Mittwoch, 16. Juli 2014

Otmar Freiherr von Verschuer

* 16. Juli 1896 in Richelsdorfer Hütte
8. August 1969 in Münster (Westfalen)

D
eutscher Mediziner, Humangenetiker und Zwillingsforscher.

 

Verchuer wurde in Osthessen als Sohn des Grubenunternehmers und Kaufmanns Hans von Verschuer geboren . Nach dem Besuch der Oberrealschule in Karlsruhe legte er dort 1914 sein Abitur ab. Im August 1914 trat er als Fahnenjunker in die Armee ein. Im Laufe des Krieges diente er an der West- und Ostfront, wurde dreimal verwundet und mit dem Eisernen Kreuz II. und I. Klasse ausgezeichnet. Bei Kriegsende war Verschuer Oberleutnant. Weihnachten 1918 kehrte er zu seiner Familie zurück.

Ab 1919 studierte Verschuer Medizin an der Universität Marburg. Er war Mitglied des Studentenkorps Marburg und beteiligte sich im März 1920 an der Bekämpfung kommunistischer Banden in Thüringen. Verschuer beendete sein Studium an den Universitäten Hamburg und München. Im Wintersemester 1921/1922 war er Gast an der Universität Freiburg, wo er seinen zukünftigen Förderer Eugen Fischer
kennenlernte. 1923 begann Verschuer an der Universität Tübingen als Assistent von Wilhelm Weitz , der ihm sein Spezialgebiet nahe brachte, die erbbiologische Forschung mit Zwillingen . 1927 ging er an das 'Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik' in Berlin-Dahlem . 1928 publizierte er einen Artikel über die Beziehung zwischen Sozialpolitik und Rassenhygiene. 

Im Mai 1933 wurde ein Sachverständigenbeirat beim Reichsinnenminister gegründet, dessen Aufgabe die endgültige Fertigstellung des Entwurfs des 'Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses' war. Auch Verschuer wurde aufgefordert, seine Sachverstand einzubringen. 1936 wurde Verschuer Richter am Erbgesundheitsobergericht. 1935 wechselte er an das von ihm geleitete 'Institut für Erbbiologie und Rassenhygiene' in Frankfurt und wurde 1936 zum Professor an der dortigen Universität ernannt. Der Mediziner Josef Mengele
gehörte seit Januar 1937 zu Verschuers Institut und promovierte 1938 mit „Sippenuntersuchungen bei der Lippen-Kiefer-Gaumenspalte“. Ab 1938 erstattete Verschuer auch Abstammungsgutachten. 


Verschuer war Herausgeber der Zeitschrift 'Der Erbarzt', die bis 1939 als Beilage zum Deutschen Ärzteblatt erschien. 1940 wurde er Mitherausgeber des Lehrbuchs 'Grundriß der menschlichen Erblichkeitslehre und Rassenhygiene', des sogenannten Baur /Fischer/Lenz. Als Nachfolger von Eugen Fischer wurde Verschuer im Oktober 1942 Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik. Im Januar 1945 wurde Verschuer zum Vorsitzenden der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte gewählt, konnte sein Amt jedoch nicht mehr antreten. Im Februar 1945 wurde das KWI nach Westdeutschland, zunächst nach Solz bei Bebra, später nach Frankfurt a.M. verlegt. 
 
1946 wurde Verschuer von einer Spruchkammer der Besatzer als „Mitläufer“ eingestuft und zu einer Buße von 600 RM verurteilt. Die Lehr- und Forschungsbefähigung wurde ihm entzogen. In einer eidesstattlichen Erklärung an Otto Hahn , den Präsidenten der KWG, schrieb Verschuer am 10. Mai 1946 unter anderem über Josef Mengele: „Ein Assistent meines früheren Frankfurter Instituts, Dr. Mengele wurde gegen seinen Willen als Arzt an das Lazarett des Konzentrationslagers Auschwitz kommandiert; alle, die ihn kannten, bekamen zu erfahren, wie unglücklich er darüber war und wie er unermüdlich Versuche unternahm, ein ablösendes Kommando zur Front zu erreichen, leider vergeblich. Von seiner Arbeit ist nur bekannt geworden, dass er sich bemüht hat, den Kranken ein Arzt und Helfer zu sein.“
 
Im September 1949 verfasste Adolf Butenandt mit anderen Professoren eine „Denkschrift betreffend Herrn Prof. Dr. med. Otmar Freiherr von Verschuer“. Sie bildete die Basis für Verschuers Rehabilitierung. Verschuer gehörte 1949 zu den Gründern der Mainzer Akademie der Wissenschaften
. Ab 1951 war er Professor für Humangenetik und erster Lehrstuhlinhaber des neu gegründeten Instituts für Humangenetik an der Universität Münster, zeitweise auch Dekan der Medizinischen Fakultät. 1965 wurde er emeritiert.
Neben seiner Lehrtätigkeit war Verschuer seit 1952 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie. Verschuer starb an den Folgen eines Autounfalles. Während des Zweiten Weltkrieges wurde Verschuer als Mitglied der 'American Eugenics Society'
aufgenommen, eine Position, die er bis zu seinem Tode inne hatte.

Verschuer befasste sich mit biologischen Gesetzmäßigkeiten der Vererbung, insbesondere der Vererbung von Krankheiten und Anomalien des Menschen, vor allem in der Zwillings-, Familien- und Sippenforschung. Seine letzten Veröffentlichungen waren im Jahr 1964 der Aufsatz: 'Das ehemalige Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik. Bericht über die wissenschaftliche Forschung 1927–1945' sowie 1966 das Buch: 'Eugenik. Kommende Generationen in der Sicht der Genetik'.

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Vier Thesen Verschuers für die Rassenpolitik:
1. Der Körper hat die Tendenz, zur 'Normalität' zurückzukehren. Das gilt im Prinzip auch für Störungen der Erbanlagen.
2. Die (körperlichen) Rassemerkmale sind gut erforscht.
3. Die rassehygienische Gesetzgebung dient der Pflege der Erbgesund-
heit und der rassischen Eigenart eines Volkes.
4. Durch seinen freien Willen sind die Erbanlagen für den Menschen Schicksal und Aufgabe zugleich.

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Abweichungen von der Norm (=krankhafte Erbanlagen) versucht der Körper durch regulierende Kräfte auszugleichen. Das entspricht der Heilung bei Krankheiten. Es gibt dabei drei Klassen:
a) Veränderungen bei »verhältnismäßig harmlosen« Merkmalen stören die Entwicklung nicht und können unberücksichtigt bleiben. 
b) Veränderungen bei einem »lebenswichtigen Entwicklungsvorgang« führen zur Vernichtung des Keims, des Embryos oder zumindest zu schweren Missbildungen oder schweren Erbleiden.
c) Eine krankhafte Anlage kann aber auch latent vorhanden sein und von den Regulierungskräften des Körpers lange Zeit am Erscheinen gehindert werden. Zeitlebens droht hier die Gefahr, dass die Krankheit ausbricht.

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Verschuer definiert 'Rasse' wie folgt: Eine Gruppe von Menschen mit gemeinsamem Besitz bestimmter Erbanlagen, die anderen Menschengruppen fehlen. Rasse ist letzte systematische Einheit des Menschengeschlechts, der Spezies Homo sapiens. Die Herausbildung von Rassen hat durch geografische Absonderung, Mutation und Auslese stattgefunden. Innerhalb einer jeden Rasse besteht immer eine recht große Variabilität, zu ihrer Beschreibung muss auf einen Mittelwert Bezug genommen werden. Hochwertiges Erbgut fördert den kulturellen Aufstieg eines Volkes, dagegen bedingen biologische Verfallserscheinungen seinen kulturellen Niedergang. Mittelwertigkeit des Erbgutes ist der Normalfall und bedeutet keine Notwendigkeit des Eingreifens. Schlussfolgerung: Kultur und Geschichte eines Volkes hängen von der Rasse ab. Was für die körperlichen Rassemerkmale gilt, hat ebenso Gültigkeit für die Erbanlagen, die der Entwicklung von Begabung, Charakter und Temperament zugrunde liegen.
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Verschuer unterscheidet drei Stufen der Erbbedingtheit:
1. Stufe: Schicksalhaft, nicht veränderbar. Dazu gehören: Rassezugehörigkeit, erbliche Missbildungen, unheilbare Erbleiden. Auch wenn dem Individuum zugestanden wird, in einem solchen Leben Wert und Sinn zu finden, stellt Verschuer die unbedingte Forderung auf: Verzicht auf Fortpflanzung zum Wohle des Volkes. Das verlange vom Betroffenen selbstlose Opferbereitschaft.
2. Stufe: Die Erbanlage kann an ihrer Manifestierung noch gehindert werden. Beispiel: angeborene Hüftgelenkverrenkung. Verschuer fordert Verzicht auf Fortpflanzung bei schwerer und verhängnisvoller Erbstörung. 
3. Stufe: Die Erbanlagen haben nur eine sehr schwache schicksalhafte Vorausbestimmung. Gemeint sind Begabung und Charakter. Sie sind durch Erziehung und Selbsterziehung zu lenken. 

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ABWeitere Infos:  


Zitate

Die europäischen Juden unterscheiden sich von unserem deutschen Volk in folgenden körperlichen Erbmerkmalen: Die mittlere Körpergröße der Juden liegt um etwa 5 – 9 cm unter derjenigen deutscher Vergleichsgruppen. Die Geschlechtsreife tritt früher ein. Der Körperwuchs ist häufig untersetzt, das heißt Arme und Beine sind im Verhältnis zur Rumpflänge kurz. Muskulatur und Bindegewebe zeigen eine Schlaffheit. Als Folge davon beobachtet man flachen Brustkorb, runden Rücken, schlechte Körperhaltung und besonders Plattfüße. Die Lippen sind häufig fleischig, oft wulstig. Vor allem fällt die vorhängende Unterlippe auf. Die „Judennase“ ist dadurch gekennzeichnet, dass die Nasenspitze hakenförmig nach unten gebogen ist und die Nasenflügel aufwärts gezogen sind. Die Nasenflügel fallen durch eine besondere Fleischigkeit auf. Der Knorpel der Nasenspitze ist ziemlich stark.

Die Haut ist oft wenig durchblutet und von hellgelblich-matter Farbe, die im Verhältnis zur dunklen Haarfarbe oft besonders hell erscheint. Die Behaarung des Kopfes und des Körpers sind oft besonders stark. Die Juden sind auch an ihren Bewegungen und Gebärden zu erkennen. ... Nerven- und Geisteskrankheiten sind häufiger. In den Befunden der Psychosen zeigen sich Beziehungen zu den normalen Wesenseigentümlichkeiten der Juden: Arztbedürftigkeit, Ängstlichkeit, mangelhafte Körpertüchtigkeit, Einstellung auf Gewinn, Phantasiemangel, Vorliebe für Extreme, übertriebene Ausdrucksbewegungen, Fehlen von Versündigungsideen.
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