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Donnerstag, 13. März 2014

Hugo Wolf

* 13. März 1860 in Windischgrätz
† 22. Februar 1903 in Wien


Deutscher Lieder-Komponist.

 

Wolf wurde in der damaligen Untersteiermark als Sohn einer slowenischen Mutter und eines deutschen Vaters geboren. Sein Vater, ein musikliebender Lederhändler, unterrichtete ihn von Kindesbeinen an im Klavier- und Violinspielen. Nach Abschluss einer wenig glücklichen Schulzeit in Graz und am Stiftsgymnasium St. Paul im Lavanttal , in der er außer für Musik für kaum etwas anderes Fähigkeiten bewies, wurde er bereits im Alter von 15 Jahren am Wiener Konservatorium aufgenommen. Dort studierte er jedoch lediglich ein Jahr und bildete sich fortan autodidaktisch weiter. 

In den kommenden drei Jahren schrieb er 50 Lieder. Größter Wunsch des jungen Komponisten war es, bei einem Meister wie zum Beispiel Johannes Brahms zu lernen, er stieß jedoch nur auf Zurückweisung. Davon hart getroffen, wandelte sich seine Verehrung für Brahms in Feindseligkeit. 1881 wurde er zweiter Kapellmeister in Salzburg. Danach arbeitete er als Privat-Musiklehrer in Wien. Von 1884 bis 1887 war er als Musikkritiker am “Wiener Salonblatt“ tätig. Schonungslos verriss er Brahms in seinen Artikeln, während er für Wagner , Liszt und Bruckner voll des Lobes war. Durch seine Tätigkeit als Kritiker schuf er sich viele Feinde und lebte oft in schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen. Im Wege stand seinem beruflichen Erfolg insbesondere sein empfindliches und schwieriges Temperament. Sein Einkommen verdankte er fast nur den ausdauernden Bemühungen einer kleinen Gruppe von Freunden, Musikkritikern und Sängern, seine Lieder bekannt zu machen, der Unterstützung des Wiener akademischen Wagner-Vereins und der Gründung von Hugo-Wolf-Vereinen.

Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten gelang es Wolf im Alter von 28 Jahren dann doch, die Öffentlichkeit auf seine Kompositionen aufmerksam zu machen, indem ein Wiener Verlag seine ersten Liederhefte herausgab. In den folgenden Jahren widmete er sich zwar intensiv seiner eigenen Musik, indem er Gedichte von Goethe , Heine
, Keller und Mörike vertonte, doch zwischendurch gab es immer wieder lethargische Phasen, in denen Wolf tatenlos dahindämmerte. 

Gegen die Mitte der 1890er Jahre nahm die geistige Verwirrung gepaart mit einem allgemeinen schlechten Gesundheitszustand überhand: vermutlich die Auswirkungen der Syphilis, die er sich im Alter von achtzehn Jahren zugezogen hatte. Nach einem Suizidversuch 1898 wurde er auf eigenen Wunsch in die Landesirrenanstalt Wien eingewiesen. Dort starb Wolf am 22. Februar 1903 im Alter von nur 43 Jahren. 

Wolf war in erster Linie Liedkomponist und neben Franz Schubert der bedeutendste.  Er schuf seinen eigenen, unverwechselbaren Stil. Seine Vorbilder waren weniger Schubert, Schumann etc., sondern eher sein großes Idol Richard Wagner. Seinen Platz unter den größten Liederkomponisten verdankt Wolf der Wahrhaftigkeit und Originalität seiner Werke und der lebendigen Ausdrucksstärke, mit der er diese präsentiert. Diese Ergebnisse sind nicht nur Früchte seiner außergewöhnlichen musikalischen Begabung, sondern ebenso eines außergewöhnlichen kritischen Verständnisses von Lyrik. Er wird als Schöpfer des neudeutschen Liedes bezeichnet. Zur Verbreitung des deutschen Liedes, das, abgesehen vom deutschen Sprachraum, insbesondere im skandinavischen, anglo-amerikanischen und südostasiatischen Raum gepflegt wird, hat das Liedschaffen Wolfs einen wesentlichen Beitrag geleistet. 

Lieder:

- Mörike-Lieder: 53 Lieder, in weniger als vier Monaten komponiert (1888).
- Eichendorf-Lieder: Zwischen 1880 und 1888 entstanden.
- Goethe-Lieder: 51 Lieder 1888/89 vertont.
- Spanisches Liederbuch: 41 Lieder und Gesänge. Umgestaltete Texte aus Spanien von Paul Heyse und Emanuel Geibel (1889/90).
- Italienisches Liederbuch: 46 Lieder, Übertragungen von Paul Heyse (komponiert 1891 und 1896).
- Michelangelo-Gesänge (1897) und Lieder nach verschiedenen Dichtern.

Sonstige Werke:

- Sechs A-capella-Chöre (1881) und verschiedene Werke für Chor und Orchester.
- Bühnenwerke: “Der Corregidor“ (Uraufführung 1896), “Manuel Venegas“ (unvollendet).
- Instrumentalwerke: Sinfonische Dichtung “Penthesilea“ (1883), “Italienische Serenade“ (1894) überarbeitet von Max Reger.
- Streichquartett d-moll (1879/80).

ABCD

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