Dienstag, 8. Juli 2014

Hanns Johst 

* 8. Juli 1890 in Seerhausen bei Riesa
† 23. November 1978 in Ruhpolding
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Deutscher Schriftsteller und Dramatiker.

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Johst wurde als Sohn eines Volkschullehrers geboren. Nach seinem Abitur arbeitete er als Pfleger in den Boldelschwinghschen Anstalten in Bethel . Ursprünglich wollte er Missionar werden. Diese Arbeit bereitete ihm jedoch keine Genugtuung. Er studierte zunächst Medizin, dann in München, Wien und Berlin Philosophie und Kunstwissenschaft.  Sein erstes Werk, das Drama "Die Stunde der Sterbenden", erschien 1914.  

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Johst meldete sich als Kriegsfreiwilliger. 1915 heiratete er. Seine nächsten Werke waren „Der junge Mensch“ 1916 und „Der Einsame“ 1917. 1921 entstand sein Drama „Mutter“. In den 20er Jahren, den Wirren der Weimarer Republik, schrieb er seine ersten Dramen. Er war ein Meister der reinen mit großem Idealismus geschriebenen Sprache. Später wandte Johst einen mehr realistischen Stil an. In dieser Zeit entstanden die Komödien 'Wechsler und Händler' (1923), 'Die fröhliche Stadt' (1925) und 'Marmelade' (1926), die aktuelle gesellschaftliche Missstände darstellten, sowie das historische Drama 'Thomas Paine' (1927). In den 1920er Jahren wurde Johst einer der bekanntesten deutschen Nachwuchs-Dramatiker.

Ende der 20er Jahre schloss Johst sich dem Nationalsozialismus an und wurde im Jahre 1929 Präsident der Kulturorganisation „Kampfbund für Deutsche Kultur“
. Sein Drama „Schlageter“ von 1933 wurde zum Musterbeispiel seines Schaffens. Die Uraufführung in Berlin wurde zu einem Erfolg. 1934 wurde er Vorsitzender der 'Union nationaler Schriftsteller' und 1935 Vorsitzender der 'Deutschen Akademie der Dichter'. Auf dem Reichsparteitag im September 1935 in Nürnberg bekam er als erster den NSDAP-Preis für Kunst und Wissenschaft. Im selben Jahr wurde er zum Leiter und Präsidenten der Reichsschrifttumskammer ernannt.  

Nach Kriegsende 1945 wurde Johst von den Besatzern inhaftiert und seine Werke verboten. Johst wurde zu 3 1/2 Jahren Arbeitslager verurteilt. Zusätzlich verlor er die Hälfte seines Vermögens. Weiterhin wurde er mit einem 10jährigen Publikationsverbot belegt. 1955 erreichte Johst die Aufhebung dieser Entscheidung und die Einstellung des Verfahrens. Zuletzt erschien noch sein Roman "Gesegnete Vergänglichkeit". Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Johst im oberbayerischen Oberallmannshausen

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Weitere Infos:   

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Zitate

Immer bleibt ein einziges Menschenherz der einzige Spiegel der ganzen Menschheit.

Das wahre Kunstwerk muß sich immer restlos auflösen in die Menschen, denen es gehört!

Das Mitleid ist die rationelle, materialistische Erfassung der Idee vom Guten.

Es gibt nur eine Schuld: das ist Mangel an Treue.

Wir alle haben Wunder gewirkt für ein Kind, und als Kinder alle das Wunderbare erlebt.

Die Wahrheit ist ein Erdachtes, sie ist ein persönliches Gesicht.

Ein Gedicht bedünkt mich immer die reine Gegengabe einer Hingabe.

Die Kunst ist ein schöner Weg der Herzen zueinander!

Jedermann trägt nicht den Schlaf, sondern das Gewissen der Welt in seiner Brust.

Wenn ich Kultur höre,  ziehe ich meinen Browning!
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