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Donnerstag, 16. Januar 2014

Günther Prien   

* 16. Januar 1908 in Osterfeld  bei Weißenfels
† 7. März 1941 im Nordatlantik

 

Deutscher U-Boot-Kommandant.

 

Prien wurde als Sohn eines Amtsgerichtsrats geboren. Er lebte seit seinem fünften Lebensjahr bei Verwandten in Lübeck und besuchte dort das Gymnasium. Mit 16 Jahren brach er den Besuch dieses Gymnasiums ab und ging zur Handelsmarine. 1931 bestand er die Kapitänsprüfung, war danach aber arbeitslos. 1931 trat er aus Verbitterung der NSDAP bei. 

Am 16. Januar 1933 trat er in die Reichsmarine ein und wurde im März zum Fähnrich zur See ernannt. Im Anschluss an die obligatorische Infanterieausbildung bei Stralsund absolvierte er vom April 1933 bis September 1934 Fähnrichslehrgänge an der Marineschule in Mürwik
und der Offiziersschule in Kiel. Am 1. April 1935 wurde Prien, der zu dieser Zeit auf dem Leichten Kreuzer Königsberg fuhr, zum Leutnant zur See befördert. Im selben Jahr meldete Prien sich zur U-Bootwaffe. Dort absolvierte er bis Ende April 1936 eine U-Ausbildung, besuchte die U-Bootschule in Kiel und fuhr auf einem Schulboot. Ab dem 11. Mai 1936 diente Prien als Erster Wachoffizier auf U 26. In seine Bordzeit fielen mehrere Einsätze im Spanischen Bürgerkrieg. Im Dezember 1938 wurde ihm das Kommando über U 47 übertragen.

Im Februar 1939 wurde Prien zum Kapitänleutnant befördert. Zu Kriegsbeginn patrouillierte Prien mit U 47 westlich von Bordeaux, nachdem das Boot am 19. August 1939 in Kiel ausgelaufen war. Nach Kriegsausbruch ließ Prien zunächst drei Schiffe neutraler Nationen ziehen. Am nächsten Morgen griff er den britischen Frachter Bosnia (2407 BRT) zunächst mit Artilleriefeuer an. Nachdem die Besatzung von Bord gegangen und durch ein angehaltenes norwegisches Schiff in Sicherheit gebracht worden war, versenkte er das Schiff mit einem Torpedo. Auf dieselbe Weise versenkte er am folgenden Tag die Rio Claro (4086 BRT) und versuchte es auch bei der Gartavon (1777 BRT), die er aber schließlich mit Artilleriefeuer versenkte, da der abgefeuerte Torpedo versagt hatte. Am 15. September lief U 47 wieder in Kiel ein.

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Am 1. Oktober 1939 erhielt Prien vom Befehlshaber der U-Boote Karl Dönitz den Auftrag, in den britischen Kriegshafen Scapa Flow einzudringen. Dieser Auftrag glich einem Selbstmordkommando, da der Hafen schwer gesichert war, schon im Ersten Weltkrieg ein deutsches U-Boot bei einer ähnlichen Mission versenkt worden war und der Angriff aufgrund der starken Strömung nur in Überwasserfahrt möglich war.

Als Angriffstermin wurde die Nacht vom 13. auf 14. Oktober gewählt, da aufgrund des Neumondes mit starker Dunkelheit gerechnet wurde. Am 8. Oktober legte U 47 aus Kiel ab und begab sich auf die etwa 1.100 km lange Fahrt. Trotz aller Widrigkeiten in Form von versenkten Blockschiffen, Netzsperren, Patrouillenbooten und unerwartet heller Nacht infolge von Polarlicht gelang Prien gegen Mitternacht das Eindringen in Scapa Flow in Überwasserfahrt. 

 

Gegen 1 Uhr schoss er drei Torpedos auf ein gesichtetes Großkampfschiff, jedoch explodiert nur ein Torpedo am Bug oder der Ankerkette des Schlachtschiffes HMS Royal Oak. Da die britischen Befehlshaber die Explosion nicht auf einen Angriff zurückführten, blieb es im Hafen ruhig. Dies nutzte Prien aus, ließ die Torpedorohre nachladen und schoss eine Viertelstunde nach dem ersten Angriff einen weiteren Dreierfächer, von denen alle Torpedos die Royal Oak trafen. Das Schiff sank dreizehn Minuten nach den Treffern und riss 833 Seeleute mit in den Tod.

 

Bei der Rückkehr am 17. Oktober in Wilhelmshaven wurde die Besatzung von Dönitz und Großadmiral Erich Raeder schon am Kai begrüßt. Einen Tag später empfing Adolf Hitler die Mannschaft von U 47, nachdem er sie mit seinem Privatflugzeug nach Berlin holen ließ. Dabei wurde Prien das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen, während die Männer seiner Besatzung mit dem Eisernen Kreuz Zweiter Klasse ausgezeichnet wurden. Der Empfang Priens und seiner Mannschaft war der erste einer ganzen Reihe von Empfängen. In Scapa Flow hatte Prien nicht nur eine für unmöglich gehaltene militärische Leistung erbracht, sondern auch die Selbstversenkung der Kaiserlichen Hochseeflotte in Scapa Flow am 21. Juni 1919 im britischen Flottenstützpunkt Scapa Flow gerächt

 

Prien veröffentlichte unter dem Titel 'Mein Weg nach Scapa Flow' 1940 eine Biografie, die eine Auflage von 890.000 Exemplaren erreichte. Das Buch beschreibt seinen Werdegang in der Handelsmarine, wo arrogante Vorgesetzte dominierten und seinen gesellschaftlichen Aufstieg aus ärmlichen Verhältnissen über den frühen NSDAP-Eintritt, den Reichsarbeitsdienst, seine Offizierslaufbahn bis zum Erfolg von Scapa Flow.

 

Am 24. Mai 1941 gab das Oberkommando der Wehrmacht bekannt, dass U 47 von einem Einsatz nicht zurückgekehrt war und mit Priens Tod gerechnet werden müsse. 1946 erschien die amtliche britische Darstellung mit der Bekanntgabe der Versenkung der U 47 durch Wasserbomben. Bis dahin war Prien in seiner Laufbahn als U-Bootkommandant insgesamt 238 Tage auf Einsatzfahrt und versenkte dabei 32 Schiffe mit 211.393 BRT.

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