Samstag, 6. September 2014

Walter Dornberger 

* 6. September 1895 in Gießen
† 
27. Juni 1980 in Obersasbach 

Generalmajor der deutschen Wehrmacht, im Heereswaffenamt zuständig für das gesamte deutsche Raketenwaffen-Programm.

Dornberger wurde in eine Apothekerfamilie geboren, die von 1898 bis 1984 in drei Generationen die Gießener Pelikan-Apotheke betrieb. Bei Beginn des Ersten Weltkrieges meldete er sich als Freiwilliger. Vom 3. Oktober 1918 bis 20. März 1920 war er in französischer Gefangenschaft. Danach wurde er in die Reichswehr der Weimarer Republik übernommen und Ende der 1920er Jahre zum Maschinenbaustudium an der Technischen Hochschule Charlottenburg abkommandiert. Hier erwarb er den akademischen Grad eines Diplomingenieurs. Nach dem Studium wurde ihm 1932 die Entwicklung von Feststoffraketen im Heereswaffenamt übertragen. Wegen des Versailler Diktats durfte das Deutsche Reich keine großen Kanonen entwickeln oder besitzen. Fernraketen waren nicht betroffen.

1932 trat der Verein für Raumschiffahrt
an das Militär heran mit der Bitte um finanzielle Unterstützung. Trotz einer misslungenen Flugvorführung bot Dornberger dem Verein Fördermittel an, jedoch unter der Bedingung von Geheimhaltung und militärischer Ausrichtung der Raketenentwicklung. Der Verein lehnte ab, der junge Wernher von Braun nahm das Angebot an.

Im Juli 1935 wurde Dornberger als Major zum Abteilungschef im Heereswaffenamt
berufen. 1935 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Technischen Hochschule Berlin für seinen Beitrag zur Kreiselstabilisierung der Raketen. 1936 wurde ihm die Leitung der Raketenentwicklung des Heeres übertragen, die zur Entwicklung des Aggregats 4 (A4, besser bekannt als V2 ) führte. Bis 1943 war Dornberger Chef der Raketenabteilung des Heereswaffenamtes. 1943 wurde er zum Generalmajor ernannt und Kommandeur der Heeresversuchsanstalt Peenemünde . Dornberger war von 1943 bis 1945 auch zuständig für das Training und die Logistik der V2-Einheiten. Im Oktober 1944 wurde Dornberger nach dem Einsatz der V2 an der Westfront mit dem Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes mit Schwertern ausgezeichnet.

Am 2. Mai 1945 wurde Dornberger, gemeinsam mit Wernher von Braun, in Reutte/Tirol von US-Truppen gefangen genommen, geriet dann in britische Kriegsgefangenschaft. Obwohl sich die USA um seine Freilassung bemühten, blieb er bis Juli 1947 in einem Camp in Wales inhaftiert. 1947 konnte er nach Amerika ausreisen, wo er zwei Jahre als Berater der US-Air Force auf dem Flugplatz Wright-Field in Ohio tätig war. Insgesamt waren damals etwa 120 deutsche Raketenforscher in den USA tätig, die mit ihren Familien auch die amerikanische Staatsbürgerschaft erhielten. Danach wechselte er in die Privatwirtschaft zur Bell Aircraft Corporation nach Buffalo und war ab 1959 bis zu seiner Pensionierung in deren Geschäftsleitung tätig. Dornberger war maßgeblich für den Erfolg des schnellsten bemannten Flugzeugs, der North American X-15, verantwortlich. In dieser Zeit war er auch Berater bei einem Vorläufer des Space-Shuttle-Projektes
. Diese Raumfähre sollte mit Raketenantrieb in den Weltraum gebracht werden und dann mit Hyperschallgeschwindigkeit (über Mach 5) zurückgleiten.

ABCD

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