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Mittwoch, 12. März 2014

Paul Gerhardt

* 12. März 1607 in Gräfenhainichen
† 27. Mai 1676 in Lübben
ABCD

Deutscher Kirchenlieddichter.

 

Gerhardt wurde in recht begüterte Verhältnisse geboren, sein Vater war Gastwirt, seine Mutter die Tochter eines Superintendenten. Die sechsköpfige Familie lebte im Ackerbürgerstädtchen Gräfenhainichen, zwischen Wittenberg und Bitterfeld gelegen. Die Schrecken des Krieges, Hunger, Pest und eine marodierende Soldateska, erlebte Gerhardt früh, 1619 starb sein Vater, 1621 seine Mutter, mit knapp 14 Jahren war er Vollwaise.

Ein Jahr später wurde er auf der Fürstenschule St. Augustin
in Grimma aufgenommen. Er lernte die alten Sprachen, die neue lutherische Theologie, aber auch Rhetorik, Dialektik, Musik und Poetik. Nach bestandener Abschlussprüfung begann Gerhardt mit zwanzig Jahren mit dem Studium der Theologie in Wittenberg. Er studierte hier 15 Jahre und beendete das Studium ohne Abschluss. Die letzten Jahre seiner Studienzeit war er Hauslehrer im Hause des Wittenberger Stadtkirchenpfarrers.

Um 1643 beendete Gerhardt seine Studien und ging nach Berlin. Die dortige Bevölkerung war durch den Krieg sowie durch Pest, Pocken und die Ruhr um mehr als die Hälfte reduziert (von 12.000 vor dem Krieg auf 5.000 bei Kriegsende). In Berlin fand Gerhardt bei der Familie des Kammergerichtsrats Andreas Berthold eine Anstellung als Hauslehrer. Er lernte den Kantor der Berliner Nikolaikirche, Johann Krüger , kennen. Es entstand eine lebenslange Freundschaft. Crüger war es auch, der die ersten Gedichte Gerhardts vertonte und mit anderen geistlichen Liedern herausgab. 

In vielen Kirchen wurden seine Lieder gesungen. 1651, mit 44 Jahren, wurde er nach Mittenwalde
als Pfarrer für die dortige Moritzkirche empfohlen. 1655 heiratete er, dem Paar wurden fünf Kinder geboren - doch nur eines von ihnen, Paul Friedrich , wurde erwachsen, alle anderen starben schon im ersten Lebensjahr.

1657 wurde Gerhardt Diakon an der Nikolaikirche in Berlin. Kurfürst Friedrich Wilhelm organisierte 1662/63 ein Glaubensgespräch zwischen Reformierten und Lutheranern, Gerhardt war der Auffassung, die Reformierten könnten nicht als Mitchristen und Mitbrüder bezeichnet werden. Das Gespräch scheiterte, und der Kurfürst zwang alle Geistlichen seines Territoriums, der jeweils anderen Konfession schriftlich Toleranz zuzusichern. Andernfalls würden sie des Amtes enthoben oder des Landes verwiesen. Gerhardt weigerte sich und wurde entlassen. 1668 verlor er seine Stelle endgültig, im selben Jahr starb seine Frau.

Mit 61 Jahren war Gerhardt ohne Einkommen, sein ihm als einziges verbliebenes Kind war fünf Jahre alt. Schließlich konnte er 1669 als Archidiakon nach Lübben gehen. In Lübben lebte er bis zu seinem Tod im 70. Lebensjahr in bescheidenen Verhältnissen. Er wurde im Chorraum nahe dem Altar seiner letzten Wirkungsstätte beigesetzt. 

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