Montag, 7. Juli 2014

Tilman Riemenschneider
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* um 1460 in Heiligenstadt
† 7. Juli 1531 in Würzburg
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Deutscher Bildschnitzer und Bildhauer.

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Riemenschneider zwischen 1459 und 1462 in Heiligenstadt im Eichsfeld geboren. Als Tilman etwa fünf Jahre alt war, musste sein Vater Heiligenstadt verlassen und verlor außerdem seinen Besitz. Die Familie zog nach Osterode  um, wo sich der Vater als Münzmeister niederließ und Tilman seine Kinder- und Jugendjahre verbrachte.
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Um 1473 lernte Riemenschneider das Bildhauer- und Bildschnitzerhandwerk in Straßburg und Ulm. Er kam in dieser Zeit vermutlich mit der Kunst Martin Schongauers
in Berührung, dessen Kupferstiche ihm später auch als Vorlagen dienten. 1483 gelangte er schließlich in die fürstbischöfliche Residenzstadt Würzburg , wo er im 1483 als Malerknecht in die Gilde der Maler, Bildhauer und Glaser aufgenommen wurde. Im Februar 1485 heiratete er eine Witwe und wurde Meister. Außer Vermögen brachte Tilman Riemenschneiders erste Frau drei Söhne in die Ehe mit. Sie verstarb nach fast zehn Ehejahren und hinterließ ihm eine gemeinsame Tochter. 

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1497 heiratete Riemenschneider zum zweiten Mal. Auch die zweite Frau, mit der er eine weitere Tochter und drei Söhne hatte, verstarb im neunten Ehejahr. Ein Jahr nach dem Tod seiner zweiten Frau heiratete Riemenschneider 1507 zum dritten Mal. Nachdem auch diese Frau verstorben war, heiratete er ein letztes Mal um 1520.  
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Während die Ehefrauen nacheinander den großen Meisterhaushalt führten, betrieb Riemenschneider selbst sein Gewerbe mit viel Geschäftssinn und Kunstfertigkeit. Um 1500 hatte er als Künstler einen hervorragenden Ruf und war zum wohlhabenden Bürger geworden. Er besaß in Würzburg mehrere Häuser, reichlich Grundbesitz mit eigenen Weinbergen und eine florierende Werkstatt, in der er viele Gesellen beschäftigte. Im November 1504 wurde Riemenschneider schließlich in den Rat der Stadt Würzburg berufen, dem er danach über 20 Jahre angehörte. Durch die öffentlichen Ämter und Privilegien als Ratsherr mehrte er nicht nur sein gesellschaftliches Ansehen, sondern erlangte auch viele große, lukrative Aufträge. Von 1520 bis 1524 übernahm er sogar das Amt des Bürgermeisters. 

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Der Rat der Stadt Würzburg führte seit längerem politische Auseinandersetzungen mit dem mächtigen Fürstbischof , der als Landesherr in der Festung Marienberg direkt oberhalb der Stadt residierte. Der Streit eskalierte 1525 während des Bauernkriegs, als sich aufständische Bauern vor der Stadt sammelten und die Würzburger Bürger sich mit ihnen gegen den Bischof verbündeten. Die Festung Marienberg hielt jedoch der Belagerung und den Angriffen aus der Stadt stand. Zur entscheidenden Schlacht kam es am 4. Juni 1525 außerhalb der Stadt, wo die anrückenden Landsknechte des Georg Truchsess von Waldburg-Zeil  das Bauernheer vernichteten. Hiermit endete auch der Aufstand der Bürger, und zwar mit ihrer totalen Unterwerfung.
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Die Anführer des Aufstands – unter ihnen alle Ratsherren – wurden in den Verliesen der Festung Marienberg eingekerkert, gefoltert und zum Teil grausam bestraft. Auch Tilman Riemenschneider war zwei Monate in Kerkerhaft und unterlag der Folter. Zusammen mit den anderen Ratsherren kam er schließlich wieder frei und wurde mit der Einziehung großer Teile seines Vermögens bestraft. Nach seiner Freilassung erhielt er nie mehr einen größeren Auftrag. Bis zu seinem Tod 1531 führte er mit seiner vierten Ehefrau in Würzburg ein zurückgezogenes Leben. Als Nachfolger Tilmans übernahm sein Sohn Georg aus zweiter Ehe die Werkstatt. 

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Erst im 19. Jahrhundert wurde Riemenschneider anhand seiner Kunstwerke wiederentdeckt. Die von ihm geschaffenen Holz- und Steinskulpturen zeichnen sich durch ausdrucksstarke Gesichter und durch detaillierte Gewandungen mit reichem Faltenwurf aus. 

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