Donnerstag, 19. Juni 2014

Matthäus Merian der Ältere
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* 22. September 1593 in Basel
† 19. Juni 1650 in Langenschwalbach
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Deutscher Kupferstecher und Verleger. Hauptwerk: 'Topographia Germaniae'.

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Merian wurde als Sohn des Sägmüllers und Ratsherrn Walther Merian geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums erlernte er beim Zürcher Kupferstecher Friedrich Meyer das Zeichnen, Kupferstechen und Radieren. Von 1610 bis 1615 studierte und arbeitete er in Straßburg, Nancy und Paris. 1615 entstand in Basel sein großer Basler Stadtplan.
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Nach seinen Reisen über Augsburg, Stuttgart und die Niederlande kam Merian 1616 nach Frankfurt am Main und Oppenheim, wo er für den Verleger und Kupferstecher Johann Theodor de Bry
arbeitete; de Bry besaß in Oppenheim eine Kupferstecherei und in Frankfurt ein Verlagshaus, in dem damals große Reisebücher zu den fernöstlichen Ländern vorbereitet wurden. 1617 heiratete Merian Maria Magdalena de Bry, die Tochter seines Arbeitgebers. Er arbeitete in dieser Zeit auch für den Kupferstecher und Verleger Eberhard Kieser. Er zog 1620 nach Basel, wo er das Zunftrecht erwarb und sich selbständig machte. Nach dem Tod seines Schwiegervaters (1623) führte er dessen Verlagshaus in Frankfurt fort und erwarb 1626 das Bürgerrecht.

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Mitten im Dreißigjährigen Krieg stieg Merian zu einem erfolgreichen Verleger auf. Neben medizinischen und topographischen Werken lancierte er mit Vorliebe umfassende historische Chroniken, die er selber mit Mengen von Kupferstichen illustrierte. Diese Kupferstiche sind bis zu einem gewissen Grad unstereotypisch gearbeitet, d.h. die Darstellung von z.B. Städten, Schlachtordnungen, Belagerungen und dergleichen mehr beruhte auf der Auswertung aktueller Nachrichten oder eigener Anschauung, die Merian auf seinen Reisen gewonnen hatte. Ab 1635 gab Merian den ersten von 21 Bänden des 'Theatrum Europaeum' heraus: Band 1 bis 5 betreute er selbst, 1738 wurde der letzte Band an das Publikum übergeben, zu einem Zeitpunkt, als Merians Nachkommen den Verlag bereits nicht mehr besaßen. 

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Die 'Topographia Germaniae' ist ein weiteres Hauptwerk Merians des Älteren. Er schuf es gemeinsam mit Martin Zeiller aus Ulm, der für die Texte verantwortlich war. Das Werk zeigt sehr detailliert mehr als 2.000 Ansichten von bemerkenswerten Städten, Klöstern und Burgen des Heiligen Römischen Reiches; es gilt bis heute als eines der bedeutendsten Werke der geografischen Illustration. Merian hatte 1642 damit begonnen, dies großangelegte Gesamtwerk einer umfassenden Topographie mit Stadtdarstellungen herauszugeben. Darin wollte er − nach den Erfolgen seiner Zeitgeschichte 'Theatrum Europaeum' und einer Weltbeschreibung (1638) – die von ihm bereits seit drei Jahrzehnten gesammelten Vorlagen und Zeichnungen von Stadtansichten, Landschaftsbildern und Karten systematisch zusammenfassen und ergänzen. Seine 'Topographia Germaniae' erschien von 1642 bis 1654 zunächst in 16 Bänden, denen bis 1688 noch weitere folgten mit Beschreibungen anderer europäischer Gebiete wie Frankreich, Italien und Kreta. Das Gesamtwerk enthielt schließlich in 30 Bänden insgesamt 92 Karten und 1486 Kupferstiche mit 2142 Einzelansichten; es war damit eines der größten Verlagswerke der Zeit. Band 4 'Topographia Bavariae' erschien 1644.
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Nach dem Tode seiner Frau (1645) heiratete Merian 1646 Johanna Sibylla Heim. Aus seiner ersten Ehe stammen drei Töchter und drei Söhne: die beiden auch in seiner Werkstatt tätigen Matthäus Merian der Jüngere
und Caspar Merian sowie Joachim. Aus der zweiten Ehe ging die Tochter Maria Sibylla Merian hervor, eine begabte Blumen- und Insektenmalerin. Matthäus Merian starb nach langer Krankheit in Langenschwalbach bei Wiesbaden. Er wurde auf dem Peterskirchhof in Frankfurt bestattet.
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Nach seinem Tod übernahmen seine Söhne Matthäus und Caspar den Verlag und gaben unter dem Namen Merian Erben seine Werke weiter heraus. 

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