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Samstag, 12. April 2014

Luis Trenker

* 4. Oktober 1892 in St. Ulrich in Gröden , Südtirol 
† 12. April 1990 in Bozen , Südtirol

Bergsteiger, Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller.

 

Trenkers Eltern waren der Maler und Bildschnitzer Jakob Trenker und dessen Frau Karolina. Er wuchs zweisprachig auf, mit dem aus Nordtirol stammenden Vater sprach er Deutsch, bzw. Tiroler Dialekt, mit der Mutter und den anderen Kindern im Dorf sprach er meist Ladinisch. Nach dem Besuch der örtlichen Volksschule (1898-1901) und der Bürgerschule Josefinum im nahen Bozen (1902-03) war Trenker kurzzeitig Ingenieur-Lehrling im Elektrizitätswerk St. Ulrich. Als Schüler der Bozener Bau- und Kunsthandwerkerschule (1903-05) sowie der k.u.k. Realschule Innsbruck (1905-12) war er während der Ferien in St. Ulrich als Bergführer und Skilehrer tätig.

1912-14 studierte er Architektur an der Technischen Hochschule Wien, 1914-18 diente er als Soldat, zunächst als Kanonier in Galizien, ab 1915 als Offizier einer Bergführerkompagnie in den Dolomiten. Bei Kriegsende hatte er den Rang eines Oberleutnants erreicht. Nach dem Krieg unternahm Trenker erfolglose Versuche, in Bozen eine kaufmännische Existenz zu gründen, und setzte ab 1920 das Architekturstudium in Wien und Graz fort. Nach dessen Abschluss war er 1922-27 tätig als selbständiger Architekt in einem gemeinsam mit Clemens Holzmeister geführten Büro in Bozen; erste Pläne für einen Dokumentarfilm über Südtirol blieben unrealisiert. 

Während der Aufnahmen zu "Der Berg des Schicksals" wurde Trenker 1923 von dem Bergfilm-Regisseur Arnold Fanck
zunächst als alpiner Berater, dann als Darsteller engagiert. Als Abfahrtsläufer und Bergfex agierte er auch in dessen folgenden Spielfilmen "Der heilige Berg" (1925/26) und "Der große Sprung" (1927), in denen die ehemalige Tänzerin Leni Riefenstahl seine Partnerin war. 

1927 heiratete Trenker die Leipziger Fabrikantentochter Hilda von Bleichert, mit der er vier Kinder hatte. Nach Weigerung der italienischen Behörden, sein Architekturdiplom anzuerkennen, zog er 1928 nach Berlin. Berge, Schnee und Eis blieben das Terrain auch des Berufsschauspielers Trenker in dem historischen Bergsteigerfilm "Der Kampf ums Matterhorn" (Remake 1937: "Der Berg ruft") und in der Produktion um eine Nordpol-Expedition "Der Ruf des Nordens" (1929). Als Regisseur wählte er Themen seiner Tiroler Heimat.

Die Kriegsfilme "Berge in Flammen" (1931) und "Der Rebell" (1932), von Trenker mit Bekenntnissen zu nationaler Unabhängigkeit konzipiert, errangen auch die Aufmerksamkeit der Nationalsozialisten. In Hollywood konnte Trenker englischsprachige Versionen seiner ersten beiden Filme herstellen. Ganz oder teilweise in Amerika spielten seine folgenden Arbeiten, Lebensentwürfe zweier in den USA scheiternder Auswanderer.  Dem in Italien in zwei Sprachversionen gedrehten Medici-Drama "Condottieri" (1936/37) folgten neue Bergfilme: "Der Berg ruft"
(1937) und  "Der Feuerteufel" (1939/40). Wegen der Südtiroler Optionsfrage fiel Trenker bei der NS-Führung ab 1940 zeitweilig in Ungnade. Ende März 1940 optierte er schließlich fürs Deutsche Reich, versicherte sich aber, dass seine Eltern weiterhin in ihrem Haus in Südtirol verbleiben durften. 

1942 zog Trenker nach Italien und arbeitete an einem Dokumentarfilm über Papst Pius XII.
. Über das Kriegsende hinaus lebte Trenker in Venedig und Rom. 1949, nach Tirol zurückgekehrt, setzte er mit der 1937 in Berlin gegründeten 'Luis Trenker-Film GmbH' seine Filmarbeit in München fort. Er drehte Kurzfilme über die Bergwelt und Porträts ihrer Bewohner. 

Trenker, war als Schriftsteller von Bergromanen seit den 30er Jahren überaus erfolgreich: 1931 'Berge in Flammen', ein Roman aus den Schicksalstagen Südtirols nach dem gleichnamigen Kinoerfolg. Bei dieser wie bei weiteren Publikationen versicherte sich Trenker der Mitarbeit versierter Ghostwriter. In den Jahren nach 1950 wirkte  als Erzähler in mehrteiligen Serien des deutschen und österreichischen Fernsehens. In seinen letzten Lebensjahren setzte sich Trenker auch für den Umwelt- und Naturschutz ein. Trenker starb in Bozen.

 

Trenker hat den Freilichtfilm entdeckt und hoffähig gemacht. Er hat mit 'Der Berg ruft' zwar einen herausragenden Bergfilm gemacht, inszenierte aber auch Abenteuerfilme, Komödien, Krimis und Historienfilme, in denen das Motiv Berg eines von vielen war.  

 

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