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Donnerstag, 23. Januar 20143

 Jakob Michael Reinhold Lenz

ABCD

* 23. Januar 1751 in Seßwegen , Livland 

† 4. Juni 1792 in Moskau

 

Deutscher Schriftsteller des Sturm und Drang.

 

Lenz war der Sohn eines pietistischen Pfarrers. Kurz nach seiner Geburt übersiedelte die Familie nach Dorpat , wo Lenz die Schule besuchte und die Universität als Student der Theologie. 1768 entschied er sich, zum weiteren Studium nach Königsberg umzuziehen.

Lenz schrieb dort sein erstes dichterisches Werk, 'Die Landplagen', ein Gedicht über Katastrophen im Leben eines Bauern. 1771 beschloss er, wieder die Universität zu wechseln, und zwar nach Straßburg. Es wurde ihm eine günstige Gelegenheit angeboten, mit zwei jüngeren kurländischen Baronen von Kleist dorthin reisen zu können.

Obwohl Herder kurz vor dem Ankunft Lenzens aus Straßburg abgereist war, entwickelte sich zwischen ihm und Lenz ein lebendiger Briefwechsel. Goethe , der damals auch in Straßburg studierte, machte auf Lenz einen großen Eindruck. Nachdem Goethe 1771 seine Freundin Frederike Brion verlassen hatte, trat Lenz an seiner Stelle als Verehrer auf. 

In Straßburg hatte Lenz finanzielle Schwierigkeiten. Er bekam für seinen Dienst bei den Baronen von Kleist gelegentlich freie Wohnung und Verpflegung, aber keinen Lohn. 1774 kam Lenzens erstes Drama, 'Der Hofmeister' , heraus. Es gewann großen Beifall. Da es anonym erschien, wurde Goethe lange für den Autor gehalten. Im selben Jahr erschienen seine 'Anmerkungen übers Theater'
, in dem er Shakespeare als Vorbild für die deutsche Schaubühne empfahl. Anfang 1776 erschien sein wichtiges Drama, 'Die Soldaten' , ebenfalls anonym.  

Lenzens finanzielle Schwierigkeiten sowie auch seine gescheiterte Liebe zu Frederike Brion veranlasste ihn, im Frühling 1776 Goethe in Weimar zu besuchen. Er wurde ins Haus Goethes für kurze Zeit aufgenommen und wurde schnell zu einer populären Figur in der Stadt. Obwohl es damals Mode war, kleine Witze und Satiren über andere Hofleute zu machen, überschritt Lenz eines Tages die gebotenen Grenzen. Als Folge dieser 'Dummheit' musste er bereits am 1. Dezember 1776 Weimar wieder verlassen und floh zu seinem Brieffreund Schlosser in Emmendingen. Danach beschloss er, Lavater in der Schweiz zu besuchen. 

Im November 1777 zeigten sich bei Lenz die ersten seiner geistigen Anfälle, die bald häufiger wurden (paranoide Schizophrenie). Im Juni 1779 kam Lenzens jüngerer Bruder zu Besuch und brachte ihn zurück zu seiner Familie in Livland. Es fiel schwer, für ihn eine geeignete Stelle zu finden. Die einzige Möglichkeit war, als Soldat in das Kadettenkorps zu St. Petersburg einzutreten. Dort blieb er vom Frühjahr 1780 bis Juli 1781, um dann weiter nach Moskau zu reisen, wo er elf Jahre lang bis Ende seines Lebens blieb. Zunächst fand Lenz bei dem Historiker Friedrich Müller
Unterkunft, dann arbeitete als Hauslehrer, übersetzte Bücher zur russischen Geschichte ins Deutsche. Dabei verschlechtert sich sein psychischer Zustand immer mehr. Zuletzt überlebt er nur durch die Unterstützung russischer Gönner. An einem Morgen wurde Lenz tot in einer Moskauer Straße aufgefunden. Seine Ruhestätte ist unbekannt, wie auch der genaue Grund seines Todes.  

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