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Montag, 24. Februar 2014

Wilhelm Grimm (links im Bild) 

* 24. Februar 1786 in Hanau
† 16. Dezember 1859 in Berlin


Deutscher Sprachwissenschaftler, Märchen- und Sagensammler.

 

Grimm war als zweitältestes von insgesamt vier Kindern. Seine Eltern waren der Jurist Philipp Wilhelm und dessen Frau Dorothea Grimm. Wilhelm war der jüngere der berühmten Brüder Grimm. Wie seinen älteren Bruder Jacob schickte ihn seine Mutter aufgrund ihrer schlechten wirtschaftlichen Lage zu einer Tante nach Kassel, wo sie gemeinsam 1798 die Schule besuchten. Ein Jahr später als Jacob begann er 1803 das Studium der Rechtswissenschaft in Marburg, das er 1806 mit dem juristischen Examen beendete. In dieser Zeit begannen beide zusammen mit dem Sammeln von Märchen und Sagen. 1809 arbeitete er in Halle, Berlin und Weimar. In Kassel betätigte er sich als Privatgelehrter.

Grimm übersetzte 1811 altdänische Heldenlieder, Balladen und Märchen. 1812 wurde der erste Band der gemeinschaftlichen Arbeit "Kinder- und Hausmärchen" herausgegeben. Dabei beschränkte sich die Arbeit der beiden Brüder nicht nur auf das Sammeln. Wilhelm Grimm ist es zu verdanken, dass die Märchen und Sagen aufgrund seiner Bearbeitung einen einheitlichen Ton erhielten. Der zweite Teil wurde, auch als Gemeinschaftsarbeit, im Jahr 1815 fertig gestellt. Ab der zweiten Auflage, die Wilhelm Grimm alleine betreute, erschien das Werk mit deutlichen Veränderungen. 1814 wurde Wilhelm Bibliothekssekretär an der Kurfürstlichen Bibliothek in Kassel, sein Bruder Jacob erhielt zwei Jahre später eine Anstellung dort.

1815 unternahm Grimm eine Reise an den Rhein. Das Jahr darauf erschien der erste Teil der Gemeinschaftsarbeit "Deutsche Sagen" , der zweite Teil folgte 1818. Diese Bücher erreichten aber nie die Popularität der Sammlung von "Kinder-und Hausmärchen". Zusammen mit seinem Bruder Jacob erhielt Wilhelm die Ehrendoktorwürde der Universität Marburg. 1825 ging Wilhelm eine Ehe ein mit Henriette Dorothea Wild, und drei Jahre später wurde der Sohn Hermann geboren. Das Jahr darauf erschien "Die Deutsche Heldensage". Beide Brüder kündigten den Bibliothekarsdienst in Hessen auf und gingen nach Göttingen. Während Jacob Grimm dort 1830 Professor und Bibliothekar an der Universität wurde, betätigte sich Wilhelm Grimm zunächst als Bibliothekar dort.

1831 wurde sein Sohn Rudolf geboren. Ein Jahr später wurde Wilhelm Grimm zum außerordentlichen Professor ernannt. Das Jahr darauf, 1833, wurde seine Tochter Auguste geboren. 1835 wurde Jacob Grimm ordentlicher Professor an der Göttinger Universität. Zwei Jahre darauf, 1837, beteiligte er sich wie sein Bruder Jacob an dem Protest gegen die eigenmächtige und unrechtmäßige Verfassungsaufhebung durch König Ernst August II. von Hannover . Beide erhielten kurz darauf ihre Entlassungen aus dem Universitätsdienst. Mit ihnen stemmten sich fünf weitere Professoren gegen das Handeln des Landesherren. Die Protestaktion wurde in ganz Deutschland bekannt unter der Bezeichnung "Die Göttinger Sieben"
. Die zwei Brüder gingen daraufhin 1838 zurück in das hessische Kassel. Dort entstand auch der gemeinsame Plan zum "Deutschen Wörterbuch" , ihrer umfassendsten Arbeit.

Ab 1841 lehrten beide Brüder an der Berliner Universität. 1852 gab Wilhelm seine Lehrtätigkeit dort auf. Vier Jahre zuvor hatte Jacob den Universitätsdienst beendet. Beide wollten sich ausschließlich ihren Forschungsarbeiten widmen. 1854 erschien der erste Teil des gemeinsamen "Deutschen Wörterbuches", der zweite und dritte Teil war 1860 beziehungsweise 1862 fertig. Durch Wilhelm Grimms Mitarbeit am "Deutschen Wörterbuch" kam es zu einer Vereinheitlichung der deutschen Sprache bei. Zu den weiteren Werken von Wilhelm Grimm zählen "Grave Rudolf" (1828), "Vrîdankes Bescheidenheit" (1834), und "Roulandes liest" (1838).

Wilhelm Grimm starb im Alter von 73 Jahren in Berlin. Jacob und Wilhelm Grimm gelten gemeinsam mit Karl Lachmann und Georg Friedrich Benecke als 'Gründungsväter' der Deutschen Philologie bzw. Germanistik. 

 

Ihr wissenschaftliches Hauptwerk, das „Deutsche Wörterbuch", wird von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Berlin und der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen weiter geführt und aktualisiert, heute in Zusammenarbeit mit der Universität Trier auch digital . Das 1838 begonnene klassische Belegwörterbuch, das sämtliche Wörter aus der Zeit von Luther bis Goethe belegen sollte, war ursprünglich auf sechs bis sieben Bände und bis zu 10 Jahren Arbeit veranschlagt. Der 1. Band (A-Biermolke) erschien 1854. Zu seinen Lebzeiten bearbeitete Wilhelm den Buchstaben D. Jacob, der die Buchstaben A, B, C und E abschließen konnte, starb über der Bearbeitung des Artikels »Frucht«.

Weitere Infos:  

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Zitate

Ein Sprichwort ist ein Weisheitskristall,
der am Boden des Schmelztiegels
menschlicher Erfahrung zurückbleibt.

Was haben wir denn Gemeinsames als unsere Sprache und Literatur?

Jeder Verlust ist für ein Glück zu achten, der höhere Gewinne zuwege bringt.

Gott läßt seine Sonne über allen Menschen leuchten, er will sie nicht einander gegenüber stellen, wie von denen zuweilen geschieht, die uns Gottes Wort verkündigen.
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