Samstag, 20. September 2014

Friedrich Soennecken

* 20. September 1848 in Dröschede (heute Iserlohn)   
† 2. Juli 1919 in Bonn

Deutscher Kaufmann, Unternehmer, Erfinder und Graphiker.


Soennecken kam als Sohn eines Schmiedes zur Welt. Am 27. Mai 1875 gründete er den 'F. Soennecken Verlag', einen Handelsbetrieb in Remscheid. Durch seine Erfindungen und Entwicklungen rund um Schrift und Schreiben entwickelte sich die Firma sehr gut. Im Oktober 1876 zog er mit seiner Firma, auch wegen der Nähe zur Universität Bonn, nach Poppelsdorf .

Hier begann 1877 die Produktion der Schreibfedern, um Importe aus England zu vermeiden. 1884 entstand ein dreistöckiger Firmen-Bau. 1887 wurde die Betriebsfläche erweitert. 1883 beschäftigte der junge Unternehmer 40 Mitarbeiter. Der erste weltweite Erfolg gelang Soennecken mit dem Entwurf einer neuen Art von Schreibfeder, die Rundschriftfeder für Füllfederhalter.

Zu jener Zeit wurde mit Spitzfedern geschrieben, die ursprünglich aus England kamen. Soennecken ließ anfangs seine Federn in England herstellen und begann später mit der Produktion in Poppelsdorf. Um Absatz zu schaffen, entwickelte Soennecken selbst die zu den Federn passende Rundschrift, eine Schreibschrift, die durch eine erleichterte Handhaltung einfacher zu erlernen war als die bisherige Schrift. Besonders für Schreibanfänger in der Schule wurde das Schreiben erleichtert. Sein Verlag gab Lehr- und Übungshefte heraus, die Rundschreibhefte. Sie erschienen in mehreren Sprachen und warben gleichzeitig für die Rundschriftfedern, die er parallel vertrieb.

Soennecken gilt auch als Erfinder des Aktenordners, den er 1886 als „Briefordner“ auf den Markt brachte. Als Komplement ließ er sich im November 1886 seinen Papierlocher für Sammelmappen patentieren. 1890 entwickelte er einen Umlegekalender, 1903 Ringbücher. 1896 wurde ein neues Betriebsgelände in Poppelsdorf eingeweiht. Der erste tragbare Locher mit Namen „Phoenix“ wurde 1901 von der Stuttgarter Firma Louis Leitz
verkauft, die 1871 bereits den nach ihr benannten Leitz-Ordner entwickelt hatte. 1898 wurde ein Gebäude für die Möbelfabrikation eingeweiht. Seit 1903 stellte Soennecken auch Regale und Büroschränke her. Sein Unternehmen entwickelte sich zur Weltfirma. Allein im Jahr 1913 versandte Soennecken mit Hilfe von 1.000 Mitarbeitern über seine Exporthäuser in Berlin, Leipzig, Amsterdam, Antwerpen und Paris 72.000 Pakete bis nach Australien und Indien.

 

1913 war Soennecken mit einem Vermögen von fünf bis sechs Millionen Goldmark einer der reichsten Männer der Region. Um die Kriegsbegeisterung zu fördern, ließ Soennecken 1914 auf dem Bonner Münsterplatz die „Arndt-Eiche in Eisen" aufstellen. Gegen Hergabe einer Spende wurde sie vollständig mit Nägeln beschlagen. Über 130.000 Mark Einnahmen wanderten so in Kriegsanleihen. Noch höher lag die Summe, die Soennecken zur Unterstützung von Soldatenfamilien sowie für Liebesgaben an Soldaten und Deutsche in Kriegsgefangenschaft ausgab.

Wegen eines hohen Anteils von Frauenarbeitsplätzen und der überbordenden Kriegsbürokratie waren Sonnecken Werke ohne größere Produktionseinschränkungen durch den Krieg gekommen. Als Nachfolger an der Spitze der Firma vermochte Alfred Soennecken
den Expansionskurs seines Vaters fortzusetzen (1938: circa 2.000 Mitarbeiter). Nach dem Konkurs (1973) in der dritten Generation verblieb von der ehemaligen Weltfirma allein der Name als Handelsmarke. .
ABCD

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