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Dienstag, 21. Januar 2014

Achim von Arnim 

 

* 26. Januar 1781 in Berlin 
† 21. Januar 1831 in Wiepersdorf

 

Deutscher Dichter und Schriftsteller.

 

Arnim entstammt dem uckermärkischen Familienzweig der Arnims . Sein Vater war der wohlhabende Preußische Kammerherr Joachim Erdmann von Arnim, der in der Uckermark mehrere Güter besaß, Gesandter am Hof in Kopenhagen, später in Dresden war und und danach mit der Leitung der Theater in Berlin beauftragt wurde. Arnims Mutter Amalie Caroline von Arnim, geb. von Labes, starb drei Wochen nach seiner Geburt. Aus Geldmitteln seiner Schwiegermutter Caroline von Labes, einer Bankierstochter, erwarb Joachim Erdmann das sog. 'Ländchen Bärwalde"  mit den Gütern Bärwalde, Wiepersdorf, Meinsdorf, Herbersdorf, Rinow, Weißen und Kossin.
 
Bei seinem Tod 1804 blieben diese Güter in der Verfügungsgewalt seiner Schwiegermutter Caroline von Labes, die sie nicht ihren beiden Enkeln, Carl Otto und Achim, sondern erst dem künftig zu erwartenden ältesten Urenkel vererbte. So kam es, dass Achim zwar ein Großteil seines Lebens in Wiepersdorf verbrachte, es verwaltete, aber nicht selbst besessen hat. 


Achim von Arnim verbrachte seine Kindheit und Jugend zusammen mit seinem älteren Bruder Carl Otto bei seiner Großmutter Caroline von Labes in Zernikow und Berlin, wo er von 1793 bis 1798 das Joachimsthalsche Gymnasium besuchte. Er studierte von 1798 bis 1800 Rechts- und Naturwissenschaften und Mathematik in Halle (Saale). Noch als Student schrieb er zahlreiche naturwissenschaftliche Texte. Im Haus des Komponisten Johann Friedrich Reichardt lernte er Ludwig Tieck
kennen, dessen literarische Arbeiten er bewunderte. 1800 wechselte Arnim zum naturwissenschaftlichen Studium nach Göttingen, wo er Johann Wolfgang von Goethe und Clemens Brentano begegnete. Unter deren Einfluss wendete er sich von den naturwissenschaftlichen Schriften eigenen literarischen Arbeiten zu. Nach Beendigung des Studiums im Sommer 1801 schrieb er seinen Erstlingsroman 'Hollin’s Liebeleben'.
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Arnim unternahm von 1801 bis 1804 eine Bildungsreise quer durch Europa zusammen mit seinem Bruder. 1802 begegnete er in Frankfurt erstmals seiner späteren Frau Bettina und bereiste zusammen mit Brentano den Rhein. Ende 1802 besuchte er in Coppet Frau von Stael und 1803 traf er in Paris erstmals mit Friedrich nd Dorothea Schlegel zusammen. In diesem Jahr reiste Arnim weiter nach London und blieb bis Sommer 1804 in England und Schottland.

Nach seiner Rückkehr entwarfen Arnim und Brentano erste Pläne zur Herausgabe einer Volksliedersammlung, die schließlich 1805 unter dem Titel 'Des Knaben Wunderhorn' erschien. 1805 traf er in Frankfurt Friedrich Karl von Savigny , mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Die Veröffentlichung weiterer Bände von 'Des Knaben Wunderhorn' verzögerte sich durch die kriegerischen Ereignisse. Nach der Niederlage Preußens bei Jena und Auerstedt 1806 folgte Arnim dem preußischen Königshof nach Königsberg. 1807 reiste Arnim zusammen mit Reichardt zu Goethe nach Weimar. Gemeinsam fuhren sie nach Kassel, wo Arnim erstmals die Brüder Grimm traf, mit denen er sein Leben lang befreundet blieb.

Arnim zog 1808 nach Heidelberg, Clemens Brentano folgte ihm, und dort vollendeten sie ihre Arbeit an der Volksliedersammlung: Zweiter und dritter Band des Wunderhorns. Arnim gab die 'Zeitung für Einsiedler' heraus, an der neben Brentano, Görres
und den Brüdern Grimm auch Tieck, Friedrich Schlegel, Jean Paul , Justinus Kerner und Ludwig Uhland mitarbeiteten. Dieser Kreis wandte sich aus politischen Gründen dem Mittelalter zu, um über diese Epoche die nationale Einheit zu stiften. Ende 1808 verließ Arnim Heidelberg  und besuchte Goethe auf dem Heimweg nach Berlin. Seit 1809 lebte Arnim in Berlin, wo er sich erfolglos um ein Amt im preußischen Staatsdienst bewarb.

In Berlin veröffentlichte Arnim seine Novellensammlung 'Der Wintergarten', arbeitete für Kleists Berliner Abendblätter und gründete 1811 die 'Deutsche Tischgesellschaft', eine patriotische Vereinigung, zu der nur christlich getaufte Männer Zutritt hatten. 1810 verlobte sich Arnim mit Bettina Brentano, das Paar heiratete im März 1811. Die Arnims hatten sieben Kinder. Das Paar lebte meist getrennt (sie in Berlin, er auf seinem Gut Wiepersdorf). Bald nach der Hochzeit reisten sie gemeinsam nach Weimar, um Goethe zu besuchen. Ein Streit Bettinas mit Goethes Frau Christiane führte zu einer lebenslangen Entfremdung zwischen Goethe und Arnim. 

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1813 während der Befreiungskriege gegen Napoleon befehligte Arnim als Hauptmann ein Berliner Landsturmbataillon. Von Oktober 1813 bis Februar 1814 war er Herausgeber der Berliner Tageszeitung 'Der Preußische Correspondent', gab diese Stellung aber bald auf. Von 1814 bis zu seinem Tode lebte Arnim überwiegend – unterbrochen von gelegentlichen Reisen und längeren Berlinaufenthalten – auf seinem Gut in Wiepersdorf und bewirtschaftete die Güter Bärwalde, Wiepersdorf usw. Daneben nahm er mit zahlreichen Artikeln und Erzählungen in Zeitungen, Zeitschriften und Almanachen sowie mit Buchveröffentlichungen am literarischen Leben Berlins teil. Seine Frau und die Kinder lebten vor allem in Berlin. 1817 erschien der erste Band seines Romans 'Die Kronenwächter'. In seinen letzten Lebensjahren hatte Arnim mit finanziellen Problemen zu kämpfen. 

Arnim starb 1831 in Wiepersdorf im Alter von fast 50 Jahren. Neben Clemens Brentano und Joseph von Eichendorff gilt Arnim als wichtigster Vertreter der Heidelberger Romantik. Vor allem über das Wunderhorn wirkte er auf Spätromantiker und Realisten ein wie etwa Eduard Mörike, Ludwig Uhland und Theodor Storm. Die Sammlung enthält etwa 600 Bearbeitungen deutscher Volkslieder. Enthalten sind Liebes-, Kinder-, Kriegs- und Wanderlieder vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert. Arnims Novellen zeugen von der Hinwendung zum Übernatürlichen. In einigen seiner Werken stellte er den Gegensatz von Christen und Juden heraus, grenzte das deutsche Wesen vom jüdischen ab.
 

 

 Weitere Infos:      

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Aus 'Des Knaben Wunderhorn' / 1806

Wenn ich ein Vöglein wär,
Und auch zwei Flüglein hätt,
Flög ich zu dir;
Weils aber nicht kann seyn,
Bleib ich allhier.

Bin ich gleich weit von dir,
Bin ich doch im Schlaf bei dir,
Und red mit dir;
Wenn ich erwachen thu,
Bin ich allein.

Es vergeht keine Stund in der Nacht,
Da mein Herze nicht erwacht,
Und an dich gedenkt,
Daß du mir viel tausendmal
Dein Herze geschenkt.

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