kind“ oder "Der Freiheit eine Gasse!" gerufen haben. 
ABCDABCD

Gustav Noske   

* 9. Juli 1868 in Brandenburg an der Havel

† 30. November 1946 in Hannover

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Deutscher Politiker. 

 

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Zitate

Selbst: Einer muß der Bluthund werden, ich scheue die Verantwortung nicht.

Über ihn: Retter Deutschlands vor dem Bolschewismus.
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Weitere Gedenktage

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Freitag, 8. Juli 2011

 

Aussichten für junge Lehrer in Bayern und Baden-Württemberg
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Bayern/BW - In Bayern sind jetzt gut 1.600 Männer und Frauen nach der zweiten Staatsprüfung fertige Gymnasiallehrer, aber nur etwa 200 werden fest angestellt. Besonders schlecht sieht es für potentielle Gymnasiallehrer in den Fächern Deutsch, Geschichte, Englisch und Sozialkunde aus. Bei Mathematik, Physik, Informatik und Latein ist es umgekehrt: Da werden Lehrer gesucht, aber zu wenige junge Leute haben diese schwierigen Fächer studiert. Wenig besser sieht es für angehende Realschullehrer aus, von denen im Herbst 580 Bewerber eine Festanstellung bekommen sollen, etwa die Hälfte des Prüfungsjahrgangs. Auch bei Grund- und Hauptschulen sind die Anstellungsmöglichkeiten weiter schlecht. Gute Chancen gibt es lediglich für die künftigen Lehrer für Sonderpädagogik und an beruflichen Schulen. 'Wir können davon ausgehen, dass die Lehrerarbeitslosigkeit ein Rekordniveau erreichen wird', sagte Klaus Wenzel , Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV) . Etwa 8.000 Pädagogen mit bestandener Lehramtsprüfung suchen eine Stelle.

In den kommenden sechswöchigen Sommerferien werden in Baden-Württemberg 3.800 neue Lehrer arbeitslos. Ihr Vorbereitungsdienst ende nach Bestehen der zweiten Staatsprüfung grundsätzlich mit dem Schuljahresende am 31. Juli. Berlin sucht händeringend Gymnasiallehrer, allerdings mit erheblich schlechterer Bezahlung. Auch Österreich wirbt um deutsche Lehrer.   

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Freitag, 8 Juli 2011

 

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Freitag, 8. Juli 2011

 

Religionsunterricht
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Bruckmühl - Die Klasse 7a der Realschule Bruckmühl   besuchte am 6. Juli unter der Leitung von Religionslehrerin Claudia Bauer und Lehrkraft Marion Seltmann die Ohel-Jakob-Synagoge in München. Dort erfuhren sie, wie sehr Judentum und Christentum miteinander verbunden sind. In der Synagoge mussten die Jungen alle eine Kippa tragen. Besonders beeindruckend war der Gang der Erinnerung, auf dem die Namen aller ermordeten Münchner Juden eingeschrieben sind. Die Mitte der Wortfolge bezeichnet ein großer Davidstern. 

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Freitag, 8 Juli 2011

 

Altenburger Prinzenraub   

in der Nacht vom 7. zum 8. Juli 1455
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bezeichnet die Entführung der Prinzen Ernst u. Albrecht , Söhne des Kurfürsten Friedrich des Sanftmüthigen von Sachsen , durch Kunz von Kaufungen aus dem Schlosse zu Altenburg

 

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Kunz von Kaufungen, geb. auf Kaufungen bei Penig , war Schloßhauptmann u. Hofmarschall in Diensten des Kurfürsten Friedrich des Sanftmüthigen von Sachsen. Im Bruderkriege vom Kurfürsten zum Entsatz von Gera abgeschickt u. dort von den böhmischen Hilfsvölkern des Herzogs Wilhelm gefangen, mußte er sich um 4.000 Goldgülden loskaufen. Der Kurfürst verweigerte aber den Ersatz dieses Lösegeldes, da Kunz nicht sein Vasall sei, u. Kunz sollte nach dem Friedensvertrage die ihm von dem Kurfürsten für seine in dem Bruderkrieg verwüsteten u. eingezogenen Güter in Thüringen überlassenen meißnischen Besitzungen der Vitzthums ohne Entschädigung wieder herausgeben. 

Unzufrieden darüber, ging er nach Böhmen auf sein Schloß Isenburg, wo er den Plan machte, sich durch die Entführung der beiden Söhne des Kurfürsten Bürgschaft für die Erlangung der Entschädigung zu verschaffen, u. verband sich dazu mit Wilhelm von Mosen, Wilhelm von Schönfels und anderen dem Kurfürsten feindlich gesinnten Edelleuten. Nachdem er von dem Küchenjungen Hans Schwalbe auf dem Schloß in Altenburg, mit welchem er in Einverständniß getreten war, Nachricht erhalten hatte, daß der Kurfürst am 7. Juli 1455 nach Leipzig gereist u. die Hofleute am Abend zu einem Banket in der Stadt Altenburg abwesend wären, erschien er in der Nacht zum 8. Juli mit seinen Genossen vor dem Schlosse. 

Mit Schwalbens Hilfe wurde eine Strickleiter an einem Fenster befestigt, u. Kunz, welcher in dem Schloß wohl bekannt war, gelangte so mit neun seiner Begleiter in das Schloß, verschloß die Frauengemächer von außen u. holte aus dem Schlafzimmer der Prinzen den Prinzen Ernst; Wilhelm von Mosen sollte Prinz Albrecht nehmen, dieser hatte sich aber unter das Bett versteckt, u. Mosen nahm daher irrthümlich den jungen Grafen Barby , welcher bei dem Prinzen schlief. Kunz bemerkte die Verwechselung, trug den kleinen Barby wieder zurück u. holte den Prinzen Albrecht. Vor der Stadt trennten sie sich; Kunz eilte mit dem Prinzen Albrecht durch das Erzgebirge auf dem kürzesten Wege nach Böhmen, Mosen u. Schönfels hingegen sollten den Prinzen Ernst durch Franken dahin bringen. 

Der Raub wurde alsbald ruchbar u. die Nachricht davon durchflog das ganze Land, überall ertönte die Sturmglocke. Kunz war bereits nahe an der Grenze in die Gegend zwischen Grünhain und Elterlein , nachmals der Fürstenberg genannt, gekommen; hier klagte der Prinz über Durst, u. Kunz stieg ab, um ihn mit seinen Begleitern Beeren pflücken zu lassen. Ein Köhler, Namens Schmidt, faßte, durch das Sturmläuten aufmerksam gemacht, Verdacht u. fragte Kunz, wer er u. der Knabe sei. Kunz antwortete, daß der Knabe entlaufen sei u. er ihn seinen Eltern wieder bringen wolle. Indem er dies sagte u. aufstehen wollte, verwickelte er sich mit den Sporen in das Gestrüpp u. fiel wieder zur Erde. Der Prinz benutzte diesen Moment, um sich dem Köhler zu entdecken, worauf dieser mit seinem Schürbaum auf Kunzen u. beide Knechte eindrang u. sie niederschlug, Kunzen selbst aber mit Hülfe herbeigeeilter Köhler gefangen nahm u. zum Abt Liborius nach Kloster Grünhain führte, welcher ihn dem Voigt von Zwickau, Veit von Schönburg, überantwortete. 

Der Prinz wurde am folgenden Tage von Schmidt u. vielen Köhlern begleitet nach Altenburg zurückgebracht, wo die Kurfürstin sogleich mit ihm u. seinem Retter nach Chemnitz zum Kurfürsten eilte, welcher dem Köhler nicht allein seinen Wunsch in dem Walde, wo er den Prinzen gerettet hatte, frei Kohlen brennen zu dürfen gewährte, sondern ihm auch ein Freigut in Eckertsbach bei Zwickau u. jährlich vier Scheffel Korn gab u. ihm u. seinen Nachkommen den Familiennamen Triller beilegte, da der Köhler in seiner Erzählung oft den Ausdruck gebrauchte, er habe den Kunz wacker getrillt. 

Mosen u. Schönfels waren unterdessen in die Nähe von Hartenstein  gekommen, wo sie, durch das Sturmläuten erschreckt, an der Mulde den Prinzen zwei Tage in einer Höhle verbargen, welche seitdem Prinzenhöhle heißt. Aus dem Gespräche einiger Holzhauer, welche sie in der Nähe ihres Verstecks behorchten, von Kunzens Gefangennehmung unterrichtet, gaben sie die weitere Ausführung ihrer Flucht auf u. schrieben an den Amtshauptmann Friedrich von Schönburg nach Hartenstein, daß sie den Prinzen gegen Begnadigung ausliefern, sonst ihn ermorden wollten. Nach erhaltener Zusicherung übergaben sie am 11. Juli den Prinzen u. gingen dann nach Böhmen, Prinz Ernst aber wurde 12. Juli wieder zu seinen Eltern gebracht. 

Kunz ward nach Freiberg geführt, von dem dasigen Gericht zum Tode verurtheilt u. am 14. Juli enthauptet. Kunzens Bruder, Dietrich von Kaufungen, bekannt mit dem Entführungsplan, wurde am 31. Juli in Altenburg ebenfalls enthauptet; Schwalbe u. die drei Knechte Kunzens wurden in Zwickau geviertheilt. In der Kirche zu Ebersdorf werden die Kleider der Prinzen u. des Köhlers zum Andenken aufbewahrt. 

Der Prinzenraub

1. Wir wolln ein Liedel heben an,
Was sich hat angespunnen,
Wie's im Pleißnerland gar schlecht war bestallt,
Als den jungen Fürst'n geschah Gewalt,
Durch Kuntzen von Kauffungen.

2. Der Adler hat auf'm Fels gebaut
Ein schönes Nest mit Jungen,
Und wie er einst geflogen aus,
Holt ein Geyer die Jungen heraus,
Drauf ward's Nest leer gefunden.

3. Wo der Geyer auf'm Dache sitzt,
Gedeihen die Küchlein selten,
Es war da ein seltsam Narrenspiel,
Welcher Fürst seinen Räthen traut zu viel,
Muß oft es selber entgelten.

4. Altenburg, du feine Stadt,
Dich thät er mit Untreu meinen,
Da in dir war'n all' Hofleut voll,
Kam Kunz mit Leitern und Buben toll,
Und holt die Fürsten so kleine.

5. Was blast dich, Kunz, für Unlust an,
Da du ins Schloß einsteigest?
Und stiehlst die zarten Herren heraus,
Als der Kurfürst eben nit war zu Haus,
Die zarten Fürsten-Zweige. 

6. Es war wohl als ein Wunderding,
Wie sich das Land beweget,
Was da auf'n Straßen war'n für Leut',
Die den Räubern folgten nach in Zeit,
All's wibbelt, kribbelt, sich beweget.

7. Im Walde dort ward Kunz ertappt,
Da wollt er Beeren naschen;
Wär er in der Hast wacker fortgeritten,
Daß 'n die Köhler nit gefangen hätten,
Hätt er sie kunt verpaschen.

8. Ab'r sie wurden ihm wieder abgejagt,
Und Kunz mit seinen Gesellen
Auf Grünhain, in unsers Herrn Abts Gewalt
Gebracht, und auf die Zwika gestellt,
Und muste sich lassen prellen.

9. Dafür fiel ab gar mancher Kopf,
Und keiner der Gefangnen
Kam aus der Haft ganzbeinigt davon,
Schwerdt, Rad, Zang'n, Strick, die war'n ihr Lohn,
Man sah die Rümpfe hangen.

10. So geht's, wer wider die Obrigkeit
Sich unbesonnen empöret.
Wers nicht meint, schau an Kuntzen,
Sein Kopf thut z' Freiberg noch runterschmunzen,
Und jedermann davon lehret.

11. Gott thu den frommen Christen alles Guts,
Und laß die jungen Herren,
In kein Feindes Hand mehr also komm'n,
Geh auch der Frau Churfürstin viel Fromm'n,
Daß wir uns in Ruhe ernähren. 

Achim von Arnim: Des Knaben Wunderhorn / I. Band - Kapitel 156  
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Ferdinand Graf von Zeppelin   

* 8. Juli 1838 in Konstanz

† 8. März 1917 in Berlin

 

Deutscher Luftschiffkonstrukteur.

 

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Zitat

Man muß nur wollen und daran glauben, dann wird es gelingen.

Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 

am 8. Juli 1990 in Rom

durch die bundesdeutsche Fußballnationalmannschaft gegen die Nationalmannschaft von Argentinien. Trainer: Franz Beckenbauer
.

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Weitere Gedenktage

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Donnerstag, 7. Juli 2011

 

Größtes Puzzle aller Zeiten
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Passau - Ein Puzzle wie eine Wand: 5,44 mal 1,92 Meter misst das größte, in Serien gefertigte Puzzle der Welt, das der 43-jährige Konrad Steiner als erster aus 32.256 Teilen in 565 Arbeitsstunden zusammenfügte. Die knapp 20 Kilogramm schweren Einzelteile des Puzzles waren bei der Auslieferung in acht Päckchen mit jeweils über 4000 Teilen verpackt, die vom Postboten per Trolly geliefert werden. 

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Die Ravensburger AG , Hersteller des Puzzles, hat bestätigt, dass Steiner der erste ist, der das weltgrößte Serien-Puzzle zusammengesetzt hat. Es wurde auf eine durch Holzleisten versteifte und somit transportfähige Sperrholzplatte geklebt, wobei das Gesamtgewicht 120 kg beträgt. Bestellt hatte Steiner das Puzzle am 28. August 2010, vier Tage vor dem offiziellen Verkaufsstart. Zwei Wochen später kam die Lieferung. Seit September 2010 arbeitete er regelmäßig im Keller seines Hauses bis zur Fertigstellung im Juni 2011.
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Steiner hat sein Kunstwerk gegen eine Spende an einen Investor weitergereicht, der es in seinen Geschäftsräumen dem Publikum vorstellen wird. Der Spendenerlös soll einer gemeinnützigen Kinderhilfs-Einrichtung zu Gute kommen.

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Donnerstag, 7. Juli 2011

 

Ich hege keinen Hass
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Wie gemeldet wird, starb am 5. Juli der in Osterreich lebende Kämpfer für Heimat und deutsches Volkstum Herbert Schweiger im Alter von 87 Jahren. 

 

Schweiger wurde 1924 in Spital am Semmering in der Steiermark geboren und meldete sich 1941 als 17-jähriger freiwillig zur Waffen-SS. Nach der Heimkehr aus der Kriegsgefangenschaft zunächst beim Verband der Unabhängigen (VdU) aktiv, dann bei der FPÖ, 1980 auch beim »Komitee zur Wahl eines nationalen Deutsch-Österreichers« zum österreichischen Bundespräsidenten. Schweiger war mehrmals wegen NS-Wiederbetätigung in Haft. Er hat mehrere Bücher veröffentlicht und war vielgefragter Gastreferent in Deutschland und Österreich. Vor zwei Jahren gab er der 'Deutschen Stimme DS' folgendes Interview:

DS: Herr Schweiger, Sie wurden vor wenigen Wochen vom Landesgericht Klagenfurt wegen sogenannter »Wiederbetätigung« zu zwei Jahren Haft verurteilt und müssen die Strafe möglicherweise in wenigen Wochen antreten. Was wird Ihnen denn konkret vorgeworfen – und was sagen Sie zu diesem Vorwurf?

Schweiger: Am Ende der Anklageschrift steht: »In Subsumtion des vorstehend dargestellten Sachverhaltes ist Herbert Schweiger anzulasten, dass er mit den von ihm verfassten, mit seiner Zustimmung herausgegebenen und von ihm verbreiteten Büchern ›Deutschlands neue Idee – nationales Manifest für Deutschland und Europa‹ und ›Wahre dein Antlitz – Lebensgesetze, Politik und die Zukunft des Deutschen Volkes‹ sowie mit seiner Vortragstätigkeit vorsätzlich spezifische Zielsetzungen der NSDAP auch in Österreich revitalisieren und propagieren wollte. Er hat daher den Tatbestand des § 3g Verbotsgesetz in subjektiver wie auch objektiver Hinsicht erfüllt…«

Die Anklage hat Sätze aus meinen Büchern aus dem Zusammenhang gerissen und damit eine Anklage fabriziert. Mein ganzes »Verbrechen« besteht darin, dass ich als Angehöriger der Erlebnisgeneration mit den Jungen spreche. Man will mich aus dem Verkehr ziehen. Die BRD-Deutschen haben keine Ahnung, wie sehr die sich zum Deutschtum in Österreich bekennenden Österreicher verfolgt werden.
Das Ganze ist ein Grundsatzprozess, bei dem das Bekenntnis zum deutschen Volk angeklagt ist. Wegen meines Buches »Die Evolution des Wissens« (1995) wurde ich 1996 verhaftet und 1997 durch das Schwurgericht Leoben wegen NS-Wiederbetätigung zu einer Haftstrafe von 16 Monate, davon vier Monate unbedingt, verurteilt.

1959 wurde ich erstmalig verurteilt. Wegen Vorträgen, die ich in Deutschland gehalten hatte, steckte man mich für drei Monate ins Gefängnis. 1962 unterstütze ich mit meinen Erfahrungen, die ich im Zweiten Weltkrieg als Pionier bei der LAH (»Leibstandarte Adolf Hitler«; d. Red.) gesammelt hatte, die Freiheitskämpfer in Südtirol. Wir absolvierten Sprengübungen, wofür ich ein paar Wochen inhaftiert wurde. 1989 ging ich einige Monate in Haft, weil ich die Schrift »Recht auf Wahrheit« verfasst und in Umlauf gebracht hatte.

Die aktuelle Haftstrafe werde ich wohl frühestens im Herbst antreten müssen. Ich habe dem Richter gesagt: »Sperren Sie mich doch ruhig ein. Meine Frau ist tot, so bekomme ich dann jeden Morgen wieder mein Frühstück serviert. Auch freue ich mich auf die Gefängnisbibliothek. Diese und die viele Zeit, die ich dann habe, werde ich nutzen, ein neues Buch zu schreiben. Mich schreckt ihr nicht!«

DS: Gehen wir ein Stück zurück in Ihrer Biographie: Sie waren SS-Freiwilliger und haben den Krieg bis zu seinem Ende erlebt. Warum haben Sie sich zur Waffen-SS gemeldet, und inwieweit kann man sagen, dass Sie von dieser Truppe für Ihr späteres Leben geprägt wurden?

Schweiger: Klar festzustellen ist vorab die prägende Atmosphäre unserer Jugendzeit. Wir haben die Not erlebt. In Österreich gab es 700.000 Arbeitslose, davon circa 30 % sogenannte »Ausgesteuerte« ohne jegliche staatliche Fürsorge. Sie bekamen keinen Groschen und mussten zusehen, wie sie ihre Suppe auf den Tisch bekommen. 50 % meiner Mitschüler kamen ohne Frühstück zur Schule. Diese Not ging bis 1938.

Ferner gehört zur Grundstimung in meiner Jugend die antideutsche Einstellung des klerikalen Austrofaschismus. Der österreichische Kanzler Dollfuß nannte die Österreicher die »besseren Deutschen«.

1938, also nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich, war innerhalb weniger Monate die Not beseitigt. Der Volksgemeinschaftsgedanke war Grundlage zur Lösung der nationalen und sozialen Probleme. Das hat uns zu überzeugten Anhängern des Nationalsozialismus gemacht. Aus dieser Erfahrung heraus, dass der Nationalsozialismus die Alltagsprobleme der einfachen Menschen – der Arbeiter, Bauern und Angestellten – löst, bin ich dann auch politisch aktiv geworden. Ich selbst war HJ-Führer von über 400 Hitlerjungen. Die Waffen-SS repräsentierte für mich die militärische und geistige Kraft dieser neuen, frischen Bewegung am ehesten, und so fiel mein Entschluss, dorthin zu gehen.

Als Absolvent der Junkerschule Braunschweig möchte ich im Kontrast zu dem alibisierenden Gerede, wir seien »Soldaten wie andere auch« gewesen, betonen, dass Weltanschauung das erste Fach war. Unser Lehrer in diesem Fach war ein Assistent des später als Verhaltensforscher berühmt gewordenen Professors und Nobelpreisträgers Konrad Lorenz, der damals Lehrstuhlinhaber für Psychologie in Königsberg (Ostpreußen) gewesen war. Uns wurde ganz klar vor Augen geführt, dass es bei unserem Kampf um die Bewahrung des Abendlandes, dass es um die Sicherung der Zukunft Europas geht. Dass der Bolschewismus in Rußland ab 1917 50 Millionen Bauern, Gewerbetreibende, Aristokraten und Kulturschaffende liquidierte und Stalin die Weltrevolution, sprich Welteroberung, als strategisches Ziel propagierte.

Von der Ausbildung, die ich an der Junkerschule absolvieren durfte, ging auf mich und viele andere Kameraden eine große geistige Stimulanz aus. Nach Abschluss wurde ich zum SS-Untersturmführer (Leutnant) befördert und kam wieder zu meiner Fronteinheit der 1. Pionierkompanie der 1. SS-Panzerdivision »Leibstandarte Adolf Hitler«. Mein Fronteinsatz war ab Juli 1941 an der Ostfront. Dort wurde ich dreimal verwundet. Zum Schluss im Einsatz am Plattensee, wurde ich im Heimatlazarett von der Amerikanern verhaftet: Arme hoch, Blutgruppe tätowiert am linken Oberarm, ab ins der berüchtigte Gefangenenlager Altheim (Oberösterreich) bzw. später Ebensee. Nach einem halben Jahr Lagerhaft robbte ich unter dem Stacheldraht in die damals mögliche relative Freiheit aus.

Philosophisch gesehen hat mich Friedrich Nietzsche am meistens fasziniert und beeinflusst. Durch ihn, aber auch durch zahlreiche andere Philosophen des Abendlandes – angefangen bei den griechischen Vorsokratikern – habe ich mich innerlich soweit entwickelt, dass ich meine Weltanschauung als quasi »religiös« empfinde, allerdings nicht im Sinne einer Konfession, sondern als eine höhere metaphysische Bindung. Ich bin Anhänger einer Religion des Lebens.

Neben der politischen und weltanschaulichen Grundeinstellung war das Prägende die Kameradschaft des Fronteinsatzes und das Bewusstsein, dass es um das Reich ging. Uns alle verband eine geistige und seelische Kameradschaft.

Nach 1945 haben wir unseren Opfergang verteidigt. 700.000 deutsche Österreicher hatten über Nacht nach der »Befreiung« ihre Arbeit verloren, weil sie Parteigenossen waren. Zusammen mit den verfolgten Heimkehrern wurde ich in der »Heimkehrer Hilfs- und Betreuungsstelle« (HHB) aktiv, aus welcher der Verband der Unabhängigen (VdU) und später die FPÖ hervorgingen.

DS: Ihr Beitrag zur politischen Diskussion der Gegenwart beschränkt sich ja nicht nur auf »Wiederbetätigung« – Sie haben mehrere Bücher veröffentlicht, darunter auch zu Fragen der Weltanschauung und eines lebensrichtigen Weltbildes für unsere Zeit. Können Sie kurz umreißen, wie ein »lebensrichtiges« Weltbild aussehen sollte, das uns zur Lösung der großen Gegenwartsprobleme befähigen könnte?

Schweiger: Der Rahmen eines naturwissenschaftlich abgesicherten Weltbildes wird von den Bereichen Evolution, Genetik und Verhaltensforschung und damit eben Volk und Rasse abgesteckt. Es gibt keine Gleichheit der Menschheit. Das hat nichts mit einer Bewertung der einzelnen, jeweils einzigartigen und wertvollen Völker zu tun. Die Politik wird vom Naturgesetz bestimmt und nicht umgekehrt, auch wenn es die Politiker in ihrer Kurzsichtigkeit immer wieder versuchen.

DS: Sie haben Krieg und Nachkriegszeit erlebt und die Jahrzehnte seither. Wenn man einen so langen Zeitraum überschauen kann, muss man da nicht manchmal den Eindruck haben: es ist alles verloren? Oder anders gefragt: woher schöpfen Sie Hoffnung?

Schweiger: Die Hoffnung ist die Jugend, besonders in der ehemaligen DDR. Die Agitation gegen den Kapitalismus hat sich teilweise positiv ausgewirkt, auch im Hinblick auf den Zusammenbruch des Kommunismus. Diese Jugend ist national, antikapitalistisch und sozial. Trotz aller Schwierigkeiten und Gefahren sehe ich also große Chancen.

DS: Konkret gefragt: was müssßten Deutschland – und Österreich – heute tun, um auch künftigen Generationen von Deutschen noch eine Lebensperspektive bieten zu können?

Schweiger: Nun, primär sind für Gesamteuropa Alternativen anzubieten. Beim Aufzeigen von Zukunftsperspektiven ist stets eine biologische Weltanschauung als Mittelpunkt der globalen Lagebeurteilung zugrunde zu legen. Aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen gerade der letzten Jahre ergibt sich immer deutlicher, dass Biologie gleich Leben ist. Wer die Gesetze des Lebens ignoriert, das heißt gegen biologische Gesetzmäßigkeiten verstößt, hat auf Dauer keinen Bestand und betreibt seinen eigenen Untergang. Geopolitisch betrachtet kann uns nur eine Partnerschaft mit Rußland vor einer demographischen Überflutung durch die anschwellenden Bevölkerungsmassen Asiens und Afrikas retten.

DS: Wenn Sie am Ende Ihres Lebens zurückblicken und sich Rechenschaft ablegen müssen: glauben Sie, dass Sie ein klein wenig von Ihrem Vermächtnis, von Ihren Überzeugungen weitergeben konnten?

Schweiger: Ja, ich denke schon. Ich glaube, mein Möglichstes für die Aufklärung der nachkommenden Generationen in Form von Vorträgen und Buchveröffentlichungen gerade auch gegenüber dem jüngeren Publikum getan zu haben.

DS:  Letzte Frage: Sollte das Urteil von Klagenfurt rechtskräftig werden und Sie die Haftstrafe antreten müssen – welche Gefühle begleiten Sie dabei? Haben Sie etwas zu bereuen?

Schweiger: Ich hege keinen Hassß und empfinde keine Wut. Ja, ich stelle sogar die mich verfolgenden und verurteilenden Personen von individueller Schuld frei, weil sie in einen Zeitgeist hineingeboren wurden, der sie geprägt hat. Sie handeln allzu menschlich, und sie können – mangels Charakterstärke, teils auch aufgrund mangelnder Intelligenz oder aus Gründen des Opportunismus – dem Diktat der Umerziehung nicht entfliehen. Manche Richter und Staatsanwälte nehme ich hier aus, denn wir sind ein geistig und materiell besetztes Land, und manche der Betreffenden stehen aktiv und aus Überzeugung im Sold der Besatzungsmächte.

Wenn ich heute Bilanz ziehe, würde ich alles wieder genauso machen, wie ich es gemacht habe. Ich bereue nichts, was ich getan habe. »Ich bin mir selbst nie untreu geworden«, sagte mein Vater auf dem Sterbebett. So sehe ich es auch.

Im übrigen: Wenn man klar Gesicht zeigt, wird man auch vom Gegner respektiert. Der größte Fehler ist es, sich für seine Grundeinstellung zu entschuldigen.

DS: Herr Schweiger, wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen Ihnen alles Gute!

Das Gespräch führten die DS-Redakteure Henrik Ostendorf und Adrian Preißinger am 27.07.2009.

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Donnerstag, 7. Juli 2011

 

Kernkraftwerke sind sicher
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Japan - Derzeit liegen 35 der 54 japanischen Kernkraftwerke still, nur 19 sind in Betrieb. Der Strom ist deshalb seit Monaten knapp, das Bruttoinlandsprodukt war deshalb um 3,5 Prozent geschrumpft. Im Sommer, wenn viele Klimaanlagen laufen, fürchtet die Regierung noch größere Stromausfälle. Schon jetzt steigen die Temperaturen stellenweise auf fast 40 Grad. Um Stromausfälle zu vermeiden, ist die Bevölkerung aufgerufen, Energie zu sparen. In Bahnhöfen, Bürogebäuden, Restaurants und anderen Orten bleiben daher viele Glühbirnen dunkel.

 

Fast vier Monate nach der Reaktorhavarie von Fukushima hat Industrieminister Kaieda deshalb angekündigt, alle Kernkraftwerke, abgesehen von Fukushima-1, möglichst schnell wieder in Betrieb zu nehmen. Zwar sei die Sicherheit der Atomkraftwerke im Lande bereits jetzt gewährleistet, dennoch werde man zusätzlich zu den üblichen Sicherheitsinspektionen Stresstests unternehmen, damit sich die Bürger sicherer fühlen.   

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Donnerstag, 7. Juli 2011

 

Tilman Riemenschneider

* um 1460 in Heiligenstadt

† 7. Juli 1531 in Würzburg

Deutscher Bildschnitzer und Bildhauer.

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Ludwig Ganghofer

* 7. Juli 1855 in Kaufbeuren

† 24. Juli 1920 in Tegernsee


Deutscher Schriftsteller. 

 

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Zitae

Ferienzeit! – Nicht Worte, nicht Bücher erschöpfen den Zauber, den diese vier Silben bergen.

Wir können nicht leben, wenn wir die Sonne nicht suchen, und zum Leben so nötig wie die Luft und Brot ist noch ein Drittes für uns: das helle Sehen.

Wald und freie Bergluft haben mich zur Furchtlosigkeit erzogen, zu gläubiger Lebensfreude, zu dankbarem Staunen vor aller Schönheit, zur Wissenschaft von der ewigen Wiederkehr des Frühlings, zum Glauben, daß alle Torheit ein Umweg zur Klugheit ist, aller Schmerz ein Weg zur Freude.

Wer dem Worte glaubt, ist belogen;
Wer dem Auge traut, ist betrogen;
Selbst die That ist Berechnung und Schein;
Wahrheit ist Irrthum allein.

Ich weiß, es ist ein Kinderspiel,
Mit Jedem wacker sich zu schlagen;
Jedoch ein nie erreichtes Ziel,
Mit Jedem gut sich zu vertragen.

Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 

am 7. Juli 1974 in München

durch die bundesdeutsche Fußballnationalmannschaft gegen die Nationalmannschaft der Niederlande. Trainer: Helmut Schön
.                                                       ABCD

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Weitere Gedenktage

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Mittwoch, 6. Juli 2011

 

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Mittwoch, 6. Juli 2011

 

Neues aus Osterode
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Osterode - In der Nacht zum vergangenen Freitag wurde vor einem Gebetshaus der türkisch-islamischen Gemeinde in Osterode am Harz ein Schweinekopf mit eingeritztem Hakenkreuz abgelegt. Die Polizei hat den Staatsschutz eingeschaltet und ermittelt wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und wegen Volksverhetzung .

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Mittwoch, 6. Juli 2011

 

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Mittwoch, 6. Juli 2011

 

Georg Simon Ohm

* 16. März 1789 in Erlangen

† 6. Juli 1854 in München

Deutscher Physiker.

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August Borsig

* 23. Juni 1804 in Breslau

† 6. Juli 1854 in Berlin


Deutscher Unternehmer und Gründer der Borsigwerke. 

 

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Trost

Erlosch einer Hoffnung Schimmer,
Laß nur der Zeit ihren Lauf;
Begrabene Hoffnung steht immer,
Als Weisheit wieder auf.
Die führt dich auf schweren Wege
treulich ein gutes Stück,
Jenseits vom Trauerstege
Wartet ein neues Glück. 

Paul Keller

* 6. Juli 1873 in Arnsdorf
, Kreis Schweidnitz
† 20. August 1932 in Breslau


Deutscher Schriftsteller und Publizist. 

 

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Zitate

Wenn der Mensch gesund ist und Friede im Herzen hat, kann er schon auf Erden im Vorgarten des Paradieses sein!

Die Schicksale der Völker gehen ihren Weg wie die großen Ströme; es ist töricht, unsere paar Hände voll Sand gegen sie zu werfen.

Wer immer im Lärm sitzt, wird stumpf, wer immer in der Stille sitzt, auch; nur die wechselnde Welle trägt des Menschen Schiff.

Eine Lüge läßt sich nie ganz widerrufen, so wie man das Gift, das man in einen Strom geschüttet hat, nicht tropfenweise wieder herausfischen kann.

Die Jungen sind die härtesten
und ungerechtesten Richter.

Wo der Mensch ein Recht hat, sind Almosen Betrug.

Heimat ist nicht Raum, Heimat ist nicht Freundschaft, Heimat ist nicht Liebe – Heimat ist Friede.

Walter Flex  

* 6. Juli 1887 in Eisenach

† 16. Oktober 1917 bei Peude auf der estnischen Insel Ösel 


Deutscher Schriftsteller und Lyriker.

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1. Wildgänse rauschen durch die Nacht
Mit schrillem Schrei nach Norden –
Unstäte Fahrt! Habt acht, habt acht!
Die Welt ist voller Morden.

2. Fahrt durch die nachtdurchwogte Welt,
Graureisige Geschwader!
Fahlhelle zuckt, und Schlachtruf gellt,
Weit wallt und wogt der Hader.

3. Rausch' zu, fahr' zu, du graues Heer!
Rauscht zu, fahrt zu nach Norden!
Fahrt ihr nach Süden übers Meer –
Was ist aus uns geworden!

4. Wir sind wie ihr ein graues Heer
Und fahr'n in Kaisers Namen,
Und fahr'n wir ohne Wiederkehr,
Rauscht uns im Herbst ein Amen!

Weitere Gedenktage

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Dienstag, 5. Juli 2011

 

Berufungsverhandlung Williamson
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Regensburg - Mit der Berufungsverhandlung Williamson begann am 4. Juli 2011, am Landgericht Regensburg in Sachen Volksverhetzung § 130 StGB der BRD , der s. g. Holocaust-Leugnung. Vorgegangen war eine Verurteilung im April 2010 am Amtsgericht. Dagegen legte erst die Verteidigung, dann die Staatsanwaltschaft Berufung ein.
Der Stuhl von Richard Williamson blieb leer. Sein Nichtkommen kommentierte er: „… wenn ich es vermeiden kann, würde ich natürlich lieber nicht mit Leibketten geschmückt werden.“ Sein anwaltliches Vertrauen legte er in die Hände des höchst kompetenten Strafrechtlers RA Prof. Edgar Weiler , sowie dessen Sohn Benjamin.
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Die Vorsitzende Richterin Birgit Eisvogel leitete die Verhandlung souverän. Ein deutsches Rechtshilfeersuchen auf Strafsachen lehnte die Schwedische Regierung mit der Begründung ab, daß Leugnung im Königreich Schweden kein Straftatbestand darstelle und völlige Meinungsfreiheit herrsche. Zwei Herren von der Polizeiinspektion Regensburg und der RA der Pius-Bruderschaft Maximilian Krah waren erschienen und als Zeugen vernommen.
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Die Strategie der Verteidigung ist die uneingeschränkte Anfechtung des Urteils aus erster Instanz. Hochinteressant wäre die Vernehmung des Reporters mit schwedischem Paß Ali Fegan, der sein (vorgeschobenes) Interview wohl zur Täuschung des Bischofs mißbrauchte. Ganze 55 Minuten zu religiösen Themen und 5 min. zum Holocaust, diese Sequenz dann auch allein gesendet wurde, so führte Junior-Anwalt Weiler aus. Weiter, dem Angeklagten kann kein aktives Handeln und Einfluß auf die Sendung zur Last gelegt werden und zieht das Telemediengesetz
heran. RA Prof. Weiler übt in seinem anschließenden Plädoyer Grundsatzkritik am bundesdeutschen Rechtssystem bzw. dessen Umsetzung, das auch nach internationalem Maßstab nicht vereinbar ist. Verfassungsrechtliche Bedenken können über einen Vorlageantrag an das BVG erfolgen. Die Verteidigung forderte Freispruch.
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Das Urteil fällt am 11.7.2011, ab 14.00 Uhr. Die Chance auf Rechtstaatlichkeit bleibt gewahrt, womöglich gibt es auch noch einen dritten Akt.
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Rolf Winkler, München, 5. Juli 2011

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Dienstag, 5. Juli 2011

 

Durch das Volk, mit dem Volk, für das Volk  
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Prora/Rügen - Am Montag wurde in einem ersten sanierten Abschnitt des 4,5 Kilometer langen, unmittelbar an der Ostseeküste gelegenen 'KdF-Seebads Prora' eine 
Jugendherberge eröffnet. Für 16,4 Millionen Euro wurde ein 152 Meter langer Teil der von den Nationalsozialisten geplanten und auch zum größeren Teil bereits fertiggestellten Anlage ausgebaut. 

 

Das KdF-Seebad Prora erstreckt sich über eine Länge von etwa fünf Kilometern in einem Abstand von circa 150 Metern zum Strand. Die Küste der Schmalen Heide bietet einen langen flachen Sandstrand, der von Binz bis zum neuen Fährhafen Sassnitz im Ortsteil Neu Mukran reicht und ideal für die Errichtung eines Seebades war. Der Bereich zwischen Gebäuden und Küste ist heute mit Kiefern und niedrigem Gebüsch bewachsen, die gesamte Anlage vergammelte seit Ende des Krieges immer mehr.

Die NS-Organisation 'Kraft durch Freud'e sollte durch Projekte wie den 
'KdF-Wagen' und günstigen Urlaub den Lebensstandard breiter Schichten des deutschen Volkes heben. Die Investitionspläne sahen 10 Seebäder (davon fünf für jeweils 20.000 Menschen), 60 'KdF-Schiffe' und 20 'KdF-Hotels' mit je 2.400 Betten vor. Hunderttausenden sollte es erstmalig ermöglicht werden, günstig jeweils zwei Wochen im Jahr Urlaub zu machen. Das einzige wegen des Krieges auch nur in Teilen realisierte Seebad-Projekt aus diesem Plan ist das 'KdF-Seebad Prora. Der Aufenthalt im neuen Seebad sollte pro Tag nur 2 RM kosten, und darin sollten auch sämtliche Nebenkosten, wie z. B. Kurtaxe, Strandkorb und auch Badeanzug, Badetuch etc., enthalten sein. 

Der Auftrag zur Errichtung des Seebades wurde nach einer Ausschreibung im 
Februar 1936 an den Architekten Clemens Klotz erteilt. Klotz hatte diesen Prototyp eines Gebäudes für den Massentourismus im Stil der klassischen Moderne entworfen. Mit klaren Linien ordnet sich der Bau der Funktion unter: Alle Zimmer liegen zur Seeseite hin, pro Block macht das 1.118 Fenster. Die Bettenhäuser sind gerade mal zehn Meter tief, was den riesigen Baukörper überraschend schlank wirken lässt. Zur Seeseite entwickelt die Fassade mit ihren Wiederholungen einen besonderen Charme. Die Pläne von Klotz wurden nach dem Wettbewerb auf Weisung Adolf Hitlers dahingehend modifiziert, dass aus dem Entwurf des Architekten Erich Putlitz die große Festhalle als weiteres zentrales Element übernommen und architektonisch angepasst wurde. Der Gesamtentwurf wurde auf der Weltausstellung in Paris 1937 mit dem Grand Prix ausgezeichnet. Die für das Seebad Prora benötigten Flächen wurden durch die KdF-Organisation 1935 von Malte zu Putbus erworben. Die Grundsteinlegung erfolgte am 2. Mai 1936  durch Robert Ley , Chef der Deutschen Arbeitsfron. Die eigentlichen Arbeiten begannen ein halbes Jahr später.
 
In den drei Jahren zwischen 1936 und 1939 wurden die acht Gästeblöcke 
errichtet. Neun renommierte Baufirmen (Philipp Holzmann, Hochtief, 
Dyckerhoff & Widmann, Siemens-Bauunion, Boswau & Knauer, DEUBAU, Sager & 
Woerner, Polensky & Zöllner, Beton- und Monierbau) waren an den 
Bauarbeiten beteiligt, es arbeiteten zeitweise 9.000 Bauarbeiter am KdF-Seebad Prora. Eine von der Bauleitung 1938 erstellte Kostenzusammenstellung bezifferte die Baukosten auf 237,5 Mio. RM (heutiger Gegenwert etwa 800 Mio. Euro). Klotz hatte zusätzlich die Infrastruktur einer kompletten Kleinstadt geplant, unter anderem mit einem Kraftwerk, einem Krankenhaus, Schule, Bahnstation, Geschäften und Poststelle. Die Anlage selbst sollte ein Wellenschwimmbad, einen Turm mit Höhencafé, Restaurants, Theater und ein Kino enthalten. 2.000 Angestellte sollen in zusätzlichen Bauten untergebracht werden. 


Matthäus - Kapitel 7, Vers 16 bis 20: An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man auch Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln? Also ein jeglicher guter Baum bringt gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt arge Früchte. Ein guter Baum kann nicht arge Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. Ein jeglicher Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Darum an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. 

 


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Exkurs: Malte von Putbus gehörte bis 1945 ein Sechstel der Fläche Rügens, Sein Besitz umfasste 44 Güter, 152 Bauernhöfe und sieben gewerbliche Betriebe die Kreidebrüche und -schlämmereien in Jasmund, Mönkendorf, Sehlitz, Dumsevitz, Dubnitz, Groß-Volksitz und Poissow. Gemäß dem letzten Betriebsprüfungsbericht vom 31. Juli 1940 handelte es sich um 18. 360,47 Hektar Land. Dazu gehörten Schloss Putbus und Park, Seebad Lauterbach, kleine Sommerresidenzen und Förstereien; den Mittelpunkt bildeten die repräsentativen, im klassizistischen Stil gebauten Beamten- und Handwerkerhäuser der Stadt Putbus, der Marstall, das Pädagogicum, die Christuskirche. Schließlich das Jagdschloß Granitz wie das Theater von Putbus, beide von Friedrich Schinkel entworfen. Fast alles hat den Zweiten Weltkrieg überstanden, nur das Schloss selbst fehlt, es wurde 1960 von den Kommunisten kurzerhand abgerissen, weil das Geld für die schon begonnen Erhaltungs- und Sanierungsarbeiten ausgegangen war.
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Malte von Putbus kam in Sachsenhausen im Februar 1945 um, wurde aber von der BDR-Justiz in einer Justiz-Farce nicht als Opfer politischer Verfolgung anerkannt, weshalb sein Sohn Franz zu Putbus einen Rückerstattungsprozess anstrengte, jedoch 1999 verlor. Malte zu Putbus hatte den Ersten Weltkrieg mitgemacht, danach in den Freikorps gegen die Bolschewisten gekämpft und war der NSDAP 1932 beigetreten. Rasch zerstritt er sich mit den kleinen örtlichen NS-Funktionären. Als zu Putbus sich weigerte, an den nationalen Beflaggungstagen ausschließlich die Hakenkreuzfahne zu hissen, und deshalb vom Bürgermeister

und Ortsguppenleiter Schröder, dem örtlichen Bäcker, zur Rede gestellt wurde, beschied er den nationalsozialistischen Funktionär, "dass er zu dem alten Ärger noch jeden Augenblick neuen hinzufügt". Einen anderen Vorfall im März 1939 protokollierten die Parteirichter so: "Zu Putbus hat versucht, auf seinen Angestellten Jahn, Zellenleiter und Betriebsobmann seiner Verwaltung, einzuwirken, sein jüngstes Kind taufen zu lassen. Dessen Ablehnung hat er mit den Worten beantwortet, er sei genau so verrückt wie der Kreisleiter und die ganze Partei. Im Verlauf des Gesprächs hat er zur Judenfrage Stellung genommen und in seiner Erregung geäußert, er könne die Juden verstehen, sie würden sich an Deutschland einmal rächen, sie hätten ihre Ehre und verteidigten sie. Es sei ungerecht, sie aus Deutschland zu verweisen, Gott werde Deutschland durch die Juden strafen. Er hat weiter erklärt, das deutsche Volk sei das dümmste Volk auf der ganzen Erde und seine Führung treibe heute eine Politik, als ob ein Elefant im Porzellanladen trample."

Wenig später notierte der Putbuser Ortsgruppenleiter: "Die Bewegung steht im scharfen Gegensatz zu Herrn Malte zu Putbus." Außerdem sorgte der Ortsgruppenleiter dafür, dass der Fürst für drei Tage in Schutzhaft genommen und in Putbus Plakate angeschlagen wurden, die ihn als "Judenfreund", "Saboteur Hitlers" und "Landesverräter" bezeichneten. Trotz einiger verteidigenden Einlassungen wurde Malte zu Putbus aus der NSDAP ausgeschlossen. Ein Verfahren vor dem Sondergericht Stettin wegen "Heimtücke" nach einer Intervention des Reichsjustizministeriums mit einer Verwarnung eingestellt.

Das Sondergericht Stettin leitet der notorische Blutrichter Johannes Paulick . Er hatte es soweit getrieben, dass er später nicht einmal mehr in den BDR- Justizdienst übernommen wurde. Paulick war in Stettin Gaurechtsberater gewesen. "Er galt", wie es in einer Urkunde der Ludwigsburger Zentralstelle zur Verfolgung von NS-Verbrechen heißt, "als rechte Hand des Gauleiters von Pommern Schwede-Coburg." In den letzten Kriegswochen leitete er das Standgericht und sorgte dafür, dass sämtliche Akten des Sondergerichts am 28. April 1945 in Greifswald, wohin sie verlagert worden waren, verbrannt wurden. Anfang Februar 1945 leitete er als kommissarischer Richter des Volksgerichtshofs mindestens eine Verhandlung in Stettin. Diese Verhandlungen fanden in der letzten Kriegsphase auch außerhalb von Berlin statt. Paulick leitete die Räumung der pommerschen Gefängnisse, entschied täglich über Leben und Tod. 

Bis zum Tag der Überstellung nach Sachsenhausen besaß dieser Mann die Gewalt über den Untersuchungsgefangenen Malte zu Putbus, der am 21. Januar 1945 an seinen Sohn Franz schrieb, er erwarte seinen Prozess in Stettin. Paulick war, auch das ist aktenkundig, ein erklärter persönlicher und politischer Gegner des Fürsten zu Putbus. Alle diese Fakten hat die BRD-Justiz ignoriert. Nicht die geringste Anstrengung hat sie unternommen, die Szene und die handelnden Personen zu beleuchten. Gauleiter Franz Schwede, ein gelernter Maschinenschlosser, war seit der gemeinsamen Kampfzeit in Bayern eng mit Heinrich Himmler verbunden. Schwede war der Inbegriff des nationalen Arbeiters - Malte zu Putbus, ein weltläufiger, gelegentlich starrsinniger und gewissensfester Konservativer, sein natürlicher Feind.

Längst schon angefeindet, von einem Betriebsführer verwaltet, hielt sich die Begüterung Putbus bis 1945 in der Rechtsform des Familienfideikommisses. Sie war also unverkäuflich, ihren Besitzern kamen nur die Erträge aus den Ländereien zu, gegebenenfalls die Schulden. Eigentlich hatte der Artikel 155 der Weimarer Verfassung diese Form feudaler Besitzstandswahrung ausdrücklich verboten. Selbst das entsprechende Reichsgesetz vom 6. Juli 1938, das der republikanischen Verfassungsnorm endlich zur Geltung verhelfen sollte, drang hier nicht durch, bis es 1947 vom Alliierten Kontrollrat endgültig durchgesetzt wurde.

Selbst wenn Franz zu Putbus nicht nachweisen konntet, dass sein Vater Malte zu Putbus noch von den Behörden Hitlerdeutschlands enteignet wurde, so sprechen alle historischen Fakten dafür, dass diese Enteignung vorgesehen war. Seine politische Verfolgung, sein gewaltsamer Tod im KZ dienten dazu, die Verfügung über seinen Besitz zu ermöglichen. Im Winter 1944/45 waren die Neusiedler bereits im Anmarsch. Heinrich Himmler hatte schon im August 1944 durchgesetzt, dass sie auf den enteigneten Gütern der 'Verbrecher des 20. Juli' angesiedelt werden sollten. Zu Putbus unterhielt zu den Verschwörern lockere, vielleicht nur verwandtschaftliche Beziehungen. Ob er als Mitwisser oder einfach im Schatten der großen Razzia am Tag nach dem gescheiterten Attentat verhaftet wurde, ist unklar.

 

Epilog: Die zeitgenössische Justitia: Auf den Augen die Binde, in den Ohren die Watte, im Mund den Knebel.

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Dienstag, 5. Juli 2011

 

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Dienstag, 5. Juli 2011

 

Die Zehn Artikel des Deutschen Bundes 

vom 5. Juli 1832:


In Erwägung der gegenwärtigen Zeitverhältnisse und für die Dauer derselben, beschließt die Bundesversammlung , in Gemäßheit der ihr obliegenden Verpflichtung, die gemeinsamen Maaßregeln zur Aufrechthaltung der öffentlichen Ruhe und gesetzlichen Ordnung zu berathen, nach vernommenem Gutachten einer aus ihrer Mitte gewählten Commission, wie folgt:  

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Art. 1. Keine in einem nicht zum Deutschen Bunde gehörigen Staate in Deutscher Sprache im Druck erscheinende Zeit- oder nicht über zwanzig Bogen betragende sonstige Druckschrift politischen Inhalts darf in einem Bundesstaate, ohne vorgängige Genehmhaltung der Regierung desselben, zugelassen und ausgegeben werden; gegen die Uebertreter dieses Verbots ist eben so, wie gegen die Verbreiter verbotener Druckschriften, zu verfahren. 

Art. 2. Alle Vereine, welche politische Zwecke haben, oder unter anderm Namen zu politischen Zwecken benutzt werden, sind in sämmtlichen Bundesstaaten zu verbieten und ist gegen deren Urheber und die Theilnehmer an denselben mit angemessener Strafe vorzuschreiten. 

Art. 3. Außerordentliche Volksversammlungen und Volksfeste, nämlich solche, welche bisher hinsichtlich der Zeit und des Ortes weder üblich noch gestattet waren, dürfen, unter welchem Namen und zu welchem Zwecke es auch immer sey, in keinem Bundesstaate, ohne vorausgegangene Genehmigung der competenten Behörde, statt finden. Diejenigen, welche zu solchen Versammlungen oder Festen durch Verabredungen oder Ausschreiben Anlaß geben, sind einer angemessenen Strafe zu unterwerfen. Auch bei erlaubten Volksversammlungen und Volksfesten ist es nicht zu dulden, daß öffentliche Reden politischen Inhalts gehalten werden; diejenigen, welche sich dieß zu Schulden kommen lassen, sind nachdrücklich zu bestrafen, und wer irgend eine Volksversammlung dazu mißbraucht, Adressen oder Beschlüsse in Vorschlag zu bringen und durch Unterschrift oder mündliche Beistimmung genehmigen zu lassen, ist mit geschärfter Ahndung zu belegen. 

Art. 4. Das öffentliche Tragen von Abzeichen in Bändern, Cocarden oder dergleichen, sey es von In- oder Ausländern, in andern Farben, als jenen des Landes, dem der, welcher solche trägt, als Unterthan angehört, — das nicht autorisirte Aufstecken von Fahnen und Flaggen, das Errichten von Freiheitsbäumen und dergleichen Aufruhrzeichen — ist unnachsichtlich zu bestrafen. 

Art. 5. Der am 20. September 1819 gefaßte, gemäß weitern Beschlusses vom 12. August 1824 fortbestehende, provisorische Beschluß über die in Ansehung der Universitäten zu ergreifenden Maaßregeln, wird sowohl im Allgemeinen, als insbesondere hinsichtlich der in den §§ 2 und 3 desselben enthaltenen Bestimmungen, in den geeigneten Fällen, in so weit es noch nicht geschehen, unfehlbar zur Anwendung gebracht werden.

Art. 6. Die Bundesregierungen werden fortwährend die genaueste polizeiliche Wachsamkeit auf alle Einheimische, welche durch öffentliche Reden, Schriften oder Handlungen ihre Theilnahme an aufwieglerischen Planen kund, oder zu deßfallsigem Verdacht gegründeten Anlaß gegeben haben, eintreten lassen; sie werden sich wechselseitig mit Notizen über alle Entdeckungen staatsgefährlicher geheimer Verbindungen und der darin verflochtenen Individuen, auch in Verfolgung deßfallsiger Spuren, jederzeit auf's schleunigste und bereitwilligste unterstützen. 

Art. 7. Auf Fremde, welche sich wegen politischer Vergehen oder Verbrechen in einen der Bundesstaaten begeben haben, sodann auf Einheimische und Fremde, die aus Orten oder Gegenden kommen, wo sich Verbindungen zum Umsturz des Bundes oder der Deutschen Regierungen gebildet haben und der Theilnahme daran verdächtig sind, ist besondere Aufmerksamkeit zu wenden; zu diesem Ende sind überall in den Bundeslanden die bestehenden Paßvorschriften auf das Genaueste zu beobachten und nöthigenfalls zu schärfen. Auch werden die sämmtlichen Bundesregierungen dafür sorgen, daß verdächtigen ausländischen Ankömmlingen, welche sich über den Zweck ihres Aufenthalts im Lande nicht befriedigend ausweisen können, derselbe nicht gestattet werde. 

Art. 8. Die Bundesregierungen machen sich verbindlich, diejenigen, welche in einem Bundesstaat politische Vergehen oder Verbrechen begangen, und sich, um der Strafe zu entgehen, in andere Bundeslande geflüchtet haben, auf erfolgende Requisition, in so fern es nicht eigene Unterthanen sind, ohne Anstand auszuliefern.

Art. 9. Die Bundesregierungen sichern sich gegenseitig auf Verlangen die promteste militärische Assistenz zu, und indem sie anerkennen, daß die Zeitverhältnisse gegenwärtig nicht minder dringend, als im October 1830, außerordentliche Vorkehrungen wegen Verwendung der militärischen Kräfte des Bundes erfordern, werden sie sich die Vollziehung des Beschlusses vom 21. October 1830 — betreffend Maaßregeln zur Herstellung und Erhaltung der Ruhe in Deutschland — auch unter den jetzigen Umständen, und so lange, als die Erhaltung der Ruhe in Deutschland es wünschenswerth macht, ernstlich angelegen seyn lassen. 

Art. 10. Sämmtliche Bundesregierungen verpflichten sich, unverweilt diejenigen Verfügungen, welche sie zur Vollziehung vorbemerkter Maaßregeln nach Maaßgabe des in den verschiedenen Bundesstaaten sich ergebenden Erfordernisses getroffen haben, der Bundesversammlung anzuzeigen.

Kommentar: Insgesamt konnte der Deutsche Bund - unter der Ägide des österreichischen Staatskanzler Klemens Wenzel Fürst von Metternich (Abbildung oben) - durch seine Oppositionsbekämpfung mit den Mitteln eines Polizeistaats keinen Sieg erzielen. Denn Journalisten und Schriftsteller lernten die List der Tarnung kennen, versteckten ihre Kritik zwischen den Zeilen oder äußerten sie in neutral klingenden Romanen, Theaterstücken oder Reiseschilderungen oder vom Ausland her. Es gelang den Herrschenden trotz ihres Kontrollapparats nicht, die Politisierung der Öffentlichkeit aufzuhalten, weil er alleine nach den Trägern der Bewegung forschte, nicht nach deren Motiven. 
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Wilhelm Backhaus

* 26. März 1884 in Leipzig
† 5. Juli 1969 in Villach


Deutscher Pianist.

 

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Montag, 4. Juli 2011

 

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Montag, 4. Juli 2011

 

Johannes Aventinus 

 

* 4. Juli 1477 in Abensberg (Niederbayern) 

† 9. Januar 1534 in Regensburg

Deutscher Historiker und Hofhistoriograph. 

 

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Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort.
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort.
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
|: Und läuft den Weg gleich als ein Held. :|

Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Die Gott so herrlich aufgestellt.
Verkündigt Weisheit und Ordnung and Stärke
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Er ist dein Schöpfer, ist Weisheit und Güte,
Dein Gott der Ordnung und dein Heil;
Er ist's, ihn liebe von ganzem Gemüte
|: Und nimm an seiner Gnade teil. :| 

ABCD

Christian Fürchtegott Gellert 

* 4. Juli 1715 in Hainichen

† 13. Dezember 1769 in Leipzig


Deutscher Dichter und Moralphilosoph.  

 

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Zitate

Was viele glauben, glaubet nicht!

Wer in der Jugend spart, darbt im Alter nicht.

Ein kleiner Feind, dies lerne fein,
will durch Geduld ermüdet sein

Ein Ding kann noch so närrisch sein,
es sei nur neu, so nimmt's den Pöbel ein.

Wer dir als Freund nichts nützen kann, kann allemals als Feind dir schaden.

Genieße, was dir Gott beschieden,
entbehre gern, was du nicht hast,
Ein jeder Stand hat seinen Frieden,
ein jeder Stand hat seine Last.



Fabeln

Die Guttat

Wie rühmlich ists, von seinen Schätzen
Ein Pfleger der Bedrängten sein!
Und lieber minder sich ergetzen,
Als arme Brüder nicht erfreun.

Beaten fiel heut ein Vermögen.
Von Tonnen Golds durch Erbschaft zu.
»Nun«, sprach sie, »hab ich einen Segen,
Von dem ich Armen Gutes tu.«

Sie sprachs. Gleich schlich zu seinem Glücke
Ein siecher Alter vor ihr Haus,
Und bat, gekrümmt auf seiner Krücke,
Sich eine kleine Wohltat aus.

Sie ward durchdrungen von Erbarmen,
Und fühlte recht des Armen Not.
Sie weinte, ging und gab dem Armen
Ein großes Stück verschimmelt Brot.

Der Wuchrer

Ein Wuchrer kam in kurzer Zeit
Zu einem gräflichen Vermögen,
Nicht durch Betrug und Ungerechtigkeit,
Nein, er beschwur es oft, allein durch Gottes Segen.
Und um sein dankbar Herz Gott an den Tag zu legen,
Und auch vielleicht aus heiligem Vertraun,
Gott zur Vergeltung zu bewegen,
Ließ er ein Hospital für arme Fromme baun.

Indem er nun den Bau zustande brachte,
Und vor dem Hause stund, und heimlich überdachte,
Wie sehr verdient er sich um Gott und Arme machte,
Ging ein verschmitzter Freund vorbei.
Der Geizhals, der gern haben wollte,
Daß dieser Freund das Haus bewundern sollte,
Fragt ihn mit freudigem Geschrei,
Obs groß genug für Arme sei?
»Warum nicht?« sprach der Freund. »Hier können viel Personen
Recht sehr bequem beisammen sein;
Doch sollen alle die hier wohnen,
Die Ihr habt arm gemacht: so ist es viel zu klein.« 

ABCD

Theodor Storm 

* 14. September 1817 in Husum

† 4. Juli 1888 in Hanerau-Hademarschen


Deutscher Schriftsteller, Jurist.  

ABCD   

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Zitate

Kein Mann gedeihet ohne Vaterland.

Der eine fragt: Was kommt danach?
Der andre fragt nur: Ist es recht?
Und also unterscheidet sich
Der Freie von dem Knecht.

Vom Unglück erst zieh ab die Schuld,
Was übrig bleibt, trag' mit Geduld.

Eine Arbeit, die uns Befriedigung gewährt,
ist gewiss das beste und solideste Glück.

Am Ende pflegen die Idealisten doch recht zu behalten, wenn auch mitunter vielleicht hundert Jahre, nachdem sie begraben sind.
 

Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 

am 4. Juli 1954 in der Schweiz


durch die bundesdeutsche Fußballnationalmannschaft gegen die Nationalmannschaft Ungarns.

 

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Zitate Des deutschen Trainers Sepp Herberger

Der Ball hat immer die beste Kondition.

Das nächste Spiel ist immer das schwerste.

Das Spiel dauert 90 Minuten.

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.

Der Ball ist rund.

Der nächste Gegner ist immer der schwerste.

Nach Spielschluss (Finale der WM) auf die Frage nach der deutschen Taktik: "Die Leute hinten hatten den Auftrag, an den Stürmern wie eine Briefmarke zu kleben und ihnen notfalls auf die Toilette zu folgen. Die Angriffsspieler sollten für den Sieg sorgen. Wir wollten ja siegen."

Weitere Gedenktage

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Sonntag, 3. Juli 2011

 


Morgen muß ich fort von hie
r


Morgen muß ich fort von hier
und muß Abschied nehmen;
o du allerschönste Zier
Scheiden das bringt Grämen.
Da ich dich so treu geliebt
über alle Maßen
soll ich dich verlassen. 

Wenn zwei gute Freunde sind
die einander kennen,
Sonn' und Mond bewegen sich
ehe sie sich trennen.
Noch viel größer ist der Schmerz
wenn ein treu geliebtes Herz
in die Fremde ziehet.

Küsset dir ein Lüftlein
Wangen oder Hände,
denke, dass es Seufzer sei'n
die ich zu dir sende;
tausend schick' ich täglich aus
die da wehen um dein Haus
weil ich dein gedenke.

Text: Des Knaben Wunderhorn  
 
Musik: Friedrich Silcher 1827 (1789-1860)
ABCD

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Sonntag, 3. Juli 2011

 

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Sonntag, 3. Juli 2011

 

Johann Gottfried Piefke komponierte den Königgrätzer Marsch unmittelbar nach der Schlacht bei Königgrätz.

Schlacht bei Königgrätz 

am 3. Juli 1866.


Im Deutschen Krieg besiegten nach dem Plan des preußischen Generalstabschefs Helmuth Graf von Moltke die Preußens die Armeen Österreichs und Sachsens. 

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Zitat Moltkes

Getrennt marschieren, vereint schlagen.

          * Preußen (dunkelblau) und Alliierte (blau)
          * Österreich (rot) und Alliierte (rosa)
          * Neutrale Mitglieder des Deutschen Bundes (grün)
          * strittige Gebiete (gelb)
          * Preußens Gebietszuwachs nach dem Krieg (hellblau)

Ferdinand Sauerbruch 

 

* 3. Juli 1875 in Barmen (heute zu Wuppertal)  

† 2. Juli 1951 in Berlin

Deutscher Chirurg.  
 

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Samstag, 2. Juli 2011

 

Klimawoche  

Bad Aibling - Das Gymnasium Bad Aibling unter der Leitung von Werner Fiebig   veranstaltet eine 'Klimawoche' : Vom 4. bis 8. Juli sollen Mitschüler, Eltern und alle anderen Bürger zum Umdenken und zum aktiven Handeln bewegt werden. Die Mitglieder der dortigen Umweltgruppe wollen mit der Klimawoche zeigen, wie viel ihnen die Zukunft der Erde bedeutet und dass es für den Einzelnen, egal ob jung oder alt, keinerlei Ausreden mehr gibt, wenn es darum geht, einen persönlichen Beitrag zu leisten. Der Dienstag wurde deshalb zum CO2-Spartag erklärt. Alle Schüler und Lehrer sollen möglichst mit dem Fahrrad in die Schule kommen. Die eingesparte CO2-Menge wird berechnet, die beste Klasse erhält einen Preis. Ein Vertreter der Umweltorganisation Greenpeace wird sich am Mittwoch mit dem Thema gesunde Lebensmittel beschäftigen und den Bogen von gesunder Ernährung zu gesundem Klima spannen.

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Samstag, 2. Juli 2011

 

Evangelische Kirche Partner von Lesben und Schwulen  

Berlin - Der Berliner Politik-Dulli Klaus Wowereit (57) stellte am 24. Juni 2011 in seiner 'Predigt'   beim Gottesdienst zum Auftakt der 'Christoper Street Day'-Parade in Berlin in der Marienkirche heraus, dass Lesben und Schwule für die Gleichstellung Bündnispartner bräuchten. Wowereit, selbst bekennender Homosexueller und Katholik, sagte: „Die Evangelische Kirche ist dabei ein verlässlicher Bündnispartner.“ Wowereit 'predigte' über das Schwulsein. Zu dem 'Gottesdienst' hatten der Kirchenkreis Berlin-Stadtmitte und der Lesben- und Schwulenverband Deutschlands eingeladen.

 

Unterstützung findet Wowereit beim Superintendenten des Kirchenkreises Berlin-Stadtmitte, Bertold Höcker , mit dem zusammen Wowereit im Berliner Gottesdienst auftrat. Höcker plädierte in seiner Predigt dafür, die sexuelle Identität als Geschenk Gottes zu begreifen. Außerhalb Berlins können sich Wowereits und Höckers Ansichten auf besondere Zustimmung beim früheren Landesbischof der Evangelischen Kirche in Bayern Johannes Friedrich , aber auch bei vielen anderen stützen. Die von Wowereit geforderte Gleichstellung von Lesben und Schwulen spiegelt sich sogar im Pfarrdienstgesetz der EKD wieder. Nach dem einstimmig gefassten Beschluss der EKD-Synode im November 2010 soll homosexuell orientiertes Leben auch im Pfarrdienst in gleicher Weise wie die Ehe anerkannt und ihr gleichgestellt sein.

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Samstag, 2. Juli 2011

 

Diabetes heilen  

Britische Ernährungswissenschaftler des Newcastle Magnetic Resonance Centre unter der Leitung von Roy Taylor haben in einer experimentellen Studie herausgefunden, dass eine starke Drosselung der Kalorienzufuhr zumindest bei fettleibigen Typ-2-Langzeitdiabetikern innerhalb weniger Wochen die Zuckerwerte normalisieren kann.  

Die Teilnehmer der Studie durften acht Wochen lang nur 600 Kilokalorien pro Tag zu sich nehmen. 510 davon entfielen auf eine Nährstofflösung, der Rest auf  Gemüsesorten, die wenig Stärke enthielten. wobei die Portionen beliebig über den Tag verteilt werden durften. Durchschnittlich verloren die Teilnehmer 15 Kilogramm Gewicht. Die Nüchtern-Blutzuckerwerte besserten sich bereits in der ersten Woche. Die Blutzucker-Langzeitwerte (HbA1c) lagen zu Studien-Ende im Bereich von Stoffwechselgesunden – durchschnittlich bei 6 Prozent. Auch Leber- und Bauchspeicheldrüsen-Verfettungen bildeten sich bei den Teilnehmern zurück. Die Heilung des Diabetes hielt auch noch an, nachdem die Versuchsteilnehmer drei Monate lang wieder normal gegessen hatten.

 

Taylor betonte, dass er nicht vorschlage, alle Diabetiker sollten diese Diät einhalten. Sie sei nur eingesetzt worden, um die Hypothese zu überprüfen, ob ein deutlicher Gewichtsverlust zu einer Beendigung der Krankheit führen würde. Er sehe jedoch bei diesem Behandlungsansatz durchaus auch ein positives Potenzial für Patienten, die bereits viel länger an Diabetes litten. Eine Mitautorin der Studie betonte, deren Ergebnisse bewiesen, dass Diabetes keine Erkrankung ist, an der man ein ganzes Leben leiden müsse. Aber: "Es ist einfacher, eine Tablette zu nehmen, als seinen Lebensstil zu verändern." 

 

Edwin Gale von der University of Bristol argumentierte, dass diese Studienergebnisse keine neuen Erkenntnisse brächten. Es sei längst bekannt, dass Hungern helfe. Auch Martin Reincke von der Universität München, bestätigte dies: Der Diabetes Typ-2 wird im wesentlichen durch die modernen Lebensgewohnheiten, vor allem die Ernährung, verursacht. Dass er - im Widerspruch zur landläufigen ärztlichen Ansicht - auch heilbar ist, ist auch nicht neu, wird aber meistens verschwiegen. Die Therapie hierfür, z.B. die von Dr.  Johann Georg Schnitzer , ist in ärztlichen Kreisen aus naheliegenden Gründen mehr oder weniger verpönt. 

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Samstag, 2. Juli 2011

 

Christoph Willibald Gluck 

* 2. Juli 1714 in Erasbach
bei Berching (Oberpfalz)  
† 15. November 1787 in Wien


Deutscher Komponist. 


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Friedrich Gottlieb Klopstock

* 2. Juli 1724 in Quedlinburg

† 14. März 1803 in Hamburg

Deutscher Dichter.

ABCD

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Zitate


Es hasst mein Herz den, der sein Vaterland verkennt. 

Merke dir zuerst und vor allen Dingen, daß deine Sprache eine reichhaltige, vollblühende, fruchtschwere, tönende, gemessene, bildsame (doch wer kann von ihr alles sagen, was sie ist?), männliche, edle und vortreffliche Sprache ist, der es kaum die griechische und keine der anderen Europäersprachen bieten darf.

Der deutsche Dichter hat eine Sprache, die zu allem zureicht, was gesagt zu werden verdient. Hierin besteht ihr Reichtum. Jedes Wort, das etwas anderes sagt, ist ihm unbrauchbarer Überfluß.

Bildsamkeit ist ein Hauptzug, der die Sprache der Deutschen unterscheidet.

Jede Sprache ist gleichsam ein Behältnis
der eigensten Begriffe eines Volkes.


 

Die Gestirne 

Es tönet sein Lob Feld, und Wald, Thal, und Gebirg,
Das Gestad′ hallet, es donnert das Meer dumpfbrausend
Des Unendlichen Lob, siehe des Herlichen,
Unerreichten von dem Danklied der Natur!

Es singt die Natur dennoch dem, welcher sie schuf,
Ihr Getön schallet vom Himmel herab, lautpreisend
In umwölkender Nacht rufet des Strahls Gefährt
Von den Wipfeln, und der Berg′ Haupt es herab!

Es rauschet der Hain, und sein Bach lispelt es auch
Mit empor, preisend, ein Feyrer, wie er! die Luft wehts
Zu dem Bogen mit auf! Hoch in der Wolke ward
Der Erhaltung und der Huld Bogen gesetzt.

Der Welten erschuf, dort des Tags sinkendes Gold,
Und den Staub hier voll Gewürmegedräng, wer ist der?
Es ist Gott! es ist Gott! Vater! so rufen wir;
Und unzählbar, die mit uns rufen, seyd ihr!

Die Ros′ in dem Kranz duftet Licht! Königlich schwebt,
In dem Blick Flamme, der Adler, gebeut Gehorsam
Den Gefährten um sich! Stolz, den gebognen Hals,
Und den Fittig in die Höh, schwimmet der Schwan!

Wer gab Melodie, Leyer, dir? zog das Getön
Und das Gold himlischer Saiten dir auf? Du schallest
Zu dem kreisenden Tanz, welchen, beseelt von dir,
Der Planet hält in der Laufbahn um dich her.

Dort schuf sie der Herr! hier dem Staub näher den Mond,
So, Genoss schweigender kühlender Nacht, sanft schimmernd
Die Erdulder des Strahls heitert! in jener Nacht
Der Entschlafnen da umstrahlt einst sie Gestirn!

Ich preise den Herrn! preise den, welcher des Monds
Und des Tods kühlender, heiliger Nacht, zu dämmern,
Und zu leuchten! gebot. Erde, du Grab, das stets
Auf uns harrt, Gott hat mit Blumen dich bestreut!

ABCD

Samuel Hahnemann 

* 10. April 1755 in Meißen 

†  2. Juli 1843 in Paris


Deutscher Arzt und Begründer der Homöopathie.

 

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ABCD
Zitat

Ähnliches soll durch Ähnliches geheilt werden.

Similia similibus curentur.

Ferdinand Sauerbruch 

 

* 3. Juli 1875 in Barmen (heute zu Wuppertal)  

† 2. Juli 1951 in Berlin

Deutscher Chirurg.  
 

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Weitere Gedenktage

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Freitag, 1. Juli 2011

 

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Freitag, 1. Juli 2011

 

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Freitag, 1. Juli 2011

 

Kuriose Steuerkreationen  

Die ersten Steuern wurden vor mindestens 5.000 Jahren erhoben. Seit dem haben sich Steuern und Steuererhebung immer weiter entwickelt. Der Fantasie der „Steuereinnehmer“ schien keine Grenzen gesetzt – daran hat sich bis heute nichts geändert.

„Du kannst einen Fürsten lieben, Du kannst einen König lieben, aber der Mann, den Du fürchten musst, ist der Steuereinnehmer.“ Das stand schon in einer Keilschrift aus dem dritten Jahrtausend vor Christus. Lässt man „Steuerleistungen“ in Form von Menschentributen, von denen der Altmeister der Geschichtsschreibung, Herodot, um die Mitte des fünften Jahrhunderts vor Christus berichtet, einmal beiseite, so waren die Urform der Steuern Frondienste. Sie gelangten bei den alten Kulturen zur höchsten Blüte. Wiederum berichtet Herodot über den Bau der Pyramiden und Riesensphinxen der ägyptischen Pharaonen: „Es arbeiteten immer je 100.000 Menschen je drei Monate lang. So war das Volk lange Zeit schwer geknechtet; zehn Jahre lang arbeiteten sie allein an der Straße, auf der sie die Steine zogen. An der Pyramide selbst aber baute man 20 Jahre.“ Während Fronpflichtige aber wie Steuerzahler persönlich frei und lediglich der staatlichen Finanzgewalt unterworfen waren, wurden die Sklaven von den Römern selbst zur „unfreien Sache“ herabgewürdigt. Es kam häufig auch vor, dass Freie ihre Steuern nicht entrichten konnten und dann von Steuerzahlern zu Steuersklaven degradiert wurden. Die Staatssklaven wurden von den Römern an private Sklavenhändler verkauft, die pro Kopf einen Kaufpreis von durchschnittlich 200 Drachmen, beim Verkauf ihrer „Ware“ eine Verkaufssteuer von ein bis 2 Prozent und bei der Ausfuhr einen Exportzoll von mindestens 2 Prozent entrichten mussten.

Als Besteuerungsmaßstab diente schon seit dem Altertum der so genannte „Zehnte“. Die Zahl 10 gehört zu den prähistorischen Zählzeichen, die für Vorderasien schon um 8.000 vor Christus Ansätze für ein Buchführungssystem vermuten lassen. Dabei ist mit dem Namen „Zehnt“ nicht unbedingt ein Steuersatz von 10 Prozent verbunden. So berichtet Thukydides aus Griechenland, dass der Zehnt auch als „Zwanzigster“ erhoben wurde, um die Menge nicht zu verärgern. Zur Zeit der Karolinger gab es dann die so genannten „Zehntspender“, die den Zehnt zu Gunsten der Kirche lieferten. Handwerker und Händler, die dem „Personalzehnt“ unterlagen, mussten den zehnten Teil ihrer Pro duktion abliefern. Die Hauptlast lag aber bei der Landbevölkerung, die den „Realzehnt“ zu tragen hatte. Dies waren einerseits Früchte aus Acker- und Gartenbau wie aber auch der „Blutzehnt“ von Groß- und Kleinvieh und tierischen Erzeugnissen wie Milch, Wolle und Honig.


Abgesehen von den Zwangsabgaben gab es aber auch Zeiten, in denen freiwillig von bestimmten Personen Lasten als „Dienste für das Volk“ übernommen wurden. So trugen bei Griechen und Römern begüterte Vollbürger die öffentlichen Kosten für das Theater- und Musikwesen, für die Wettkampfspiele, für Festgesandtschaften und für die Bewirtung bei staatlichen Speisungen als regelmäßig wiederkehrende Leistungen.

Bald jedoch beanspruchten die Erbringer dieser „Ehrenleistungen“ dafür entsprechende Entschädigungen in Form von Pachtverträgen mit dem Recht auf gewerbsmäßige Steuererhebung. Durch diese Einrichtung der Steuerpacht hatte der Steuerherr einen dreifachen Vorteil, nämlich sofortige Kasseneinnahmen, keine Personalkosten und kein Risiko bei Währungsverfall oder anderen Verlustgründen. Der Vorteil beim Päch ter lag in der Gewinnspanne, die in guten Jahren die Pachtsumme erheblich übersteigen konnte. Jene Pächter waren also eine Art „Staatsbank“ für öffentliche Geldanleihen. Die Geldbechaffungspraxis kam unter den Nachfolgern Alexanders des Großen auch nach Palästina, wo dann schon vor Christi Geburt jüdische Steuerpächter auftauchten. Die deutschen Bibelübersetzungen sprechen in diesem Zusammenhang ungenau von „Zöllnern“, bei denen es sich nach dem Urtext um „Telones“, Pächter, handelte.


Auch unsere germanischen Vorfahren waren nicht untätig in der Beschaffung von Geldern. So wissen wir von den römischen Schriftstellern, dass Kelten und Germanen bereits um die Zeitenwende Zölle erhoben und römisches Abgabenbrauchtum übernommen hatten. Es gab beispielsw eise Straßen-, Markt- und Hafenabgaben und verschiedene Naturalabgaben. Eine beson dere germanische Erfindung war auch eine „Heiratssteuer“ zu Gunsten des Königshauses.
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Besonders erfinderisch in der Schaffung neuer Einnahmen war auch Zar Ivan IV., „der Schreckliche“, in Russland. Neben den alten „Tatarensteuern“, die aus 
einer Kopf- und Grundabgabe, aus Fuhrgeldern für die Beförderung von Beamten und für die Befreiung von Kriegsgefangenen bestand, waren damals neue Steuern hinzugekommen, wie zum Beispiel „Flintengelder“, „Salpetergelder“, „Festungsgelder“ und eine „Schützensteuer“ zur Ausrüstung und Besoldung der Berufssoldaten. Auch Peter der Große hinterließ kuriose Luxussteuern auf Bärte, Mützen und Stiefel, Bäder und Eichensärge; neue Verbrauchssteuern wurden geschaffen, die er etwa auf Gurken, Nüsse oder Bienen einführte. Selbst die Minnezeit des hohen Mittelalters war gut für steuerliche Attraktionen. Kaiser Otto IV. kam auf die Idee, den blühenden Minnedienst mit einer Art Minnesteuer zu belegen. Säumige Steuerzahler wurden damals teilweise brutal behandelt. Nach der Bamberger Peinlichen Steuerordnung von 1442 zum Beispiel wurden Säumige, selbst wenn sie inzwischen gezahlt hatten, 14 Tage „ohne alle Gnaden“ in den Turm geworfen. Dort aber befand sich bekanntlich auch die Folterkammer.


Unter dem Eindruck solch drakonischer Strafen fühlten sich insbesondere die Scholastiker des späten Mittelalters zur Durchleuchtung des Steuerrechtes aufgerufen. Besonders hervor tat sich hier Thomas von Aquin. Nach ihm „sind den Herren Güter zugewiesen, dass sie daraus ihren Unterhalt bestreiten und sich enthalten, ihre Untertanen zu berauben“. Er band daher die Steuer an zwei Kriterien: an die „utilitas communis“ – das Gemeinwohl – und die „collegatio a singulis“ – das Eintreiben der Abgaben von Einzelpersonen. Dies waren Vorstellungen, die auch zu unserem heutigen Begriff der Steuer gehören.
Unter den meist prunksüchtigen Landesfürsten des Absolutismus wurde an der Steuerschraube weiter gedreht. Ein besonderes Kapitel in dieser Zeit war das, was man damals als „Luxussteuern“ bezeichnete. So gab es Fenster-, Türen- und Kaminsteuern, Perücken-, Haarpuder-, Strumpf-, Stiefel- und Hutsteuern. Der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. war im Gegensatz zu den absolutistischen Herrschern ein Feind der Prunksucht und Korruption. Im Rahmen der Vermehrung seiner Truppenstärke hatte er aber auch eine originelle Idee: Er erklärte, dass das Geld für Betten und Bettgerät ausgegangen sei und deshalb seine Soldaten auf dem Fußboden zu schlafen hätten. Dies erbarmte die Eltern dieser rekrutierten Soldaten, und deshalb steuerte man in Garnisonsstädten willfährig „Bettenfel- 
der“ bei. Diese Vorgehensweise wurde später in eine regelmäßige „Bettensteuer“um gewandelt.

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Auch der Begriff „Steuerreform“ geht durch die Jahrtausende. Immer waren damit Sehnsucht und Verdruss, aber auch Hoffnung und Enttäuschung verbunden. Bekannt ist die Steuerreform des Kaisers Augustus, der unter dem Begriff „Cen- 
sen“ mit Volkszählungen, Bodenvermessungen, Eigentumserhebungen und Bewertungen für Zwecke der Steuereinschätzung tätig wurde. Am bekanntesten ist der Census in Judäa mit der Steuereinschätzung zu Betlehem, der uns im 
Neuen Testament so eindrucksvoll wiedergegeben wird. Aus verschiedenen 
Kassenfonds („Fisci“ = Körbe zur Geldaufbewahrung) richtete er ein kaiserliches Sondervermögen ein, das allmählich die Gesamtbezeichnung „Fiscus“ erhielt. Zwei direkte Hauptsteuern für alle Provinzen, nämlich eine Bodenertragssteuer sowie eine Kopfsteuer bildeten den Grundstock der Steuereinnahmen. Daneben führte er eine Erbverkehrssteuer mit einem Steuersatz von 5 Prozent sowie eine Aktionssteuer von 1 Prozent ein, aus der sich die römische Umsatzsteuer entwickelte.
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Das Steuerrecht des ersten nachchristlichen Jahrhunderts wurde vor allen Dingen durch Kaiser Trajan verändert. Seine Vorgänger hatten es zu den absurdesten Steuervorschriften gebracht. So berichtet Sueton, der kaiserliche Biograph: „Es gibt keine Art von Gegenständen oder Menschen, die nicht durch irgendeine Steuer erfasst worden wären.“ Kaiser Trajan ließ alle Steuerbücher öffentlich verbrennen, und diese Szene wurde sogar in Stein gehauen und ihr Inszenator mit dem Beinamen „Optimus“ – der Beste – geehrt.
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Ein besonderer Stein des Anstoßes waren seit Jahrhunderten die Steuerprivilegien des Adels. Erst der Reichsfreiherr von Stein begann, diese Privilegien in einer Steuerreform in Preußen zu streichen. Goethes Nachfolger als Finanzminister von Weimar, von Gerstorff, schaffte dann 1821 sämtliche direkten Steuern ab und ersetzte sie durch eine Einkommensteuer, die auf der Grundlage der Allgemeinheit der Steuerpflicht unter Berücksichtigung individu eller Leistungsfähigkeit beruhte. Aber erst dem berühmten Finanzminister von Miquel gelang es 1891 bis 1893 in Preußen die Reste mittelalterlicher Standesunterschiede zu überwinden. Seine bald überall nachgeahmte Einkommensteuer, die die preußische Klassensteuer zu Grabe trug, endete – man kann es kaum glauben – bei einem Steuerspitzensatz von 4 von 100.
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Ohnehin spielte zu allen Zeiten nicht nur der Steuergegenstand, sondern vor allem auch die Höhe der Steuern eine ganz entscheidende Rolle. Dazu hat Montesquieu in seinem Hauptwerk „De L’Esprit des Lois“ eine wegweisende Bemerkung gemacht: „Nichts erfordert mehr Weisheit und Klugheit, als die Bestimmung desjenigen Teils, welchen man den Untertanen nimmt und des Teils, welchen man ihnen lässt“. Diese bem erkenswerte Erkenntnis kann auch heute noch Gültigkeit beanspruchen.

Kurzfassung des Beitrags „Kuriose Steuerkreationen – eine unendliche Geschichte" von Prof. Dr. Günter Papperitz, Universität Mannheim, in der Fachzeitschrift: Die Bank 1/2003

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Freitag, 1. Juli 2011

 


Nova methodus pro maximis et minimis, itemque tangentibus, quae nec fractas nec irrationales quantitates moratur et singulare pro illis calculi genus. In: Acta Eruditorum, mensis octobris anno 1684  

Erstausgabe der epochalen Schrift über die Erfindung der Infinitesimalrechnung. Die mathematische Großtat der Erfindung der Infinitesimalmethoden wurde in einem Zeitraum von rund zehn Jahren und unabhängig voneinander von Leibniz und Isaac Newton
  erdacht. Leibniz' Aufsatz erschien drei Jahre vor Newtons diesbezüglicher ersten Veröffentlichung. In seiner ohne Formeln veröffentlichten Kurzdarstellung gibt Leibniz in knappster Form eine Definition des Differentials, mit dem noch heute gebräuchlichen 'd' ('differentia'), wobei er ganz beweislos die wichtigsten Differentiationsregeln sowie die Anwendung auf das Brechungsgesetz und die Lösung des sogenannten Debeauneschen Problems darlegt. Die nur mit Leibniz' Initialen G. G. L. [Gothofredus Guillermus] gekennzeichnete erste Originalarbeit erschien in der 1682 von Leipziger Professoren um Otto Mencke und Christian Pfautz [1645–1711, seit 1676 Prof. der Mathematik in Leipzig] gegründeten ersten wissenschaftlichen Zeitschrift Deutschlands, die Acta Eruditorum . In der Folge wurde sie dank Leibniz und den Basler Mathematikern Johann und Jakob Bernoulli zu einem Forum der Infinitesimalrechnung, die zu einem universalen und unentbehrlichen Hilfsmittel der Mathematik mutierte. Die beiden Basler, die zu den ganz wenigen Gelehrten zählten, die Leibniz' geniale Abhandlung auch verstanden, sorgten mit ihren eigenen Arbeiten für die Verbreitung der Differential- und Integralrechnung, ohne die es keine moderne Technik gäbe. 
  ABCD

Gottfried Wilhelm Leibniz 

* 1. Juli 1646 in Leipzig
 
† 14. November 1716 in Hannover


Deutscher Philosoph, Wissenschaftler, Mathematiker, Diplomat, Physiker, Historiker, Politiker. 

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ABCD
Zitate

Gott hätte die Welt nicht geschaffen, wenn sie nicht unter allen möglichen die beste gewesen wäre.

Die Gerechtigkeit ist nichts anderes als die Nächstenliebe des Weisen.

Wer Wahrheit sucht, der darf nicht die Stimmen zählen.

Der ewige Friede paßt als Aufschrift über Kirchhofspforten; denn nur die Toten schlagen sich nicht mehr.

Denn man hat über Dinge, die man nicht kennt, immer eine bessere Meinung, und Geheimnisse, die enthüllt werden, fordern oft den Spott heraus
 
Und wenn Volkswörter zur Verfügung stehen, so ist es eine Sünde, durch meist unbequeme selbstgemachte Neuwörter die behandelten Gegenstände zu verdunkeln.

Jede Rede ist um so verständlicher, je mehr ihre Ausdrücke der Volkssprache entnommen sind. Wenn also irgendwelche Ausdrücke der Volkssprache zu Gebote stehen, die gleich knapp und treffend sind, so soll man sich der Fachausdrücke enthalten.

Wer seine Schüler das ABC gelehrt, hat eine größere Tat vollbracht als der Feldherr, der eine Schlacht geschlagen hat.

Ich habe immer gedacht, daß man das Menschengeschlecht bessere, wenn man die Jugend bessert.

Überlaßt mir die Erziehung und in einem Jahrhundert ist Europa umgestaltet.

Alles, was der Gesellschaft, das heißt dem Menschengeschlecht und der Welt nützt, ist ehrenvoll, alles, was ihr schädlich ist, schändlich.
  ABCD

Georg Christoph Lichtenberg 

* 1. Juli 1742 in Ober-Ramstadt
bei Darmstadt  
† 24. Februar 1799 in Göttingen


Deutscher Mathematiker und erster deutscher Professor für Experimentalphysik.   

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ABCD
Zitate

Zweifle an allem wenigstens einmal und wäre es auch der Satz: Zwei mal zwei ist vier!

Ich habe mir zur unverbrüchlichen Regel gemacht, aus Respekt schlechterdings nichts zu glauben.

Die gemeinsten Meinungen und was jeder für ausgemacht hält, verdient oft am meisten untersucht zu werden.

Dinge zu bezweifeln, die ganz ohne weitere Untersuchung geglaubt werden, das ist die wichtigste Hauptsache allüberall.

Die Entscheidung über Irrthum und Wahrheit muß nie, nie Monopol eines Charakters werden, so wenig als eines Standes. Wahrheits-Monopole, einem einzelnen Stande oder Charakter verliehen, sind Beeinträchtigungen für alle übrigen, und wahre Injurien für die Menschheit.

Halbe Wahrheiten sind die schlimmsten Lügen.

Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durchs Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu sengen.

Vom Wahrsagen läßt sich's wohl leben in der Welt, aber nicht vom Wahrheit sagen.

Die meisten Menschen nehmen Meinungen an, so wie sie von andern gemacht worden sind.

Der gewöhnliche Kopf ist immer der herrschenden Meinung und der herrschenden Mode konform.

Die Menschen können nicht sagen, wie sich eine Sache zugetragen, sondern nur, wie sie meinen, daß sie sich zugetragen hätte.

Wenn alle das gleiche denken, denkt keiner richtig.

Nichts kann mehr zu einer Seelenruhe beitragen, als wenn man gar keine Meinung hat.

Man kann den Hintern schminken wie man will – ein ordentliches Gesicht wird nie daraus.

"Wie geht's", sagte ein Blinder zum Lahmen.
"Wie Sie sehen", antwortete der Lahme.

Werke von großen Geistern sind Spiegel, wenn ein Affe hineinguckt, kann kein Apostel heraussehen.

Die kleinsten Unteroffiziere sind die stolzesten.

Wer sich selbst zum Besen macht, muß sich nicht über den Staub beklagen.

Ich habe mir die Zeitungen vom vorigen Jahr binden lassen. Es ist unbeschreiblich, was für eine Lektüre das ist: 50 Teile falsche Hoffnungen, 47 Teile falsche Prophezeiungen und 3 Teile Wahrheit. Diese Lektüre hat bei mir die Zeitungen von diesem Jahr herabgesetzt; denn ich denke: Was diese sind, das waren jene auch.

Mir ist ein Kleintuer weit unausstehlicher als ein Großtuer, denn einmal verstehen es so wenige, weil es eine Kunst ist, da Großtun aus der Natur entspringt, und dann läßt der Großtuer jedem seinen Wert, da der Kleintuer den, gegen welchen er es ist, offenbar verachtet.

Bei manchem Werk eines berühmten Mannes möchte ich lieber lesen, was er weggestrichen hat, als was er hat stehen lassen.

Der größte Narr kann mehr fragen, als der Weiseste beantworten kann.

Das Bekehren der Missetäter vor ihrer Hinrichtung läßt sich mit einer Art von Mästung vergleichen, man macht sie geistlich fett und schneidet ihnen hernach die Kehle ab, damit sie nicht wieder abfallen.

Ist es nicht sonderbar, daß die Menschen so gern für ihre Religion fechten und so ungern nach ihren Vorschriften leben?

Viele, die über Ablaßkrämerei in der katholischen Kirche lachen, üben sie doch täglich selbst. Wie mancher Mann von schlechtem Herzen glaubt sich mit dem Himmel ausgesöhnt, wenn er Almosen gibt!

Bei Propheten ist oft der Ausleger ein wichtigerer Mann als der Prophet.

Das Wort Gottesdienst sollte verlegt und nicht mehr vom Kirchengehen, sondern bloß von guten Handlungen gebraucht werden.

Ein Gelübde zu tun ist eine größere Sünde, als es zu brechen.

Der oft unüberlegten Hochachtung gegen alte Gesetze, alte Gebräuche und alte Religionen hat man alles Übel in der Welt zu danken.

Die Pfarrer bauen den Acker Gottes,
Die Ärzte den Gottesacker.

Eine von den Hauptkonvenienzen der Ehe ist die, einen Besuch, den man nicht ausstehen kann, zu seiner Frau zu weisen.

Konversation machen: Zwei oder mehrere Leute tun so, als hörten sie einander zu.

Es ist keine Kunst, etwas kurz zu sagen, wenn man etwas zu sagen hat.

Leute, die niemals Zeit haben, tun am wenigsten.

Der Esel kommt mir vor wie ein Pferd,
ins Holländische übersetzt.

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Es gibt keine wichtigere Lebensregel in der Welt, als die: Halte dich, soviel du kannst, zu Leuten, die geschickter sind als du, aber doch nicht so sehr unterschieden sind, daß du sie nicht begreifst.

Es tun mir viele Sachen weh, die anderen nur leid tun.

Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser wird, wenn es anders wird, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut werden soll.

Der Duft eines Pfannkuchens bindet mehr ans Leben, als alle philosophischen Argumente.

Eine Nation, die allen gefallen will, verdient von allen wenig beachtet zu werden.

Das Buch, das in der Welt am ersten verboten zu werden verdiente, wäre ein Catalogus von verbotenen Büchern.
 

Carl von Clausewitz 

* 1. Juli 1780 in Burg bei Magdeburg
 
† 16. November 1831 in Breslau


Preußischer General, Heeresreformer und Militärtheoretiker.

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Zitate

Ich glaube und bekenne, daß ein Volk nichts höher zu achten hat als die Würde und Freiheit des Daseins.

Der Krieg ist nichts anderes als die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.

Die politische Absicht ist der Zweck, der Krieg ist das Mittel, und niemals kann das Mittel ohne Zweck gedacht werden.

Der Krieg ist also ein Akt der Gewalt um den Gegner zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen.

Der ganze Krieg setzt menschliche Schwäche voraus, und gegen sie ist er gerichtet.

Der Listige läßt denjenigen, welchen er betrügen will, die Irrtümer des Verstandes selbst begehen ..

In so gefährlichen Dingen, wie der Krieg eins ist, sind die Irrtümer, welche aus Gutmütigkeit entstehen, gerade die schlimmsten.

Soldatische Einfachheit des Charakters ist immer der beste Repräsentant des Kriegerstandes gewesen.

Die falsche Klugheit, die sich der Gefahr entziehen will, ist das Verderblichste, was Furcht und Angst einflößen können.

Die moralischen Hauptpotenzen sind: die Talente des Feldherrn, kriegerische Tugend des Heeres, Volksgeist desselben. 

Gewohnheit stärkt den Körper in großen Anstrengungen, die Seele in großen Gefahren, das Urteil gegen den ersten Eindruck.

Was ist der Zweck der Verteidigung? Erhalten. Erhalten ist leichter als gewinnen, schon daraus folgt, daß die Verteidigung bei vorausgesetzten gleichen Mitteln leichter sei als der Angriff.

Krieg kennt keine Sieger, jeder militärische Triumph erweist sich in Wahrheit als Niederlage aller Beteiligten.
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Wilhelm Friedemann Bach

* 22. November 1710 in Weimar

† 1. Juli 1784 in Berlin

Deutscher Komponist aus der Familie Bach.

 

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Ignaz Semmelweis

* 1. Juli 1818 in Ofen
  
† 13. August 1865 in Oberdöbling
bei Wien 

 

Deutscher Arzt. Entdeckte mangelnde Hygiene bei den Ärzten als Ursache für das Kindbettfieber, an dem seinerzeit viele Wöchnerinnen starben.

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