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Samstag, 7. September 2013

Erdmann II., Reichsgraf von Promnitz

* 22. August 1683 in Sorau
† 7. September 1745 im Waldschlößchen bei Sorau


Standesherr auf Sorau und Triebel, sowie zu Pleß

 

Er stand als Geheimer Rat und Kabinettsminister in Diensten von August dem Starken und dessen Sohn Friedrich August II. , Kurfürsten von Sachsen und Königen von Polen. 1703 trat Erdmann II. das Erbe seines Vaters Balthasar Erdmann an und verwaltete seine riesigen Besitzungen in eigener Regie.

Erdmann von Promnitz holte Georg Philipp Telemann als Nachfolger von Wolfgang Caspar Printz
als Kapellmeister an seinen Hof nach Sorau. 1705 heiratete er Anna Maria von Sachsen-Weißenfels, die Tochter des Herzogs Johann Adolf I. von Sachsen-Weißenfels . Das Paar hatte u. a. folgende Kinder:

Christine Johanna Emilie ∞ 1726 August Ludwig von Anhalt-Köthen
;  
Anna Friederike ∞ 1732 A. L. v. Anhalt-K. (Witwer ihrer älteren Schwester);
Marie Elisabeth ∞ Heinrich Ernst zu Stolberg-Wernigerode
;
Johann Erdmann ∞ Karoline von Schönaich-Carolath
;
Agnes Sophie ∞ Heinrich XXVIII. Reuß zu Ebersdorf
;


In zweiter Ehe heiratet Erdmann von Promnitz Henriette Eleonore, die Tochter Heinrich XV. Reuß zu Lobensteins
. Dieser Ehe entstammte

Seyfried von Promnitz zu Drehna  ∞ Wilhelmine Luise Karoline, Tochter des Grafen Karl August zu Lippe-Biesterfeld
.

Weitere Infos:   


Die kleine Residenz des Fürstbischofs Balthasar von Promnitz und seiner Nachkommen in Pleß besaß seit dem 18. Jahrhundert ein Hoftheater, hatte aber kein feststehendes Ensemble, sondern engagierte auswärtige Schauspielertruppen. Die Aufführungen fanden im Schloss gegen Eintrittsgeld für jedermann statt. Musikalisch ist zu erwähnen, daß Georg Philipp Telemann , zwischen 1704 und 1708 Hofkapellmeister des in Sorau (Nieder-Lausitz) residierenden Grafen von Promnitz, mit dem kleinen Hofstaat etwa ein halbes Jahr (vermutlich 1706) im oberschlesischen Pless verbrachte. Hier wurde er durch die damals noch überwiegend polnische Bevölkerung mit der "barbarischen Schönheit" der polnischen Volksmusik bekannt, ein Erlebnis, das sich rhythmisch wie melodisch in zahlreichen seiner späteren Werke niederschlug. 

Der goldene Spiegel' - Erzählungen in einem Rahmen - Autor: Wassermann, Jakob 1873-1934, Erscheinungsjahr: 1912.

Kapitel 13 - Die Geschichte des Grafen Erdmann III Promnitz.

Als der große Friedrich von Preußen zum erstenmal um Schlesien stritt, blühte dortselbst noch das alte und angesehene Geschlecht derer von Promnitz. Seit jenem Balthasar Promnitz
, dem Fürstbischof von Breslau, der außer Pleß, der größten schlesischen Standesherrschaft, auch Sorau und Triebel in der Niederlausitz erworben hatte, gehörte die Familie zum höchstbegüterten Adel des Landes, und späterhin, als sie schon ein Haupthort des Protestantismus war, besaß sie auch Peterswaldau , Kreppelhof , Drehna und Vetschau , lauter große Gemarkungen mit umfangreichem Ackerland und ausgedehnten Wäldern.

Graf Erdmann, der letzte Sproß der Promnitze, galt als Kind für einen ausgemachten Tölpel. Zu Sorau, wo sein Vater einen förmlichen Hof hielt mit Jagdpagen, Kammerhusaren, Zwergen und einer Leibgarde von hundert bärenmützigen Riesen, gab er die denkbar schlechteste Figur ab. Er war mißtrauisch, verstockt, gefräßig und faul. Wegen seiner Streitsucht hielt es kein Spielgenosse bei ihm aus.

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