Donnerstag, 22. Mai 2014

Franz Dornseiff  
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* 20. März 1888 in Gießen
22. Mai 1960 in Markkleeberg 
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Deutscher Altphilologe. Verfasser des erstmals 1934 veröffentlichten Werkes 'Der deutsche Wortschatz nach Sachgruppen'.

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Dornseiff war Sohn eines Richters und studierte ab 1906 Klassische Philologie und Germanistik an den Universitäten Heidelberg, München, Berlin, Straßburg und Freiburg. 1916 promovierte er bei Franz Boll in Heidelberg und habilitierte sich 1920 an der Universität Basel. Dort war war er in den folgenden Jahren als Privatdozent und zusätzlich als Lehrer an einem Gymnasium in Lörrach tätig. 

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1925 wurde Dornseiff außerordentlicher Professor für Klassische Philologie an der Universität Berlin. 1926 wurde er auf den Lehrstuhl für Klassische Philologie an der Universität Greifswald berufen, den er bis zum Kriegsende 1945 innehatte. Ab Ende 1945 vertrat er einen Lehrstuhl in Erlangen. 1947 kehrte er auf seinen alten Lehrstuhl nach Greifswald zurück, wechselte aber bereits 1948 an die Universität Leipzig. Dort war er außerdem Direktor des Philologischen Instituts.
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Dornseiff erhielt 1959 den Nationalpreis der DDR. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er vor allem durch sein 1934 erstmals veröffentlichtes Werk 'Der deutsche Wortschatz nach Sachgruppen' bekannt. Anders als in klassischen Wörterbüchern ordnete er darin den deutschen Wortschatz nicht alphabetisch, sondern nach Sachgruppen. 
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Jeder, der sich mit Sprache beschäftigt, kommt um die Anschaffung eines Synonymenlexikons nicht herum. Immerhin wird der deutsche Wortschatz mit zwischen 300.000 und 500.000 Worten angegeben; dies mutet gewaltig an im Vergleich zu unserem aktiven Wortschatz, denn selbst die begabtesten Redner kommen kaum über 10.000 Wörter hinaus. In der Hand aller, die schreiben, übersetzen oder Deutsch unterrichten, ist das Werk mit seinem einzigartigen Strukturierungsprinzip eine wichtige Ergänzung zu den herkömmlichen alphabetischen Wörterbüchern. Dort, wo es um begriffliche Präzision oder Vielfalt geht, ist es unbedingt geboten, auf ein Synonymenlexikon zurückzugreifen.

Eines davon ist der 'Dornseiff'. Mit seinen 933 Seiten und seiner Tradition - die erste Auflage erschien 1934 - hat sich dieser Wälzer seinen Ruhm erstritten, und zwar nicht zu Unrecht. Insbesondere die Struktur nach Sachgruppen ist ein Glanzlicht dieses Werkes, denn so findet man etwa unter dem Eintrag "Überall" neben Redewendungen "auf Schritt und Tritt" und echten Synonymen "allerorten" auch fremdsprachliche bzw. biologische Begriffe, etwa "ubiquitär". Das Studieren dieser Begriffe erweitert den sprachlichen Horizont immens und letztlich ist es diese Struktur, die es ermöglicht, den Dornseiff theoretisch einfach aus Lust und Laune zur Hand zu nehmen, um damit seinen Wortschatz zu erweitern. Lobenswert ist auch, dass der Verlag neben der Print- auch eine - tadellos funktionierende - CD-Rom-Ausgabe des neuen Dornseiff vorlegt. 

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