Montag, 12. Mai 2014
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August der Starke
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* 12. Mai 1670 in Dresden
† 1. Februar 1733 in Warschau

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Friedrich August, Kurfürst von Sachsen und König von Polen.

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Sein älterer Bruder Johann Georg IV. war der sächsische Thronerbe, Friedrich August musste sich zunächst mit einer militärischen Laufbahn begnügen. Von 1687 bis 1689 absolvierte er seine Kavalierstour und reiste durch die Staaten des westlichen Europas. Nach seines Bruders unerwartetem Tod 1694 übernahm er mit 24 Jahren die Regierungsgeschäfte. Die Jahre 1695 und 1696 sahen ihn als Oberbefehlshaber der kaiserlichen Truppen mit viel Engagement, doch ohne Glück in Ungarn gegen die Türken kämpfen. 

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Nach dem Tode des Königs Johann Sobieski von Polen im Sommer 1696 bewarb er sich um die frei gewordenen polnischen Krone. Zwei Hindernisse galt es dabei zu überwinden: den Widerstand der Konkurrenten und die in Polen herrschende Regelung, dass nur ein Katholik König werden konnte. Friedrich August wandte große Summen Bestechungsgelder auf, um seine Mitbewerber auszustechen. Das Problem seiner protestantischen Konfession löste August der Starke auf ähnliche Weise: heimlich ließ er sich von einem zum Katholizismus übergetretenen Verwandten, der als Bischof in Ungarn residierte, im katholischen Glauben unterrichten und trat am 1. Juni 1697 zum katholischen Glauben über. Ende Juni 1697 wurde Friedrich August in Warschau zum polnischen König ausgerufen und am 15. September 1697 in Krakau als August II. gekrönt.
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Im Nordischen Krieg von 1700 bis 1721
verlor August II. mehrere Schlachten gegen den schwedischen König Karl XII. , der ihn 1704 als polnischen König absetzte und 1706 Sachsen besetzte. Ein Jahr lang dauerte die schwedische Besatzung und kostete den sächsischen Staat über 30 Millionen Taler. Erst der Sieg des russischen Zaren Peter I. über die Schweden ermöglichte August dem Starken 1709 die Rückkehr nach Polen und die Wiedereinsetzung als König.
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Die Prachtentfaltung, die August an den Höfen des westlichen und südlichen Europas kennen gelernt hatte, wollte er auch am Dresdner Hof erreichen. Die Förderung von Architektur und Kunst, die großen Gemäldesammlungen wie die Dresdner Gemäldegalerie und das Grüne Gewölbe, die prächtigen barocken Bauwerke wie die Schlösser Moritzburg
und Pillnitz , der Dresdner Zwinger , die Errichtung der ersten abendländischen Porzellanmanufaktur in Meißen 1710 , brachten Dresden den Beinamen Elbflorenz ein. Hohe Steuern und eine harte Politik gegen die Landstände mussten die enormen Summen aufbringen, die August der Starke für seine Pläne benötigte. Durch die 1719 erfolgte Verheiratung seines Sohnes und Nachfolgers, des späteren Kurfürsten Friedrich August II. und Königs von Polen August III. , mit einer Tochter Kaiser Josephs I. gelang ihm ein außenpolitischer Erfolg.

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Die Prunksucht August des Starken war so groß, dass er, dem die Einnahmen durch den Silberbergbau im Erzgebirge nicht reichten, den Alchimistentraum der Goldherstellung für sich nutzen wollte. Dabei bediente er sich der Kenntnisse des Apothekergehilfen Johann Friedrich Böttger . Er ließ Böttger auf der Albrechtsburg in Meißen einsperren, jedoch gelang es Böttger nicht, Gold herzustellen. Aber Graf Ehrenfried Walther von Tschirnhaus führte Böttger auf den Weg zur Herstellung von Porzellan. Bis dahin war die chinesische Porzellan Herstellung ein Geheimnis. Bereits seit Anfang des 13. Jahrhunderts wurde Porzellan aus China zu Höchstpreisen an die europäischen Fürstenhöfe geliefert. So war es verständlich, dass August der Starke von der vergeblichen Mühe, Gold herstellen zu lassen, abließ und große Summen in die Porzellanherstellung investierte. Im Jahr 1708 gelang es Böttger und Tschirnhaus, die ersten weißen "Scherben" herzustellen. Europa besaß nun sein erstes eigenes Hartporzellan. Nach dem plötzlichen Tod von Tschirnhaus meldete Böttger 1709 dem Landesherrn das erfolgreiche Ergebnis ihrer gemeinsamen Arbeit. Hierauf folgte 1710 die Gründung der Königlich-Polnischen und Kurfürstlich-Sächsischen Porzellan-Manufaktur in Meißen durch August dem Starken. Das Meißner Porzellan hat sich durch die Jahrhunderte als Luxusprodukt behauptet. 

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August wurde auch bekannt durch seine zur damaligen Zeit nicht ungeläufige Mätressenwirtschaft. Er zögerte nicht, in Ungnade gefallene Vertraute in Festungshaft setzen zu lassen. Die mit ihm seit 1693 verheiratete Bayreuther Markgräfin Christiane Eberhardine
musste sich jahrelang die Zurücksetzung durch Augusts zahlreiche Mätressen gefallen lassen. Gräfin Cosel , seine einstige Geliebte, verbannte August 1716 für den Rest ihres Lebens auf Burg Stolpen

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Sein Beiname „der Starke“ bezieht sich auf seine mitunter zur Schau gestellte körperliche Kraft. So soll er am 15. Februar 1711 ein Hufeisen mit den bloßen Händen zerbrochen haben. Seine Körpergröße von 1,76 Metern war für damalige Verhältnisse überdurchschnittlich. Am Ende seines Lebens litt August der Starke an den Folgen seines ausschweifenden Lebenswandels: Diabetes mellitus – weshalb ihm eine Zehe amputiert werden musste –, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen; zuletzt wog er über 110 Kilogramm. Die Krankheiten ließen ihn jedoch nicht enthaltsamer leben. Er starb nach einem Schwächeanfall im Alter von 62 Jahren in Warschau und wurde am 25. Januar 1734 im Beisein seines Sohnes in der Königskrypta des Schlosses zu Krakau beigesetzt, sein Herz wurde nach Dresden gebracht. 
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