Samstag, 2. August 2014

Hermann Giesler  

* 2. August 1898 in Siegen 
† 20. Januar 1987 in Düsseldorf

 

Deutscher Architekt.

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Giesler wurde als Sohn eines Architekten geboren. Im Ersten Weltkrieg war er von 1915 bis 1918 Soldat. Anschließend arbeitete er zunächst als Maurer, Zimmermann und Schlosser, besuchte dann von 1919 bis 1923 die Kunstgewerbeschule München und studierte Architektur an der Technischen Hochschule München. 1931 trat er der NSDAP bei, vorher war er bereits als Parteiredner tätig gewesen. Ab 1930 arbeitete Giesler als selbständiger Architekt und Keramiker im Allgäu. Sein Bruder Paul Giesler war Gauleiter von Oberbayern und von 1942 bis 1945 bayerischer Ministerpräsident.

1933 wurde Giesler Bezirksbaumeister in Sonthofen. Die von ihm geplante Ordensburg Sonthofen („Reichsschulungsburg Allgäu“), die 1934 errichtet wurde und ab 1937 eine der Adolf-Hitler-Schulen
war, das Gauforum Weimar (Baubeginn Juli 1936) und der dortige Adolf-Hitler-Platz (1937) waren wichtige nationalsozialistische Repräsentationsbauten. Es folgten weitere Planungen, so etwa für die Gauhauptstadt Augsburg oder die Hohe Schule der NSDAP am Chiemsee. 

Im Jahre 1938 ernannte Adolf Hitler ihn zum Professor und zum Generalbaurat für die Neugestaltung der „Hauptstadt der Bewegung“ München. Hier arbeitete er bei Planung eines neuen Hauptbahnhofs mit Paul Bonatz , bei den Grünflächen mit Alwin Seifert und bei Wohn- und Siedlungsfragen mit Rudolf Rogler
zusammen. Nachdem Linz im März 1939 zu einer der fünf Führerstädte erklärt worden war, bot Hitler Giesler 1942 an, die Monumentalverbauung links der Donau zu übernehmen.

1939 wurde Weimar in die Reihe der Neugestaltungsstädte aufgenommen und Gauleiter Fritz Sauckel
beauftragte Giesler als Architekten des Gauforums mit der grundlegenden Neugestaltung der Stadt. Sauckel ernannte Giesler zum Ehrenbürger der Stadt Weimar. 1941 wurden sämtliche seiner Bauvorhaben eingestellt. Die großen städtebaulichen Planungen sind, von Weimar abgesehen, nicht über das Planungsstadium hinausgekommen. Seine in der NS-Zeit tatsächlich errichteten Bauten sind jedoch alle erhalten. Im August 1943 wurde Giesler Mitglied des Reichstages. Im August 1944 nahm ihn Hitler in die Gottbegnadeten-Liste mit den zwölf wichtigsten bildenden Künstlern, darunter vier Architekten, auf.

Im Mai 1945 wurde Giesler von den US-Besatzern festgenommen und im Folter-Lager Landsberg (War Criminal Prison No. 1) inhaftiert. 1947 wurde er in einer von den Besatzern inszenierten Prozess-Farcen in Dachau angeklagt und zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Entlassen wurde Giesler im Oktober 1952, als die US-Besatzer sich mit ihren sowjetischen Kumpanen überworfen hatten und die BDR aufrüsten ließen. Giesler ließ sich in Düsseldorf nieder, wo er ab 1953 als selbstständiger Architekt und Autor arbeitete und im Jahr 1987 starb.

In seinen autobiographischen Schriften ('Ein anderer Hitler'
) prangerte Giesler die Machenschaften der US-Besatzer an und bekannte sich zu den außergewöhnlichen Errungenschaften des Nationalsozialismus unter der Führung Adolf Hitlers.

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