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Dienstag, 4. März 2014

Antonio Vivaldi   

* 4. März 1678 in Venedig
† 28. Juli 1741 in Wien

 

Italienischer Komponist und Violinist.

 

Vivaldi wurde als ältestes Kind eines Barbiers und späteren Cellisten in Venedig geboren. Sein Leben lang hatte Vivaldi gesundheitliche Probleme. Er litt an einer chronischen Krankheit, wahrscheinlich Herzschwäche oder einer Form von Asthma. Sein musikalisches Talent trat früh hervor. Schon als Kind sprang er gelegentlich im Orchester von San Marco für seinen Vater ein. Hier geriet er auch in den Zauberbann venezianischer Musik, die ihn später bei seinen eigenen Kompositionen so sehr beeinflussen sollte. 

Im Alter von 14 Jahren trat Vivaldi in die Priesterlaufbahn ein, für die ihn der Vater bestimmt hatte. Mit 25 wurde er zum Priester geweiht. Zu seinen Hauptpflichten gehörte das Zelebrieren der Messe, wobei er jedesmal fast eine Stunde lang singen musste. Wegen seiner Erkrankung gab er diese Tätigkeit nach einem Jahr wieder auf. 

Von größerem Interesse war für ihn seine Tätigkeit als Violin-Lehrer am Ospedale della Pietà in Venedig, in dem verwaiste und unehelich geborene Mädchen erzogen wurden. Vivaldi brachte ihnen das Geigenspiel bei. Er komponierte auch neue Stücke, die die Mädchen einmal die Woche bei ihren Konzerten vortrugen. Wahrscheinlich sicherte ihm seine Priesterwürde diese Tätigkeit, da man von einem Priester erwartete, dass er die Grenzen der Schicklichkeit wahrte. 

Vivaldi verbrachte 12 glückliche Jahre am Ospedale. Den jungen Mädchen gefiel seine galante, charmante Art, und da von Natur aus extrovertiert, genoss Vivaldi seinerseits die Aufmerksamkeit, die ihm entgegengebracht wurde. Der Spitzname "Roter Priester" passte nicht nur zu seiner Haarfarbe, sondern auch zu seinem sprühenden Temperament. Die Konzerte, bei denen er seine Kompositionen dirigierte, waren musikalische Höhepunkte im venezianischen Kulturleben. Kaum ein Besucher der Stadt ließ sich ein Vivaldi-Konzert entgehen. 

Während dieser Zeit wurde Vivaldi sich seines steigenden Ansehens bewusst und beschloss, daraus Kapital zu schlagen. Als erstes suchte er sich einen Verleger in Amsterdam, der über bessere Druckmöglichkeiten von Noten verfügte als die Venezianer. Das bedeutete: Er konnte seine Werke besser verkaufen und mehr Geld verdienen. 

Außerdem begann er, Opern zu schreiben. Seine erste Oper "Ottone in Villa" führte er 1713 auf. Schon bald komponierte er Opern für Theater-Direktoren im ganzen Nordosten Italiens. Die langen Abwesenheiten verärgerten seine Arbeitgeber am Ospedale. 1723 wurde ein Abkommen getroffen: Es gab Vivaldi die Freiheit, an Opern zu arbeiten, vorausgesetzt, er liefere in Venedig zwei Konzerte im Monat ab und überwache ihre Aufführungen. 

Vivaldi arbeitete schnell. Für ein Concerto brauchte er einen Tag, eine Oper schaffte er in einer Woche. Er verdiente viel Geld und gab viel aus. Deshalb sah er sich nach weiteren Verdienstquellen um und beschloss, dass es lukrativer sei, Abschriften der Noten direkt zu verkaufen, als über seinen Verleger. Als Preis berechnete er pro Concerto umgerechnet etwa 150 Euro. 

Zu den Aufführungen seiner Werke unternahm Vivaldi Reisen nach Rom, Mantua, Amsterdam und anderen großen europäischen Städten. Um das Jahr 1723 verließ er Venedig und siedelte nach Rom über, das er im Jahr 1725 wieder verließ. Im Anschluss an seine Lehrtätigkeit im Mädchenkonservatorium in Venedig ließ er sich in Wien nieder. Dort fand er eine Beschäftigung am Hof von Kaiser Karl VI.
. Um 1731 bekundete Vivaldi die Absicht, nun für immer in Venedig zu bleiben; er schränkte seine Reisetätigkeit im wesentlichen auf die Betreuung der Aufführungen seiner (wenig erfolgreichen) Opern für Verona und Ferrara ein. Doch auch auf dem Gebiet der Konzertproduktion stellten sich Misserfolge ein. 1740 brach Vivaldi nochmals zu einer Reise über die Alpen auf, vermutlich um Opernpläne in Graz und Wien zu verfolgen. In Wien ereilte ihn im Juli 1741 der Tod; er wurde mit einem Armenbegräbnis beigesetzt. Sein Werk geriet in Vergessenheit .


Trotz der überragenden Qualität seines Werkes und Vivaldis Bestrebungen, es zu verbreiten, wurde nur ein Bruchteil zu seinen Lebzeiten veröffentlicht. Die meisten Kompositionen wurden nach seinem Tod entdeckt. Sein Werk, welches erst 1926 durch einen Handschriftenfund erschlossen wurde, umfasst 344 Solokonzerte, 93 Sonaten und Trios, 81 Konzerte mit zwei oder mehr Soloinstrumenten, 46 Opern (21 davon erhalten), 61 Sinfonien und Ripienokonzerte sowie zahlreiche geistliche und weltliche Vokalwerke.

 

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