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Samstag, 18. Januar 2014

Schlacht bei Warksow auf Rügen  

am 18. Januar 1678

 

im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg

 

Schwedische Kräfte besiegten ein vereinigtes Heer, das zum größten Teil aus Dänen, zum kleineren aus Brandenburgern bestand. Die Schweden verfügten in der Schlacht über etwa 3.500 bis 3.800 Mann. Die verbündeten Dänen und Brandenburger hatten etwa 5.000 bis 5.400 Mann (davon ein paar hundert Brandenburger) und 16 Kanonen. In der Schlacht fielen 170 Schweden. Die gesamte Streitmacht der Verbündeten ging nach der Schlacht und in den Folgetagen in Gefangenschaft oder schloss sich erzwungenermaßen den schwedischen Fahnen an.

Vorgeschichte: Neue Not traf das so schwer geprüfte Rügen, nachdem Schweden sich durch Frankreichs König, Ludwig XIV. , zum Kriege gegen den Großen Kurfürsten hatte bewegen lassen. Truppensammlungen fanden statt, die Last der Einquartierung wurde auf Rügen sehr stark, auf Straßen und Wegen herrschte Unordnung, bis die Schweden in die Mark Brandenburg abrückten. Man atmete auf, als man die Soldaten los war, aber nach der Schlacht bei Fehrbellin 1675 zog das Kriegsgewitter drohend über die Insel herauf. Schon im Oktober des Jahres stand der Große Kurfürst und der mit ihm verbündete dänische König Christian V. vor Stralsund. Es unterblieb zwar noch die Belagerung der Stadt, aber den ganzen Winter über befürchtete der schwedische General Otto Wilhelm von Königsmarck (Abbildung) einen Übergang der Brandenburger über das Eis nach Rügen, und die Einwohner wurden in Masse aufgeboten, um zu eisen. Den ganzen Winter hindurch mussten die Rüganer sich damit abquälen, zudem war es so kalt, dass viele Personen dabei erfroren. Im folgenden Jahre litt Rügen unter der Aufgabe, eine starke Besatzung verpflegen zu müssen. Noch konnte Königsmarck eine Landung der Dänen verhüten, aber als 1677 die schwedische Flotte bei Stevensklint von dem dänischen Admiral Nils Juel fast vernichtet war, war er von aller Unterstützung aus Schweden abgeschnitten, weil die Dänen die See beherrschten. 

Jetzt fasste Christian V. die Eroberung Rügens ins Auge. Das Eiland war in diesem Kriege so recht wieder der Spielball der Parteien. Der Große Kurfürst hatte dem König, da er dessen Flotte beim Kriege gegen Schweden nicht entraten konnte, die Insel als Siegespreis zusagen müssen. So war denn Rügen wieder einmal die Aussicht eröffnet, dänisch zu werden; dass es das nicht wurde, dankt es schließlich Ludwig XIV. von Frankreich. Vorerst aber sah es anders aus. Am 7. September 1677 landete Christian V. seine Truppen in der Prorer Wiek auf der schmalen Heide. Er fand keinen Widerstand, weil Königsmark eine Landung jetzt gar nicht vermutet und seine Truppen deshalb zum größten Teil nach Stralsund gezogen hatte. So konnten die Dänen sich denn an der Prora verschanzen und, nachdem ihnen der Kurfürst das Reiterregiment des Oberst Hülsen zu Hilfe geschickt hatte, gingen sie gegen Königsmark vor, der nach Rügen hinübergekommen war und bei Bergen Stellung genommen hatte. Die Schweden wurden geschlagen und zogen sich nach Altefähr und der Prosnitzer Schanze zurück. Ersteres räumte Königsmark bald darauf, führte alle Truppen nach Stralsund hinüber, und somit war Rügen bis auf die Prosnitzer Schanze in den Händen der Dänen. 

Christian V. behandelte die Insel schon ganz wie sein Eigentum, gleich nach der Landung hatte er eine Proklamation an die Bewohner erlassen, worin er ihnen seine Gnade und Befreiung von allen Kriegslasten versprach. Auch wurde den Truppen jegliches Plündern verboten; aber trotzdem wurde das Land, aus dem die Schweden das Letzte an Korn und Stroh mitgenommen hatten, hart heimgesucht; und als der König nach dem Gefecht bei Bergen sein Hauptquartier in dem Gehöft Guttin, südwestlich von Bergen aufgeschlagen hatte, fanden sich dort noch sehr viele Leute ein, die um Schutz gegen die Plündereien baten. Hörten diese nun auch stellenweise auf, so war doch des Fouragierens kein Ende, und nach kurzer Zeit war die Insel so ausgesogen, dass die Truppen nicht mehr verpflegt werden konnten und infolge dessen durch Entbehrungen und Krankheiten außerordentlich geschwächt wurden. 

Der König war schon am 11. Oktober nach Dänemark zurückgekehrt, da der Kurfürst immer noch nicht gegen Stralsund vorrücken und die dänischen Unternehmungen gleichzeitig in Pommern begleiten konnte, weil er durch die Belagerung Stettins noch festgehalten wurde. General Rumor und Oberst Hülsen hatten das Oberkommando über die dänisch-brandenburgischen Truppen übernommen und hatten die Anweisung, bis zum Eintreffen von Verstärkungen sich auf keinen Kampf mit den Schweden einzulassen. 

Aber die so notwendige Verstärkung der durch Krankheiten geschwächten dänischen Armee blieb aus, und so sah Königsmark den Augenblick gekommen, die Wiedereroberung der Insel zu versuchen. Da die Neufährschanze noch in den Händen der Schweden war, setzte er hier seine Truppen von Brandshagen und Niederhof aus über und am 8. Januar 1678 nahmen die Verbündeten trotz des gegenteiligen Befehls die Schlacht an.

Verlauf der Schlacht: An der Landstraße zwischen Poseritz und Gustow, in der Nähe des Gutes Warksow, begann morgens 9 Uhr der Kampf mit einer beiderseitigen Kanonade. Bald darauf ging Königsmark, als er die Verbündeten durch den Fall des Oberkommandierenden Generals Rumohr, und durch das Feuer der schwedischen Artillerie in Verwirrung kommen sah, zum Angriff vor ihm kam auf seinem rechten Flügel die brandenburgische Reiterei entgegen; im wuchtigen Anprall jagte sie die schwedische Kavallerie auseinander, aber diese sammelte sich wieder, zog die Reserve herbei und warf schließlich die von allen Seiten angegriffenen Brandenburger zurück. Diese sammelten sich noch einmal, aber da die Dänen ihnen keine wirksame Hilfe brachten, wurden sie von der Übermacht wieder geworfen, und als jetzt die Schweden die Dänen in der Flanke und im Rücken fassten, jagte alles in wilder Flucht auseinander. Die Infanterie wurde fast ganz gefangen genommen. Nach vierstündigem Kampfe war der Sieg erfochten. 

Folgen: Am folgenden Tage besetzte Königsmark Bergen, verfolgte die nach Jasmund und Wittow im Norden von Rügen geflüchteten Feinde und nahm dort die letzten Reste der Verbündeten gefangen. Die Gemeinen wurden unter das schwedische Militär gesteckt, und das sollte später recht üble Folgen haben. Rügen war in diesem wechselvollen Kriege wieder einmal schwedisch

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