Mittwoch, 25. Juni 2014

Walther Nernst
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* 25. Juni 1864 in Briesen (Westpreußen)
† 18. November 1941 in Zibelle
(Oberlausitz) 

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Deutscher Thermochemiker und Nobelpreisträger.

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Nernst wurde als Sohn eines Landrichters geboren. 1883 begann er das Studium der Physik, der Chemie und der Mathematik an der Universität in Zürich, das er in Berlin und Graz fortsetzte und schließlich 1887 am Physikalischen Institut der Universität Würzburg mit der Promotion am beendete. 1889 habilitierte er sich, und zwei Jahre später erhielt er eine Berufung als ordentlicher Professor für Physikalische Chemie an die Universität Göttingen. 
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Hier beschäftigte er sich mit dem Ausbau der neuen elektrochemischen Theorien, zum Beispiel Restströmen, Überspannungen, Polarisation und Elektrokapillarität. Hinzu kamen genaue Molmassebestimmungen mit Hilfe der Nernstschen Mikrowaage
und die Untersuchung von Gasgleichgewichten bei hohen Temperaturen. Hier stellte er auch den 'Nernstschen Verteilungssatz' auf: „Löst sich eine Substanz in zwei verschiedenen nicht mischbaren Flüssigkeiten, so verteilt sie sich derart, dass das Verhältnis der Konzentrationen konstant ist.“ 1893 erschien sein Lehrbuch der „Theoretischen Chemie“, in dem er die klassische Vorstellung von elektrochemischen Erscheinungen mit thermodynamischen Begriffen verband. 
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1897, als Direktor des für ihn geschaffenen 'Instituts für physikalische Chemie und Elektrochemie' an der Göttinger Universität, konstruierte er die Nernst-Lampe
(eine Vorläuferin unserer heutigen Glühbirne), die aus einem elektrischen, zum Glühen gebrachten Stäbchen aus Seltenerdmetalloxiden bestand und ein sehr weißes, sonnenähnliches Licht aussendet. Die Nernst-Lampe war leistungsfähiger als die alten Kohle-Lichtbogenlampen war. 1898 verkaufte Nernst das Patent an die AEG. Aus dem Erlös investierte er eine große Summe in den Anbau seines Göttinger Instituts. Die AEG und auch Nernst selbst warben weltweit für die Lampe. Sie wurde von der AEG als Nernst-Stift herausgebracht, erlangte eine große, aber sehr kurz währende Berühmtheit bis zur Marktreife von Edisons Glühbirne recht gut.
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1906, Nernst war inzwischen Professor der physikalischen Chemie an der Berliner Universität und Direktor des Instituts für physikalische Chemie, gelang ihm seine bedeutendste Entdeckung: das nach ihm benannte Nernstsche Wärmetheorem
, besser bekannt als der 3. Hauptsatz der Thermodynamik. 
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Nernst war es, der den belgischen Industriellen Ernest Solvay
dazu veranlasste, sporadisch Konferenzen einzuberufen, auf denen die führenden europäischen Physiker die Möglichkeit hatten, ihre aktuellen Theorien zu diskutieren. Der erste Kongress fand 1911 statt. Seit 1910 kannte Nernst den Schweizer Patent-Bediensteten Albert Einstein , der sich durch theoretisch-physikalische Veröffentlichungen einen Namen gemacht hatte, und holte zusammen mit Max Planck Einstein 1913 von Zürich nach Berlin, wo dieser anfangs bei Familie Nernst wohnte. 

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Während des Ersten Weltkrieges stellte Nernst seine Arbeitskraft dem Militär zur Verfügung: Anfang August 1914, er war damals schon 50 Jahre alt und in Berlin einer der wenigen Besitzer eines Automobils, wurde er Fahrer des Kaiserlich Freiwilligen Automobilkorps. Später war er vorrangig mit der Entwicklung von Geschossen und Geschützen beschäftigt.  

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1920 erhielt Nernst den Nobelpreis für Chemie. 1921 wurde er Rektor der Berliner Universität, zwei Jahre später Präsident der Physikalisch- Technischen Reichsanstalt . 1924 übernahm er den Berliner Lehrstuhl für Experimentalphysik.

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1933 zog sich auf sein Landgut in Oberzibelle bei Muskau in der Oberlausitz zurück und starb dort 1941. Nach der Einäscherung in Berlin-Wilmersdorf blieb die Urne bis 1951 in Zibelle und wurde dann in das Familiengrab auf dem Stadtfriedhof Göttingen in unmittelbarer Nachbarschaft weiterer berühmter Naturwissenschaftler wie Max Planck überführt.

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Nernst war einer der ersten deutschen Automobilisten, der dem Motorsport anhing. In Göttingen kaufte er 1899 das erste privat betriebene Automobil der Stadt. Jahrelang hat er sich auch mit der Konstruktion eines elektrischen Klaviers beschäftigt. Andere Leidenschaften Nernsts waren die Jagd und die Karpfenzucht. Anlässlich des Wechsels von Göttingen nach Berlin 1905 mit dem eigenen Auto 1905 umgezogen, kaufte sich Nernst 1907 das erste seiner Güter, das Rittergut Rietz bei Treuenbrietzen. 1918 erwarb er das Rittergut Dargersdorf bei Templin. Nach dessen Verkauf 1919 erwarb er 1922 das Rittergut Ober-Zibelle bei Muskau, wohin er sich nach der Emeritierung 1933 zurückzog und bis zu seinem Tod in den umliegenden Fischteichen Karpfenzucht betrieb. Seine riesige Bibliothek wurde 1945 von den Sowjets und Polen verwüstet, die Steine seines Gutshauses geraubt und nach Warschau verbracht .
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Weitere Infos:     


Dritter Hauptsatz der Thermodynamik
Nernst-Theorem


Es ist nicht möglich, ein System bis zum absoluten Nullpunkt abzukühlen.

Dieser Hauptsatz wurde von Walther Nernst im Jahr 1906 formuliert. 
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Anekdoten

Walther Nernst hatte sich 1933 auf ein Landgut in Zibelle in der Oberlausitz zurückgezogen und sich voll und ganz der Karpfenzucht verschrieben. Auf die Frage eines Journalisten, warum er bei diesem Platz auf dem Landgut nicht lieber Rinder züchten würde, antwortete Nernst: "Karpfen müssen Sie züchten!". Damit spielte er auf die Konsequenzen der Thermodynamik hin, die unter anderem aussagt, dass das Universum auf maximale Entropie hinstrebt. Das Erreichen dieses Zustandes würde aber auch gleichzeitig das Ende des Universums bedeuten. Warmblütige Rinder trügen wegen ihres wesentlich höheren Energieumsatzes als kaltblütige Karpfen zu einem früheren Erreichen der maximalen Entropie und damit dem schnellern Ende des Universums bei.

Walther Nernst entwickelte eine elektrische Lampe, die als die 'Nernstlampe'
bekannt ist. Er verkaufte das Patent an dieser Lampe und verdiente damit viel Geld. Ein Kollege von Nernst fragte ihn daraufhin nicht ohne Gehässigkeit, ob er als nächstes Diamanten herstellen wolle. Nernst antwortete nur: "Nein, ich kann es mir jetzt leisten, welche zu kaufen." 
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