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Freitag, 24. Januar 2014

Walter Model

* 24. Januar 1891 in Genthin
21. April 1945 bei Duisburg    
 

Deutscher Generalfeldmarschall.

 

Model war der ältere Sohn eines städtischen Musiklehrers. In Jugend besuchte er Schulen in Genthin, Erfurt und Naumburg. Seine Schullaufbahn endete 1908 mit dem Abitur. Im Jahr 1909 trat Model als Fahnenjunker in ein Infanterie-Regiment in Cottbus ein. Im August 1910 wurde er zum Leutnant befördert. Bei Beginn des Ersten Weltkriegs war Model Bataillonsadjutant, danach Regimentsadjutant.


1915 erhielt er die Ernennung zum Oberleutnant und wurde im Mai 1915 schwer verwundet. Ab April 1916 belegte Model einen Lehrgang für angehende Generalstabsoffiziere und wurde - zurück an der Westfront - Adjutant bei der 10. Infanterie-Brigade und später Kompaniechef. Hier wurde er abermals schwer verwundet. Nach seiner Genesung wurde Model am 7. Juni 1917 als Ordonnanzoffizier zur Obersten Heeresleitung kommandiert. 1917 wurde er zum Hauptmann ernannt. 


Nach dem Waffenstillstand vom 11. November 1918 marschierte seine Division über Aachen nach Danzig zurück und wurde dort demobilisiert. Model wurde 1919 als Generalstabsoffizier dem Grenzschutz Ost zugeteilt. Noch im gleichen Jahr wurde er nach Westfalen versetzt. Im März 1920 wurde er Kompaniechef und 1921 Generalstabsoffizier in Münster. Ab 1925 war er in Görlitz stationiert. Im September 1928 wurde er als Generalstabsoffizier nach Berlin versetzt und 1929 zum Major befördert. Vom August bis Oktober 1931 besuchte Model die Sowjetunion. Im November 1932 wurde Model zum Oberstleutnant ernannt. Anfang November 1933 wurde Model nach Allenstein in Ostpreußen versetzt und im Oktober 1934 zum Oberst befördert. Im März 1938 wurde er Generalmajor und ab November 1938 Chef des Generalstabes des IV. Armeekorps in Dresden.

 
Den Zweiten Weltkrieg begann Model als Chef des Generalstabes des IV. Korps der 10. Armee des Generals Walter von Reichenau
, wurde ab Oktober 1939 Chef des Generalstabes der neuen 16. Armee unter General Ernst Busch und nahm 1940 als Generalleutnant am am Westfeldzug teil. Nach dem Angriff auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 erzielten Models Panzer Anfang Juli 1941 den Durchbruch über den Bug, nahmen an weiteren Gefechten teil und schlossen im September 1941 den Kessel von Kiew. Im Oktober 1941 zum General der Panzertruppe befördert, wurde er am Mittelabschnitt der Ostfront eingesetzt und gelangte mit seinem Korps Anfang Dezember 1941 in eine Position nördlich von Moskau, wurde jedoch als Teil der 9. Armee nach Südwesten auf Rschew abgedrängt. Diese Armee wurde durch einen Zangenangriff der Sowjets fast eingekesselt. Durch eine Angriffsoperation bereinigte Model im Februar 1942 die Lage, wurde zum Generaloberst befördert und erhielt das Eichenlaub zum Ritterkreuz. 

 

Nach einer schweren Verwundung im Mai 1942 brach er seinen Genesungsurlaub im August ab und flog wieder zur Front, wo er den Sowjets hohe Verluste zufügte. Kurz nach dem Gegenschlag bei Stalingrad setzten die Sowjets Ende November 1942 auch zum Großangriff auf den Rschew-Bogen an, der am 10. Januar 1943 mit dem nächsten Abwehrerfolg Models endete. Im April 1943 erhielt er das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz. Die schweren Schlachten um Rschew, die Model gegen einen weit überlegenen Gegner über zwei Jahre lang führte und mit einem geglückten Rückzug abschloss, begründeten seinen Ruhm als ‚Meister der Defensive‘.  
 
Als Oberbefehlshaber der 9. Armee hatte Model eine Schlüsselposition für die dritte und letzte Sommeroffensive der Wehrmacht in Russland, die Anfang Juli 1943 begann. Im Kursker Frontbogen fand die größte Panzerschlacht der Geschichte statt, in der auf deutscher knapp über 1000 und auf sowjetischer Seite mehrere tausend Panzer eingesetzt waren. Bald danach ordnete Hitler den Abbruch der Offensive an. Im Januar 1944 wurde Model von Hitler zum Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Nord ernannt (Leningrad-Nowgoroder Operation) und Ende März 1944 zum Generalfeldmarschall befördert, bei gleichzeitiger Ernennung zum Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Nordukraine. Als Ende Juni 1944 die deutsche 'Heeresgruppe Mitte' zusammenbrach, löste Model Generalfeldmarschall Busch als Oberbefehlshaber ab. Model war einer der wenigen, die Hitler in Fragen der Kriegsführung widersprachen. Sein Umgang mit Untergebenen war harsch.


Nachdem sich Model bei Hitler den Ruf erworben hatte, in schwierigen Situationen zusammenbrechende Fronten stabilisieren zu können, wurde er im August 1944 zum Oberbefehlshaber West (OB West) ernannt, um dort die Situation zu retten. Gleichzeitig erhielt er die Brillanten zum Ritterkreuz.
Die Stabilisierung der Front gelang ihm auch zeitweise, unter anderem bei Arnheim
, dennoch wurde Generalfeldmarschall von Rundstedt Anfang September 1944 sein Nachfolger. Nach dem Scheitern der Ardennenoffensive im Dezember 1944 und dem anschließenden Durchbruch der alliierten Streitkräfte wurde Models Heeresgruppe B im Ruhrkessel eingeschlossen.
 
Model erkannte die Aussichtslosigkeit der militärischen Lage und führte die von Hitler angeordnete vollständige Zerstörung sämtlicher Industrie-, Verkehrs- und Versorgungseinrichtungen im Ruhrgebiet nicht aus. Er entschied sich eigenmächtig, seine Heeresgruppe aufzulösen. Seinen Stabschef wies er an, die ganz jungen und die alten Soldaten sofort zu entlassen, damit sie als Zivilisten nach Hause zurückkehren konnten. Die übrigen sollten sich innerhalb der nächsten drei Tage entscheiden, entweder ebenfalls heimzukehren, sich einzeln zu ergeben oder aber sich zur nächsten noch kämpfenden Truppe durchzuschlagen.
Am 15. April 1945 spalteten die Alliierten den Ruhrkessel. Noch am gleichen Abend war der östliche Teil überrannt. Models Truppe löste sich nun schnell auf. Am 21. April 1945 nahm Model sich mit einem Pistolenschuss in einem Waldgebiet zwischen Duisburg und Lintorf das Leben. Die gefangenen Soldaten des Ruhrkessels wurden auf Befehl des US-Oberkommandierenden General Eisenhower völkerrechtswidrig als 'Disarmed Enemy Forces' und mit ihnen auch viele Zivilisten in die Rheinwiesenlager verbracht. In diesen Lagern lebten die Gefangenen unter freiem Himmel. Hunderttausende verhungerten dort, weil ihnen keine Verpflegung gereicht wurde.

 

Der Name Model wurde während des Zweiten Weltkrieges zum Inbegriff für erfolgreiche Defensivstrategie und ausgezeichnete Generalstabsarbeit. Oft als "Rettungsanker der Ostfront" bezeichnet, wird Model in einem Zug mit von Manstein und Rommel als einer der besten deutschen Strategen genannt. 

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