Donnerstag, 29. Mai 2014

Lorenz Adlon 
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* 29. Mai 1849 in Mainz 
† 7. April 1921 in Berlin 
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Deutscher Gastronom und Hotelier.

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Adlon wurde als das sechste von neun Kindern eines Schuhmachers geboren. Nach einer Lehre als Tischler führte Lorenz Adlon zunächst das im Mainzer Gartenfeld am Rheinufer gelegene Ausflugslokal Raimundigarten. Mit der Übernahme der gastronomischen Betreuung auf dem Schützenfest in Düsseldorf, beim Deutschen Turnfest 1880 in Frankfurt am Main, bei der Bayerischen Gewerbeausstellung 1882 in Nürnberg und besonders auf der Weltausstellung 1883 in Amsterdam war er kommerziell erfolgreich.
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In den 1880er Jahren ging Adlon nach Berlin, wo er nach und nach mehrere Restaurationen erwarb. Kurz nach der Jahrhundertwende errichtete er in Berlin das mit allem Luxus ausgestattete Nobelhotel Adlon
, für das er das Palais Redern abreißen ließ. In Kaiser Wilhelm II. , der das Haus am 24. Oktober 1907, zwei Tage vor der offiziellen Eröffnung, besichtigte und mehr Luxus als in seiner Residenz vorfand, hatte er fortan einen zahlungskräftigen Stammkunden. Das Adlon wurde zum Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens in Berlin. Als zu den Hochzeitsfeierlichkeiten Prinzessin Viktoria Luises und des späteren Herzogs von Braunschweig Ernst August im Mai 1913 der europäische Hochadel anreiste, residierten die Gäste, unter ihnen der russische Zar Nikolaus II. und der britische König Georg V. , im Hotel Adlon. 

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Als Lorenz Adlon sein Hotel eröffnete, hatte der Prachtbau bereits Baukosten von damals 17 Millionen Reichsmark verschlungen. Das entspräche heute fast 400 Millionen Euro – und damit in etwa soviel wie der Neubau des Adlon in den 1990er Jahren kostete. Konkurrenten von Adlon hatten damals versucht, die Errichtung zu hintertreiben. Doch Kaiser Wilhelm verschaffte Adlon Zugang zu Krediten über 15 Millionen Mark. Adlon steckte allein fünf Millionen in die Inneneinrichtung – Geld, das ihm dann zur Bezahlung der Lieferanten fehlte.

 

Langes Eheglück war Adlon nicht beschieden. In erster Ehe war er mit der Tochter eines Schuhmachers verheiratet. Sie brachte zwischen 1872 und 1877 drei Jungen und zwei Mädchen auf die Welt. Die älteste Tochter Anna Katharina sowie ihr Bruder Ludwig Anton, später Louis , sollten nach dem Tod des Vaters das Hotel erben. Die Mutter verstarb bereits 1878 in Mainz, im Alter von lediglich 28 Jahren. In zweiter Ehe heiratete Lorenz Adlon eine Witwe, die bereits 1893 in Berlin verstarb.

Adlons zweites Standbein war eine Großweinhandlung in der Berliner Wilhelmstrasse. Die dort gelagerten Flaschen waren ein Vermögen wert. Nach dem Ersten Weltkrieg wuchs nach einer Reblausplage und infolge der Inflation der Wert der Weinflaschen erheblich.

1918 erlitt Adlon am Brandenburger Tor einen folgenschweren Unfall. Zur Kaiserzeit waren die fünf Durchfahrten nicht für den allgemeinen Verkehr freigegeben. Lediglich die mittlere war für den Kaiser reserviert. Doch mit dem Untergang der Monarchie änderte sich dies. Ein LKW mit rebellierenden Soldaten fuhr 1921 durchs Brandenburger Tor und streifte Adlon, der darauf nicht vorbereitet war. Seit dem Unfall litt er an einer Thrombose. Im Frühjahr 1921 wurde er an gleicher Stelle nochmals von einem Auto erfasst und starb wenige Tage später an den Folgen des zweiten Unfalls. 

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