Freitag, 10. Oktober 2014

Volksabstimmung im Grenzgebiet Südkärntens

Am 10. Oktober 1920.

 

59 % aller Stimmen gingen dabei an Österreich. 

 

Weitere Infos:   

 

Ablauf: Nachdem Kärnten durch die Kärntner Landesverfassung von 1918 den Beitritt zur Republik Deutschösterreich erklärt hatte, drangen am 5. November 1918 Truppen des Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen in Südostkärnten ein, und zwar in das Rosen- und untere Gailtal. Ferlach und das nördlich der Drau gelegene Völkermarkt wurden besetzt. Die Landesregierung verlegte ihren Sitz angesichts dieser Bedrohung nach Spittal an der Drau.

Am 5. Dezember 1918 beschloss die provisorische Kärntner Landesregierung unter dem Landesverweser Arthur Lemisch – ohne Unterstützung durch die Wiener Regierung und sogar gegen deren Willen – den bewaffneten Widerstand gegen ein weiteres Vordringen der eingefallenen Truppen. Der Kampf, auch als Kärntner Abwehrkampf bezeichnet, begann im Gailtal mit der Rückeroberung von Arnoldstein am 5. Januar 1919, einem Vormarsch gegen das Rosental und der Rückeroberung von Ferlach. Am 14. Januar 1919 wurde ein Waffenstillstand geschlossen. Bis zum 7. Mai 1919 waren alle bis auf die laut Waffenstillstandsvertrag geräumten Gebiete entsetzt.

Der Vertrag von St. Germain 1919
sah eine Volksabstimmung in Südkärnten vor; ohne Abstimmung wurden das Kanaltal Italien und das Mießtal, Unterdrauburg und die Gemeinde Seeland (Kankertal) dem serbisch-kroatisch-slowenischen Königreich zugeschlagen. Nach dem Beschluss einer Volksabstimmung versuchte  dieser Staat erneut, durch Waffengewalt vollendete Tatsachen zu schaffen. Reguläre Truppen überschritten am 28. Mai 1919 die Grenze und besetzten am 6. Juni Klagenfurt, das sie aber nach Aufforderung des Obersten Rats der Alliierten in Paris wieder räumen mussten. Bis 13. September 1920, also kurz vor der Volksabstimmung, war die südliche "Zone A" von Truppen des serbisch-kroatisch-slowenischen Staates besetzt und blieb bis nach der Volksabstimmung unter dessen Kontrolle, die nördliche "Zone B" verblieb unter österreichischer Kontrolle. 

Nach der Volksabstimmung versuchte der serbisch-kroatisch-slowenische Staat neuerlich, Kärnten zu besetzen, musste aber nach einer kategorischen Aufforderung der Botschafterkonferenz in Paris vom 16. Oktober 1920 und nachfolgenden Demarchen ähnlichen Inhalts durch Großbritannien, Frankreich und Italien seine Truppen aus Kärnten wieder zurückziehen. Auch seitens des Wiener Außenamtes erfolgten energische Proteste. Am 18. November 1920 gelangte die Zone A wieder unter österreichische Verwaltung. Am 22. November kehrte das Abstimmungsgebiet unter die Souveränität Österreichs zurück.

Der 10. Oktober ist in Kärnten ein Feiertag. Schulen, Ämter und Behörden haben an diesen Tagen geschlossen.

 

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