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Sonntag, 23. März 20143

Wernher Freiherr von Braun  

* 23. März 1912 in Wirsitz , Provinz Posen
† 16. Juni 1977 in Alexandria (Virginia), USA
ABCD

Deutscher Raketeningenieur, Wegbereiter und Visionär der Raumfahrt.

 

Braun wurde als zweiter von drei Söhnen geboren. Sein  Vater war der ostpreußische Gutsbesitzer und spätere Reichsernährungsminister Magnus Freiherr von Braun . Schon als Kind interessierte sich Braun für Musik und Naturwissenschaften. Mit 13 Jahren experimentierte er im Berliner Tiergarten mit Feuerwerksraketen. 1929 testete er zusammen mit Hermann Oberth erstmals Raketen mit Flüssigkeitstriebwerken. Mit 17 Jahren legte Braun seine Abiturprüfung ab. 1930 wurde er Mitglied im 1927 gegründeten Verein für Raumschifffahrt. Ab 1930 arbeitete Braun auf dem "Raketenflugplatz Berlin", wo er und einige andere Enthusiasten erste Versuche mit Flüssigkeitsraketenmotoren machten.

1930 begann Braun ein Studium an der Technischen Hochschule in Berlin, das er 1932 mit dem Diplom abschloss. Er bekam eine Stelle im Raketenprogramm des Heereswaffenamtes. 1934 promovierte er an der Universität Berlin mit der Arbeit über „Konstruktive, theoretische und experimentelle Beiträge zu dem Problem der Flüssigkeitsrakete“. Seine Doktorarbeit wurde aus Gründen der Geheimhaltung nicht veröffentlicht. 1937 erhielt Braun die technische Leitung des Raketenprojekts in Peenemünde. Dort wurden die verschiedenen Aggregate entwickelt, mit der in Serienproduktion gefertigten V2. Beim ersten Weltraumflug am 3. Oktober 1942
erreichte die von der deutschen Heeresversuchsanstalt Peenemünde auf der Insel Usedom entwickelten Fernrakete »A4« (Aggregat 4) im Gipfelpunkt ihrer Flugbahn eine Höhe von 81 km. Am 7. Juli 1943 präsentierte er Adolf Hitler einen Farbfilm über den Start einer V2, worauf dieser den 31-Jährigen zum Professor ernannte. 

1945 wurden Braun und seine Mitarbeiter von den Amerikanern in die USA gebracht, um die Forschung für zivile Zwecke wieder aufnehmen. 1950 wurde
seine Gruppe in das Redstone Areal bei Huntsville im Bundesstaat Alabama verlegt, wo sie die "Redstone Rocket" als Weiterentwicklung der V-2 Rakete entwickelten. 1955 erhielt Braun die amerikanische Staatsbürgerschaft.
Im Januar 1958 startete eine modifizierte Redstone Rocket namens Jupiter-C mit dem ersten Satelliten der USA, Explorer I, in die Umlaufbahn der Erde. 

Von 1960 bis 1970 entwickelte die 1958 gegründete NASA unter der Leitung Brauns  die Saturn-Raketen. Die Saturn-V brachte 1969 die Raumkapsel Apollo 11 zum Mond. Neil Armstrong betrat als erste Mensch die Oberfläche des Mondes. Nach Budgetkürzungen für die bemannte Raumfahrt verließ Braun die NASA und nahm für vier Jahre eine leitende Position beim Luftfahrtkonzern Fairchild Industries an. Er starb in Alexandria im US-Bundesstaat Virginia. 
 

   Weitere Infos:   

Beim ersten Weltraumflug am 3. Oktober 1942 in Peenemünde erreichte die von der deutschen Heeresversuchsanstalt Peenemünde auf der Insel Usedom entwickelten Fernrakete »A4« (Aggregat 4) im Gipfelpunkt ihrer Flugbahn eine Höhe von 81 km.

Weitere Infos:  

Von Stefan Mayr - An Bayerns Gymnasien wird die Elite des Freistaates ausgebildet? Dabei sollten freiheitlich-demokratische Werte und Zivilcourage nicht zu kurz kommen? Nun, Artikel 131 der bayerischen Verfassung betont: 'Die Schulen sollen nicht nur Wissen und Können vermitteln, sondern auch Herz und Charakter bilden.' Aber das gilt offenbar nicht am Wernher-von-Braun- Gymnasium in Friedberg bei Augsburg. Die staatliche Schule trägt den Namen eines NSDAP-Mitgliedes und SS-Sturmbannführers, der maßgeblich bei der Entwicklung der Vernichtungswaffe V2 mitwirkte. Zudem ist es inzwischen Konsens, was von Braun wissentlich bei der Produktion seiner Rakete in Kauf nahm: den Tod Tausender Zwangsarbeiter. Erschütternde Fakten, die aber weder Schulleitung noch Landkreis zum Anlass nehmen, sich von dem belasteten Namen zu trennen. Im Gegenteil: Aus Schulkreisen heißt es, das Gymnasium plane (in Rücksprache mit dem Landrat), die Entscheidung über eine Umbenennung auf 2014 (bis nach den Wahlen) zu verschieben.

Traurig, aber wahr: Wer Schuldirektor Bernhard Gruber oder Landrat Christian Knauer (CSU) die einfache Frage stellt, ob Braun als Namenspatron und somit als Vorbild für die Jugend taugt, erhält ausweichende Antworten, in denen man vergeblich nach einem Wort der Distanzierung sucht. Dieses Schweigen verhöhnt die Opfer des Nazi-Regimes. Wie unerträglich muss in ihren Ohren klingen, was die Schulleitung in einem Rundbrief schreibt: Der Name sei ein 'Qualitätsbegriff' und 'Gütezeichen', eine Umbenennung wäre ein 'Identitätsverlust' und 'Traditionsbruch'.

Noch schlimmer ist, was ein Universitäts-Dozent berichtet, dessen Kind das Gymnasium besucht. Ihm zufolge verteidigte eine Lehrkraft Braun vor ihrer Klasse mit den Worten, er habe sich auf die Seite der Nazis geschlagen, weil er keine andere Wahl gehabt habe. Ein Opportunist, der seiner Karriere alle Moral unterordnet? Sind das die Vorbilder, die der Freistaat seiner Elite mitgeben will? Es ist jetzt Zeit für ein Machtwort von höchster Stelle. Leider hat sich auch Kultusminister Ludwig Spaenle bislang nur sehr zurückhaltend geäußert. Herr Seehofer, bitte übernehmen Sie!

 

Jetzt haben sich auch in Gersthofen drei Organisationen gebündelt, um einen erneuten Vorstoß zur Umbenennung der dortigen Wernher-von-Braun-Straße zu unternehmen. In einem Schreiben an Bürgermeister Jürgen Schantin und den Stadtrat bitten die Vereine „Gegen das Vergessen – Für Demokratie“, die „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, Bund der Antifaschisten“ (VVN – BdA) und das „Bündnis für Menschenwürde“ die Adressaten, eine Namensänderung einzuleiten.  

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