godaddy web stats
Dienstag, 20. Mai 2014

Andreas Schlüter

ABCDABCD

* 20. Mai 1660* in Danzig
† vor dem 23. Juni** 1714 in St. Petersburg 

ABCDABCD

Deutscher Bildhauer und Architekt.

ABCDABCD

Schlüter wurde vermutlich im Jahr 1660 in Danzig geboren und erhielt dort eine Lehre als Bildhauer bei Sapovius . Nach Studienreisen in den Süden und in den Westen Europas arbeitete er zunächst zwischen 1689 und 1693, zur Zeit König Johann Sobieskis , am polnischen Hofe in Warschau. Dort war er als Bildhauer an der Ausstattung der Sommerresidenz des polnischen Königs tätig. 1696 heiratete er Anna Elisabeth Spangeberg, mit der er drei Söhne und zwei Töchter hatte. 

ABCDABCD

1694 traf er in Berlin ein und erhielt von Friedrich III. , zu dieser Zeit noch Kurfürst, eine Anstellung als Hofbildhauer mit einem Jahresgehalt von 1.200 Talern, das später auf 2.000 Taler erhöht wurde. 1695 schickte ihn der Kurfürst nach Frankreich und in die Niederlande, 1696 nach Italien, um Abgüsse für die Akademie zu erwerben. Schlüters ältestes Werk in Berlin ist die Statue des Kurfürsten Friedrich III. , 1696 arbeitete Schlüter an Schmuckelementen für das Berliner Zeughaus . Das Zeughaus war der erste 'moderne' Bau Berlins seiner Zeit. Es sollte den Waffenruhm der brandenburgischen Kurfürsten demonstrieren. Für den Innenhof schuf er die Bildnisse sterbender Krieger, die er 1698 vollendete. 1697 entstanden die Entwürfe für die Reiterstatue des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm . 1703 wurde das Werk auf der Langen Brücke (Rathausbrücke) aufgestellt. Die Sockelfiguren folgten 1708.   
ABCDABCD

Ab 1695 trat Schlüter auch als Architekt hervor. Er übernahm den Weiterbau des Zeughauses und war auch am Umbau des Berliner Schlosses beteiligt, dessen Leitung er als Oberbaudirektor 1699 übernahm. Ein Teil der Neugestaltung war auch das Bernsteinzimmer . Es wurde im Jahr 1701 von Schlüter entworfen. Bis zur Fertigstellung dauerte es fast ein Jahrzehnt. Eigentlich war es für das Charlottenburger Schloss vorgesehen und wurde dann doch im Berliner Schloss eingebaut. Allerdings war es dort nur wenige Jahre, denn 1716 schenkte der Preußenkönig Friedrich Wilhelm I. das Bernsteinzimmer dem Zaren von Russland, Peter dem Großen , der es bei einem Besuch ausgiebig bewundert hatte.

ABCD

1701 wurde Schlüter Mitglied der Akademie der Wissenschaften. 1702 bis 1704 war er Direktor der Berliner Akademie der Künste. 1702 entwarf er den gigantischen Münzturm mit einer Höhe von 100 Metern nahe dem Berliner Schloss. Ab 1705 übernahm er die Bauleitung an den Lustschlössern zu Potsdam, Bornim, Glienicke und Fahrland. Im gleichen Jahr entwarf er den Prunksarkophag für die Königin Sophie Charlotte . Mitte 1706 erwiesen sich die schon wiederholt aufgetretenen konstruktiven Mängel des fast fertig gebauten Münzturms als so katastrophal, dass dessen Einsturz nur mit dem sofortigen Abtragen vorgebeugt werden konnte. Von da an war Schlüters Stern im Sinken. Neue Aufträge gingen an Eosander von Göthe , der Anfang 1707 die Leitung des Schlossbaus übernahm. Ein weiteres Bauunglück am Freienwalder Lusthaus in Anwesenheit des Königs ging ebenso zu Schlüters Lasten wie ein Bauschaden in der Schlosskapelle. Eosander von Göthe löste Schlüter bei weiteren Projekten ab. Aufträge vom Hof erhielt Schlüter nicht mehr, aber sein Gehalt wurde ihm weiter bezahlt. 

ABCD

Im April 1700 kaufte Schlüter ein Wohnhaus in der Neumannsgasse, die von der Breiten Straße bis zur Brüderstraße führt, das er bis 1712 bewohnte. Zuletzt lebte zurückgezogen und nahezu verarmt in der Berliner Brüderstraße. Dort beschäftigte sich mit dem Problem des Perpetuum Mobile , das ihn bis zu seinem Tod nicht losließ. 1712 arbeitete er noch einmal als Architekt an einem Privathaus, vollendete 1713 den Sarkophag für Friedrich I. (seit 1701 König in Preußen ) und wurde dann von Friedrich Wilhelm I. entlassen. 

ABCD

1714 fand Schlüter eine Anstellung in St. Petersburg, wo er im gleichen Jahr starb. Seine Familie blieb in schwierigen finanziellen Verhältnissen zurück. Sein Grab ist unbekannt, auch gibt es kein authentisches Bildnis von ihm. Schlüter zählt in der europäischen Kunstgeschichte zu den Hauptmeistern barocker Skulptur und Architektur. Die Stätten seines Wirkens, Danzig, Warschau, Berlin, Potsdam und St. Petersburg, bewahren nur geringe Reste. 
ABCD
* nach anderen Indizien am 13. Juli 1659 Danzig oder am 20. Mai 1664 in Hamburg 
** nach anderen Indizien am 19. Mai 1714 St. Petersburg  

 ABCD 

Weitere Infos:  

Register:   
Email:   Quelle: Internet
nach oben