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Dienstag, 18. Februar 2014

Martin Luther

* 10. November 1483 in Eisleben
† 18. Februar 1546 ebenda

Deutscher Reformator.

 

1483 - 10. November: Martin Luther wird als zweiter Sohn des Bergmanns Hans Lutter und seiner Frau Margarete Lutter in Eisleben, Sachsen geboren. Die Eltern sind kurz vorher aus ihrer Heimat Thüringen nach Eisleben gezogen. 11. November: Martin Luther wird in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Eisleben durch Pfarrer Bartholomäus Rennebecher getauft.

1484 - Die Familie Luther siedelt nach Mansfeld über, wo Hans Lutter sich langsam im Bergbau zu bescheidenem Wohlstand hocharbeitet. Die Familie ist arm, und die 9 Kinder müssen knapp gehalten werden.

1488 - Frühjahr: Martin Luther wird auf die nahe der Georgenkirche gelegene Stadtschule von Mansfeld geschickt. Der erst 4 1/2jährige lernt dort Lesen, Rechnen, Schreiben und das erste Latein.

1491 - 12. März: Luther tritt in die Lateinschule in Mansfeld ein.

1497 - Frühjahr: Luther besucht die Lateinschule in Magdeburg bei den »Brüdern vom gemeinsamen Leben«. Wahrscheinlich aus wirtschaftlichen Gründen holt ihn der Vater zurück nach Mansfeld und schickt ihn daraufhin zur Ausbildung nach Eisenach.

1498–1501 - Luther besucht die Pfarrschule St. Georg in Eisenach, Thüringen. Er verdient sich seinen Lebensunterhalt unter anderem durch Singen in Kirchen und vor Haustüren. Er erhält Zutritt zu den frommen, den Franziskanern nahestehenden Patrizierhäusern von Heinrich Schalbe und Kunz Cotta und findet in dem Stiftsvikar Johannes Braun einen väterlichen Freund.

1501 - April/ Mai: Luther wird an der 1392 gegründeten, städtischen Universität Erfurt
immatrikuliert.

1502 - 29. September: Luther wird Baccalaureus artium.

1503 - Er studiert Philosophie in Erfurt.

1505 - 7. Januar: Martin Luther wird Magister Artium (Abschluss der philosophischen Ausbildung). Sommersemester: Auf väterlichen Wunsch wendet sich Luther dem Rechtsstudium zu. Gleichzeitig hält er Vorlesungen an der Artistenfakultät. 2. Juli: Nach einem Besuch in Mansfeld gerät er auf der Rückreise, bei Stotternheim in der Nähe von Erfurt, in ein schweres Gewitter. Er ruft in seiner Not die heilige Anna, die Patronin der Bergleute, an und legt das Gelübde ab, ins Kloster zu gehen. 17. Juli: Luther tritt in das Kloster der Augustiner-Eremiten
in Erfurt ein.

1506 - September: Luther legt die Ordensprofess in der Klosterkirche in Erfurt ab. 19. Dezember: Er wird in Erfurt zum Subdiakon geweiht.

1507 - 27. Februar: Martin Luther wird in Erfurt zum Diakon geweiht. 3. April: Priesterweihe durch Weihbischof Johann Bonemilch
aus Laasphe im Dom zu Erfurt. 2. Mai: Luther hält seine erste Messe. Auf die Priesterweihe folgt der Auftrag, am Generalstudium des Klosters Theologie zu studieren.

1508 - Herbst: Luther wird nach Wittenberg versetzt und übernimmt den von Augustinern zu besetzenden Lehrstuhl für Moralphilosophie an der dortigen Universität.

1509 - 9. März: Luther erhält den ersten theologischen Grad, Baccalaureus biblicus, an der Universität Wittenberg. Herbst: Bereits nach einem Semester wird er Baccalaureus sententiarius. Er wird plötzlich nach Erfurt zurückberufen, um über die Sentenzen des Petrus Lombardus zu lesen.

1510 - November: Die Erfurter Lehrtätigkeit wird dadurch unterbrochen, dass Luther mit einem Nürnberger Bruder nach Rom gesandt wird, um den Einspruch von sieben Augustinerkonventen gegen die von Johann von Staupitz
auf Befehl des Ordensgenerals eingeleitete Wiedervereinigung der Observanten mit den laxeren Konventualklöstern zu vertreten.

1511 - April: Johann von Staupitz, Generalvikar der Sächsischen Reformkongregation der Augustiner-Eremiten, holt Luther zurück nach Wittenberg, wo er ihn zum Klosterprediger macht und zum Erwerb der Doktorwürde veranlasst. Als Mönch ohne Eigentum hat Luther allerdings nicht die Mittel für eine Promotion.

1512 - 5. Mai: In Köln findet das Ordenskapitel der Augustiner-Eremiten statt: Wenzeslaus Link wird Prior, Martin Luther Subprior von Wittenberg und gleichzeitig Studienleiter des Wittenberger Generalstudiums der Augustiner-Eremiten. Luther wird in den Senat der theologischen Fakultät der Universität Wittenberg aufgenommen und dafür vorgesehen, die bisher von Staupitz bekleidete Lectura in biblia (Bibelprofessur) zu übernehmen. 19. Oktober: Promotion Martin Luthers zum Doktor der Theologie an der Universität Wittenberg. Sein Prüfer ist Andreas Bodenstein, genannt Karlstadt
. 21. Oktober: Luther tritt die Bibelprofessur an und behält sie auf Lebenszeit.

1513 - August: Luther beginnt seine Lehrtätigkeit an der Bibelprofessur mit der Vorlesung über die Psalmen (bis Oktober 1515). 6. Oktober: Martin Luther wird vom Ordensgeneral Aegidio von Viterbo zum Lektor am Wittenberger Generalstudium der Augustiner-Eremiten ernannt.

1514 - März: Luther tritt in Briefwechsel mit dem Humanisten Georg Burckhardt, genannt Spalatin
, der zu einem jahrelangen engen geistigen Austausch führt. Die reformatorische Wende Luthers bahnt sich an. In das theologische Ringen dieser Jahre gehört die von Luther mehrfach, vor allem in der Vorrede zu seinen »Opera latina« (1545), geschilderte Entdeckung des wahren Sinns der Iustitia Dei. Luthers neue Erkenntnis, dass die Gnade Gottes jedem gelte, der sie gläubig aufnimmt, macht in der Konsequenz Heilige und Fürsprecher bedeutungslos und beraubt Priester und Kirche ihrer Macht.

1515 - 31. März: Papst Leo X.
erlässt die Ablassbulle »Sacrosancti salvatoris et redemptoris nostri«, ein beispielhaftes Dokument der engen Verquickung von seelsorgerischen und wirtschaftlich-finanziellen Anliegen im Ablasswesen. Vor allem an diesem Ablass entzündet sich wenig später die Kritik Luthers. 29. April: Auf dem Kongregationskapitel der Augustiner-Eremiten in Gotha wird Martin Luther zum Distriktsvikar von Meißen und Thüringen bestellt. November: Luther beginnt seine Vorlesungen über den Römerbrief (bis Sommer 1516).

1516 - Luther unterbreitet erste Reformvorschläge: Verminderung der Zahl kirchlicher Feiertage, Reform des Kirchenrechts, Wegfall von pompösen Kulthandlungen, Reduzierung der Anzahl der Wallfahrten. 31. Oktober: Zum ersten Mal kritisiert Luther die Kirche öffentlich in einer Predigt zum Ablass. 4. Dezember: Luther gibt die »Deutsch Theologia« heraus, ein anonymes mystisches Traktat eines Deutschherren aus Sachsenhausen (um 1400), das er 1518 nochmals nach besserem Text veröffentlicht.

1517 - Erste Bibelübersetzung Luthers: »Die sieben Bußpsalmen«. 31. Oktober: 95 Thesen zum Ablass
werden von Martin Luther an Freunde, Kollegen und Vorgesetzte geschickt. Hieraus entwickelte sich die Legende des berühmten »Thesenanschlags« an der Wittenberger Schlosskirche, die von Philipp Melanchthon überliefert wurde. Dezember: Luther bekommt Gegenthesen des berühmten Ablasspredigers und -händlers Johannes Tetzel in die Hand. Er möchte durch eine Disputation antworten und macht deshalb seine 95 Thesen gelehrten Freunden zugänglich, die sie weiterleiten und Drucke in Nürnberg, Leipzig und Basel veranlassen.

1518 - 5. Januar: Die ersten gedruckten Exemplare von Luthers Thesen erscheinen in der Öffentlichkeit. Dies hat bei der Bevölkerung wachsendes Misstrauen gegen den Ablass zur Folge und gibt den eigentlichen Anstoß zur Reformation. 20. Januar: Der Ablasshändler Tetzel stellt auf einer Versammlung der sächsischen Dominikanermönche seine 106 Gegenthesen vor und lässt sie weiter verbreiten. März: Auf Tetzels 106 Thesen antwortet Luther nicht mit einer Disputation, sondern mit dem »Sermon von Ablass und Gnade«, den er in der Volkssprache deutsch verfasst und der gedruckt in Nürnberg erscheint. 25. April: Die Thesen Luthers werden auf der Kapitelversammlung der Augustiner-Eremiten in Heidelberg unter Vorsitz von Johann von Staupitz disputiert. Mai: Luthers Predigt über den Bann veranlasst die Dominikaner, Thesen darüber anzufertigen, die sie an den Dominikaner-Kardinal Cajetan
(eigentlich: Thomas de Vio von Gaeta) schicken, um ihren Vorwurf der Ketzerei zu erhärten. 7. August: Luther erhält eine Vorladung nach Rom. 12.–14. Oktober: Luther wird in Augsburg durch Kardinal Cajetan verhört. 20. Oktober: Als sich die Lage immer mehr zuspitzt und er vor willkürlicher Verhaftung nicht mehr sicher sein kann, verlässt Luther heimlich die Stadt und reist zurück nach Wittenberg. Von dort aus appelliert er über den Papst hinweg an ein allgemeines Konzil, das den Streit entscheiden soll.

1519 - Juni/ Juli: In Leipzig findet eine Disputation zwischen Johannes Eck, Luther und Andreas Karlstadt statt. 24. Juni: Luther reist nach Leipzig. 29. Juni: »Ein Sermon geprediget zu Leipzig«. 4.–15. Juli: Luther beginnt in Leipzig selbst zu disputieren. November: »Ein Sermon von dem Wucher«.

1520 - 8. Juni: Luther veröffentlicht den »Sermon von den guten Werken«. 15. Juni: Papst Leo X. erlässt die Bannandrohungsbulle »Exsurge Domine«. August: Luther veröffentlicht »An den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung«. 6. Oktober: »Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche« erscheint. 23. Oktober: Karl V.
wird zum deutschen Kaiser gekrönt. Als Zugeständnis an Rom erlässt Karl V. ein Edikt, das die Verbrennung lutherischer Schriften in seinen burgundischen Erblanden erlaubt. 10. Dezember: Martin Luther verbrennt zusammen mit vielen Anhängern vor dem Elstertor in Wittenberg die Bannandrohungsbulle und andere Schriften.

1521 - 3. Januar: Papst Leo X. verhängt den Kirchenbann über Martin Luther. 28. Januar: Kaiser Karl V. eröffnet feierlich den Reichstag zu Worms. 22.–24. April: Die Reichsstände bilden auf dem Reichstag zu Worms eine Kommission zur Verhandlung mit Luther. 26. April: Luther reist aus Worms ab. 3. Mai: Luther wird mit seiner widerstrebenden Zustimmung als »Junker Jörg« auf die Wartburg entführt, eine vom sächsischen Kurfürsten erlassene Schutzmaßnahme. Luther bleibt bis 1. März 1522 auf der Wartburg. 25. Mai: Der Reichstag wird offiziell beendet. 26. Mai: Das Wormser Edikt, das die Reichsacht über Luther verhängt, wird durch Beschluss der nur noch zum Teil anwesenden Reichsstände gebilligt und vom Kaiser unterzeichnet. 3./4. Dezember: Luther besucht als Junker Jörg heimlich Wittenberg und hält sich im Haus von Nikolaus von Amsdorf auf.

1522 - Ende Februar: »Über die Mönchsgelübde«. 6. März: Luther kehrt unerkannt nach Wittenberg zurück. Die Radikalität, die sich durch reformatorische Volksbestrebungen in die von ihm angestrebten Reformen gemischt hat, beunruhigt ihn. 9.–16. März: Luther hält die acht Invocavitpredigten (Fastenpredigten) in Wittenberg. Ende März: Die Schrift »Eine treue Ermahnung an alle Christen, sich zu hüten vor Aufruhr und Empörung« erscheint. September: Die deutsche Übersetzung des Neuen Testaments (»September-Testament«) wird veröffentlicht. Dezember: Das »Dezembertestament« erscheint. »Vom Missbrauch der Messe«.

1523 - 1. Juli: In Brüssel werden die ersten Märtyrer der Reformation verbrannt. Dieses Ereignis gibt Luther den Anstoß für das »Neu Lied von den zween Märterern Christi«.

1524 - Luther nimmt seine Vorlesungen in Wittenberg wieder auf. Juni: In der Gegend von Stühlingen in Süddeutschland beginnt der Bauernkrieg, der sich bald auf das ganze Land ausdehnt. 13. Juli: Thomas Müntzer hält auf dem Schloss in Allstedt die berühmt gewordene »Fürstenpredigt«
. Luthers Antwort auf die »Fürstenpredigt« ist »Ein Brief an die Fürsten zu Sachsen von dem aufrührerischen Geist«, worin er zum Kampf gegen Müntzer aufruft.

1525 - Die Bauern fassen ihre Forderungen in 12 Artikeln zusammen. Luther antwortet in »Ermahnung zum Frieden auf die zwölf Artikel der Bauernschaft in Schwaben«. Mit der Schrift »Wider die räuberischen und mörderischen Rotten der Bauern« wendet sich Luther nochmals in schärferem Ton gegen die Bauern und legitimiert alle Grausamkeiten, mit denen die Fürsten gegen sie vorgehen. 15. Mai: Mit der Entscheidungsschlacht von Frankenhausen enden die Bauernkriege. Müntzer wird gefangengenommen und gefoltert. 27. Mai: Thomas Müntzer wird in Mühlhausen enthauptet. 13. Juni: Martin Luther heiratet Katharina von Bora
, eine aus dem Zisterzienserkloster Nimbschen bei Grimma entlaufene Nonne.

1526 - Jahresanfang: Die »Deutsche Messe und Ordnung des Gottesdienstes« erscheint. 7. Juni: Luthers erster Sohn, Hans Luther, wird geboren.

1527 - 6./7. Juli: Luther erkrankt lebensgefährlich. Atemnot, Herzleiden und Brustbeschwerden kündigen sich zum ersten Mal an. 10. Dezember: Luthers Tochter Elisabeth wird geboren.

1528 - 3. August: Elisabeth Luther stirbt. Martin Luther nimmt selbst an Visitationen im Kurfürstentum Sachsen teil und ist entsetzt über die Zustände in den Gemeinden.

1529 - April: »Der Große Katechismus«. Mai: »Der Kleine Katechismus«. Beide Katechismen sollen die Grundlage für die Tätigkeit der Pfarrer und Gemeinden werden. 4. Mai: Luthers zweite Tochter, Magdalena Luther, wird geboren. 1.–4. Oktober: Huldrych Zwingli
, Johann Oekolampad , Martin Bucer , Luther, Philipp Melanchthon und andere führen Religionsgespräche in Marburg. Luther arbeitet abschließend die sogenannten »Marburger Artikel« aus.

1530 - 16. April bis 13. Oktober: Luther reist auf die Veste Coburg, um trotz seines Banns in der Nähe des Augsburger Reichstags zu sein. 20. Juni: Der Reichstag zu Augsburg wird eröffnet. 25. Juni: Die Augsburgische Konfession (»Confessio Augustana«) wird übergeben. 29. Juni: Martin Luthers Vater, Hans Luther, stirbt. 19. November: Der Reichstag endet. Nachdem die evangelischen Stände bereits abgereist sind, verabschieden die katholischen Stände den Reichstagsbeschluss, der die Erneuerung des Wormser Edikts verkündet.

1531 - 30. Juni: Luthers Mutter, Margarethe Luther, stirbt. 3. November: Der zweite Sohn Luthers, Martin Luther, wird geboren.

1532 - 3. August Durch kaiserliches Edikt wird der »Nürnberger Religionsfrieden« verkündet. Er legt fest, dass bis zu einem Konzil der Friede in Glaubensdingen gewahrt wird.

1533 - 28. Januar: Der dritte Sohn, Paul Luther, wird geboren. 3. Juni: Päpstliche und kaiserliche Gesandte überbringen dem neuen Kurfürsten Johann Friedrich
die Einladung zu einem Konzil. Luther rät dazu, die Artikel zunächst anzunehmen, um dem Papst und dem Kaiser keinen Anlass zu geben, den Wittenbergern mangelnde Kooperation vorzuwerfen.

1534 - März: Papst Clemens VII.
verschiebt das angekündigte Konzil auf bessere und ruhigere Zeiten. Luther beendet die Bibelübersetzung. Die erste Gesamtausgabe der Bibel, »Biblia, das ist die ganze Heilige Schrift Deutsch«, erscheint in sechs Abteilungen. September: Als fünfter Teil der Vollbibel erscheinen die »Apocrypha«. 17. Dezember: Luthers Tochter Margarethe wird geboren.

1535 - 3. Juni: Beginn der letzten Vorlesung über die Genesis (bis 1545). November: Gespräch zwischen dem päpstlichen Nuntius Paul Vergerius
und Martin Luther im kurfürstlichen Schloss zu Wittenberg über ein geplantes allgemeines Konzil.

1536 - 27. Februar: Luther traut in Torgau Herzog Philipp von Pommern
und Maria Herzogin von Sachsen. 26. Mai: Die von Melanchthon schriftlich ausgearbeitete »Formula Concordiae«, eine gemeinsame Abendmahlsformel, wird von verschiedenen nord- und süddeutschen in Wittenberg versammelten Theologen einstimmig angenommen. 2. Juni: Papst Paul III. schreibt in einer Bulle ein Konzil in Mantua für das folgende Jahr aus.

1537 - Februar: Die Mitglieder des Schmalkaldischen Bundes
wollen ein von weltlicher Macht einberufenes Konzil. Auf einem Konvent in Schmalkalden, zu dem auch Luther anreist, beschließen sie das Fernbleiben der protestantischen Stände vom Konzil. Die Mitglieder werden von Luther unterstützt, der während des Aufenthalts in Schmalkalden schwer erkrankt. Melanchthon verliest für ihn die »Schmalkaldischen Artikel«, die Luther im Auftrag des Kurfürsten Johann Friedrich verfasst hat. Diese werden von allen anwesenden Theologen unterschrieben. 26. Februar: Luther tritt auf seinen eigenen Wunsch wegen seiner schmerzhaften Krankheit die Heimreise an. 14. März: Luther kehrt zurück nach Wittenberg und erholt sich langsam. 24. März: Er nimmt sein Predigtamt wieder auf

1539 - Anfang Januar: Luther veröffentlicht die scharfe Streitschrift »Wider den Bischof zu Magdeburg, Albrecht Kardinal«. Ende Februar: »Eine Vermahnung an alle Pfarrherrn«. 14. März: Luther vollendet seine Schrift »Von den Konzilien und Kirchen«, mit der er sich lange beschäftigt hat. 25. Juni bis 28. Juli 1540: Religionsgespräche in Hagenau. 17. Juli: Luther beginnt mit Freunden an der Revision des Bibeltextes zu arbeiten. Bis 1541 wird der gesamte Text des Alten Testaments durchgegangen und wissenschaftlich überprüft. 15. Oktober: Luthers ältester Sohn Hans wird im Alter von vierzehn Jahren Baccalaureus. 10. Dezember: Luther und Melanchthon geben dem Landgrafen Philipp von Hessen
in dessen Eheangelegenheit einen verhängnisvollen Beichtrat: Luther erlaubt ihm, die Hofdame Margarete von der Saale als zweite Ehefrau zu nehmen.

1540 - März: In Schmalkalden findet ein Konvent der protestantischen Stände statt, um das Verhalten bei künftigen Ausgleichsverhandlungen mit den Katholiken gegenseitig abzustimmen. Luther unterstützt durch Briefe und hält sich bereit, im Notfall hinzureisen. 10. Juni: Luther bittet den Kurfürsten Johann Friedrich, den zum Hagenauer Religionsgespräch reisenden Gesandten strikten Befehl zu geben, von den zuletzt in Schmalkalden getroffenen Vereinbarungen keinesfalls abzuweichen. 20. Juni: Auf die Bitte Kurfürst Johann Friedrichs reist Luther nach Weimar.

1541 - März: »Wider Hans Worst« (gegen Herzog Heinrich von Braunschweig-Wolfenbüttel
gerichtet). 22. April bis 22.Mai: Auf den Religionsgesprächen des Reichstags in Regensburg wird ein gemeinsamer Reformationsentwurf erarbeitet.

1542 - 6. Januar: Luther macht sein Testament. Statt wie üblich die Kinder, erbt alles seine Frau Käthe. Als Zeugen unterschreiben Melanchthon, Cruciger
und Bugenhagen . 20. September: Luthers Tochter Margarethe stirbt. 27. Oktober: Luther setzt sich für die Freigabe einer beschlagnahmten Neuübersetzung des Koran durch Theodor Bibliander ein. Der Koran erscheint im Jahr darauf mit einer Vorrede Luthers.

1543 - 4. Januar: »Von den Juden und ihren Lügen«. Luther verdammt die Juden uneingeschränkt und ruft zu ihrer Verfolgung auf.

1545 - 17. Januar: Luther leidet zunehmend an seiner Arbeitsüberlastung. 25. März: »Wider das Papsttum zu Rom, vom Teufel gestiftet«. 10. November: Luther feiert seinen letzten Geburtstag im Kreis seiner Freunde. 17. November: Luther beschließt seine Vorlesung über die Genesis, die letzte Vorlesung seines Lebens, mit den Worten: »Ich kann nit mehr, ich bin schwach, orate Deum pro me, dass er mir ein gutes, seliges Stündlin verleihe«.

1546 - 23. Januar: Luther reist nach Eisleben, um einen Erbschaftsstreit der Mansfelder Grafen
zu schlichten. 18. Februar: Luther stirbt im Haus der Familie Drachstedt neben der Andreaskirche in Eisleben. Sein Sarg wird feierlich nach Halle geführt, und von dort nach Wittenberg, wo Luther in der Schlosskirche beigesetzt wird.
 

Weitere Infos:    

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Aus Justus Jonas Leichenrede am Sarg Luthers: "Er war ein trefflicher, gewaltiger Redener. Item ein überaus gewaltiger Dolmetzscher der gantzen Bibel. Es haben auch die Cantzleien zum teil von im gelernet recht deudsch schreiben und reden, denn er hat die Deudsche sprach wider recht herfür gebracht, das man nu wider kan recht deudsch reden und schreiben und wie das viel hoher leut mussen zeugen und bekennen."

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Zitate

Für meine Deutschen bin ich geboren, ihnen möchte ich auch dienen.

Wenn ich wüßte, daß morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Bäumchen pflanzen.

Voll sein und müßiggehen ist die größte Plage auf Erden.

Das ist ein weiser Mann,
der sich an eines andern Unfall bessern kann.

Es ist keine Lehre so närrisch oder schändlich,
die nicht auch Schüler und Zuhörer finde.

Anstrengungen machen gesund und stark.

Iß, was gar ist,
trink, was klar ist,
red, was wahr ist.

Die Arznei macht kranke,
die Mathematik traurige,
die Theologie sündhafte Menschen.

Eine Lüge ist wie ein Schneeball: je länger man ihn wälzt, desto größer wird er.

Man braucht sieben Lügen, um eine zu bestätigen.

Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang
bleibt ein Narr sein Leben lang.

Kümmere dich nicht um ungelegte Eier!

Tritt fest auf, mach's Maul auf, hör bald auf.

Du kannst nicht verhindern, daß ein Vogelschwarm über deinen Kopf hinwegfliegt. Aber du kannst verhindern, daß er in deinen Haaren nistet.

Auf böse und traurige Gedanken gehört ein gutes, fröhliches Lied und freundliche Gespräche.

Musik ist ein reines Geschenk und eine Gabe Gottes, sie vertreibt den Teufel, sie macht die Leute fröhlich und man vergißt über sie alle Laster.

Es soll keiner einen für seinen vertrauten Freund halten, er habe denn zuvor ein Scheffel Salz mit ihm gegessen.

Ich weiß drei böse Hunde: Undankbarkeit, Stolz, Neid. Wen die drei Hunde beißen, der ist sehr übel gebissen.

Leihest du, so kriegst du es nicht wieder. Gibt man dir's wieder, so geschiehst's doch nicht so bald und so wohl und so gut. Geschieht's aber doch, verlierst du einen guten Freund.
 Lieber Ratten im Keller als Verwandte im Haus.

Denn wo nicht Gutes inne ist,
kommt nichts Gutes raus.

Der Wein ist stark,
der König stärker,
die Weiber noch stärker,
aber die Wahrheit am allerstärksten.

Je mehr Kinder, je mehr Glücks.

Ist kein schändlicher Werk, als Kinder lassen nach ihrem Willen leben.

Das Saufen ist in unseren Landen eine Art Pest, welche durch Gottes Zorn über uns geschickt ist.

Das achte Gebot

Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.

Was ist das?
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Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unsern Nächsten nicht fälschlich belügen, verraten, afterreden oder bösen Leumund machen, sondern sollen ihn entschuldigen, Gutes von ihm reden und alles zum Besten kehren.
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