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Montag, 6. Januar 2014

Vorlesungsbeginn an der Universität Köln 
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am 6. Januar 1389.
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Die Universität zu Köln wurde am 21. Mai 1388 als vierte Universität im Heiligen Römischen Reich nach der Karls-Universität Prag (1348), der Universität Wien (1365) und der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg (1386) gegründet. Die Initiative dazu ging nicht wie sonst üblich vom Kaiser oder einem Fürsten aus, sondern vom Rat der Freien Reichsstadt Köln, die auch die Kosten für den Lehrbetrieb übernahm. Die Gründungsurkunde wurde von Papst Urban VI. in Perugia unterzeichnet. Am 6. Januar 1389, Epiphanias, dem Tag der Kölner Stadtpatrone, wurden die Vorlesungen von den anfänglich bereits 20 Professoren aufgenommen. 

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Gründungsrektor war Hartlevus de Marca . Die Universität richtete sich an der Universität von Paris, aus, von der etwa drei Viertel der Professoren kamen, ein weiterer Teil war aus Heidelberg wegen der Pest nach Köln geflohen. Sie unterschied sich aber von Paris, Wien und Heidelberg insofern, als sie von Beginn an neben Kirchenrecht als erste Universität im Reich auch Kaiserrecht (Römisches Recht) lehrte. Sie gehörte von Anfang an mit 700 Immatrikulierten (später etwa 1000) zu den größten Universitäten Europas.

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Die Scholaren kamen aus ganz Europa, 1389 allein aus der Prager Universität 35 Personen. Die Stadt finanzierte zunächst neun, später zwölf 'professores publici et ordinarii': Vier Theologen, drei Kanonisten, drei Mediziner und zwei Legisten, die Römisches Recht/Kaiserrecht lehrten. Weitere Professuren wurden durch Pfründen finanziert. An zehn der großen Kölner Stiftskirchen und am Kölner Dom war zur Finanzierung dieser zusätzlichen Professuren für die Universität ein Kanonikat vorbehalten. 1437 kamen noch einmal je 11 an diesen Kirchen dazu. Der Kölner Dompropst wurde Kanzler der Hochschule. Der Vizekanzler, ein von diesem beauftragter Professor der Universität, führte die Geschäfte. 

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Die Universität Köln besaß kurz nach ihrem Anfang alle vier damals üblichen Fakultäten: Theologie, Jura (utrumque jus ‘alle beide Rechte’), Medizin und die Artisten-Fakultät (die sieben „Artes“: Grammatik, Logik, Rhetorik, Arithmetik, Astronomie, Geometrie, Musik) zusammenfasste. Hauptsächlich kamen die Studenten aus den rheinischen, westfälischen und niederländischen Territorien, aber auch aus Skandinavien und Schottland. Ein Drittel galt als arm und wurde aus Stiftungen und mit Nebenverdiensten ernährt. In den Jahren zwischen 1441 und 1500 wurden jährlich rund 450 Studenten immatrikuliert. 

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Die Hochschule hatte ihre Lehrgebäude und Bursen in der Stadt verteilt in einem Areal um den Dom und um die heutige Straße 'An der Rechtschule'. Ein großer Teil des Unterrichts fand in Gebäuden der vier Bettelorden statt. Viele Studenten lebten auch in diesen Bursen, auf die im 15. Jahrhundert auch der für alle verbindliche vorbereitende Unterricht der artistischen Fakultät überging. Das Studentenleben spielte sich in den Bursen ab. Der Doktorausritt nach der Promotion zum Beispiel war ein teures Fest, das aber zugleich viel Reputation gewährte. Neben den Bursen gab es noch Kollegien anderer Orden.
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Es gab keinen einheitlichen Studienbeginn. Fahrende Scholaren wurden bei ihrer Ankunft, oft auch erst einige Zeit danach, vom Rektor eingeschrieben. Es waren dazu 6 Albus fällig und ein Albus für den Pedell . Auch die Magister und Doktoren mussten sich einschreiben. Armen und besonders berühmten Personen konnte der Rektor die Gebühr erlassen. Damit viele der Professoren Zugang zu diesen Einnahmen hatten, wechselte das Rektorat vierteljährlich. 
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Alle Studenten mussten zuerst die Artistenfakultät durchlaufen, bevor sie zu den höheren Studien zugelassen wurden. Die theologische Fakultät gehörte zu den angesehensten. Die Juristenfakultät nutzte ursprünglich am Waidmarkt eine Unterrichtsstätte. Sie gelangte 1433 in den Besitz eines Hauses, welches später die Rechtschule genannt wurde. Der kleinen Fakultät der Mediziner stand zunächst nur eine Mitbenutzung der Räume der Artistenschule zur Verfügung. Es gab seit 1555 einen Garten für Heilkräuter, ein 'Theatrum anatomicum' wurde aber erst 1715 eingerichtet. Durch die medizinische Fakultät soll bereits im Jahr 1480 eine erste Anatomie zur Vertiefung medizinischer Lehre durchgeführt worden sein. Ab 1754 fanden in der Anatomie auch Ausbildungen für den Beruf der Hebamme statt. Die Mitglieder der Universität waren - anders als alle anderen Kölner - keinem Zunftzwang unterworfen und hatten auch ihre eigene Gerichtsbarkeit.
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Am 28. April 1798 wurde die Universität von den 1794 in Köln eingerückten Franzosen genau wie 1795 schon die Universität Mainz mit der Umwandlung in eine Zentralschule des Département de la Roer geschlossen.

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Weitere Infos:  

1347 Prag 
1365 Wien 
1379 Erfurt 
1385 Heidelberg 
1388 Köln 

1402/11 Würzburg 
1409 Leipzig
 
1419 Rostock 
1454/73 Trier 

1456 Greifswald 

1455/57 Freiburg i. Br. 

1459 Basel 
1459/72 Ingolstadt 
1476 Mainz 
1476/77 Tübingen 
1498/1506 Frankfurt/Oder 
1502 Wittenberg 
1527 Marburg 
1544 Königsberg
1549 Dillingen 
1558 Jena1576 Helmstedt 
1584 Herborn 
1607 Gießen 

1614 Paderborn 
1621 Straßburg
1621 Rinteln 

1622 Altdorf 

1630(1633) Osnabrück 
1632 Kassel 
1648 Bamberg 
1655 Duisburg

1665 Kiel

1694 Halle
1734 Fulda

Universitätsgründungen im deutschen Sprachraum

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