Samstag, 17. Mai 2014

Sebastian Kneipp

* 17. Mai 1821 in Stephansried
† 17. Juni 1897 in Wörishofen


Deutscher Priester und Hydrotherapeut.

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Kneipp wurde als Sohn eines Webers in der schwäbisch-bayerischen Hochebene geboren. Er wuchs in seinem Geburtsort auf und erlernte den Beruf des Webers, dennoch hegte er insgeheim den Berufswunsch eines Geistlichen. Mit 21 Jahren zog er auf Gesellen-Wanderschaft. Zunächst wurde er 1842 Lateinschüler und Knecht beim Ortsvorsteher in Grönenbach . Dank eines entfernten Verwandten wurde Kneipp das Studium ermöglicht. Ab dem Jahr 1844 besuchte er das Gymnasium in Dillingen an der Donau. Während dieser Zeit erkrankte Kneipp an Tuberkulose. Er geriet an das Heilbuch des Arztes Johann Siegmund Hahn , in dem von der Heilkraft des Wassers die Rede war. Zu seiner Genesung badete er zwei- bis dreimal in der Woche in der kalten Donau. Kneipp spürte am eigenen Leib, wie ihm diese Wasserbehandlung Kraft gab. 

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Nach Beendigung des Gymnasiums begann er 1848 sein Theologiestudium in Dillingen, später setzte er es in München fort und kehrte dann wieder nach Dillingen zurück. Ab Oktober 1852 trat Kneipp eine Kaplanstelle in der Nähe von Augsburg an. 1854 verordnete er einer an Cholera erkrankten Frau heiße Wickel. Daraufhin wurde er wegen Kurpfuscherei zu einer Geldstrafe von zwei Gulden verurteilt. Kneipp siedelte 1855 nach Wörishofen über, wo er als Beichtvater der Dominikanerinnen tätig war. Nebenbei verordnete Kneipp seine Kuren und wurde deswegen immer angegriffen.

Ab 1881 war er als Ortspfarrer in Wörishofen tätig. Drei Jahre später wurde Dr. Bernhuber Kneipps erster ärztlicher Mitarbeiter. Schwere Fälle wurden dann zuerst vom Arzt begutachtet, leichtere wurden von ihm allein behandelt. Vor allem suchte er die Eigenkräfte der Kranken zu wecken und ihn mit Zuversicht auf die Kraft der menschlichen Natur, der Kräuter und des Wassers zu erfüllen. Oft sah er an einem einzigen Tage an die 300 Patienten. 1886 erschien Kneipps erstes Hauptwerk mit dem Titel "Meine Wasserkur"
. Das erfolgreiche Buch wurde innerhalb weniger Jahre in 14 Sprachen übersetzt. 1889 wurde Kneipps zweites Hauptwerk "So sollt ihr leben" veröffentlicht. Ein Jahr darauf wurde der Grundstein für das Priesterkurhaus in Wörishofen gelegt, das später zum Sebastianeum als Kneipps erste Stiftung geführt wurde.

In dieser Zeit wurde auch der Central-Kneipp-Verein
in Wörishofen ins Leben gerufen, und es erschienen die KNEIPP-Blätter. Neben seinen gesundheitlichem Engagement war Kneipp auch sozial tätig: 1893 wurde ein Kinderasyl eröffnet, das später als Kneippsche Kinderheilstätte weiter betrieben wurde. Kneipp hielt über seine Kurmethoden zahlreiche Vorträge, die ihn auf viele Reisen führten. Der Höhepunkt dieser Reisen war die Fahrt nach Rom und die Wasserbehandlung Leos XIII. , der ihn zum Päpstlichen Geheimkämmerer ernannte(1893). Sein drittes Hauptwerk "Mein Testament" erschien 1893. Der Internationale Verein Kneippscher Ärzte formierte sich im Februar 1892. Drei Jahre später wurde das Kneippianeum in Wörishofen errichtet.

1897 stellte man einen schnell wachsenden Tumor in Kneipps Unterleib fest. Er verbrachte nun die meiste Zeit in seinem Zimmer und ließ sich mit Wasseranwendungen behandeln. Zahlreiche Ärzte kamen zu ihm und untersuchten ihn, jedoch lehnte er eine Operation ab und starb im glichen Jahr. Kneipps Lehre stützt sich auf fünf Säulen: Bewegung, Heilkräuter, Wasser, Lebensordnung und Ernährung. Er gilt als Begründer der modernen Naturheilverfahren.
 

 

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Zitate

Alt wollen sie werden, gesund wollen sie bleiben,
aber etwas tun dafür wollen sie nicht.

Gesundheit bekommt man nicht im Handel, sondern durch den Lebenswandel.

Saufe wöllet se alle, aber sterben will keiner.

Im Maße liegt die Ordnung. Jedes Zuviel und Zuwenig setzt anstelle von Gesundheit die Krankheit.

Wenn du merkst, du hast gegessen, hast du schon zuviel gegessen.

Wem es gelänge, die Menschen zur Einfachheit, Natürlichkeit und vernünftigen Lebensweise zurückzuführen, der hätte das Höchste geleistet – nämlich die soziale Frage gelöst.

Bei mir heißt's: Wer nicht hören will, soll da bleiben, wo es die Unwahrheit gibt!

Der Schuh ist eine Fußverkümmerungsmaschine.
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