Montag, 10. November 2014

Ernst Otto Fischer

* 10. November 1918 in Solln bei München 
† 23. Juli 2007 in München

Deutscher Chemiker und Nobelpreisträger.

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Fischer wurde als Sohn des Physikprofessors der TH München und späteren Direktors des Bayerischen Landesamts für Maß und Gewicht, Karl Tobias Fischer, geboren. In München besuchte er das Theresien-Gymnasium, das er im Jahre 1937 mit dem Abiturzeugnis verließ. Arbeitsdienst und Grundwehrpflicht, direkt gefolgt von der Einberufung zum Kriegsdienst 1939 - 1944 als Offizier, verhinderten zunächst den Beginn des geplanten wissenschaftlichen Studiums, das dann erst während eines kurzen Studienurlaubs im Wintersemester 1941/42 aufgenommen werden konnte. Die Wahl fiel auf die Chemie an der TH München. Erneut brachten Kriegsverletzung und Nachkriegszeit Unterbrechungen der Ausbildung mit sich. 

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Erst nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft und
Wiedereröffnung der Hochschule konnte Fischer sein Studium fortsetzen und im Jahre 1949 "mit Auszeichnung" zum Abschluss bringen. Drei Jahre später promovierte Fischer bei Professor Walter Hieber
mit einer Experimentalarbeit über ein Thema aus dem Bereich der Metallcarbonyl- Chemie. 1954 folgte die Habilitation im Fach Anorganische Chemie mit einer Arbeit über "Metallverbindungen des Cyclopentadiens und Indens" und ein Jahr darauf erfolgte die Ernennung zum Dozenten" an der TH München.

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Fischer wurde innerhalb weniger Jahre zu einem der international bekanntesten Chemiker. 1957 erhielt er ein Extraordinariat an der Universität
München. 1964 trat er die Nachfolge seines Lehrers Walter Hieber an der TH München an; diesen Lehrstuhl hatte er bis zu seiner Emeritierung im
Jahre 1984 inne. Fischer blieb unverheiratet; er erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen 
    
Fischer gilt als einer der Begründer der Metallorganischen Chemie
.
Er erhielt 1973 zusammen mit Geoffrey Wilkinson
den Nobelpreis für Chemie für die Erforschung der metallorganischen Sandwichkomplexe. Durch die Pionierarbeit Fischers und seiner Mitarbeiter veränderte sich das Bild der chemischen Bindung in grundsätzlicher Weise. Angeregt durch seine Forschungsarbeiten zur Chemie der Metall-Kohlenstoff-Bindung, verbreitete sich die Metallorganische Chemie in praktisch alle Forschungslaboratorien der Welt. In der Entwicklungsphase von Fischers Teildisziplin chemischer Forschung wurden industriell wichtige Entdeckungen gemacht, wie z. B. von Karl Ziegler und Mitarbeitern im Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim a. d. Ruhr. Diese kommerziell nutzbaren Entdeckungen förderten zu einer Blütephase der jungen metallorganischen Chemie. 

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Das Verdienst der Münchner Gruppe um Fischer bestand vor allem darin, immer neue Verbindungsklassen an den Tag gebracht zu haben. Neben der Erforschung der Sandwichkomplexe leistete Fischer auch auf dem Gebiet der Metall-Carben-Komplexe Pionierarbeit. 1964 gelang ihm die Synthese des ersten Metallcarbens, ein Metallkomplex mit Metall-Kohlenstoff- Doppelbindung. 1973 folgte die Entdeckung der ersten Metallcarbins, ein Metallkomplex mit Metall-Kohlenstoff-Dreifachbindung. Auch diese Entdeckungen ermöglichten das Verständnis wichtiger Katalyseprozesse der Industrie.

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