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Mittwoch, 26. Februar 2014

Josef Thorak

ABCD

* 7. Februar 1889 in Salzburg   

† 26. Februar 1952 Schloss Hartmannsberg Chiemgau

Deutscher Bildhauer.

 

Thorak war der Sohn eines aus Ostpreußen gebürtigen Töpfers und einer Salzburger Buchbinderin. Gleich nach der Geburt zog seine Mutter mit ihm von Wien wieder in ihre Heimatstadt Salzburg. Er wurde zur Erziehung in ein Salzburger Kloster gegeben, früh Waise und verbrachte seine Kindheit und frühe Jugend in Heimen. Thorak ging auf Wanderschaft und erlernte in Bulgarien das Töpferhandwerk. Nach der Keramiklehre wurde er an der Wiener Kunstakademie aufgenommen, an der er bis 1914 studierte; 1913 erhielt er eine Goldmedaille für seine künstlerische Arbeit. 1915 ging er nach Berlin, um dort das Kunst-Studium fortzusetzen. Ab 1918 verdiente Thorak als freischaffender Bildhauer seinen Unterhalt. 

1917 heiratete er. Seit 1920 lebte er mit seiner Frau und den beiden Söhnen in Bad Saarow bei Berlin. Bald konnte er sich ein eigenes Haus mit Atelier leisten. 1926 ließ er sich scheiden. In den 1920er Jahren machte er sich vor allem durch Plastiken in Wachs einen Namen, so dass er bereits 1928 mit dem Staatspreis der Preußischen Akademie der Künste ausgezeichnet wurde. Nun war er so bekannt, dass ein Film über ihn gedreht wurde und der Kunsthistoriker Wilhelm von Bode
ein Buch über ihn verfasste. Thorak heiratete 1929 eine Jüdin, sodass dem Bildhauer, nachdem die Nationalsozialisten im Jahr 1933 die Macht übernommen hatten, zunächst sämtliche Aufträge entzogen wurden. Im gleichen Jahr ließ sich Thorak wieder scheiden. Eine Zeit lang lebte seine Frau noch in seinem Haus. Die Möglichkeit, eine persönliche Sondergenehmigung Adolf Hitlers zu erwirken, nutzte Thorak nicht. Seine Frau und der gemeinsame Sohn emigrierten nach England. 

Thorak stieg zu einem der am meisten beschäftigten und geförderten Künstler des NS-Reiches auf. 1937 wurde er zum Professor an der Kunstakademie München ernannt. Es wurden schließlich Großaufträge, die Hitlers Architekt Albert Speer
vergab. Thorak schuf Monumente für öffentliche Bauten, Autobahnen und Pferde für die 'Neue Reichskanzlei'. Auch international machte Thorak sich einen Namen. So schuf er Reliefs für das Kemal Atatürk-Denkmal in Ankara. Hitler beschloss, Thorak ein repräsentatives Staatsatelier zur Verfügung zu stellen. Deshalb beauftragte er 1938 Speer, im oberbayrischen Baldham ein Ateliergebäude für Thorak zu errichten. Da die Ausmaße von Thoraks Plastiken – mit bis zu 17 Metern Höhe – gewaltig waren, musste das Atelier sehr großzügig bemessen sein. Auch war es sehr komfortabel ausgestattet. Die Kosten betrugen rund 500.000 Reichsmark. 

Zu den Porträtbüsten, die Thorak schuf, gehören Bildnisse von Friedrich Nietzsche
, Adolf Hitler und Benito Mussolini . Er verewigte den Schauspieler Otto Gebühr , den Kunsthistoriker Julius Alwin Ritter von Schlosser und Paracelsus . Ein Paracelsus-Denkmal von Thorak steht heute noch in Salzburg. Ein Beispiel für die Vielseitigkeit Thoraks ist die Figur "Die Schöne nach dem Bade" von 1935. Die damals berühmte tschechische Filmschauspielerin Anny Ondra , die in Berlin lebte, stand Thorak Modell. Sie hatte am 6. Juli 1933 die Box-Legende Max Schmeling geheiratet. 1943 kaufte Thorak das Schloss Prielau im Pinzgau und schenkte Salzburg als Dank dafür die Skulpturen „Fischer von Erlach“ und „Paracelsus“. 1944 beteiligte sich Thorak das letzte Mal an der offiziellen Ausstellung im Haus der Deutschen Kunst in München mit sieben Arbeiten. 

Nach dem großen Ruhm als Staatskünstler lebte Thorak ab Mai 1945 völlig zurückgezogen und weitgehend isoliert in Bayern. 1951, ein Jahr vor seinem Tod, wollten Kunstliebhaber den Bildhauer nochmals ehren. Am 20. Oktober wurde in München eine Ausstellung mit Werken von ihm eröffnet. Es gab öffentliche Proteste gegen diese Ausstellung im einstigen Haus der Deutschen Kunst. Thorak starb knapp drei Wochen nach seinem 63. Geburtstag bei einem Asthmaanfall. 

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