Freitag, 18. Juli 2014

Eröffnung des 'Hauses der Deutschen Kunst'
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am 18. Juli 1937 in München

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Das Gebäude wurde  mit der ersten „Großen Deutschen Kunstausstellung“ eröffnet. Das 'Haus der Deutschen Kunst' war ein Ausstellungsgebäude in der Münchener Prinzregentenstraße am südlichen Ende des Englischen Gartens. Von seiner Eröffnung im Jahr 1937 bis 1945 hieß das von Professor Paul Ludwig Troost (Abb.) entworfene und von seiner Witwe Gerdy Troost unter Mithilfe von Leonhard Gall verwirklichte Bauwerk 'Haus der Deutschen Kunst'. 
 
Der zweigeschossige, doppelt symmetrische Museumsbau im Stil eines reduzierten Klassizismus war 175 m lang und im Mittelteil 75 m breit, nach Westen und Osten verschmälerte er sich durch Gebäuderücksprünge. Beiden Längsseiten war jeweils ein 21-achsiger Portikus aus kolossalen, nicht kannelierten, die gesamte Gebäudehöhe einnehmenden Säulen vorgelagert. Der zentrale, sich über beide Stockwerke erstreckende Saal sowie die Ausstellungsräume im oberen Stockwerk waren durch Oberlichte beleuchtet. Das Gebäude verfügte über mehrere Aufzüge, eine Heizungs- und Klimaanlage und einen Luftschutzkeller. Der Stahlbeton-Skelettbau ruhte auf 1180 Betonpfählen und war mit Donaumuschelkalk verkleidet. 

Vorgeschichte: Mit dem Entwurf eines Gebäudes zum Ersatz für den berühmten, 1931 abgebrannten Glaspalast am 'Alten Botanischen Garten' war bereits 1931 Adolf Abel beauftragt worden. Unmittelbar vor dem geplanten Baubeginn im Frühjahr 1933 verwarf Adolf Hitler dieses Projekt, ordnete als neuen Bauplatz den jetzigen Standort des Gebäudes an und übertrug Troost die Planung. Mit Troosts Entwurf wurde der erste Monumentalbau des nationalsozialistischen Deutschlands verwirklicht. Die Grundsteinlegung erfolgte am 15. Oktober 1933 durch Hitler. Nach der „modernen Sachlichkeit“ wollte Troost ein „aus der Seele des Volkes empfundenes“ Gebäude errichten, „edle Proportionen und gediegenes Material“ sollten dem Bau „den Charakter eines Tempels der Kunst geben“. 

Die 18 Grundsteinstifter waren: Hermann Schmitz (Vorstandsmitglied der I.G. Farben, Ludwigshafen-Heidelberg), August von Finck (München), Robert Bosch (Stuttgart), Friedrich Flick (Berlin), Adolf Haeuser (Frankfurt/M.), August Diehn (Berlin), Theodor Feise (Berlin), Fritz Rechberg (Hersfeld), Jacob Hasslacher (Duisburg-Ruhrort), Paul Müller (Generaldirektor der Dynamit Nobel AG, Troisdorf), Gustav Krupp von Bohlen und Halbach (Berlin), Wilhelm von Opel (Rüsselsheim), Ludwig Roselius (Bremen), August Rosterg (Kassel), Willy Sachs (Schweinfurt), Karl Friedrich von Siemens (Berlin), Ludwig Schuon ? (München), Philipp Reemtsma (Hamburg). Diese Industriellen bildeten ein Kuratorium, welches 2 Millionen Reichsmark für das neue Haus aufbrachte. 

 

Bis 1939 fand jährlich der „Tag der Deutschen Kunst“ statt, bei dem Hitler als Redner auftrat. Die als jährliche Verkaufsausstellung konzipierte „Große Deutsche Kunstausstellung“ fand bis 1944 statt. Erster Direktor war Karl Kolb . Das Konzept war von Beginn an kommerziell angelegt: So gab es auch eine umfangreiche Gastronomie. Sämtliche Ausstellungen dienten hauptsächlich dem Verkauf, wobei Hitler als Mäzen und Hauptkäufer auftrat.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzten die US-Besatzer das Gebäude als Offizierskasino und Basketballfeld. Später war im Westflügel des jetzt als 'Haus der Kunst' bezeichneten Gebäudes die Staatsgalerie Moderner Kunst mit ihrer Dauerausstellung untergebracht, der Ostflügel wurde für Sonderausstellungen genutzt. Seit 1949 wird dort jährlich die 'Große Kunstausstellung München' präsentiert. In den Jahren 2003 bis 2004 wurde das in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts veränderte und umgebaute Innere des Hauses in seinen Originalzustand zurückversetzt.

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Weitere Infos:    

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Aus Adolf Hitlers Rede zur Eröffnung der 'Großen Deutschen Kunstausstellung' im 'Haus der Deutschen Kunst':

... Zunächst ist
1. der Kreis derer, die sich bewusst mit kulturellen Dingen befassen, natürlich nicht annähernd so groß wie die Zahl jener, die sich mit wirtschaftlichen Aufgaben beschäftigen müssen;
2. hatte sich auf diesem Gebiet mehr wie auf jedem anderen das Judentum jener Mittel und Einrichtungen bemächtigt, die die öffentliche Meinung formen und diese damit letzten Endes regieren. Das Judentum verstand es besonders unter Ausnützung seiner Stellung in der Presse, mit Hilfe der sogenannten Kunstkritik nicht nur die natürlichen Auffassungen über das Wesen und die Aufgaben der Kunst sowie deren Zweck allmählich zu verwirren, sondern überhaupt das allgemeine gesunde Empfinden auf diesem Gebiete zu zerstören.

... An Stelle des normalen Menschenverstandes und Instinktes traten bestimmte Schlagworte, die dank ihrer dauernden Wiederholung langsam eben doch einen großen Teil der sich mit Kunstdingen beschäftigenden oder die Kunstaufgaben beurteilenden Menschen entweder unsicher machten oder zumindest so einschüchterten, dass es diese dann nicht mehr wagten, gegen den dauernden Strom solcher Phrasenflüsse ernstlich und offen anzukämpfen.   

... Durch eine solche Theorie wird dann allerdings die Kunst und Kunstbetätigung endgültig gleichgesetzt dem Handwerk unserer modernen Schneidereien und Modeateliers. Und zwar nach dem Grundsatz: Jedes Jahr mal was anderes. Einmal Impressionismus, dann Futurismus, Kubismus, vielleicht aber auch Dadaismus usw. Es ist dann weiter klar, dass man selbst für die verrücktesten Ausgeburten tausend sie kennzeichnende Ausdrücke finden wird - und ja auch gefunden hat. 

... Denn die wahre Kunst ist und bleibt in ihren Leistungen immer eine ewige, d. h. sie unterliegt nicht dem Gesetz der saisonmäßigen Bewertung der Leistungen eines Schneiderateliers. Ihre Würdigung verdient sie sich als eine aus dem tiefsten Wesen eines Volkes entstammende unsterbliche Offenbarung. Es ist aber natürlich verständlich und begreiflich, wenn gegenüber diesen Riesen, die als die wirklichen Schöpfer und Träger einer höheren menschlichen Kultur anzusehen sind, die kleineren Geister ganz zufrieden aufatmen, wenn man sie von der drückenden Ewigkeit dieser Titanen befreit und ihren Werken wenigstens jene Augenblicksbedeutung schenkt, die von der Gegenwart zugebilligt wird.

... Als daher der Grundstein für dieses Haus gelegt wurde, sollte damit der Bau eines Tempels beginnen nicht für eine sogenannte moderne - sondern für eine wahre und ewige deutsche Kunst, d.h. noch besser: Ein Haus für die Kunst des deutschen Volkes und nicht für irgendeine internationale Kunst der Jahre 1937, 40, 50 oder 60. Denn in der Zeit liegt keine Kunst begründet, sondern nur in den Völkern. 

... Wir werden von jetzt ab einen unerbittlichen Säuberungskrieg führen gegen die letzten Elemente unserer Kulturzersetzung. Sollte sich aber unter ihnen einer befinden, der doch noch glaubt, zu Höherem bestimmt zu sein, dann hatte er nun ja vier Jahre Zeit, diese Bewährung zu beweisen, Diese vier Jahre aber genügen auch uns, um zu einem endgültigen Urteil zu kommen. Nun aber werden - das will ich Ihnen hier versichern - alle die sich gegenseitig unterstützenden und damit haltenden Cliquen von Schwätzern, Dilettanten und Kunstbetrügern ausgehoben und beseitigt. Diese vorgeschichtlichen prähistorischen Kultur-Steinzeitler und Kunststotterer mögen unseretwegen in die Höhlen ihrer Ahnen zurückkehren, um dort ihre primitiven internationalen Kritzeleien anzubringen.

... Allein das Haus der Deutschen Kunst zu München ist gebaut vom deutschen Volk für seine deutsche Kunst.
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