Freitag, 12. September 2014

Franz Grothe

* 17. September 1908 in Berlin
† 12. September 1982 in Köln

Deutscher Komponist und Dirigen
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.

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Grothes Vater war Pianist, die Mutter Konzertsängerin. Mit fünf Jahren erhielt Franz Violinunterricht. Ein Jahr später begann er mit dem Klavierspielen. Bereits im zehnten Lebensjahr entstanden erste Kompositionen. Grothe schrieb sich zum Studium an der Musikhochschule Berlin ein. Danach fand er 1926 eine Anstellung als Pianist und Arrangeur beim Orchester Dajos Béla .

In den 1920er Jahren gelang Grothe der Durchbruch, als er für den Tenor Richard Tauber viele Lieder komponierte. Die erste Filmmusik schuf Grothe für den Film 'Die Nacht gehört uns' im Jahr 1929. Mit der Edition Franz Grothe hatte er seit 1931 seinen eigenen Musikverlag, den er 1933 nach der Emigration jüdischer Geschäftspartner aufgab. Seit Mai 1933 war Grothe NSDAP-Mitglied. Grothe ging dann nach Wien und hatte dort Kontakte zu Filmregisseur Willi Forst
und der Filmschauspielerin Marta Eggerth . 1936 hielt er sich in Hollywood auf, kehrte aber wieder bald nach Wien zurück. 1938 heiratete er in Oslo die norwegische Schauspielerin und Sängerin Kirsten Heiberg , die er in Wien kennengelernt hatte. Die Ehe wurde in den 1950er Jahren geschieden.

In der Zeit des Zweiten Weltkriegs komponierte er neben Filmmusik auch Lieder wie (1941) 'Wir werden das Kind schon schaukeln'. 1942 wurde Grothe stellvertretender „Fachschaftsleiter Komponisten“ der Reichsmusikkammer, Sendegruppenleiter „Gehobenere Unterhaltungsmusik und Operette“ beim Großdeutschen Rundfunk und künstlerischer Leiter des Deutschen Tanz- und Unterhaltungsorchesters
. Dies Orchester existierte bis zum Kriegsende.

Nach dem Kriege machte Grothe in amerikanischen Clubs in Bayern Musik. Ab 1950 folgte eine Reihe von Filmen mit Curt Goetz
und Ruth Leuwerik , zu denen Grothe die Musik schrieb. Die 1956 entstandene Komposition 'Mitternachts-Blues' entwickelte sich zu seinem größten internationalen Erfolg und erreichte 1958 den Status eines Millionensellers. Mit dem Regisseur Kurt Hoffmann verstand er sich besonders gut und vertonte Ende der 1950er Jahre mehrere von dessen Filmen. 1960 schrieb er die Musik zu den zahlreichen Liedern des Spielfilms 'Heldinnen' . Ab 1965 wurde das Fernsehen sein Metier. In der Unterhaltungssendung 'Zum Blauen Bock' übernahm er bis zu seinem Tod 1982 die musikalische Leitung als Dirigent und verfasste mit Heinz Schenk über 400 Lieder.

Grothe schrieb zwischen 1929 und 1969 die Musik zu rund 170 Filmen. Bis 1945 vertonte er bereits 71 Filme. Das Musical 'Das Wirtshaus im Spessart' (1977) sowie mehrere Operetten zeugen von seinem Ideenreichtum. 1960 rief Grothe in Bad Wiessee die 'Franz Grothe-Stiftung' ins Leben, die sich der Unterstützung befähigter und bedürftiger Komponisten und Musiker verschrieben hat. Bei der Urheberrechtsgesellschaft GEMA
übernahm Grothe 1972 das Amt des Vorsitzenden im Aufsichtsrat. 1982 brach Grothe bei einem Konzertauftritt in Köln zusammen und starb zwei Tage danach an Herzversagen. Die letzte Ruhestätte fand Grothe auf dem Bergfriedhof in seinem letzten Wohnort Bad Wiessee.

 

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