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Freitag, 10. Mai 2014

Friedensflug von Rudolf Heß


Matthäus - Kapitel 5 Vers 9:  "Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen."

 

Augsburg - Am Samstag, 10. Mai 1941, startete Rudolf Heß etwa um 17.30 Uhr in Augsburg zu seinem Friedensflug, flog an Würzburg, Hannover und Hamburg vorbei in Richtung Kalundborg/Dänemark. Mit den großen unter den Außenflügeln hängenden Außentanks hatte seine Me 110 eine Reisegeschwindigkeit von ca. 400 km/h. Das heißt, die ca. 1.600 km Flugstrecke waren in ca. 4 Flugstunden überbrückbar. Tatsächlich war Heß insgesamt 5 Stunden in der Luft. Etwa zur gleichen Zeit zog daheim sein Adjutant SA-Oberführer (Generalsrang) Pintsch einen größeren Briefumschlag aus seiner Jackentasche und sagte: "Jetzt habe ich eine ungute Aufgabe, jetzt muss ich ins Führerhauptquartier auf den Obersalzberg." In diesem Briefumschlag waren drei Einzelbriefe:

a) ein Brief an Hitler mit dem Bemerken: "Mein Führer, sollten Sie mit meinem Tun jetzt nicht einverstanden sein, dann erklären Sie mich einfach für verrückt !"
b) eine Brief an seine Frau mit dem Hinweis, dass sie ihn wahrscheinlich lang nicht mehr sehen würde, und
c) ein Brief an jenen Messerschmittpiloten, mit dessen Sonderbekleidung er weggeflogen war.

Als Heß am Sonntag, dem 11. Mai 1941 nicht zurückkam, wurde am Abend im 22 Uhr-Nachrichtendienst des Deutschlandsenders Königswusterhausen mitgeteilt: "Rudolf Heß, der Stellvertreter des Führers, ist in Verfolgung einer Wahnidee nach England ausgeflogen. Der Führer hat ihn aller seine Ämter enthoben und ihn aus der Partei ausgeschlossen !" In derselben Nacht wurde in einem britischen Sender die Reportage eines Engländers verbreitet, der den schottischen Bauern McLean interviewte, der als erster mit Rudolf Heß zusammentraf und ihn mit in sein Bauernhaus nahm.
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Die deutschen Friedens-Sondierungen begannen mit einem Brief vom 23. September 1940, mit dem Heß über Albrecht Haushofer Kontakt zum ersten schottischen Peer und Lord Steward des Königs und Gegner der Kriegspolitik Winston Churchills, Lord Douglas Hamilton , aufzunehmen versuchte, um die Möglichkeiten eines Verständigungsfriedens zu besprechen. Heß flog in Richtung Schottland, um in Dungavel Castle Douglas-Hamilton, den er für den Anführer der britischen Friedensbewegung und Gegner von Premierminister Winston Churchill hielt, über Frieden zu verhandeln. Heß hatte ihn 1936 bei den Olympischen Spielen in Berlin kennengelernt. 

Nach neueren Forschungsergebnissen des britischen Historikers Martin Allen wurden die Briefe vom englischen Geheimdienst abgefangen und „beantwortet“ um die deutsche Führung in eine Falle zu locken. Kurz vor den Abflug von Heß kamen die Drahtzieher des Täuschungsmanövers Dalton, Eden, Sir Robert Vansittart und Robert Bruce Lockhart zu einem streng geheimen Treffen zusammen um zu beraten, wie mit der deutschen Friedensofferte umzugehen sei, ohne die Öffentlichkeit und die britische Friedensbewegung zu informieren. Mit einem so hochrangigen Verhandlungsführer, der direkt nach England kam, hatte man nicht gerechnet. Man verständigte sich auf eine Festsetzung des Emissärs. Im Landegebiet von Rudolf Heß wurde die Beleuchtung der Flughäfen abgeschaltet um einen Landeanflug zu verhindern. Heß musste mit dem Fallschirm abspringen. Er wurde festgenommen.

Der Friedensflug von Rudolf Heß war ein verzweifelter Versuch von deutscher Seite, die Ausweitung des Krieges zu verhindern. Rudolf Heß's Sohn Wolf Rüdiger war der Ansicht, das Heß's Friedensflug in Abstimmung mit Adolf Hitler erfolgte

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Spätestens im März 1941 hatte die deutsche Führung Klarheit über den gewaltigen Aufmarsch sowjetischer Truppen an der Grenze zum Reich erhalten. Dort wurden über 250 Divisionen mit über sechs Millionen Mann, 50.000 Panzern und Geschützen und 150.000 Artilleriegeschützen zusammengezogen. Deutschland hat für einen Frieden mit Großbritannien große Zugeständnisse machen wollen. Noch immer hatte man auf deutscher die Illusion, mit den Engländern ehrenhaft verhandeln zu können. Die englische Führung unter Winston Churchill aber war zu einem Friedensschluss nicht bereit und wollte den Krieg gegen das Reich unbedingt fortsetzen. Churchill spielte auf Zeit und wartete auf den Kriegseintritt der Sowjetunion und der USA.

 
Von Churchill stammt der Ausspruch: „Sie müssen sich darüber klar sein, dass dieser Krieg nicht gegen Hitler oder den Nationalsozialismus geht, sondern gegen die Kraft des deutschen Volkes, die man für immer zerschlagen will, gleichgültig, ob sie in den Händen Hitlers oder eines Jesuitenpaters liegt.“ In seinen Memoiren bekundete er später: „Das unverzeihliche Verbrechen Deutschlands vor dem Zweiten Weltkrieg war der Versuch, seine Wirtschaftskraft aus dem Welthandelssystem herauszulösen und ein eigenes Austauschsystem zu schaffen, bei dem die Weltfinanz nicht mehr mitverdienen konnte.“ 

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