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Mittwoch, 19. Februar 2014

Karl Weierstraß 

 

* 31. Oktober 1815 in Ostenfelde bei Ennigerloh

† 19. Februar 1897 in Berlin

Deutscher Mathematiker.

 

Weierstraß’ Vater war zum Zeitpunkt der Geburt seines Sohnes Sekretär beim Bürgermeister von Ostenfelde. Als Karl acht Jahre war, wurde der Vater Steuerinspektor, was dazu führte, dass die Familie viel in Preußen umherziehen musste. Im Sterbejahr seiner Mutter, 1827, erhielt sein Vater einen festen Posten in Paderborn, so dass Karl das dortige Akademische Gymnasium besuchen konnte. Nebenher musste er in der Buchführung arbeiten, um die Familienfinanzen zu verbessern, hatte aber trotzdem stets gute Noten und las nebenbei die führende deutsche Mathematik-Zeitschrift Crelles Journal . Auf Wunsch seines Vaters studierte Weierstraß von 1834 bis 1838 Rechtswissenschaft und Finanzwesen an der Universität Bonn, um sich auf eine Laufbahn als preußischer Verwaltungsbeamter vorzubereiten. Nachdem er 1838 die Universität Bonn ohne Abschluss verließ, ließ sich sein Vater überzeugen, ihn von 1838 bis 1840 an der Akademie Münster Mathematik und Physik, die seinen Neigungen mehr entsprachen, studieren zu lassen. Auf sein Examen bereitete er sich durch Selbststudium vor.

Nach bestandenen Examina unterrichtete er zunächst 1841/2 als Lehrer an Gymnasien in Münster. Hier entwickelte er auch die Grundlagen seiner späteren Theorie komplexer Funktionen, veröffentlichte aber nichts. Ab Ostern 1843 war er in Deutsch-Krone in Westpreußen und seit 1848 in Braunsberg in Ostpreußen tätig. Neben Mathematik unterrichtete er auch die verschiedensten anderen Fächer wie Physik, Botanik und Turnen. In völliger Isolation von der mathematischen Welt arbeitete er intensiv an seiner Theorie der Abelschen Funktionen
(den unmittelbaren Verallgemeinerungen der elliptischen Funktionen) und publizierte in der Zeitschrift seiner Schule. Aufmerksamkeit erregte aber erst ein Aufsatz in Crelles Journal 1854 Zur Theorie der Abelschen Funktionen, dem 1856 eine ausführlichere Arbeit folgte.

Als Folge erhielt er im selben Jahr die Ehrendoktorwürde der Universität Königsberg, und die führenden Berliner Mathematiker Peter Gustav Lejeune 
Dirichlet und Ernst Eduard Kummer bemühten sich, ihn nach Berlin zu ziehen. Seit 1856 unterrichtete er Mathematik am Königlichen Gewerbeinstitut, wurde aber im selben Jahr Professor an der Universität Berlin. Dort bildete sich bald eine große Schule um ihn. Stärker noch als durch seine Veröffentlichungen wirkte er durch die zahlreichen weit zirkulierenden Mitschriften seiner Vorlesungen durch seine Studenten. Schon in seiner Braunsberger Zeit litt Weierstraß an Gesundheitsproblemen, und Ende 1861 erlitt er einen völligen Zusammenbruch.

Weierstraß, der niemals heiratete, hatte eine besondere Beziehung zu seiner russischen Schülerin Sofia Kowalewskaja
, die er ab 1870 privat unterrichtete, da sie als Frau keine Zulassung an der Universität erhielt. Er machte seinen Einfluss geltend, so dass sie 1874 in Göttingen promovieren und in Stockholm 1884 eine Privatdozentenstelle antreten konnte. Bis zu ihrem Tod 1891 blieb er in ständigem Briefwechsel mit ihr. Weierstraß war zum Jubiläum seines 80. Geburtstags schon seit einem Jahr an den Rollstuhl gefesselt und konnte nur für zwei Stunden im Sessel sitzend die Glückwünsche von Schülern, Freunden und Kollegen in seiner Wohnung entgegennehmen. Er starb am 19. Februar 1897 in Berlin an einer Lungenentzündung.

Weierstraß' Hauptwerk galt der logisch korrekten Fundierung der Analysis und der Entwicklung der Funktionentheorie auf der Basis der Potenzreihenentwicklungen. Er leistete wichtige Beiträge zur Theorie der elliptischen Funktionen, zur Differentialgeometrie und zur Variationsrechnung. Viele wichtige Konzepte der Analysis stammen von ihm, z. B. Konvergenzkriterien für Reihen, die Behandlung unendlicher Produkte und der Begriff der gleichmäßigen Konvergenz. 

 

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