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Montag, 5. Mai 2014

Hans Pfitzner  

* 5. Mai 1869 in Moskau
† 22. Mai 1949 in Salzburg


Deutscher Komponist.

 

Pfitzner wurde in Moskau geboren. Sein Vater Robert Pfitzner hatte an der dortigen Oper ein Engagement als Geiger. 1872 übersiedelte die Familie nach Frankfurt/ Main, wo der Vater am Stadttheater die Stelle des Konzertmeisters übernahm. Pfitzner studierte von 1886 bis 1890 am Hochschen Konservatorium in Frankfurt bei James Kwast (Klavier) und bei Iwan Knorr (Komposition).

Nach einer ersten Anstellung als Lehrer für Klavier und Theorie am Konservatorium in Koblenz (1892-93) trat Pfitzner 1894 den unbezahlten Posten eines Kapellmeisters am Mainzer Stadttheater an und konnte dort im folgenden Jahr seine erste Oper 'Der arme Heinrich' zur Uraufführung bringen. Neben der Tätigkeit in Mainz bildete er sich bei Hugo Riemann
in Wiesbaden weiter. 1897 zog Pfitzner nach Berlin, wo er am Sternschen Konservatorium Komposition und Dirigieren unterrichtete. Zusätzlich übernahm er von 1903-05 die Stelle des Ersten Kapellmeisters am Theater des Westens. 

 

1907 leitete er in München die Konzerte des neugegründeten Kaim-Orchesters. Im gleichen Jahr wurde Pfitzner als Leiter des städtischen Orchesters und des Konservatoriums nach Straßburg berufen. Die Straßburger Jahre (1908 bis 1918) waren für ihn eine Hoch-Zeit des Schaffens und Wirkens als Komponist, Dirigent, Lehrer, Regisseur und Schriftsteller. Von 1910 bis 1916 übernahm er außerdem noch die Leitung der Straßburger Oper. Im Elsass entstand zwischen 1909 und 1915 sein musikdramatisches Hauptwerk, die "musikalische Legende" Palestrina, zu dem er selbst das Libretto schrieb.

Die Münchner Uraufführung unter Bruno Walter
(1917) löste große Begeisterung aus. Namhafte Künstler, darunter Thomas Mann , setzten sich 1918 für die Gründung des "Hans-Pfitzner-Vereins für deutsche Tonkunst" ein, der die Bewahrung traditioneller Stilrichtungen zum Ziel hatte. Bei Kriegsende wurde Pfitzner von den Franzosen nach Deutschland ausgewiesen und übernahm 1920 eine Meisterklasse für Komposition an der Preußischen Akademie der Künste in Berlin. Von 1930 bis 1934 leitete er eine Kompositionsklasse an der Münchner Akademie der Tonkunst. Danach war er ohne festes Amt als Dirigent, Opernregisseur und Pianist viel auf Reisen.

 

1942 entgingen Pfitzner und seine Frau knapp dem Tod durch einen Terrorangriff in der Nähe von Nürnberg, obwohl der Schlafwagen, in dem sie sich auf einer Fahrt befanden, völlig zerstört wurde. 1943 wurde sein Wohnhaus in München durch Bomben getroffen, und er siedelte nach Wien-Rodaun über. Sein zweiter Sohn Peter fiel 1944 in Russland. Pfitzner floh 1945 nach Garmisch-Partenkirchen, wo er in einer Flüchtlingsunterkunft unterkam. Im Jahr darauf zog er in ein Altersheim in München-Ramersdorf. Er starb am 22. Mai 1949 in Salzburg und erhielt ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof.

Pfitzners Werk deckt alle Bereiche der musikalischen Gattungen ab. Zwar liegt das Schwergewicht seines Schaffens im Musikdrama (er komponierte fünf Musiktheaterwerke: Der arme Heinrich, Die Rose vom Liebesgarten, Das Christelflein, Palestrina sowie Das Herz), doch hat Pfitzner, der sich als Fortsetzer der klassisch-romantischen Tradition verstand, auch in seinen Liedern und Chorwerken, seiner Kammermusik und seinen Orchesterkompositionen Werke von starker Überzeugungskraft geschaffen.

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Weitere Infos:    


Zitate

1920: In der Schmach und dem Frevel der Revolution [1918] erlebten wir mit Trauer, daß deutsche Arbeiter, deutsches Volk sich von russisch-jüdischen Verbrechern anführen ließen und ihnen eine Begeisterung zollten, wie sie sie noch keinem ihrer deutschen Helden und Wohltäter gönnten. 

Juni 1945: Daß eine Menschenrasse von der Erdoberfläche ausgerottet werden kann, das hat die Weltgeschichte schon gesehen, in der Ausrottung der ursprünglich prachtvollen indianischen Rasse […]. Im Sinne der Völkermoral und der Kriegsbräuche konnte sich Hitler also eigentlich schon durch dies einzige Beispiel ›gedeckt‹ fühlen; das ›wie‹ dieser Gewalthandlungen und Unterdrückungsmethoden ist freilich an und für sich verdammungswürdig, soweit es auf Wahrheit beruht und nicht geflissentlich stark übertrieben ist. In den KZ-Lagern mögen schreckliche Dinge geschehen sein, wie sie in solchen Umwälzungsperioden immer vorkommen, als vereinzelte Fälle und von Seiten subalterner Rohlinge, wie es sie immer und überall gibt, am wenigsten aber unter deutschen Menschen. Wenn wir Deutschen aber einmal eine Gegenrechnung der Grausamkeiten aufstellen wollten, die an uns verübt wurden […], da würde sich das Verhältnis von Schuld und Anklage von Verbrechen und Richteramt gewaltig ändern und umkehren.

Bruno Walter 1947: Ich persönlich zähle die Aufführung des Palestrina, nach meiner Meinung eines der gewaltigsten musikalischen Bühnenwerke unserer Zeit, zu den großen Ereignissen meines Lebens.

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