Samstag, 12. Juli 2014

Johann Joachim Quantz

* 30. Januar 1697 in Scheden
12. Juli 1773 in Potsdam


Deutscher Flötist, Flötenbauer, Komponist und Flötenlehrer Friedrichs des Großen
.

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Als Sohn eines Hufschmieds geboren, wurde Quantz nach dem frühen Tod seiner Eltern zunächst von einem als Stadtmusikus in Merseburg tätigen Onkel und später dessen Kollegen aufgezogen. Dort erhielt er eine Ausbildung als Stadtpfeifer und begann seine ersten kompositorischen Versuche, wobei sein damaliges Hauptinstrument noch die Violine war. Nach kurzen Aufenthalten in Radeberg, Pirna und Dresden kehrte Quantz 1714 nochmals nach Merseburg zurück, bevor er 1716 eine Stelle bei dem Dresdner Stadtmusikus Gottfried Heyne antrat. Nach einer Wienreise wurde er 1718 als Oboist in der Polnischen Kapelle Augusts des Starken aufgenommen. Weitere Reisen führten ihn unter anderem nach Italien, Frankreich und England, wo er die Bekanntschaft Johann Adolf Hasses , Alessandro Scarlattis und Georg Friedrich Händels machte. 

Zurück am sächsischen Hof, lernte er 1728 den preußischen Kronprinzen kennen, der ihn fortan jedes Jahr mindestens zweimal zu sich kommen ließ, um von ihm im Flötenspiel unterrichtet zu werden. Nach seinem Regierungsantritt bot er Quantz derart vorteilhafte Bedingungen an, dass dieser im Dezember 1741 endgültig an den Berliner Hof wechselte, wo er dem König direkt unterstellt war und ausschließlich in dessen Kammermusik eingesetzt wurde. Quantz unterrichtete den Monarchen täglich, leitete die allabendlichen Hauskonzerte und begleitete ihn sogar auf seinen Feldzügen. 1752 erschien sein „Versuch einer Anweisung die Flöte traversière zu spielen“, eine der umfassendsten Instrumentalschulen des 18. Jahrhunderts. Quantz blieb bis zu seinem Tod am Hof Friedrichs. Der König ließ Quantz’ Grab in Potsdam mit Plastiken der Gebrüder Räntz
ausschmücken. 

Quantz kann als Multiinstrumentalist bezeichnet werden: Neben der Querflöte beherrschte er alle gängigen Instrumente, darunter Violine, Oboe, Trompete, Posaune, Fagott, Gambe, Kontrabass und Klavier. Bei den Hofkonzerten wirkte er indessen nur mit, wenn neben der vom König übernommenen ersten Flötenstimme eine zweite erforderlich war. Auch ansonsten genoss der von imposanter Statur geschilderte Quantz eine gewisse Sonderstellung, die sich unter anderem darin äußerte, dass er dazu angehalten war, das Flötenspiel Friedrichs des Großen uneingeschränkt zu beurteilen.
      

 

Quantz' über 500 Kompositionen sind zum größten Teil für Querflöte bestimmt. Darunter finden sich mehr als 200 Flöten-Solosonaten, etwa 300 Flötenkonzerte, 45 Triosonaten und 9 Hornkonzerte. Weiter sind Flötenduos, -terzette und -quartette überliefert, und neben Liedern die Neuen Kirchenmelodien … (Choralmelodien zu 22 Oden von Gellert aus 1760).
Für die von ihm angefertigten Flöten, von denen sich heutzutage weltweit noch acht Exemplare nachweisen lassen, erhielt er ein zusätzliches Honorar. Durch die Hinzufügung einer zweiten Klappe revolutionierte er deren Technik. 

Weitere Infos:  

Das Flötenkonzert Friedrichs des Großen in Sanssouci. Adolph Menzel , 1852.
Rechts im Bild: Johann Joachim Quantz.

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