Dienstag, 1. Juli 2014

Carl von Clausewitz 

* 1. Juli 1780 in Burg bei Magdeburg  
† 16. November 1831 in Breslau


Preußischer General, Heeresreformer und Militärtheoretiker.

 

Clausewitz wurde als Sohn eines Steuereinnehmers geboren. Der Adelstitel der Familie war zweifelhaft und wurde offiziell erst 1827 anerkannt. Bis zu seinem 12. Lebensjahr erhielt Clausewitz nur eine sehr eingeschränkte Ausbildung an einer lokalen Lateinschule. 1792 trat Clausewitz in ein preußisches Infanterie-Regiment ein.
 
1793 zog das Regiment in den Ersten Koalitionskrieg
, wo Clausewitz als erst 13-Jähriger in den Laufgräben bei der Belagerung von Mainz erste Kriegserfahrung sammelte. Danach folgte der lange Feldzug am Rhein, bis der Friede von Basel den Krieg für Preußen beendete. Das Regiment wurde zurück in seine Garnison Neuruppin verlegt. In den Jahren 1796 bis 1801 fand Clausewitz dort Zeit, sich seinen Studien zu widmen.

Clausewitz gehörte 1801 zum ersten Jahrgang der von Gerhard von Scharnhorst neu gegründeten Kriegsschule in Berlin. 1804 graduierte Clausewitz als Bester seiner Klasse und fand danach als Adjutant des Prinzen August von Preußen
Verwendung. Somit hatte er Zugang zum Hof und zur höheren Gesellschaft, wo er auch seine spätere Frau Marie von Brühl kennenlernte.  
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1806 zog Clausewitz als Stabskapitän und Adjutant in den Vierten Koalitionskrieg. Nach der preußischen Niederlage in der Schlacht bei Jena und Auerstedt am 14. Oktober 1806 ergab er sich zusammen mit dem Bataillon des verwundeten August von Preußen, das den Rückzug deckte, erst nach weiteren Kämpfen bei Prenzlau. Er wurde nach Berlin gebracht und gemeinsam mit Prinz August Napoleon I. vorgestellt. Clausewitz verbrachte 1807 ein Jahr in französischer Kriegsgefangenschaft, zuerst in Nancy, dann in Soissons und Paris. Hier analysierte er die Niederlage der preußischen Armee. Nach seiner Rückkehr holte ihn Scharnhorst 1809 in seinen persönlichen Stab. Von da an arbeitete er als einer der wichtigsten Reformer an der Reorganisation des Heeres.

1810 wurde er zum Major befördert und diente als Scharnhorsts Bürochef sowie als Lehrer für Generalstabsdienst und Taktik. Darüber hinaus unterrichtete er als Hauslehrer auch den Kronprinzen
und den späteren Deutschen Kaiser Wilhelm I. .

1812 verließ er die Armee und trat in russische Dienste. Er übernahm bei der Konvention von Tauroggen eine wichtige Vermittlerrolle. Clausewitz machte die Befreiungskriege als Stabschef eines russischen Korps mit, bis ihm im April 1814 erlaubt wurde, als Oberst nach Preußen zurückzukehren. 1815 nahm er noch einmal als Stabschef eines preußischen Korps an dem Feldzug gegen Napoleon teil, der in der Schlacht bei Waterloo gipfelte.

In den folgenden drei Jahren diente Clausewitz als Stabschef bei August Neidhardt von Gneisenau in Koblenz. Clausewitz wurde 1818 zum Direktor der Allgemeinen Kriegsschule in Berlin berufen, ohne aber die Erlaubnis zu bekommen, dort auch lehren zu dürfen. Im September erfolgte auch seine Beförderung zum Generalmajor. Mit 38 Jahren war er der jüngste General der preußischen Armee. Allgemein ließ ihm der Posten an der Kriegsschule viel Zeit zu eigenen Arbeiten. Sein Hauptwerk 'Vom Kriege'
entstand in jener Zeit.  

1830 wurde er versetzt, zuerst nach Breslau. Im Juli dieses Jahres kam es zum Polnischen Insurrektionskrieg
, und Clausewitz wurde zum Stabschef des preußischen Observationskorps unter Gneisenau berufen. Die russischen Truppen brachten die Cholera nach Polen, die sich bald über ganz Europa ausbreitete. Auch Gneisenau starb daran, und Clausewitz übernahm die Befehlsgewalt über die preußischen Truppen. Doch auch er erkrankte an der Cholera, kehrte im Herbst 1831 nach Breslau zurück und starb wenige Tage darauf am 16. November 1831 im Alter von 51 Jahren. Zwischen 1832 und 1837 gab seine Witwe Marie von Clausewitz auf eigene Kosten die hinterlassenen Schriften des Generals heraus.

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Weitere Infos:     

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Zitate

Ich glaube und bekenne, daß ein Volk nichts höher zu achten hat als die Würde und Freiheit des Daseins.

Der Krieg ist nichts anderes als die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.

Die politische Absicht ist der Zweck, der Krieg ist das Mittel, und niemals kann das Mittel ohne Zweck gedacht werden.

Der Krieg ist also ein Akt der Gewalt um den Gegner zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen.

Der ganze Krieg setzt menschliche Schwäche voraus, und gegen sie ist er gerichtet.

Der Listige läßt denjenigen, welchen er betrügen will, die Irrtümer des Verstandes selbst begehen ..

In so gefährlichen Dingen, wie der Krieg eins ist, sind die Irrtümer, welche aus Gutmütigkeit entstehen, gerade die schlimmsten.

Soldatische Einfachheit des Charakters ist immer der beste Repräsentant des Kriegerstandes gewesen.

Die falsche Klugheit, die sich der Gefahr entziehen will, ist das Verderblichste, was Furcht und Angst einflößen können.

Die moralischen Hauptpotenzen sind: die Talente des Feldherrn, kriegerische Tugend des Heeres, Volksgeist desselben. 

Gewohnheit stärkt den Körper in großen Anstrengungen, die Seele in großen Gefahren, das Urteil gegen den ersten Eindruck.

Was ist der Zweck der Verteidigung? Erhalten. Erhalten ist leichter als gewinnen, schon daraus folgt, daß die Verteidigung bei vorausgesetzten gleichen Mitteln leichter sei als der Angriff.

Krieg kennt keine Sieger, jeder militärische Triumph erweist sich in Wahrheit als Niederlage aller Beteiligten.
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