Freitag, 4. Juli 2014

Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 

am 4. Juli 1954 in der Schweiz


durch die BDR-Fußballnationalmannschaft gegen die Nationalmannschaft Ungarns.

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Mannschaftsaufstellung: Toni Turek (Fortuna Düsseldorf), Josef Posipal (Hamburger SV), Werner Kohlmeyer (1. FC Kaiserslautern), Horst Eckel (1, FC Kaiserslautern), Werner Liebrich (1. FC Kaiserslautern), Karl Mai (Spvg Fürth), Helmut Rahn (Rot-Weiß Essen), Max Morlock (1. FC Nürnberg), Ottmar Walter (1. FC Kaiserslautern), Fritz Walter (1. FC Kaiserslautern), Hans Schäfer (1.FC Köln).

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Seit der 6:1-Sensation über Österreich im Halbfinale und dem völlig unerwarteten Einzug ins Endspiel gab es die bange Frage: "Wie kann die Truppe von Chef Sepp Herberger (Abbildung) gegen den haushohen Favoriten Ungarn abschneiden?"  

Auch im Finale hieß es schon nach sieben Minuten 0:2. Puskas und Sekunden später Czibor schienen ein Debakel für die deutsche Elf einzuleiten. Seit Mai 1950 waren die Ungarn in 32 Länderspielen ungeschlagen - eine neue Wundermannschaft war entstanden. Die Torjäger Ferenc Puskas, sein Kollege Sandor Kocsis, der Ballkünstler Zoltan Czibor hatten mit Trainer Gyula Mandi in vier Jahren ein Team geformt, das einen Fußball ganz neuer Prägung spielte: Zweckmäßig und doch schön, Abwechslung zwischen Genie und eiskaltem Kalkül. 2:0 für Ungarn stand es also nach sieben Minuten.

Dann kam die erste Sensation: In der zehnten Minute verkürzte der Nürnberger Max Morlock. Erste zarte Hoffnung keimte auf. Nach 18 Minuten hieß es 2:2 durch Helmut Rahn. 25.000 deutsche Schlachtenbummler spürten plötzlich den strömenden Regen nicht mehr. Eine Stunde lang stand es Remis: müder werdender ungarischer Zauber gegen sich immer mehr steigernde deutsche Sachlichkeit. 

Dann landete in der 84. Minute ein Schuss von Rahn mit dem linken Fuß von der Strafraumgrenze im Tor! 3:2 für Deutschland - die Weltsensation war perfekt! Kurz darauf erkannte der englische Schiedsrichter ein Puskas-Tor wegen Abseitsstellung nicht an. Torwart Toni Turek rettete mit einer Glanzparade den Sieg - Deutschland war Fußball-Weltmeister, das "Wunder von Bern" perfekt. 

Auf den Straßen in Stadt und Land spielten sich Szenen ab, die für alle unvergesslich bleiben. Straßauf, straßab wurden die Fenster aufgerissen, man winkte mit Taschentüchern, Tischtüchern, Bettlaken, Toilettenpapierrollen bildeten Girlanden. Innerhalb von Minuten nur waren alle Wirtschaften und Gasthäuser gefüllt. Das ganze Land feierte. Die Fans im Berner Stadion sangen "Deutschland, Deutschland über alles". 

Für die Heimfahrt der siegreichen Mannschaft stellte die Deutsche Bundesbahn einen Sonderzug zur Verfügung. Dieser startete mit den Weltmeistern im schweizerischen Spiez, wo sich das Mannschaftsquartier der Herberger-Truppe befand. Von dort aus ging es über Singen am Hohentwiel nach München. Nachdem bereits auf der Durchreise viele Menschen den Weltmeistern zugejubelt hatten, warteten über 100.000 Begeisterte in Bayerns Landeshauptstadt. Von dort ging es über die einzelnen Heimatorte ins Berliner Olympiastadion, wo Bundespräsident Heuss gratulierte. Geschenke regneten auf Spieler und Begleitung nieder, von der Zigarrenkiste bis zum damals supermodernen Motorroller, von der Waschmaschine (auch noch eine Kostbarkeit damals) bis zum Ferienaufenthalt. Im Mittelpunkt aber stand der Chef: Sepp Herberger. In seinem Heimatort Hohensachsen an der Bergstraße wurde er Ehrenbürger.  
 
Unter den 22 WM-Teilnehmern waren fünf FCK-Spieler: Fritz Walter, dessen Bruder Ottmar, Verteidiger Werner Kohlmeyer, der Außenläufer Horst Eckel und der Stopper Werner Liebrich. Liebling der Massen war Fritz Walter. Damals seit 14 Jahren Nationalspieler, war er im schon hohen Fußball-Alter von fast 34 Jahren am Höhepunkt seiner glanzvollen Laufbahn gelangt. 

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Weitere Infos:    

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Zitate Des deutschen Trainers Sepp Herberger

Der Ball hat immer die beste Kondition.

Das nächste Spiel ist immer das schwerste.

Das Spiel dauert 90 Minuten.

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.

Der Ball ist rund.

Der nächste Gegner ist immer der schwerste.

Nach Spielschluss (Finale der WM) auf die Frage nach der deutschen Taktik: "Die Leute hinten hatten den Auftrag, an den Stürmern wie eine Briefmarke zu kleben und ihnen notfalls auf die Toilette zu folgen. Die Angriffsspieler sollten für den Sieg sorgen. Wir wollten ja siegen."

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