Mittwoch, 5. Februar 2014
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Carl Spitzweg 

* 5. Februar 1808 in Unterpfaffenhofen
† 23. September 1885 in München
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Deutscher Maler.

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Spitzwegs Mutter gehörte als Tochter eines reichen Früchtegroßhändlers dem Großbürgertum Münchens an. Sein Vater stammte aus dem Dorf Unterpfaffenhofen nahe der Stadt Fürstenfeldbruck im heutigen Landkreis Fürstenfeldbruck, wo seine Familie zu Reichtum gekommen war. Er war ein gebildeter Materialwarenhändler, der in München auch durch seine politische Tätigkeit zu Achtung und Ansehen gelangte. In München genoss Carl eine behütete Jugend, doch 1819 verlor er als Elfjähriger seine Mutter. Der Vater heiratete noch im selben Jahr die Schwester seiner verstorbenen Frau. Ab 1819 besuchte er die Studienanstalt München und durchlief die zwei lateinischen Vorbereitungsklassen und die zwei Progymnasialklassen mit wechselndem Erfolg; das eigentliche Gymnasium verließ er 1824 nach der zweiten (von vier) Gymnasialklassen.
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Obwohl sich Spitzwegs künstlerisches Talent schon früh ankündigte, war er folgsam und begann im Jahre 1825 eine Lehrzeit in der Königlich-Bayrischen Hofapotheke in München. In Carls letztem Lehrjahr starb sein Vater. 1829 arbeitete er in der Löwenapotheke der Stadt Straubing, wo er ein Jahr zusammen mit Theaterleuten und Malern verlebte. 1830 begann Spitzweg mit dem Studium der Pharmazie, Botanik und Chemie an der Münchner Universität, das er 1832 mit Auszeichnung abschloss. Er war nun als praktischer Apotheker zugelassen und arbeitete als solcher.

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1833 brach Spitzweg seine Apotheker-Laufbahn ab. Während eines Kuraufenthaltes nach einer Krankheit fasste er den Entschluss, sich hauptberuflich der Malerei zu widmen. Die Entscheidung wurde dadurch erleichtert, dass er zu dieser Zeit seinen Erbanteil zugewiesen bekam. 1835 wurde er Mitglied des Münchner Kunstvereins. Spitzweg hat nie eine Akademie besucht, er war ein Autodidakt. Es folgten Reisen nach Dalmatien (1839), nach Venedig (1850) und mit dem Landschaftsmaler Eduard Schleich nach Paris, London sowie auf dem Rückweg nach Antwerpen (1851), nach Frankfurt am Main und Heidelberg.
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Seit 1844 war er Mitarbeiter der Fliegenden Blätter
, die er mit zahlreichen humoristischen Zeichnungen versah. Spitzweg schuf über 1.500 Bilder und Zeichnungen. Bereits ab 1824 begann er mit Ölfarben zu malen. Zu Lebzeiten konnte Spitzweg etwa vierhundert Gemälde verkaufen. Bewunderer und Käufer fand er vor allem in der zu neuer Kaufkraft gelangten Bürgerschaft, wenngleich die Popularität, die Spitzwegs Malerei heute genießt, erst nach dem Zweiten Weltkrieg einsetzte.
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Sein Malstil gehört der Spätromantik an. Anfangs war Spitzweg noch der biedermeierlichen Richtung verbunden, später hat sich seine Malweise aufgelockert, dem Impressionismus sehr nahe. Bereits während seiner Jugend zeichnete Spitzweg viel; auch während seiner Arbeit in der Apotheke zeichnete er die Köpfe der wirklichen und eingebildeten Kranken, Jungen und Alten, sowie die Originale der Kleinstadt Straubing
. An diesem idyllischen Städtchen gefiel Spitzweg besonders das malerische Kleinstadtbild mit den engen Gassen und zierlichen Erkern, die Türmchen, Brunnen und Steinfiguren. Immer wieder kommen diese Motive in seinen Bildern vor.

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Spitzweg stellte Menschen in ihrem bürgerlichen Milieu dar. Er schilderte die kauzigen Sonderlinge und romantische Begebenheiten. 'Der arme Poet' – das bekannteste und beliebteste Bild Spitzwegs überhaupt – stammt aus dem Jahre 1839. In dem Bild 'Der Kaktusliebhaber' zeigte Spitzweg den Büromenschen vor seiner Lieblingspflanze, dem Kaktus. Erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang auch Gemälde wie 'Beim Antiquar', 'Schildwache am Tor', 'Der Sterndeuter', 'Der Alchimist', 'Der Bücherwurm', 'Ein Besuch', 'Abschied' oder 'Der Bettelmusikant'.
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Durch das Zusammensein mit dem Landschaftsmaler Eduard Schleich, mit dem er viele Reisen unternahm, rückte ihm die Landschaft stärker ins Bewusstsein. Mit Natur- und Farbsinn malte er grandiose Bergmassive und deren freie Weite, romantische Waldwinkel, die grüne Hochebene mit Wald, Wiese und Erntefeld – zumeist bei schönem Wetter; er stellte lieber das Licht dar. Als Beispiele lassen sich Am Ammersee, Heuernte im Gebirge und Fahrendes Volk nennen.
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Seit 1863 lebte und arbeitete Spitzweg zurückgezogen in seiner Münchner Wohnung im vierten Stock eine Hauses am Heumarkt. Spitzweg starb im Alter von 77 Jahren an einem Schlaganfall in seiner Wohnung.

 

Nach Spitzwegs Tod setzte eine große Nachfrage nach seinen Werken ein, die in den Jahren nach dem 1. Weltkrieg einen Höhepunkt erreichte und sich nach dem 2. Weltkrieg erneut belebte. Die andauernde Popularität und Wertschätzung in weiten Kreisen machten Spitzwegs Werk für Nachahmer und Fälscher attraktiv. So existiert eine kaum überschaubare Zahl von Kopien, Nachahmungen und Fälschungen unterschiedlichster Qualität. 

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