Samstag, 19. April 2014
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Philipp Melanchthon 

* 16. Februar 1497 in Bretten
† 19. April 1560 in Wittenberg

Deutscher Theologe und Reformator: „Praeceptor Germaniae“ (Lehrer Deutschlands) genannt.

 

Philipp Schwarzerdt (griechisch: Melanchthon) war das erste von fünf Kindern seiner Eltern. Sein Vater war Meister der Geschützgießerei sowie des Plattnerhandwerks, das heißt der Kunst, möglichst leichte und feste Rüstungen zu schmieden. Seine Großmutter war die Schwester des Humanisten Johannes Reuchlin . Sein Großvater sorgte für eine gründliche Ausbildung. Philipp wurde durch den Hauslehrer auf die folgende Lateinschule in Pforzheim vorbereitet. 1509 verlieh ihm Reuchlin den Humanistennamen Melanchthon. Die guten Beziehungen Reuchlins zur Heidelberger Universität verhalfen Melanchthon dazu, mit zwölfeinhalb Jahren diese Universität zu besuchen. 1511 beendete  er sein Studium zum mit dem Erwerb des Grades des Baccalaureus artium. Als er 1512 zum Magister promovieren wollte, verweigerten die Professoren ihm die Zulassung, da sie nicht glaubten, dass der schmächtige Fünfzehnjährige die Autorität eines akademischen Lehrers besitzen würde. Erst mit 17 Jahren konnte er, nach Fortsetzung seines Studiums in Tübingen, an der dortigen philosophischen Fakultät seine Magisterprüfung ablegen. Dem folgte eine intensive Lehrtätigkeit an der Universität.  

Als Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen
für den neu errichteten Lehrstuhl für griechische Literatur an seiner 1502 gegründeten Wittenberger Universität einen Professor suchte, wurde ihm der einundzwanzigjährige Melanchthon von Reuchlin empfohlen. Am 28. August 1518 hielt Melanchthon seine Antrittsrede und studierte außerdem unter Luther Theologie. Schon am 19. September 1519 erlangte er den ersten theologischen Grad (baccalaureus biblicus). Seine Vorlesungen wurden mit Begeisterung von den Studenten aufgenommen. Luther verband war mit dem 14 Jahre jüngeren Melanchthon freundschaftlich verbunden. Am 25. November 1520 heiratete er die Tochter des Wittenberger Bürgermeisters. Als Luther aus Sicherheitsgründen auf die Wartburg gebracht wurde, übernahm Melanchthon Luthers Vorlesungen. Als Luther die Kirche zu reformieren begann, fand er in Melanchthon eine ergänzende Persönlichkeit. Melanchthon war ein überaus beliebter Universitätslehrer. Er lehrte griechische Grammatik, las über antike Autoren, erklärte biblische Bücher und verband dies mit Wissensbildung auf zahlreichen Gebieten. Oft hatte er bis zu 400 Zuhörer.

 

Melanchthon war von zarter Statur. Im Gegensatz dazu stand seine Arbeitsleistung und Zähigkeit. Sein ungeheures Wissen ermöglichte es ihm, auf vielen Gebieten Vorlesungen zu halten. Neben Kommentaren zu antiken Autoren schrieb er Lehrbücher zu Fächern wie Rhetorik, Ethik, Physik, Geschichte und Geographie. In vielen Schulen des 16. Jahrhunderts waren seine Bücher als Unterrichtsstoff vorgeschrieben, so dass er schon zu Lebzeiten als Praeceptor Germaniae (Lehrer Deutschlands) gepriesen wurde. 1540 erkrankte er schwer, erholte sich aber wieder. Nach dem Tod seiner Ehefrau 1557 blieben ihm nur noch drei Lebensjahre.

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