Samstag, 18. Mai 2013

Freiherr Adolf von Lützow

* 18. Mai 1782 in Berlin
† 6. Dezember 1834 ebenda


Deutscher Patriot und Freikorpsführer.

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Der Führer des berühmtesten Freikorps der Befreiungskriege 1813/14 trat 1795 mit 13 Jahren als Fahnenjunker in die preußische Armee ein und war mit 18 Jahren Leutnant. 1804 wechselte er zur Kavallerie und erwarb sich bald einen Ruf als Draufgänger. In der Schlacht von Auerstedt 1806 verwundet, schlug er sich zum Husarenregiment des Ferdinand von Schill durch und nahm unter Gneisenaus Führung 1807 an der Verteidigung von Kolberg teil. 1808 wurde er zum Major befördert. 1809 wurde er wegen seiner Beteiligung am „Rebellenzug“ Schills, der versuchte, durch eigenmächtige Kampfhandlungen gegen die französische Armee den preußischen König zu einem Krieg gegen Napoleon zu bewegen, aus der Armee entlassen. 

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1811 trat er wieder in die Armee ein und stellte 1813 in Schlesien einen berittenen Freiwilligenverband auf, Lützowsches Freikorps genannt, dessen Farben (schwarze Uniformröcke, rote Aufschläge und goldfarbene Knöpfe) zur Vorlage für die deutschen Nationalfarben wurden. Der wegen der schwarzen Uniformen als Schwarze Schar rasch populären Truppe schlossen sich vor allem Studenten und junge Intellektuelle an wie Eichendorff , Jahn , Körner , Friesen . Dies Lützowsche Freikorps sollte im Rücken des Feindes den 'Kleinen Krieg' führen sowie in Thüringen, Hessen und Westfalen Volksaufstände erregen. Die Teilnahmslosigkeit der deutschen Bevölkerung außerhalb Preußens vereitelte jedoch den Plan, und die Streifzüge im Rücken des französischen Heeres nach der Schlacht bei Großgörschen  blieben erfolglos. Das Lützowsche Freikorps wurden auf seinem Rückzug von einem Streifzug nach Franken während des Waffenstillstandes von Poischwitz , dessen Bestimmungen Lützow nicht erfahren hatte, am 17. Juni auf Befehl Napoleons vom General Fournier und dem württembergischen General v. Normann bei Kitzen in der Nähe von Leipzig überfallen und fast aufgerieben.  Lützow und sein Adjutant Theodor Körner wurden schwer verwundet und entkamen nur mit Mühe.  

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Während des Waffenstillstands wurde Lützows Freikorps in Havelberg neu formiert und umfasste im August 1813 dreitausend Infanteristen, 600 Reiter und acht Geschütze. Es war der Nordarmee der Verbündeten zugeteilt, die eine Vereinigung der links der Elbe stehenden französischen Truppen mit denen in der Mark Brandenburg verhindern sollte. Lützow schlug die Franzosen am 16. September im Gefecht an der Göhrde , wurde aber erneut schwer verwundet. Im November kehrte er zu seinem Freikorps zurück, nahm an der Belagerung von Hamburg teil und wurde dann vom Kronprinzen von Schweden gegen Dänemark eingesetzt, das daraufhin im Januar 1814 Norwegen an Schweden abtrat. Ende Dezember 1813 ging Lützow mit zwei Schwadronen an den Rhein und führte Streifzüge gegen aufständische Bauern in den Ardennen durch.

Danach kämpfte das Lützowsche Freikorps Anfang 1814 hinter den feindlichen Linien in Frankreich und meldete der Armee Blücher alle Bewegungen des Gegners, was von höchster Bedeutung war. Nach dem 1. Pariser Frieden (1814)
wurde das Freikorps aufgelöst und bildete den Kern des Lützow nunmehr geführten Ulanenregiments. Mit seinen Männern warf sich Lützow nach Napoleons Rückkehr erneut in den Kampf und geriet bei Ligny in Gefangenschaft, aus der er nach der Schlacht bei Belle-Alliance (Waterloo) befreit wurde. Er erhielt das Eichenlaub zum Pour le Merite.
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Nicht weniger als sechs schwere Verwundungen empfing Lützow bei seinen Kampfeinsätzen als preußischer Offizier, als Freikorpsführer und als Kommandeur des Ulanenregiments. Das Lützowsche Freikorps wurde berühmt vor allem durch den jungen Dichter Karl Theodor Körner, der als Freiwilliger zum Korps gehörte und es in seinen Liedern populär machte. 1816 wurde Lützow Kommandeur der 13. Kavalleriebrigade in Münster, 1822 wurde er zum Generalmajor ernannt. 1833 ging er in den Ruhestand und kehrte nach Berlin zurück, wo er im Jahr darauf starb. 

 

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Lützows wilde Jagd


Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?
Hör's näher und näher brausen.
Es zieht sich herunter in düsteren Reihn,
Und gellende Hörner schallen darein
Und erfüllen die Seele mit Grausen.
Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt:
Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.

Was zieht dort rasch durch den finstern Wald
Und streift von Bergen zu Bergen?
Es legt sich in nächtlichen Hinterhalt;
Das Hurra jauchzt, und die Büchse knallt,
Es fallen die fränkischen Schergen.
Und wenn ihr die schwarzen Jäger fragt:
Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.

Wo die Reben dort glühen, dort brauset der Rhein,
Der Wütrich geborgen sich meinte,
Da naht es schnell wie Gewitterschein
Und wirft sich mit rüst'gen Armen hinein
Und springt ans Ufer der Feinde.
Und wenn ihr die schwarzen Schwimmer fragt:
Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.

Was braust dort im Tale die laute Schlacht,
Was schlagen die Schwerter zusammen?
Wildherzige Reiter schlagen die Schlacht,
Und der Funke der Freiheit ist glühend erwacht
Und lodert in blutigen Flammen.
Und wenn ihr die schwarzen Reiter fragt:
Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.

Wer scheidet dort röchelnd vom Sonnenlicht,
Unter winselnde Feinde gebettet?
Es zuckt der Tod auf dem Angesicht,
Doch die wackern Herzen erzittern nicht;
Das Vaterland ist ja gerettet!
Und wenn ihr die schwarzen Gefallnen fragt:
Das war Lützows wilde, verwegene Jagd.

Die wilde Jagd und die deutsche Jagd
Auf Henkersblut und Tyrannen! —
Drum, die ihr uns liebt, nicht geweint und geklagt!
Das Land ist ja frei, und der Morgen tagt,
Wenn wir's auch nur sterbend gewannen!
Und von Enkeln zu Enkeln sei's nachgesagt:
Das war Lützows wilde, verwegene Jagd.

Worte: Theodor Körner am 24. April 1813 (1791 - 1813)
Weise: Carl Maria von Weber  (1786-1826)

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