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Freitag, 7. März 2014

Heinz Rühmann   
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* 7. März 1902 in Essen
† 3. Oktober 1994 in Aufkirchen  

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Deutscher Schauspieler.

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Rühmanns Eltern hatten im Frühjahr 1902 die Bahnhofsgaststätte in Wanne gepachtet. Vor den Gästen des Lokals hatte Rühmann im Alter von fünf Jahren seine ersten Auftritte. Die Geschäfte der Bahnhofsgaststätte entwickelten sich sehr positiv, so dass die Rühmanns 1913 das neu eröffnete Hotel Handelshof in Essen mit Cafés, Restaurants, einem Weinsalon und verschiedenen Geschäften übernehmen konnten. Bereits Ende desselben Jahres mussten sie Insolvenz anmelden. In der Folge zerbrach die Ehe der Eltern, im März 1915 wurde sie geschieden.
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Frau Rühmann und die Kinder blieben vorerst in Essen, siedelten jedoch 1916 nach München um. Rühmann verließ nach der Mittleren Reife das Gymnasium und nahm Schauspielunterricht bei Friedrich Basil
. Bereits sechs Monate später wurde der Breslauer Theaterdirektor Richard Gortner auf ihn aufmerksam und engagierte ihn 1920 nach Breslau. Der erhoffte Erfolg blieb dort aber aus. Als ihm das Residenztheater Hannover ein Angebot unterbreitete, nahm er es sofort an. Das Residenztheater schloss jedoch schon 1922 seine Pforten. Rühmann fand eine neue Anstellung in Bremen. Hier wurde ihm die Hauptrolle in 'Der Mustergatte' angetragen. Sie wurde für ihn zum großen Erfolg. Weit über 2.000mal spielte er sie in den folgenden dreißig Jahren. Im Dezember 1922 kündigte Rühmann seinen Vertrag in Hannover.

1923 nahm ihn die Bayerische Landesbühne unter Vertrag, ein Tourneetheater ohne festes Haus. Hier lernte Rühmann die vier Jahre ältere und gut zehn Zentimeter größere Maria Bernheim kennen. Im August 1924 heiratete Rühmann Maria Bernheim. 1925 erhielt er ein Ruf ins komische Fach an die Münchner Kammerspiele.1926 bekam Rühmann sein erstes Angebot, in dem Stummfilm 'Das deutsche Mutterherz' mitzuwirken. 

Ende der 1920er Jahre wurde Rühmann zum erfolgreichen Bühnenschauspieler. 'Der Mustergatte' feierte nach wie vor Erfolge. Zusätzlich bekam er in der Hauptrolle als 'Charleys Tante' gute Kritiken. 1930 wurde Erich Pommer, Produktionschef der UFA, auf ihn aufmerksam und gab ihm die die Rolle des „Hans“ neben Willy Fritsch und Oskar Karlweis
in dem Film 'Die drei von der Tankstelle' . Dieser Film wurde zum erfolgreichsten der Saison. Bei seinem nächsten Film für die Ufa, 'Der Mann, der seinen Mörder sucht' (1931), spielte Rühmann zum ersten Mal die Hauptrolle, und seine Gage verdoppelte sich.

Auf diese Weise wirtschaftlich abgesichert, erfüllte sich Rühmann einen Jugendtraum. Er machte den Pilotenschein und kaufte sich ein eigenes Flugzeug. 1932 schloss die Ufa  einen Dauervertrag mit ihm ab, durch den er einer der zu dieser Zeit bestbezahlten Schauspieler des Deutschen Reichs wurde. 

Nach 1933 äußerte sich Rühmann nicht öffentlich zur Politik in Deutschland. Seine Ehe wurde 1938 wegen Zerrüttung geschieden. Seine Ex-Frau heiratete einen schwedischen Schauspieler, Rühmann hatte ein längeres Verhältnis mit seiner Kollegin Leny Marenbach
. 1938 führte Rühmann Regie bei dem Film 'Lauter Lügen'. Hierbei lernte er die Wiener Schauspielerin und Vierteljüdin Hertha Feiler kennen. Im Juli 1939 heirateten die beiden. 1942 wurde als einziges Kind der Ehe der Sohn Peter geboren. Rühmanns Filmrollen reichte von komischen Figuren (Die Feuerzangenbowle , 1944) und tragikomischen Figuren (Kleider machen Leute) bis hin zu volkstümlichen Auftritten (Wunschkonzert). Weitere Filme mit Rühmann waren 'Quax, der Bruchpilot' und 'Der Gasmann'.  

Die Villa Heinz Rühmanns in Berlin am Kleinen Wannsee wurde im Zuge der Kämpfe um die Reichshauptstadt im März 1945 beschossen und brannte bis auf die Grundmauern nieder. Das Ehepaar Rühmann-Feiler flüchtete in verschiedene Notunterkünfte innerhalb Berlins bis zum Kriegsende am 8. Mai 1945. Im gleichen Jahr übersiedelte Rühmann  mit seiner Familie von Berlin nach München. Im März 1946 wurde im Rahmen der sogenannten Entnazifizierung festgestellt, es bestünden keine Bedenken gegen eine weitere künstlerische Betätigung Rühmanns. Bis dahin durfte er nicht auftreten. Mit einer kleinen Theatergruppe reiste er umher.

1947 gründete Rühmann im Westsektor Berlins die Filmgesellschaft Comedia, die nach mehreren Misserfolgen 1953 in Konkurs ging. Erst mit Hilfe des Regisseurs Helmut Käutner
gelang ihm ein Comeback als Schauspieler, zunächst in dem Film 'Keine Angst vor großen Tieren' (1953), dann in der Tragikomödie 'Der Hauptmann von Köpenick' (1956). In den folgenden Jahren spielte Rühmann in zahlreichen Unterhaltungsfilmen und konnte an seine früheren Erfolge anknüpfen.

Von 1960 bis 1962 war Rühmann Mitglied des Wiener Burgtheaters. 1970 starb seine Frau Hertha Feiler. 1974 heiratete Rühmann seine dritte Frau, Hertha Droemer. In seinen letzten Lebensjahren entdeckte Rühmann die Rezitation als eine neue Berufung und tauschte mehr und mehr Bühne und Leinwand gegen Rezitationspult und Plattenstudio. 1982 veröffentlichte er unter dem Titel 'Das war’s' seine Autobiographie. Seinen letzten Auftritt hatte Rühmann im Oktober 1993 in Linz bei der Fernsehshow 'Wetten, dass..?' mit Moderator Thomas Gottschalk
. Rühmann starb in Aufkirchen am Starnberger See. Seine Urne wurde in Aufkirchen beigesetzt.

Von Rühmanns zahlreichen Schallplatten-Aufnahmen ist 'Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern' (1939), komponiert von Michael Jary
. die bekannteste. Rühmann erhielt 1930 die Fluglizenz. Er war ein überdurchschnittlich begabter Pilot. Als bei den Dreharbeiten zu 'Quax, der Bruchpilot' der zur Verfügung gestellte Berufspilot wegen eines Beinbruchs ausfiel, flog Rühmann in sämtlichen Szenen selbst, darunter auch die Kunstflug-Einlagen. Er flog noch bis zum 80. Lebensjahr. 

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