Montag, 15. September 2014

Erika Köth

* 15. September 1925 in Darmstadt
† 20. Februar 1989 in Speyer


Deutsche Kammersängerin und Sopranistin.

 

Köth wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf, verlor früh ihren Vater und wurde von einer Tante erzogen. Ihre Kindheit war geprägt von einer Erkrankung an Kinderlähmung, die sie im Alter von acht Jahren erlitt und gegen die sie mehrere Jahre ankämpfen musste. Bevor sie zu der – wie manche Kritiker meinen – "vielleicht besten Koloratur-Sopranistin der Welt" avancierte, hatte sie nach einer kaufmännischen Ausbildung sowie zeitweiliger Dienstverpflichtung in einer Munitionsfabrik ab 1942 ein Gesangsstudium begonnen. Zunächst ließ sie sich von zwei Gesangspädagogen unterrichten. Nach Kriegsende verdiente sich Köth ihren Lebensunterhalt als Schlagersängerin für die amerikanischen Armee und studierte Gesang an der Darmstädter Akademie für Tonkunst.

Erste Anerkennung erlangte Köth 1947 mit einem Ersten. Preis im Fach Koloratur-Sopran bei einem Wettbewerb des Hessischen Rundfunks in Frankfurt. Ein Jahr später gab sie ihr Bühnendebüt am "Pfalztheater" in Kaiserslautern. 1950 wechselte sie an das Badische Staatstheater nach Karlsruhe, deren Ensemblemitglied sie bis 1953 war, weitere Engagements führten sie an die Münchener Staatsoper sowie nach Wien. Schnell etablierte sich Köth als eine der führenden Koloratursopranistinnen Deutschlands, machte sich mit regelmäßigen Gastspielen bei den Salzburger Festspielen ab 1954 auch international einen Namen; seit Anfang der 1960er Jahre war sie auch Ensemblemitglied der "Deutschen Oper" in Berlin.

Zu ihrem herausragenden Repertoire zählte die Königin der Nacht in Mozarts Zauberflöte, mit der sie 1953 an der Wiener Staatsoper debütierte. 1956 sang sie die gleiche Partie an der Mailänder Scala, insgesamt gestaltete sie im Verlaufe ihrer glanzvollen Karriere diese Rolle über 250 Mal. Köth begeisterte als Konstanze in Mozarts "Die Entführung aus dem Serail" oder als Zerlina in "Don Giovanni". Ihre außergewöhnliche Stimme ermöglichten ihr die höchsten Koloraturpartien wie die der Zerbinetta in der Richard-Strauss-Oper "Ariadne auf Naxos"1, sie brillierte als junge Witwe Norina in Donizettis "Don Pasquale", als Gilda in Verdis "Rigoletto" oder mit der Titelpartie in Donizettis "Lucia di Lammermoor" an fast allen bedeutenden Opern- und Konzerthäusern der Welt, gab Gastspiele rund um den Globus wie in Rom, Los Angeles, San Francisco oder Budapest. 


Neben ihrer umfangreichen Bühnentätigkeit wurde Köth durch regelmäßige Auftritte bei Sonntagskonzerten im Bayerischen Rundfunk auch einem breiten Publikum bekannt und zu einer der beliebtesten Sängerinnen der Nachkriegszeit. 1978 nahm Köth, die fünf Jahre zuvor von der Musikhochschule Köln zur Professorin berufen worden war, ihren Abschied von der Opernbühne. Bis 1988 arbeitete sie als Dozentin an den Musikhochschulen von Köln und Mannheim, gab Meisterkurse in ihrem Wohnort Neustadt an der Weinstraße.

Köth war mit dem Regisseur und Schauspieler Ernst Dorn
verheiratet und lebte zuletzt in ihrem Landhaus in Königsbach bei Neustadt. Sie erlag mit 63 Jahren den Folgen einer Leberkrebserkrankung. 

ABCD   

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