Freitag, 6. Juni 2014

Friedrich Bayer

* 6. Juni 1825 in Barmen-Wichlinghausen
† 6. Mai 1880 in Würzburg


Mitbegründer der Farbenfabrik Friedrich Bayer, der heutigen Bayer AG
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Bayer war der Sohn eines Seidenwirkers. Mit 14 Jahren trat er als Lehrling in die Chemikalienhandlung Wesenfeld und Co. in Barmen ein. Während seiner Lehrzeit wurde er mit den Grundlagen und Problemen der Färberei vertraut.

Als 20-Jähriger begann er mit Naturfarben zu handeln. Drei Jahre später gründete er sein erstes Handelsunternehmen und baute ein europaweites Vertriebsnetz auf. Die natürlichen Farbstoffe, die Bayer zunächst anbot, wurden noch aus Farbhölzern extrahiert und verkauften sich aufgrund ihrer hohen Qualität in die europäischen Metropolen London, Brüssel, St. Petersburg und sogar bis nach New York.

Als man in den fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts, zunächst in England und Frankreich, dazu überging, für die Färberei-Industrie künstliche Farbstoffe anstelle der bisherigen natürlichen zu verwenden, gehörte Bayer zu den ersten in Deutschland, die sich dieser neuen Entwicklung anschlossen. Die anfangs von Bayer importierten Kunstfarben Anilin
und Fuchsin übertrafen die natürlichen Farben hinsichtlich ihrer Reinheit und Strahlkraft. 

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Gemeinsam mit seinem späteren Kompagnon Friedrich Weskott experimentierte Bayer mit der eigenen Herstellung und Erprobung dieser Teerfarbstoffe . Schon 1861 entstand auf dem Küchenherd des Bayerschen Hauses das erste Anilinblau. Weskott beteiligte sich von Anfang an an den Versuchen, ebenfalls auf dem Küchenherd. Abwechselnd wurde bei Bayers und bei Weskotts experimentiert. Weskott konnte die auf diese Weise erzeugten Farbstoffe sogleich in seiner Färberei ausprobieren. Es gelang ihnen, schließlich Farben herzustellen, die der ersten Generation qualitativ weit überlegen waren. Bald wurden die ersten Farbstoffe verkauft, und als das Geschäft immer besser lief, beschlossen Bayer und Weskott, für Produktion und Vertrieb ihrer neuen Farben ein eigenes Unternehmen zu gründen. 

Die erfolgreiche Partnerschaft zwischen Bayer und Weskott führte zur Gründung einer ersten kleinen Fabrikationsanlage. Die Keimzelle der späteren Bayer AG wurde am 1. August 1863 unter der Bezeichnung 'Friedr. Bayer et comp.' in das Handelsregister eingetragen. Bayer übernahm die kaufmännische, Weskott die technische Leitung. Zu Beginn bestand dieses neue Unternehmen nur aus den beiden Inhabern und einem einzigen Mitarbeiter. Bis zum Jahresende war die Beschäftigtenzahl aber schon auf 12 gestiegen. Im Zuge weiterer Farbstoffentwicklungen schafften es die Unternehmensgründer trotz der inzwischen angespannten wirtschaftlichen Gesamtlage, die Produktionskapazitäten erheblich auszuweiten. 

 

Daneben betrieben Bayer und Weskott zunächst ihre alten Firmen, den Farbenhandel und die Färberei, noch etliche Jahre weiter. Die Anilinfarben entstanden in der Rittershauser Färberei, an das Bayersche Wohnhaus in Heckinghausen wurde eine Fuchsinfabrik angebaut.

Bald aber mussten Bayer und Weskott mit der Verschmutzung durch den Produktionsprozess kämpfen. Als deren Entschädigungsforderungen zu hoch wurden, erwarb die Firma 1866 am Westende in Elberfeld ein großes Gelände an der Wupper und verlegte ein Jahr später die Fuchsinproduktion dorthin. Das Kontor kam vorübergehend nach Rittershausen. Der dortige Betrieb wurde aber bald zu eng. 1871 kaufte die Firma am Auslauf der Heckinghauser Straße an der Wupper ein neues Grundstück; Anilinfabrikation und Kontor kamen auf diese Weise nach Heckinghausen. In der Folgezeit wuchs aber in erster Linie der Elberfelder Betrieb; dort war im Gegensatz zu Heckinghausen genug Platz für eine Expansion. 1878 kan auch die Zentrale des Unternehmens, das Kontor, nach Elberfeld.

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Inzwischen waren zunächst Weskott (1876) und dann auch Bayer (1880) gestorben. Bei dem frühen Tod von Bayer mit 54 Jahren zählte die Firma nahezu 400 Werksangehörige und das Verkaufsnetz erstreckte sich über alle Textilzentren der Welt. Die Vorrangstellung des Auslands in der Teerfarbenindustrie war durchbrochen und zugleich der Grundstein für das spätere Welthaus gelegt. Die Söhne und Schwiegersöhne der Gründer wurden als Teilhaber eingebunden und schafften 1881 mit der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft den erfolgreichen Fortbestand des Unternehmens. 1888 entstand eine Pharma-Abteilung. 1883 trat Carl Duisberg in die Dienste der Firma Bayer und führte sie später zu ihrer Weltgeltung .


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