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Montag, 10. März 2014

Franz Stollwerck  
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* 5. Juni 1815 in Köln
10. März 1876 ebenda   
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Deutscher Industrieller, dessen Konzern mit Schokoladenprodukten Weltgeltung erlangte.

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Stollwerck wurde als Sohn eines Wollspinners geboren, der in den 1830er Jahren den Beruf wechselte und fortan einer kaufmännischen Tätigkeit nachging. An den Volksschulbesuch schlossen sich für Stollwerck eine Lehre als Zuckerbäcker auf der Kölner Breite Straße und – wie es damals im Handwerk üblich war – die traditionelle Phase der Wanderschaft an. In Süddeutschland, der Schweiz und Frankreich erlernte er neue Fertigkeiten und Kenntnisse, knüpfte Kontakte und sammelte Anregungen und Erfahrungen, die ihm später für Gründung und Ausbau seines eigenen Unternehmens wichtig und hilfreich wurden.

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Spätestens 1839 kehrte Stollwerck in seine Heimatstadt zurück. Dort heiratete er. Das Ehepaar hatte elf Kinder, sieben Söhne, und vier Töchter. Ebenfalls 1839 gründete Stollwerck in der Kölner Blindgasse eine kleine Mürbebäckerei. Neben Zwieback, Brezeln und Mutzen
als traditionelles Kölner Gebäck bot er auch Schokolade als Getränk sowie neue Pariser Macronen an.  

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In den folgenden Jahren baute er die Mürbebäckerei kontinuierlich aus und benannte sein Unternehmen 1842 in 'Konditorei und Bonbonfabrik' um. Neben Gebäck stellte Stollwerck mit den 'Stollwerck’schen Brustbonbons' einen Spezialartikel her. Er entwickelte eine für seine Zeit ungewöhnlich konsequente Werbe- und Vertriebsstrategie: So ließ er sich zum Beispiel Qualität und Wirksamkeit der Brustbonbons von glaubhaften Medizinern attestieren und vertrieb sie in ganz Europa. Die Kölner Bevölkerung nannte ihn 'Kamelle-Napoleon'.
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Neben der Herstellung von Konditorwaren und Bonbons entwickelte Stollwerck zudem verschiedene gastronomische Initiativen. Im Januar 1844 eröffnete er eine Kaffeestube, die er bereits ein Vierteljahr später vergrößerte. 1845 errichtete er eine Filiale. Weitere Vergrößerungen und Neueröffnungen folgten: so im Dezember 1847 das 'Café Royal' in der Schildergasse, das er im April 1848 in 'Deutsches Kaffeehaus' umbenannte.  
1849 vernichtete ein Brand das inzwischen um ein Vaudeville-Theater erweiterte Kaffeehaus vollständig. 1850 konnte sein Theater wiedereröffnen. Im Mai 1853 erklärte ihn das Kölner Handelsgericht für bankrott. 

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1856 eröffnete er in der Bayenstraße die 'Königshalle', das größte Ausflugslokal Kölns. Ab Anfang der 1860er Jahre konzentrierte sich Stollwerck wieder ganz auf die Herstellung von Konditorwaren und Brustbonbons. Im Verlauf der 1850er Jahre waren seine drei ältesten Söhne, Albert Nikolaus, Peter Joseph und Heinrich in das Unternehmen eingestiegen. Diese konzentrierten sich seit Anfang der 1860er Jahre auf die industrielle Herstellung von Schokolade, erweiterten das Fabrikgelände und steigerten den Umsatz.
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1868 wurden die drei Söhne Teilhaber der väterlichen Firma, die fortan als 'Franz Stollwerck & Söhne' firmierte. Die faktische Zusammenarbeit begann am 1. Januar 1869. Vater und Söhne hatten jedoch mit Kompetenzstreitigkeiten und Meinungsverschiedenheiten zu kämpfen. 1870 stieg zunächst Albert Nikolaus aus, ein Jahr später folgten seine beiden Brüder. Gemeinsam gründeten sie 1872 eine eigene Schokolade- und Zuckerwarenfabrik' Gebrüder Stollwerck'.
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Die folgenden Jahre waren von zahllosen geschäftlichen wie privaten Auseinandersetzungen geprägt, die teilweise auch vor Gericht ausgetragen wurden. 1876 starb Vater Franz Stollwerck schließlich im Alter von 61 Jahren in Köln. Nach seinem Tod erbten die Söhne den väterlichen Betrieb und führten die beiden Unternehmungen wieder zusammen. Die Produktion der Brustbonbons führten sie weiter, die meisten anderen Produkte indes gaben sie auf. 1882 und 1884 traten auch die beiden jüngeren Brüder Ludwig und Carl in das Unternehmen ein. Gemeinsam bauten die fünf Brüder das Unternehmen in den folgenden Jahrzehnten zum größten europäischen Schokoladeproduzenten aus.   

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