Freitag, 24. Januar 2013
godaddy web stats

Ernst Heinkel

* 24. Januar 1888 in Grunbach
† 30. Januar 1958 in Stuttgart 
  
 

Deutscher Flugzeugbauer.

 

Heinkels Vater war Klempnermeister. Im Juli 1906 erteilte die 'Realanstalt Cannstadt' Heinkel das Reifezeugnis mit der Durchschnittsnote "Gut". Danach nahm er eine Ausbildung zum Maschinenbauer an der Technischen Hochschule zu Stuttgart auf und legte 1908 die Vorprüfung ab. 1910 begann Heinkel mit dem Bau seines Doppeldeckers in einem Schuppen auf dem Cannstatter Wasen. Im Mai 1911 flog er erstmalig als Fluggast von Hellmuth Hirth anlässlich eines Flugtages, und im Juli 1911flog Heinkel erstmalig mit seinem Farman-Nachbau über dem Cannstatter Wasen. Nach zahlreichen Flügen stürzte er ab, wurde schwerverletzt gerettet. Sein Doppeldecker verbraennte fast vollständig. Im 1911gab Heinkel das Studium endgültig auf und begann als Konstrukteur bei der Luft-Verkehrs-Gesellschaft [L.V.G.] in Johannisthal bei Berlin. Im Dezember 1912 wechselte er zu den Albatros-Flugzeugwerken als Chefkonstrukteur. Mit der Entwicklung der "B II", die im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurde, verdiente er sich 1914 große Anerkennung. Im selben Jahr wechselte er als Technischer Direktor und Chefkonstrukteur zu den "Hansa Brandenburg Werken" in Briest bei Brandenburg an der Havel, für die er zahlreiche Wasserflugzeuge konstruierte. 1918 erhielt er für seine Verdienste im See-Flugzeugbau das Eiserne Kreuz II. Klasse.

Von 1919 bis 1920 betrieb Heinkel eine Automobil-Reparatur-Werkstatt in seinem Heimatort Grunbach. 1921 begann er erneut eine Tätigkeit als Konstrukteur bei Karl Caspar in Travemünde bei Lübeck. 1922 gründete er die "Ernst Heinkel Flugzeugwerke" in Warnemünde bei Rostock. Gemeinsam mit der Kaiserlich Japanischen Kriegsmarine entwickelte Heinkel ein leichtes Aufklärungsflugzeug, das mittels eines Katapults von Schiffen aus starten konnte. Ebenso konstruiere er eine Vielzahl neuer Flugzeugtypen, wie 1932 das erste europäische Schnellverkehrsflugzeug, die "He 70", die als "Heinkel-Blitz" bekannt wurde. 1925 erhielt Heinkel die Ehrendoktorwürde 
der TH Stuttgart und 1932 die Ehrendoktorwürde der Universität Rostock. 

 

Ab 1933 konzentrierte sich Heinkel wieder auf den Bau militärischer Flugzeuge. Die zunächst noch für zivile Zwecke konstruierte "He 111" trat daher früh ihren Dienst als Transporter der Luftwaffe an. In Oranienburg (Heinkel-Werke Oranienburg) nahe Berlin wurde zwischen 1936 und 1937 eigens ein großes Werk zur Fertigung der He 111 errichtet. Im Jahr 1937 wurde er durch Adolf Hitler zum Wehrwirtschaftführer ernannt. Im selben Jahr, 1937, brach Heinkel den internationalen Geschwindigkeitsrekord für Flugzeuge mit der "He 119". Darauf wurde Heinkel zusammen mit Fritz Todt , Ferdinand Porsche und Willy Messerschmitt von Adolf Hitler mit dem 'Nationalpreis für Kunst und Wissenschaft' ausgezeichnet. Anlässlich seines 50.Geburtstages wurde Heinkel 1938 von Hitler der Titel Professor verliehen. 

 

In Hans von Ohain fand Heinkel den richtigen Visionär. Heinkel stellte von Ohain als Chefingenieur in seinen Werken an und dieser entwickelte 1938 mit seinem Team nach einem Vorschlag von Wernher von Braun die He 176 und die He 178 , die ersten funktionsfähigen mit Flüssigtreibstoff betriebenen Raketenflugzeuge der Welt. Der Erstflug der He 176 wurde am 20. Juni 1939 auf dem Gelände der Erprobungsstelle der deutschen Luftwaffe „Peenemünde-West“ in Peenemünde durchgeführt.

1943 wurde die Luftwaffe Hauptauftraggeber von Heinkel, was die Gründung der "Ernst Heinkel AG" zu Folge hatte. Heinkel behielt die Mehrheitsanteile, wechselte jedoch in den Aufsichtsrat. Die Belegschaft betrug rund 50.000 Mitarbeiter. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges waren die größten Teile der Werkshallen zerstört. Verbliebene Maschinen und Produktionsstätten wurden durch die alliierten Räuberkommandos demontiert und gestohlen.

Heinkel selbst wurde inhaftiert und erst Ende 1948 entlassen. 1950 wagte Heinkel in Stuttgart einen unternehmerischen Neubeginn, zunächst mit dem Bau von Motoren, später mit der Entwicklung von Motorrollern. Ab 1955 bauten die "Heinkel Werke" einen zweisitzigen Kabinenroller, der aufgrund seiner Flugzeugähnlichen Bauart das Straßenbild der Nachkriegszeit und der Wirtschaftswunderjahre prägte. Ab 1958 kehrten die Heinkel-Werke in Speyer mit der erneuten Flugzeugentwicklung unter dem Namen 'Ernst Heinkel-Flugzeugbau' zu ihren Wurzeln zurück. Die Firma ging 1964 in der Vereinigte Flugtechnische Werke GmbH (VFW)–Fokker GmbH auf, die heute unter PFW Aerospace AG firmiert. Heinkel starb 70-jährig in Stuttgart.

ABCD

 

Weitere Infos:    

Register:  
Email:   Quelle: Internet
nach oben