Mittwoch, 22. Januar 2013
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Ernst Schmidt 
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* 11. Februar 1892 in Vögelsen  bei Lüneburg
† 22. Januar 1975 in München

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Deutscher Thermodynamiker und Hochschullehrer.

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Schmidt war der Sohn eines Hofbesitzers und absolvierte 1910 das Abitur am Johanneum Lüneburg. Er studierte an den Technischen Hochschulen Dresden und München zunächst Bauingenieurwesen, bevor er zum Studium der Elektrotechnik und der angewandten Physik wechselte. In den Jahren 1911/12 leistete er Militärdienst und nahm von 1914–1918 am Ersten Weltkrieg teil. 1919 beendete er das Studium mit dem Diplom-Ingenieur für Elektrotechnik in München. Er wurde 1920 in München zum Dr.-Ing. promoviert und arbeitete anschließend unter Oskar Knoblauch als Assistent im Laboratorium für Angewandte Physik der Technischen Hochschule München. 

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1923 bis 1925 war Schmidt wissenschaftlicher Leiter des „Forschungsheims für Wärmeschutz“ in München. Aus dieser Zeit stammen seine Arbeiten zur Entwicklung eines neuen Wärmeflussmessers, über den Wärmeübergang durch Rippen und über Wärmestrahlung. Er habilitierte sich 1925 an der TH München. Im Oktober 1925 wurde er ordentlicher Professor für Wärmelehre und Maschinendynamik an der Technischen Hochschule Danzig und Direktor des dortigen Technischen Laboratoriums. Seine hier durchgeführten Forschungen zur Wärmeübertragung und die Entwicklung optischer Verfahren zur Messung des konvektiven Wärmeübergangs, die Untersuchungen über die Kondensation von Wasserdampf in Film- und Tropfenform, besonders aber seine Arbeit über Verdunstung und Wärmeübergang, in der erstmals die Analogie zwischen Wärme- und Stoffübergang aufgezeigt wurde, machten ihn international bekannt. Für die Beschreibung des Wärmeübergangs schlug Schmidt eine dimensionslose Kennzahl vor, die nach dem 2. Weltkrieg als „Schmidt-Zahl“ in das internationale Schrifttum einging.

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1937 wurde Schmidt zum Leiter des Motoreninstituts der Luftfahrtforschungsanstalt Braunschweig-Völkerode und nebenamtlich zum Professor für Wärmelehre der TH Braunschweig ernannt. Schmidt und seine Mitarbeiter arbeiteten über Verbrennungsprozesse in Flugmotoren, über Temperaturmessung bei hohen Fluggeschwindigkeiten und auch über die Erwärmung von Maschinengewehr-Läufen. Aufgrund dieser Untersuchungen wurde Schmidt nach Kriegsende kurzzeitig als Berater für die britische Gasturbinenforschung in England tätig, ehe er 1946 den Lehrstuhl für Thermodynamik an der TH Braunschweig übernahm. Er befasste sich u. a. mit Verbrennungsforschung, Stoßwellentechnik und der Verbesserung von Verbrennungsmotoren sowie der Entwicklung einer Hochtemperatur-Gasturbine mit gekühlten Schaufeln, die bei der Fa. Bayer Leverkusen zum Einsatz kam. In den Jahren 1952 bis 1961 war Schmidt als Nachfolger Wilhelm Nußelts ordentlicher Professor für Thermodynamik an der TH München, deren Rektor er von 1956–1958 war. Hier widmete er sich vor allem der Wasserdampfforschung, Untersuchungen thermodynamischer Stoffwerte und dem thermodynamischen Verhalten am kritischen Punkt, aber auch Fragen des Wärmeübergangs, z. B. in flüssigen Metallen. Sein Nachfolger auf dem Lehrstuhl und ab 1972 auch als Rektor wurde sein Schüler Ulrich Grigull .
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Schmidt erfand unter anderem die Alfol-Isolierung (Aluminiumfolie) als Isoliermaterial und Strahlungsschild und im Jahre 1921 den Wärmeflussmesser. Er hat sich außerdem ausführlich mit der Thermodynamik von Raketenmotoren beschäftigt. 1958 wurde Schmidt zum ordentlichen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Er war Träger des Ludwig-Prandtl-Rings
und der Grashof-Gedenkmünze .

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Weitere Infos:   


Die Schmidt-Zahl Sc ist eine dimensionslose Kennzahl und beschreibt das Verhältnis von viskosem Impulstransport zu diffusivem Stofftransport. Typischerweise wird die kinematische Viskosität ν eines Fluids zu einem Diffusionskoeffizienten D eines darin enthaltenen chemischen Stoffes ins Verhältnis gesetzt.

                                        
Sc = ν\D

Die Schmidt-Zahl gibt das Verhältnis von konvektivem zu diffusivem Stofftransport an. Für Gase ist sie ca. 1, für Flüssigkeiten ca. 1000. 

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