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Freitag, 22. März 2013

Gustav Fröhlich 

* 21. März 1902 in Hannover  
22. Dezember 1987 in Lugano


Deutscher Schauspieler und Filmregisseur.

 

Fröhlich wurde als unehelicher Sohn einer Handwerkertochter und eines Ingenieurs geboren. Aufgewachsen bei Pflegeeltern, verbrachte er seine Kindheit und Jugend in Hannover und Wiesbaden. Als Jugendlicher hatte er den Wunsch Schriftsteller zu werden, fand schon als Schüler des Realgymnasiums in Berlin Friedenau, welches er ab 1912 besuchte, Abnehmer für seine von ihm verfassten Abenteuergeschichten. Gegen Ende des 1. Weltkrieges meldete Fröhlich sich als Freiwilliger.

Nach Kriegsende arbeitete er ab 1919 zunächst als Redakteur bei der Niedersächsischen Landeszeitung in Celle, war Autor von Groschenromanen wie "Heinz Brandt, der Fremdenlegionär", sammelte dann bei einer Wanderbühne erste Theatererfahrungen und nahm kurz Schauspielunterricht in Heilbronn. Später tingelte er durch die Provinz und kam von Frankfurt aus schließlich nach Berlin. Dort wurde er auch von Paul Henkels gesehen, der den jungen Komödianten für begabt hielt. An der "Volksbühne" feierte Fröhlich zwischen 1923 und 1925 unter Erwin Piscator
erste Bühnentriumphe, unter anderem in dem O'Neill-Drama "Unter dem karibischen Mond". Anfang der 1930er Jahre wirkte er unter der Intendanz von Max Reinhardt am "Deutschen Theater", machte unter anderem als "als Prinz von Homburg" in Heinrich von Kleists gleichnamigem Drama Furore. 

Seine Leinwandkarriere startete Fröhlich 1922 als Franz Liszt in dem Film "Paganini"; 1927 betraute ihn Fritz Lang
mit der Hauptrolle in dem Stummfilmklassiker "Metropolis" , eine Rolle, die ihn so bekannt machte, dass er die Arbeit beim Theater aufgab und ganz zum Film wechselte.
Nach einer Reihe von weiteren Stummfilmen hatte Fröhlich 1930 seine erste Sprechrolle in "Der unsterbliche Lump"
. Fröhlich wurde in der Folge mit Filmrollen überhäuft, er wurde rasch zum Publikumsliebling.

In der frühen Tonfilmzeit etablierte sich Fröhlich endgültig als einer der großen Publikumsstars des damaligen deutschen Kinos. Bald war er der populärste Film-Liebhaber neben Willy Fritsch und gehörte in den 1930er Jahren wie Hans Albers mit durchschnittlich drei Hauptrollen pro Jahr zu den meistbeschäftigten und bestbezahlten Stars. 1930 fuhr Fröhlich mit mehreren anderen deutschen Schauspielern, darunter Heinrich George , nach Hollywood, wo er zwei deutsche Versionen amerikanischer Film drehte. Zurück in Deutschland, heiratete Fröhlich im April 1931 die jüdische Opern- und Operettensängerin Gitta Alpár
, und beide avancierten beim Publikum zu einem beliebten Filmpaar. 1935 ließ sich Fröhlich scheiden. Im selben Jahr verliebte er sich während der Dreharbeiten zu "Barcarole" in seine tschechische Partnerin Lída Baarová . Beide lebten später gemeinsam in einem Haus auf der Prominenten-Halbinsel Schwanenwerder in Berlin, als Nachbarn der Familie des Reichspropagandaministers Goebbels . Als Lída Baarová die Geliebte Goebbels wurde, kam es 1937 zu einer erregten Auseinandersetzung zwischen den Männern. 

Während des 2. Weltkrieges musste Fröhlich in der Wehrmacht dienen, wurde aber für die Filmtätigkeit jeweils freigestellt. In dieser Zeit zeigte er sich mit Hauptrollen in Produktionen wie "Clarissa" (1941), "Sechs Tage Heimaturlaub" (1941), "Mit den Augen einer Frau" (1942), "Der Große König" (1942), "Tolle Nacht" (1943), "Familie Buchholz" (1943), "Neigungsehe" (1943), "Der große Preis" (1944) oder "Das Konzert" (1944).
Nach dem Krieg konnte Fröhlich seine Filmkarriere ungehindert fortsetzen. Im deutschen Nachkriegsfilm wandelte Fröhlich sein Image und verkörperte nun überwiegend gezeichnete Charaktere, kranke Künstler und Männer mit Vergangenheit. Er zog sich aber bis Ende der 1950er Jahre immer mehr als Schauspieler aus dem Filmgeschäft zurück und führte häufiger Regie.

Auch auf der Theaterbühne war der Schauspieler wieder öfter zu sehen. Bis 1953 gehörte Fröhlich unter Gustaf Gründgens
zum Ensemble des Düsseldorfer Schauspielhauses, spielte anschließend in Berlin am "Renaissance-Theater" sowie am Schauspielhaus Zürich. Ab 1956 trat er zwei Jahre lang in "Jedermann" bei den Passauer- sowie den Bad Hersfelder Festspielen auf, 1960 erlebte man ihn in "Ehekarussell" mit Lily Dafon als Partnerin, 1962 als "Gajev" in Tschechows "Der Kirschgarten" an den Münchener Kammerspielen oder 1965 in der Komödie von Barasch und Moore "Nur keine Blumen". Bei Gastspielreisen in der Schweiz und Österreich stand er mit großem Erfolg in der Komödie "Dr. med. Hiob Prätorius" auf der Bühne, glänzte als "Mercutio" in Shakespeares "Romeo und Julia" sowie in Sartre-Stücken, oder beispielsweise in Zürich in "Eine Frau ohne Bedeutung".

Fröhlich war seit 1940 in zweiter Ehe mit Maria Hajek verheiratet. Ab 1956 lebte er am Lago Maggiore und und stand bis 1976 regelmäßig auf der Bühne. Fröhlich starb mit 85 Jahren in Lugano.

 

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