Samstag, 2. August 2014

Leopold Gmelin 

* 2. August 1788 in Göttingen
† 13. April 1853 in Heidelberg 

Deutscher Chemiker.

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Die Gmelin sind eine aus Schwaben stammende Familie, deren Ursprünge bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts zurückverfolgt werden können. Die weit verbreitete Familie brachte Theologen, Chemiker, Akademiker sowie Naturforscher hervor. Leopold Gmelin war Sohn eines Chemieprofessors und studierte auch selbst Chemie und Medizin an den Universitäten Tübingen, Wien und Göttingen. 1817 wurde Gmelin Ordinarius für Chemie an der Universität Heidelberg, womit die Chemie erstmalig einen Lehrstuhl innerhalb der dortigen medizinischen Fakultät erhielt. 

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Besondere Bekanntheit erlangte Gmelin durch sein "Handbuch der theoretischen Chemie", das er in den Jahren 1817 bis 1819 in drei Bänden erstmals veröffentlichte. Die ersten beiden Bände waren der anorganischen Chemie gewidmet, der dritte Band der organischen Chemie. Die vierte Auflage, erschienen zwischen 1843 und 1852, umfasste bereits fünf Bände, zwei davon zum Gebiet der organischen Chemie. Ab der folgenden Auflage, die erst nach Gmelins Tod herausgegeben wurde, beschränkte sich das Gmelin-Handbuch ausschließlich auf die anorganische Chemie.

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Von 1833 bis 1838 war Gmelin Besitzer einer Papiermühle im nördlich von Heidelberg gelegenen Schriesheim, er hatte sie in der Hoffnung auf Gewinn übernommen. Die Arbeit in der Mühle war jedoch sehr zeit- und geldintensiv und ging zu Lasten seiner akademischen Tätigkeit. Im Alter von 60 Jahren erlitt Gmelin einen ersten Schlaganfall (1848), einen weiteren im August 1850. Bei beiden Schlaganfällen wurde seine rechte Körperhälfte getroffen, er konnte sich von den Lähmungserscheinungen erholen, blieb aber geschwächt. Gmelin bat im Frühjahr 1851 um seine Versetzung in den Ruhestand, was ihm auch gewährt wurde. In den zwei folgenden Jahren litt er immer stärker unter den Folgen eines Hirnleidens, mit beinahe 65 Jahren starb Gmelin am 13. April 1853 in Heidelberg und fand dort auf dem Bergfriedhof seine letzte Ruhestätte.
 

Sein Werk wurde nach seinem Tode fortgeführt, zuerst von einzelnen Persönlichkeiten. Da die 6. und 7. Auflage nicht abgeschlossen werden konnten, nahm die Deutsche Chemische Gesellschaft ab 1922 das Erbe Gmelins in ihre Obhut und ließ es von einem ständigen Stab von Wissenschaftlern bearbeiten. Das Handbuch wird seit 1946 im 'Gmelin-Institut für anorganische Chemie und Grenzgebiete' in der Max-Planck-Gesellschaft fortgeführt.

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